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Thema: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Fr Feb 17, 2012 7:29 am
Hi,
hier möchte ich eine Geschichte schreiben, die ich eigentlich niemandem zeigen wollte. Doch mittlerweile zweifle ich an der Qualität der Worte und möchte eure Meinung hören Ich habe noch keinen passenden Titel für die Geschichte, aber da ich die Idee ein ein Notitzbuch mit der aufschrift "Notebook.com" aufgeschrieben habe, habe ich das Dokument einfach mal so genannt. jetzt habe ich einen Titel, "Das verlorene Element", und lasst euch einfach überraschen xD um euch nicht länger auf die Folter zu spannen, geht es jetzt mit dem relatibv kurzem Prolog los. Wenn ihr ihn gut findet, zeige ich euch die erste Seite usw.
Prolog:
„Es ist wieder soweit“, erklang eine Stimme in einem düsterem Abteil eines Nachtzuges. „Ich weiß. Die Wächter sind schon ausgeschickt“, antwortete eine andere Stimme. Stille senkte sich erneut auf das Abtei herab, das Geräusch des fahrenden Zuges wurde leiser. „Du bist da. Viel Glück“, meinte die erste Stimme. Ein Schatten erhob sich und ging zur Tür, die sich zischend öffnete. Der Mann stieg auf den verlassenen Bahnhof. Obwohl bei dieser Zeit niemand zu sehen war, schaute er sich noch einmal gründlich um, bevor er sich auf eine Bank setzte. Aus seiner Aktentasche holte er etwas Viereckiges heraus. Nachdem er einmal geschnalzt hatte, war ein weiterer Koffer zu erkennen. Bedächtig legte der Mann ihn auf seinen Schoß und gab einen Zahlencode ein. Wie von allein schnappte der Koffer auf und Licht strahlte heraus. Es erhellte das Gesicht des Mannes und es wurde erkennbar, dass er eine hohe Stirn hatte. Unter dem breiten Hut lugte eine dunkle Locke heraus. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er in den Koffer blickte. „Los geht´s“, murmelte er, stand auf und schloss den Koffer. Schnell war er verstaut und der Mann entfernte sich mit gemütlichen Schritten vom Bahnhof.
glg Wyvern
Zuletzt von Wyvernblut am So Sep 09, 2012 12:39 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Fr Feb 17, 2012 7:33 am
Warum wolltest du die denn niemandem zeigen, Wyvernblut? Ich finde den Prolog schon mal ziemlich gut. Er zeigt sich so, wie ein Prolog sein muss: Es werden keine namen genannt, alles belibt erst mal noch im Schatten und es dreht sich um eine einzige Person. Ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht, falls du noch mehr hier reinstellen wirst. Ach ja, ich finde auch noch gut, dass dein Prolog kurz und knappt ist. Lange Prologe kann ich nicht ausstehen, so wie die der warrior Cats, die ich anfangs immer überblättert habe. Aber wenn man sieht, dass der Spoiler nicht ganz so lang ist, hat man schon gelcih viel mehr Lust, ihn sich durchzulesen. was den Titel angeht, es reicht, ja wenn die Geschichte einen Titel hat, wenn sie fertig ist soder schon recht weit fortgeschritten.
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Fr Feb 17, 2012 7:52 am
hi, danke. Ich wollte die Geschichte nicht zeigen weil ich dachte, sie könnte vielleicht etwas peinlich sein. Aber ich weiß ja, dass ihr mich nicht auslacht.
naja, 1.Kapitel ist vielleicht zu übertrieben, aber 1. Teil kann man es nennen :
Die Straße wand sich geheimnisvoll durch die Dunkelheit. Ein paar Straßenlaternen warfen ihr kreisförmiges Licht auf den Asphalt, obwohl sie noch längst nicht den gesamten Weg beleuchteten. Mit dem Finger zeichnete ich auf der Fensterscheibe die Konturen der Straße nach. Er war nicht gekommen. So oft hatte er es mir versprochen… Entnervt kickte ich einen Stein. Er rollte weg und schlug mit einem dumpfen Schlag gegen eine Hauswand. Unter meinen Füßen waren bunte Bilder mit Straßenkreide auf den Asphalt gemalt. Ich wollte nach Hause. Mürrisch sah ich auf und folgte meiner Mutter. Diese zog mich wie eine Verrückte durch die Stadt. „Das ist auch noch ein schöner Laden!“, rief sie begeistert und deutete auf einen Schuhladen. „Zum Tausendsten Mal: Ich brauche keine neuen Schuhe!“, rief ich, doch meine Mutter schleppte mich trotzdem in das Gebäude. Es roch seltsam, nach einem stechendem Parfüm und Leder. In den Regalen waren viele Winterschuhe untergebracht und zwischen ihnen standen Bänke. Es sah aus, wie in jedem Schuhladen, in dem ich heute schon gewesen war. „Dieser hier ist ganz besonders- ich habe dort meine Schuhe für die Hochzeit gekauft!“, schwärmte meine Mutter. „Ich will aber nicht heiraten“, grummelte ich. Kurz darauf hatte ich den Arm voller Schuhkartons. Es kam mir vor, als hätte mir meine Mutter alle Schuhe des ganzen Ladens aufgedrängt. Stöhnend probierte ich einen nach den anderen, doch immer gefiel meiner Mutter etwas nicht.
Mein Hausschlüssel klimperte, als ich die Tür öffnete. Endlich war es vorbei. Die Sonne war schon untergegangen und meine Mutter und ich mit Taschen beladen. Die Sachen würde ich sowieso nicht anziehen. Die Wohnung war dunkel und als ich die Haustüre öffnete, schlug mir eine drückende Stille entgegen. „Müsste David nicht längst zu Hause sein?“, fragte ich meine Mutter, doch diese murmelte nur etwas Unverständliches, denn sie hatte den Kopf in ihre Tasche gesteckt und suchte etwas. Genervt verdrehte ich meine Augen und trat ein. Manchmal fühlt man, dass etwas Anderes geschieht. Man spürt, dass etwas nicht stimmt. Wie jetzt. Ich konnte mich kaum noch erinnern. Meine Hand schwebte zum Lichtschalter und betätigte ihn. Da lag er da, sein Kopf in Blut. Mit einem leisen Geräusch vielen meine Taschen zu Boden, auch meine Mutter ließ sie fallen. Wie in Trance rannte ich auf seinen Körper zu. Seine Augen blickten starr zur Decke. Es war der schlimmste Moment meines Lebens.
Energisch stand ich auf. Es hatte keinen Sinn, sich in der Vergangenheit zu verlieren. Meine Schritte hallten gespenstisch in dem leeren Zimmer wider. Der Mörder saß im Gefängnis und kam nie wieder frei. Das war gut so. Meine Augen erspähten in der Dunkelheit meinen Schreibtisch. Ich hatte seit langem keinen Lichtschalter mehr angemacht. Der Schock hatte zu tief gesessen. Umso besser konnte ich im Dunkeln sehen. Mein Handy lag auf dem Schreibtisch und vibrierte, mit erhelltem Display. Sorry, musste mein Zimmer aufräumen, dann wars zu spät. Liebe dich! Micha Am liebsten hätte ich mein Handy zu Boden geschleudert, doch ich beherrschte mich. Beherrschung war wichtig. Manchmal fragte ich mich, warum Micha sich überhaupt noch die Mühe machte, mir eine SMS zu schreiben. Ich war ihm ja doch nichts wert. Meine Lunge fühlte sich eingequetscht. Meine Mutter interessierte es sowieso nicht, ob ich weg war oder nicht, also schnappte ich mir meine Jacke und zog die Schuhe an. Eiskalte Luft umhüllte mich, als ich nach draußen lief. Es war fast wie früher– nicht daran denken! Die Straße lag wieder vor mir, einsam und verlassen. Es war kalt und ich zog meine Jacke enger. Langsam schritt ich los, meine Füße machten ein rhythmisches Geräusch auf dem Boden. Weiße Wölkchen tauchten vor meinem Gesicht auf, langsam flackerten die Lichter der Innenstadt auf. Die ersten Restaurant und Clubs waren gleich eine Straße weiter. Ich überlegte mir gut, ob ich mich sehen lassen konnte. Aber alle meine Freunde wussten wahrscheinlich schon, dass es mit mir und Micha vorbei war. Betrunkene Typen taumelten über die Straßen, bemühten sich, den langsam fahrenden Autos auszuweichen. Lebkuchen- und Zimtgeruch hüllte mich ein und alles war rot, dunkelgrün und weiß geschmückt. Weihnachten war nicht fern. Hunger meldete sich zu Wort, so suchte ich in meinen Taschen noch ein paar Euros zusammen. Davon kaufte ich mir eine rote Wurst und setzte mich an einen Brunnen. Während ich mein Essen aß, läutete eine Kirchenglocke. Es war sechs Uhr. An allen Ecken standen Straßenmusiker und sorgten für ein Durcheinander- die einen spielten „Jingle Bells“, die anderen „Oh du fröhliche, oh du selige“, ein paar Meter neben mir spielte ein Saxophon „Morgen Kinder, wird´s was geben“. Es war unsinnig, heute dieses Lied zu spielen- es dauerte noch fünf Tage-, aber es klang gut, vor allem, weil der Mann allein war. Ein paar Tauben, die von einem kleinen Kind aufgescheucht wurden, lenkten meinen Blick zu dem kleinen Stand, der Brezeln verkaufte. Eine alte Oma warf den Vöglen ein paar Krümel hin und humpelte weiter. Da erstarrte ich. Eine vertraute Gestalt lehnte neben dem Stand. Die Jacke würde ich sogar in unserer Garderobe erkennen, die ziemlich voll war. Und das schlimmste: diese Gestalt wurde von einer anderen umschlungen- die Art, wie sie sich auf die Zehenspitzen stellte, verriet mir, wer es war. Renas braune Locken funkelten in dem Licht einer Lichterkette und von hier aus konnte ich Michas Lächeln sehen. Wut kroch meinen Bauch hoch, wie eine zerstörerische Flamme. Ärgerlich knüllte ich meine Serviette zusammen und schritt auf die beiden zu. Sie sahen mich nicht kommen. Der Saxophonspieler machte eine Pause, um seine Notenblätter zu tauschen. Rena grinste selig und Micha lächelte so, wie er es am Anfang auch mit mir getan hatte. Es fühlte sich an, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen werden. Doch bevor ich brüllen konnte, blickte Micha plötzlich auf und sah in mein verletztes Gesicht. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Dann hielt ich es nicht mehr aus und rannte. Die Menschen auf den Straßen flogen an mir vorbei. Eine Stimme versuchte, mir zu folgen, doch ich wollte sie nicht verstehen. Lichter in allen verschiedenen Farben flackerten an meinen Augen vorbei. Sie waren Hintergrund von den grausamen Bildern, die ich sah, während ich blind weiterrannte.
Blut klebte an meinen Händen, als ich versuchte, die Wunde an seinem Hals zu stillen. Doch es war bereits zu spät. Seine Augen waren glasig an die Decke gerichtet. Als ich hochsah, bemerkte ich die roten Schriftzeichen. Es dauerte etwas, bis die Tränen aus meinen Augen geblinzelt waren, doch mit Schock las ich es: Dich hole ich auch! Es war das Schlimmste. Doch während meine Sicht wieder verschwamm, weil ein neuer Tränenschwall folgte, verfloss auch die rote Farbe und tropfte zu Boden. Sie mischte sie unter das Blut. Dann richtete ich mich auf. Meine Mutter hing am Telefon. Genau hinter ihr hing der Kalender. Mir schien es, als hätte jemand mit einem roten Stift ein Kreuz am 19. Dezember eingetragen. Doch das konnte nicht sein.
Mein Bauch drehte sich um, während ich rannte. Die Stadtgeräusche waren längst verklungen und ich hatte keine Ahnung, wo ich war. Doch meine Füße flogen weiter über den Boden, brachten mich weit weg von Micha. Dieses Schwein. Mein Herz raste mit meinen Beinen um die Wette und schwer stieß ich die Luft auf, die ich kurz darauf durch den Mund wieder aufsog. Wegen dem kalten Wind begann auch meine Nase zu laufen, doch das fiel kaum auf, da mein Gesicht bereits tränenüberströmt war. Schließlich hielt ich nicht mehr durch und ließ mich fallen. Der Boden war nicht wie erwartet hart, sondern gab etwas unter mir nach. Kleine Nadeln stachen durch meine Kleidung, doch ich ignorierte es. Schluchzend hielt ich mir die Hände vor mein Gesicht und ein Fluss von Tränen tropfte auf den Boden.
Ich denke, die Geschichte hat Chancen, zu einem Verlag geschickt zu werden, aber erst muss ich etwas weiter schreiben als 17 Seiten. Ich habe das "normale Leben" als 1. Kapitel geplant, aber das ist etwas lang. Was danach geschieht, wirst du schon sehen xD
glg Wyvern
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Fr Feb 17, 2012 8:10 am
Aber hallo! Wenn du wirklich die Geduld hast lange noch weiterzuschreiben (habe ich nie -.-) dann kann st es bestimmt irgendwann zu einem Verlag schicken. Ich kauf dann hundert Exemplare davon^^ Das Kaputel ist auch toll geworden! Ist ein guter Einstieg, bis es spannedn wird. Bin schon gespannt auf das zweite
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Fr Feb 17, 2012 8:19 am
naja, wenn ich keine Geduld mehr habe, schreibe ich eine Woche später weiter ^.^ Mein Problem ist, dass ich ab ein paar Seiten mich frage, ob die Geschichte wirklich gut ist und empfinde alles als kinndisch.
2.Teil:
Die Sonne kitzelte meine Nase, die verstopft war. Meine Augen, trocken vom Salz, öffneten sich. Meine dreckigen Hände strichen ein paar Strähnen zurück. War ich eingeschlafen? Ich konnte mich nur noch an Dunkelheit erinnern. Wie spät war es? Wo war ich? Mein Schädel brummte, als ich mich aufrichtete. Der Nadelwald, in dem ich lag, schien sehr alt zu sein. Viele Bäume hatten ihre Nadeln verloren und waren verkrüppelt. Dazwischen waberten gespenstisch Nebelschwaden. In der Ferne hörte ich Autos. Dann fiel mir wieder ein, wie wir in der Grundschule die Karte der Stadt angeschaut hatten. Eine Schnellstraße führte aus der Stadt heraus und an einem Wald vorbei- dem Nebelwald. Unser Lehrer hatte uns erklärt, dass dieser Wald bei irgendeiner Katastrophe- ich glaubte, es war eine Überschwemmung gewesen- seine Nadeln verloren hatte und durch die Kraft des Wassers wurden die Zweige verbogen. Der Boden war so feucht, dass jeden Morgen noch lange Nebelschwaden durch den Wald zogen. Daher hatte er seinen Namen. Müde zog ich mich an einem gesund aussehenden Baum hoch und hob sah mich um. Nun musste ich wieder zurückkommen. Warum war ich noch einmal hier? Ein klaffendes Loch tat sich plötzlich in meiner Brust auf. Es schmerzte so sehr, dass ich mich zusammenkrümmte und zu Boden sank. Er hatte mich mit meiner besten Freundin betrogen. In starken Wellen rollte der Schmerz wie ein Gift durch meinen Körper. Mühsam unterdrückte ich ein lautes Schreien. Beherrschung! Wenn ich keine Beherrschung zeigte, konnte ich gleich einpacken. Im Spiel des Lebens durfte man keine Schwächen zeigen. Natürlich sah ich schrecklich aus, denn ich hatte keine wasserdichte Wimperntusche aufgetragen, bevor seine SMS kam. Dies schien mir Ewigkeiten her zu sein. Aber ich musste so tun, als würde er mich nicht verletzen. Das wollte er ja. Schnell näherte ich mich der Autobahn. Sollte ich ein Auto anhalten? Im Fernseher kam mal so eine Sendung, bei der zwei Mädchen ein Auto anhielten, um irgendwo hinzufahren. Sie wurden entführt. Also wanderte ich entschlossen los. Was für einen jämmerlichen Eindruck ich mache, überlegte ich abfällig und lief neben der Straße her. Nach längerer Zeit erreichte ich den Stadtrand. Erleichtert rannte ich durch die Straßen zu unserem Haus. Mein Rücken schmerzte von der Nacht auf dem harten Boden und mein Bauch knurrte. Meine Füße schmerzten bei jedem Schritt und mein Kopfweh nahm zu. Doch ich hielt durch und war erleichtert, als ich endlich unser Haus sah. Stille erwartete mich, als ich ankam. Die große Uhr, die im Flur hing, zeigte auf neun Uhr dreißig. Also war meine Mutter arbeiten und alle anderen in der Schule. Auch gut. Ein Tag vor den Ferien schulfrei, aber was konnte ich schon dafür, wenn ich mich „verlief“? Ich erzählte einfach, dass ich krank war, das klang glaubhaft. Nachdem ich gründlich geduscht hatte, schmierte ich mir ein Butterbrot. Der Kühlschrank sah sehr leer aus, aber ich entschied mich gegen den Käse. Die Brotscheibe hatte ich schnell verschlungen, doch dann sah ich mich um. Die Stille klang so bedrohlich… wie damals. Einen Moment sah ich mich wachsam um. Die Ruhe vor dem Sturm… Energisch schüttelte ich die Gedanken ab. Dann setzte ich mich in mein Zimmer und machte Hausaufgaben, die ich sowieso vergessen hatte. Ob meine Mutter mir eine Entschuldigung schreiben würde? Sie hörte mir sowieso nicht mehr zu. Wenn sie nicht arbeitete, trank sie sich voll oder schlief ihren Rausch aus. Also würde sie nur ihre Unterschrift irgendwo hin kritzeln, egal was draufstand. Nachdem ich mir Gedanken über die Entschuldigung gemacht hatte, stand ich auf und ging ins Bad. Auf meinem Weg kamen mir meine Schritte plötzlich so seltsam vor. Es war, als würden die Wände das Geräusch verschlucken und nicht wieder hergeben wollen. Schnell dachte ich daran, dass die Wände wieder neuen Anstrich brauchten. Das Weiß war an vielen Stellen grau oder gelblich. Dann stand ich vor der Tür und stieß sie auf. Ein schwarzer Schatten huschte kurz bevor ich das Badezimmer erblicken konnte aus der Tür. Erschrocken wich ich zurück, doch es war wieder vorbei. Das hast du dir bestimmt nur eingebildet!, sagte ich mir und trat in das Bad. Meine Sachen waren alle in einen Schrank gestopft. Ich bückte mich, um eine Nagellackflasche aufzuheben. Es war seltsam, da sie meiner Mutter hinuntergefallen war und nicht zersprungen war, aber es gab so Flaschen. Als ich mich wieder aufrichtete, blieb mein Blick an meinem Gesicht hängen. Die braunen Haare hingen in unordentlichen Strähnen an mir herunter. Mein Gesicht war bleich und die grünen Augen sahen riesengroß aus. Schock ergriff mich, als ich meine Augen genauer betrachtete. Die Pupillen waren nicht rund, wie sonst- sondern länglich. Wie die einer Katze. Meine Finger ließen locker. Das Glas sauste zu Boden und zersprang. Ängstlich schloss ich meine Augen und presste die Hände darauf.
Die Polizei stürmt in das Haus. Ich sitze noch immer über ihn. Meine Hände sehen so bleich aus wie Knochen, als sie seine Augen berühren und sie schließen. Das Gebrüll um mich herum ignoriere ich einfach. Alles verschwimmt und wird verzerrt, seine Pupillen sind plötzlich so lang wie die einer Katze. Dann wird er einfach unter mir weggerissen. Irgendjemand packt meine Schultern und führt mich durch die verschwommene Wohnung. Ich werde in irgendeinen Sessel gesetzt und jemand spricht mich an, doch die Worte fließen an meinem Kopf vorbei, in das Nichts, das meinen Bruder jetzt umgibt.
Nein. Nicht daran denken. Doch ich hatte die Träne nicht verhindern können, die mir teilnahmslos die Wange hinunter rann und zu Boden tropfte. Blaue Farbe war überall auf den Fließen und dem Waschbecken verteilt. Meine Finger umschlossen den Waschbeckenrand immer fester, bis sie wie weiße Krallen aussahen. Es war so real gewesen- so nah an meinem Herzen. Stopp. Hör auf, dich darüber zu beklagen. Es ist so, du kannst nichts daran ändern, befahl ich mir knapp und ging in die Küche, um Papier zu holen. Der Nagellack musste beseitigt werden.
Die Haustüre wurde aufgeschlossen. Das vertraute Geräusch hallte durch die Wohnung. Still verharrte ich in meinem Zimmer, und lauschte den Schritten, die in die Küche führten. Meine Mutter war früh nach Hause gekommen. Sie holte sich wahrscheinlich einen Sekt heraus. Sie würde nicht bemerken, dass ich da war. Frustriert nahm ich einen Bleistift zur Hand und ließ ihn über ein Papier fliegen. Das hatte ich lange nicht mehr getan. Es tat einfach gut, seiner Fantasie freien Lauf zu lassen und etwas auf das Papier zu zaubern. Minuten vergingen, bevor ich wirklich richtig das Bild betrachtete. Ein Gesicht starrte mich an, aber nicht irgendein Gesicht- sondern Michas. Wut und Schmerz kochten in meiner Brust hoch und ich unterdrückte ein Schreien. Mein Kopf schien zu platzen als ich versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Meine Hände packten das Papier und mit einem befriedigenden Geräusch zerriss es. Ein Schatten schien aus den Schnipseln des Bildes herauf zu steigen. Mein Körper verstummte sofort. Allmählich beruhigte ich mich, bis mein Herzschlag langsam und gleichmäßig in meinen Ohren pochte. Der Schatten breitete sich wie Nebel über meinem Schreibtisch aus. Es war so unwirklich, dass ich automatisch davon ausging, dass ich träumte. Ohne etwas Überflüssiges zu denken streckte ich meinen Arm aus und berührte den Nebel.
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") So Feb 19, 2012 8:19 am
Nein, Wyvernblut, die Geschichte ist nicht kindisch! Sie ist gut so wie sie ist! Vor allem finde ich kleinere Ausdrücke von dir richtig klasse, die alles etwas näher beschrieben. Wie gleich in der ersten zeile, da zum Beispiel: "Meine Augen, trocken vom Salz, öffneten sich." Sowas macht die Gdeschichte noch mal richtig spannend und gibt ihr eine Extraportion Leselust. Der Leser wird dann richtig mit hineingezogen. Weiter so, Wyvernblut!
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") So Feb 19, 2012 8:29 am
danke, dass du das schreibst =) das motiviert total okay, los gehts mit dem Spaß:
3. Teil:
Ein Blitz schien mich zu durchzucken. Sanfte Dunkelheit umgab mich und ich konnte kurze Zeit nichts sehen. Da lichtete sich der seltsame Nebel und Blätter tauchten vor meinem Gesicht auf. Wie konnte das sein? Gerade eben stand ich doch noch in meinem Zimmer. Vorsichtig sah ich mich um. Grüne Grashalme bedeckten den Boden und dazwischen wuchsen Bäume und Büsche. So einen farbenprächtigen Wald hatte ich noch nie gesehen. Irgendwo plätscherte Wasser. Neugierig folgte ich dem Geräusch und stieg über einige Wurzeln. Ein malerischer Bach floss munter einige Felsen herunter und in einen kleinen Teich. Das Bild war so unglaublich schön, dass ich mich erst einmal hinsetzen musste. Einmal hatte ich ein Magazin gelesen, in dem einige Leute davon erzählten, dass sie hypnotisiert wurden und dann so wunderschöne Landschaften gesehen, die es in echt nicht geben konnte. Also schloss ich, dass irgendjemand mir einen Streich spielte. Oder ich träumte. Ein Rascheln hinter mir erregte meine Aufmerksamkeit. Leise wandte ich mich ab und schob einige tiefhängende Zweige zur Seite. Vor mir lag eine kleine Lichtung, auf der zwei Baumstümpfe standen. Auf dem einen saß eine Frau. Sie hatte lange hellbraune Haare die sie zu einem Zopf geflochten hatte, der über die Schulter gelegt war. Sie war eher klein und zierlich und auf ihrem Gesicht breiteten sich Sommersprossen aus, was sie sympathisch wirken ließ. „Keine Angst“, sprach sie mit einer Stimme die sich anhörte, als hätte jemand eine kleine Glocke angeschlagen. Ihre Bemerkung versetzte mich in Panik. Doch dann unterdrückte ich sie. Die Frau sprach weiter: „Setzte dich doch zu mir.“ Zögernd trat ich auf die helle Lichtung und setzte mich vorsichtig auf den anderen Baumstumpf. Nun konnte ich die Frau genau betrachten und stellte erschrocken fest, dass auch ihre Pupillen senkrecht standen. „Mein Name ist Maria Shamaraai. Du kannst mich aber nur Maria nennen, den >Shamaraai <ist ein Titel. Er bedeutet >Erde< und dann wären wir auch bei dem Grund, wegen dem du hier bist.“ Interessiert spitzte ich die Ohren und hörte genau zu: „Du kennst doch bestimmt die vier Elemente. Feuer, Wasser, Luft und Erde. Das ist nicht wahr, denn es gibt sieben Elemente: Feuer, Wasser, Luft, Erde, Licht, Zeit und Lebewesen. Mit ihnen können alle Vorgänge der Natur erklärt werden. Doch das ist nicht genug. Es muss Wächter geben, die darauf aufpassen, dass auch alles eingehalten wird und zum Beispiel das Wasser nicht plötzlich durch die Luft schwebt. Alle acht Jahre wählt der Rat der Sechs neue Schüler aus, die die Aufgaben der Wächter erlernen. Die Wächter selber bilden sie aus und wenn die Ausbildung nach acht Jahren abgeschlossen ist, kommen die nächsten. Die alten Wächter ziehen sich zurück und leben weiter. Sie können ihre erlernten Fähigkeiten zwar noch anwenden, aber es ist ihnen verboten, es auffällig zu tun. Dieses Jahr gibt es wieder sechs neue Schüler. Du bist eine davon. Die Schüler werden eigentlich nicht ausgewählt, es wird ihnen angeboren. Dein Schicksal hat das Element Erde ausgewählt. Wenn du wissen willst, was du nun alles kannst, dann musst du dich noch gedulden. Deine Aufgabe ist nun, zu entscheiden, ob du noch zurückkehren willst und dich verabschieden willst, denn du wirst für die nächsten 16 Jahre nicht zurückkehren.“ Mein Kopf schmerzte. Ich? Ausgewählt? Das konnte nicht sein. Zweifelnd sah ich Maria an und dachte nach. Würde meine Mutter mich vermissen? Wohl kaum. Aber ich wollte Micha nicht den Gefallen tun und einfach verschwinden. Mit kratziger Stimme meinte ich: „Ich würde gerne zurück und eine Nachricht hinterlassen.“ Mit ernsten Augen nahm Maria mir das Versprechen ab, nichts von den Elementen und dem Rat der Sechs zu verraten und dann tauchte wieder schwarzer Nebel auf. „Ich warte hinter dem Tor des dunkeln Nebels.“ Zögernd berührte ich die Dunkelheit und wurde davon fast aufgesogen. Doch kurze Zeit später befand ich mich wieder in meinem Zimmer. Dort ließ ich mich auf mein Bett fallen. Die Worte wirbelten durch meinen Kopf als ich versuchte, Klarheit zu schaffen. Nach einer Weile gab ich jedoch auf und setzte mich aufrecht hin. Dieses Zimmer sah ich wahrscheinlich zum letzten Mal. Sechzehn Jahre waren eine lange Zeit. Die Zweifel kamen wieder auf. Sechzehn Jahre? Mir wurde bewusst, dass nichts mehr bleiben konnte, wie es war. Mit einem seltsamen Gefühl stand ich auf und setzte mich wieder an meinen Schreibtisch. Das zerrissene Bild lag immer noch neben meinem Stuhl. Schnell riss ich ein Papier aus einem Block und schrieb los:
Ich bin weg. Sorge dich nicht um mich, mir geht es gut. Wenn ich nach sechzehn Jahren nicht wieder da bin, bin ich tot. Bitte erkläre meiner Klasse, dass ich zu irgendeinem Austausch gegangen bin und suche nicht nach mir. Ich habe dich lieb. Millie
Dann legte ich den Zettel auf das Bett und machte mir Gedanken, was ich mitnehmen sollte. Kleidung? Essen? Nein, ich ging stark davon aus, dass ich dort etwas zu essen bekommen würde. Aber Klamotten? Ich wollte nicht komplett ohne etwas gehen, aber wenn ich mit vollen Taschen ankam und einen vollen Kleiderschrank vorfand, war das schon peinlich. Zurückgehen und sich bei Maria erkundigen kam auch nicht in Frage. Schließlich holte ich mir eine kleine Tasche und schmiss das Nötigste rein: Ein Medaillon mit einem Bild meines Bruders und meines Vaters, eine kleine Figur von einem Delfin die ich zum Geburtstag bekommen hatte, eine Zahnbürste, einen Kamm und mein Lieblingsoberteil, das mir in sechzehn Jahren wahrscheinlich nicht mehr passen würde. Als alles verstaut war, dachte ich kurz nach. Wenn ich zurück kam, würde ich dreißig sein. Dreißig Jahre alt! Diese Zeitspanne war zu lang, um sie erfassen zu können. Doch nun musste ich los. Maria erwartete mich auf der Lichtung, wie sie es versprochen hatte. „Um in unser Reich eintreten zu können, brauchst du ein Merkmal, damit du erkannt wirst. Dieses musst du allerdings selber schmieden. Das kannst du noch nicht, ich weiß. Nimm meine Hand“, sagte die kleine Frau. Leicht zögernd streckte ich meine Hand aus und berührte Marias warme Finger. Da durchzuckte mich ein Blitz und Dunkelheit hüllte mich wieder ein. Ich wäre ohne die Hand der Frau verloren gewesen, das spürte ich. Starke Winde zerrten an mir und wollten mich wegreißen. Dann war es vorbei und ich fand mich auf einem felsigen Vorsprung wieder. Maria stand am Rande und starrte in den Abgrund. Mit großen Augen betrachtete ich die Landschaft um mich herum. Hinter dem Abgrund erstreckten sich eine Wiese und ein Wald. Der Wald endete östlich an einem großen See. Mitten in dem See war ein Felsen. Westlich des Waldes erstreckte sich eine Wüste. Als ich genauer hinsah, traute ich meinen Augen kaum: der Sand brannte. Geradeaus, also im Norden, endete der Wald ebenfalls. Ein großes Gebäude mit Säulen und Balkonen stand dort. Hinter dem Haus erkannte ich eine helle Wiese mit dunklen Felsen und einem riesigen Baum, der abgestorben aussah. Etwas östlicher davon war ein schwarzer Streifen und dahinter erstreckte sich windiges Moor in dessen Mitte eine Fahne stand und in einer Böe wehte. Hier und da erkannte ich einen Wirbelsturm. Links von der hellen und dunklen Wiese stand ebenfalls ein Wald, nur waren ganz nah an dem Gebäude junge Bäume und weiter hinten wurden die Pflanzen immer älter. Maria wartete, bis ich fertig gestaunt hatte und meinte: „Komm mit.“ Sie trat einen Schritt vor und fiel über die Kannte. Zutiefst erschrocken sprang ich auf und rannte zu der Kante, traute mich aber nicht, hinunterzublicken. „Emilia“, rief mich aber ihre Stimme. Erstaunt blickte ich hinab. Sie konnte doch so einen Sprung unmöglich überlebt haben! Doch da stand sie, neben der Klippe und lächelte. „Ich soll einfach springen?“, fragte ich ungläubig. Aufmunternd nickte sie. Zweifelnd setzte ich meine Füße an den Rand. Ein paar Steinchen fielen in die Tiefe. Das waren mindestens zwanzig Meter. Wie sollte ich mich überwinden? Es überstieg alle Vernunft, mich hier in den Abgrund zu stürzen, aber ich konnte ja nicht für immer hierbleiben… oder? Reiß dich zusammen!, rief ich mir zu und schloss die Augen. Dann stellte ich mir vor, ich wäre im Schwimmbad. Nicht weit unter mir wartete sanftes Wasser auf mich. Dann sprang ich. Wie in Zeitlupe lösten sich meine Füße von dem Stein und ich segelte durch die Luft. Meine Haare flatterten im Wind und ich wünschte mir, ich wäre nicht gesprungen, denn der Boden sauste immer schneller auf mich zu… Da landete ich in etwas Weichem. Es schien mich zu umgeben, doch das konnte nicht sein. Mit eigenen Augen hatte ich doch gesehen, dass unter der Klippe nichts wuchs. Oder? Schließlich öffnete ich meine Augenlieder und starrte in den Himmel. Marias Gesicht tauchte am Rande meines Blickfeldes auf. Verwirrt setzte ich mich hin und nahm ihre angebotene Hand, um aufzustehen. Unter meinen Füßen befand sich wirklich nur trockene Erde. „Wie…?“, setzte ich an, doch Maria unterbrach mich: „Das wird dir später noch alles erklärt. Komm mit.“ Wir stapften über die Wiese. Noch nie hatte ich so grüne Grashalme gesehen. Dann betraten wir den Wald und liefen über den Untergrund, über Farne und Moose, bis wir das Ende des Waldes erreicht hatten. Das Gebäude ragte viel höher auf, als ich erwartet hatte. Eine flache Treppe führte zu einem breiten Eingang. Ein Vordach wurde von großen Säulen gestützt und in die Wand waren Zeichen eingraviert, die ich nicht verstand. Über dem Vordach ragte ein weiteres Stockwerk in den Himmel. Große Fenster und breite Balkone konnte ich erkennen. Das Dach darüber zeigte ebenfalls Fenster auf. „Hier wirst du schlafen“, erklärte Maria mir und stieg die Stufen hoch. Nach einer Sekunde Staunen folgte ich ihr. Mit Leichtigkeit öffnete die Frau die Tore und trat in die dunkle Halle. Als ich ihr folgte, erhellten plötzlich tausende kleine Lichter den Raum. Es standen einige Stühle und Tische herum und Teppiche hingen an den Wänden. Die Lichter hafteten an den Teppichen oder an den Stühlen, auch die Decke erhellten sie schwerelos. Am anderen Ende der Halle war eine dunkle Öffnung zu erkennen. Hinter der Öffnung brannten Fackeln und ich sah einen Treppenaufgang. Maria führte mich dorthin und wir erklommen eine enge Wendeltreppe. Nach den Stufen sah ich einen Flur vor mir. Ein roter Teppich zog sich bis zum Ende des Ganges und einige Türen waren zu erkennen. Doch die Frau zog mich weiter. Das nächste Stockwerk sah genauso aus wie das untere. Gegenüber von mir sah ich eine helle Holztür und rechts und links standen jeweils drei gleiche Exemplare. In den Türen war ein Stein eingelassen. Links waren zwei goldene Tropfen, rechts zwei Silberklumpen. Die grünlichen Steine der anderen drei Türen konnte ich nicht identifizieren, aber ich vermutete, dass ich es noch erfahren würde. In jede der Türen waren Bilder eingeritzt, doch ich hatte keine Zeit, mir alle anzusehen, da Maria bereits die zweite Tür links öffnete. Neugierig trat ich näher. „Das wird dein Zimmer sein. Hier kannst du schlafen und dich fertigmachen zum Unterricht. Ich lasse dir etwas Zeit, aber wenn die Glocke schlägt, erwarte ich dich im Flur“, erklärte mir die Frau und ich trat ein. Die Tür wurde hinter mir geschlossen und ich sah mich um. Der Boden war mit Holz ausgelegt. Eine breite hölzerne Kommode war an einer Wand aufgestellt. Mit gerunzelter Stirn betrachtete ich die Muster und die grünen Zweige, die aus dem Holz wuchsen. Die Griffe der Schubladen sahen aus wie kleine Erdkugeln. Als ich mich nach rechts wandte, erkannte ich zunächst gar nichts, aber nach einer Weile konnte ich eine Tür ausmachen. Vorsichtig drückte ich dagegen und sie schwang nach innen auf. Vor mir lag ein großes Bad. Ein breites Waschbecken unter einem großen Spiegel stand links von mir. Rechts erkannte ich eine Toilette und dahinter eine Dusche. Überall waren Fächer und Ablagen. Die Tür war von innen verschließbar. Zufrieden ging ich wieder in das Zimmer und sah, dass ein breites Bett unter einem großen Fenster und neben einer Glastür stand. Die Tür führte heraus auf einen Balkon. Keine lange Zeit verstrich, in der ich mich umsehen konnte, als ein lautes Geräusch durch das Haus hallte. Ich brauchte kurz, um zu begreifen, dass dies eine Glocke war. Schnell öffnete ich die Tür und trat aufgeregt hinaus auf den Flur. Fünf andere Teenager standen ebenfalls dort, zwei Jungen und drei Mädchen. Unwohl schaute ich mich um und Schweigen herrschte in dem Flur. Da kamen andere junge Erwachsene – es waren genau sechs, war das ein Zufall? – herein. Zu meiner Erleichterung erkannte ich Maria. Sie versammelten sich vor uns und eine hochgewachsene schlanke Frau trat vor. „Ich spreche in dem Namen aller Wächter, wenn ich euch herzlich Willkommen heiße. Ihr werdet zwei unterschiedliche Arten von Unterricht bekommen, einmal den, bei dem ihr allgemein wichtige Sachen lernt und den, bei dem ihr nur bei eurem jeweiligen Wächter seid. Ihr habt einen Unterrichtsplan, er liegt auf euren Schreibtischen.“ Verwirrt fragte ich mich, ob ich einen Schreibtisch gesehen hatte, aber es musste wohl einen geben. Die schwarzhaarige Frau redete weiter: „Der allgemeine Unterricht findet in einem Stockwerk unter euch statt. Die erste Tür rechts. Der spezielle Unterricht zu eurem Element findet in den jeweiligen Landstrichen statt. In der ersten Woche zeigt euer Wächter euch den Weg. Frühstück, Mittag- und Abendessen gibt es in dem Raum neben dem Unterrichtsraum. Essenszeit ist, wenn der Gong erklingt.“ Erleichtert atmeten alle Schüler auf, als die Frau verkündete, dass wir für den Rest des Tages freihatten. In meinem Zimmer war ich wieder ungestört. Mein Kopf war voller neuer Informationen, doch ich vermutete, dass ich mir gerade mal die Hälfte davon merken konnte. Die ganze Zeit war ich auf der Suche nach dem Schreibtisch. Da klopfte es an. In Erwartung, dass es Maria war, rief ich: „Herein.“ Doch die Tür schwang auf und ein hübsches großes Mädchen stand davor. An den hellroten, halblangen Haaren erkannte ich sie wieder. Sie war in das Zimmer neben mich gegangen und von den flammenartigen Symbolen, die ich kurz gesehen hatte, schloss ich, dass sie vom Element Feuer war. „Hallo“, sagte ich mit einem kurzen Lächeln. Das Mädchen lächelte ebenfalls breit und trat ein. „Mein Name ist Tessa“, sagte sie mit einem hellen Lachen. Zögernd erwiderte ich es. „Ich heiße Emilia“, sagte ich. Tessa sah sich etwas um. „Dein Zimmer sieht ungefähr so aus, wie meins. Nur habe ich noch ein Badezimmer und die Wände sehen aus wie gefrorene Flammen.“ Schnell stand ich auf und ging zu der versteckten Tür. „Ich habe auch ein Bad“, sagte ich schnell und öffnete die Tür. Tessa nickte und brachte mich auf eine Idee. Vielleicht gab es noch eine weitere versteckte Tür. Am liebsten wäre ich sofort losgerannte und hätte gesucht, aber ich wollte nicht unhöflich sein. Nach kurzem Schweigen redeten wir noch über das Haus, dann ging sie wieder. Sobald die Tür zugefallen war, sprang ich auf. Schnell lief ich an der Wand entlang und klopfte darauf. Schließlich wurde ich neben dem Bad fündig. Eine schmale Tür führte in ein kleines Arbeitszimmer. Es bestand nur aus einem Schreibtisch und einem Bücherregal. Zu meiner Verwunderung standen zwei Bücher in dem Regal. Doch zuerst setzte ich mich neugierig an den Tisch. Dort lag neben einem Becher voller gespitzter Bleistifte ein Blatt. Gründlich las ich es durch:
Wie viel Uhr war eigentlich? Mein Handy war nicht in meiner Tasche. Mein Bauch drehte sich vor Schock um, als mir klar wurde, dass ich es vergessen hatte. Na klar. Nach Michas SMS hatte ich es auf meinem Tisch liegen gelassen. Natürlich ärgerte ich mich, dass ich es nicht mitgenommen hatte, doch ich tröstete mich damit, dass es hier bestimmt sowieso kein Netz gab.
so, keine Ahnung, wie das auf dich wirkt. ist es vielleicht übertrieben, dass sie nun dort lebt? Hat sie sich zu früh entschieden? Oder ist das ok?
glg Wyvern
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") So Feb 19, 2012 8:37 am
Gut, dann motivier ich dich mal weiter xD Ich find's nicht übertrieben. In einer Geschichte muss nicht alles so undglaublich realistisch sein, wie es vielleicht im realen Leben sein müsste. Glaub mir, ich find das genau richtig so! Ich bin schon gespannt auf den vierten teil, wie viele hast du eigentlich schon geschrieben?
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") So Feb 19, 2012 8:54 am
Hi, danke Ich will nur nicht, dass es plötzlich seltsam wird und die Geschichte komisch wirkt...
4. Teil:
Als ich mich auf mein Bett kniete und nach draußen sah, wurde es gerade dunkler. Es musste ungefähr vier Uhr sein. Es dämmerte im Winter doch immer um vier Uhr. Hier doch auch, oder? Wo war ich eigentlich? Hoffentlich wurde Morgen im allgemeinen Unterricht etwas dazu gesagt. Dann sah ich meine Tasche, die ich schnell in die Ecke geworfen hatte. Langsam ging ich zu ihr hin und räumte die Sachen für das Bad in eine der Ablagen neben den Spiegel. Schließlich ging ich zur Kommode und zog an einer der Erdkugeln. Wie ich erwartet hatte, war die Schublade leer. Dort legte ich das Oberteil hinein und hoffte, dass die Wächter irgendwoher meine Kleidergröße wussten und den Schrank ausgestattet hatten. Allerdings stellte sich bei genauer Durchforstung heraus, dass dem nicht so war. Alle Schubladen waren leer. Das Medaillon legte ich in dieselbe Schublade neben die Delphinfigur. Dann ging ich in das kleine Arbeitszimmer und betrachtete die beiden Bücher. Das eine war die Bibel und das andere ein Sachbuch über Pilze. Da ertönte ein Gong, als hätte jemand auf ein Becken von einem Schlagzeug geschlagen. Wie auf Kommando begann mein Bauch zu knurren und mir fiel ein, was ich heute schon durchgemacht hatte. Schnell rannte auf den Flur. Tessa trat auch gerade aus ihrem Zimmer. Zusammen stiegen wir die Treppe herab und gingen durch die zweite Tür rechts. Vor mir sah ich einen kleinen Raum mit zwei Tischen und an der Seite, die an die dritte Tür angrenzte, ein Fenster durch das ich eine Art Küche erkennen konnte. Der Tisch, der mir am nächsten war, hatte sechs Stühle und war eckig. Ein Mädchen mit langen silberblonden Haaren und einer großen Brille saß bereits an dem einen Platz. Der andere Tisch hatte sieben Stühle und die Wächter hatten sich dort bereits versammelt, alle außer Maria. Tessa zog mich zu einem Platz gegenüber von dem des Mädchens und wir setzten uns. Das Mädchen schaute auf und ich sah, dass es ein Buch auf dem Schoß hatte. „Hallo, ich bin Tessa und das ist Emilia“, sagte die Rothaarige neben mir. Das Mädchen antwortete: „Mein Name ist Anne. Es freut mich, euch kennenzulernen.“ Der Gong erklang ein zweites Mal und die restlichen drei Schüler stürmten herein. Doch ich hatte kaum Zeit, sie mir anzuschauen, denn nun erhob sich die große Schwarzhaarige und sagte: „Das Essen läuft so ab, dass sich die Wächter zuerst erheben und sich etwas aus der Küche holen. Wenn wir alle sitzen, könnt ihr euch etwas holen. Dann, wenn alle sitzen, könnt ihr essen.“ Die anderen Wächter standen auf und gingen zu dem Fenster. Maria erschien auf der anderen Seite und holte Teller, die mit Speisen gefüllt waren und gab sie den anderen. Schließlich rief sie: „Kommt, ich bin nur die Essensausgabe und komme zum Schluss.“ Etwas erleichtert erhob ich mich, denn nun musste ich mit keinem fremden Gesicht sprechen. Tessa ging vor. Die Wächterin mit dem braunen Zppf fragte: „Was würdest du gerne essen?“ Das Mädchen antwortete: „Kartoffeln mit Kaviar.“ Einen kleinen Moment glaubte ich, dass ihre Augen aufblitzten, doch dann war es verschwunden und Maria gab ihr einen Teller voller Kartoffeln und dem schwarzem Kaviar. Ich selber bestellte Nudeln mit Soße und setzte mich wieder. Es roch wirklich lecker und ich fragte mich, woher Maria so gut kochen konnte und woher sie wusste, was wir wollten. Als alle Schüler saßen, verschwand sie aus der Küche und trat durch die Tür wieder ein. Sie hatte ebenfalls einen Teller. Sobald sie saß, nickte die Schwarzhaarige und alle begannen zu essen. Zuerst war es still, bis die Wächter begannen, miteinander zu reden. So tauten auch die Schüler auf. „Und das schmeckt?“, fragte ein zierlicher Junge mit schwarzen Locken, die ihm in die Stirn hingen. Tessa, die neben ihm saß, nickte und fragte: „Ja, willst du probieren?“ Der Junge schüttelte schnell den Kopf. Anne und ich schwiegen und aßen schnell unser Essen auf. Sie schien nicht sehr darauf aus zu sein, Freunde zu finden. Als die Schüler fertig waren, beendeten auch die Wächter ihre Mahlzeit. Maria stand auf und erklärte: „Ich brauche immer einen Helfer zum Abräumen. Emilia, wärst du so freundlich?“ Etwas erschrocken, dass sie meinen Namen ausgesprochen hatte, nickte ich. Natürlich hatte sie mich ausgewählt. Alle anderen verließen schnell den Raum und ich räumte die Teller der Schüler zusammen. Meine Wächterin stellte den Tellerstapel der Wächter auf den der Schüler und sagte: „Die musst du herüber tragen. Gehe einfach durch die nächste Tür.“ Schnell nickte ich und nahm die Teller hoch. Sie waren leichter als erwartet. Maria trug das Besteck und öffnete mir die Tür. Der Gang war leer und ich wunderte mich, wo die Wächter wohnten, traute mich allerdings nicht, zu fragen. Die Küche sah aus, wie eine normale Schulkantine, nur verlassen und sauber. Wir gingen zu einem großen Waschbecken und spülten die Teller und das Besteck ab. „Du kannst nun gehen“, sagte die Wächterin. Zögernd ging ich und stieg die Treppe wieder hoch. In den Zimmern hörte ich Gelächter und fühlte mich einsam. Meine Zimmertür stieß ich auf und betrat den dunklen Raum. Gab es hier einen Lichtschalter? Na egal. Selbst wenn, hätte ich ihn doch nicht angemacht. Dieser eine Tag hatte mein Leben für immer verändert. Im Halbdunkeln ging ich zur Balkontür und schob sie auf. Wunderbar warme Luft strömte mir entgegen und ich sah nach draußen. Ich konnte den See und das Moor sehen und ganz am Rand sogar noch den Wald. Da wurde es hinter mir hell und mein Schatten erschien auf dem steinernen Geländer. Erschrocken wirbelte ich herum und ging schnell zurück in mein Zimmer. Maria stand in der Tür und fragte: „Kann ich reinkommen?“ Während ich nach den Lampen suchte, nickte ich. Woher kam das Licht? „Als der Rat der Sechs diesen Tempel erbaute, wirkte jeder der Wächter ein Element mit hinein. Obwohl du nicht für das Element Licht bestimmt bist, kannst du es licht werden lassen. Du musst dich nur ganz darauf konzentrieren“, erklärte sie und schloss die Tür hinter sich. „Ach so“, meinte ich. Maria fragte mich: „Welche Kleidergröße hast du?“ Ich nannte sie ihr. Darauf überreichte die Wächterin mir einen grünen Stoff. „Du hast wahrscheinlich nicht über einen Schlafanzug nachgedacht?“, fragte sie und ich nickte erleichtert. Wir redeten etwas über dies und das und dann ging die Wächterin. An meinem Schreibtisch entdeckte ich, dass er ein Fach unter der Tischplatte hatte. Darin lagen ein weißer Block und farbige Stifte. Gerade wollte ich ein Blatt abmachen, da klopfte es erneut. „Herein“, sagte ich und fragte mich, ob es wieder Tessa war. Doch das Mädchen mit den silberblonden Haaren trat ein. „Hallo Anne“, sagte ich, auch sie begrüßte mich. „Dein Zimmer ist schön“, sagte sie, als sie sich umsah. „Danke“, antwortete ich, „kann ich mal dein Zimmer sehen?“ Das Mädchen nickte und ich verließ meinen Raum. Sie führte mich zu dem Zimmer, das ganz hinten rechts war. Sie öffnete die Tür, doch ich blieb stehen, um den seltsamen Stein, der darin eingearbeitet war, zu bewundern. „Das ist Jalar“, meinte Anne und ich löste mich von dem Anblick. Ihr Zimmer sah größer aus als meines. Es hatte gleich zwei Fenster und eine Balkontür. Die Wände waren mit heller Tapete versehen und die Möbel aus einem dunklen Holz. Sie hatte keine Kommode, sondern einen Schrank und eine dunkle Tür musste in ein Badezimmer führen. Die Luft roch nach Papier und Farbe. „Dein Zimmer gefällt mir auch“, meinte ich. Das Bett stand unter einem Fenster, wie bei mir. Ein großer Tisch mit einem bequemen Stuhl stand neben der Balkontür, darüber ein volles Bücherregal. „Bei mir standen nur zwei Bücher drin“, sagte ich nachdenklich, worauf Anne lachte. „Na ja, ich habe auch alles selber mitgebracht.“ „Liest du gerne?“ „Auf jeden Fall“. Nach einer Weile ging ich wieder in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett. Der Tag war lang gewesen. Erschöpft nahm ich den Schlafanzug hoch und zog mich um. Der Stoff war grob genäht und passte mir gut. Auf meiner Brust war eine rote Blüte angenäht und ich betrachtete mich im Spiegel. Woher hatte Maria den? Als ich gerade in mein Zimmer gehen wollte, gingen die Lichter aus. Konzentriert versuchte ich, sie wieder anzumachen, doch es ging nicht. Da begriff ich, dass es zehn Uhr sein musste- Schlafenszeit. Im Dunkeln machte ich mich auf den Weg in das Bett. Die Bettdecke roch nach nasser Erde und ich begann, mich unwohl zu fühlen. Hatte meine Mutter den Zettel bereits gefunden? War es nicht ungeheuerlich, dass ich mich plötzlich hier befand? Meine Fragen dauerten an und schnell befand ich mich im Schlaf. Meine Füße ruderten in der Luft, als ich auf den Boden zustürzte. Tausende Nagellackflaschen fielen neben mir zu Boden. „Nein!“, schrie ich laut. Sonnenstrahlen schienen auf mein Gesicht. Schweißbedeckt fuhr ich hoch und bekam Panik. Wo war ich? Kurz darauf strömten die Erinnerungen auf mich ein. Mit schmerzendem Kopf stand ich auf und überlegte, wie spät es war. Schnell zog ich die Sachen von gestern an. Als ich fertig war, mir die Haare zu bürsten, erklang der Gong. Schnell lief ich hinaus auf den Flur. Tessa wartete auf mich. Wir gingen in den Speiseraum. Dort warteten bereits die Wächter. Auch Anne saß da und las irgendein Buch. Nach kurzer Zeit kamen auch die anderen und Maria gab wieder Essen aus. Nachdem alle gegessen hatten, wurde Anne zum Aufräumdienst gerufen. Langsam ging ich in mein Zimmer und fragte mich, wie der Unterricht werden würde. Aufgeregt war ich schon. Es dauerte nicht lange, bis ich das Geräusch der Glocke hörte. Plötzlich fragte ich mich, ob ich den Block mitnehmen sollte. Sicher hätten sie doch etwas gesagt. Tessa hatte ebenfalls nichts dabei, als ich auf den Flur trat. Zusammen rannten wir in den mittleren Stock. Vor der Tür warteten Anne und der Junge mit den schwarzen Locken. Nach einer Weile trafen die anderen beiden auch hintereinander ein. „Sollen wir reingehen?“, fragte ein Mädchen mit kurzen blonden Haaren. „Versuchen wir es“, antwortete Tessa und wollte die Tür öffnen. Sie war verschlossen. Nach kurzer Zeit schritt eine hübsche Frau von unten her auf uns zu. Sie hatte feuerrote Haare, die zu einem Knoten gebunden waren. Sie erinnerte mich an ein Model. Ohne einen Schlüssel schloss sie die Tür auf und wir traten in einen Raum ein. Boden, Wände und die Decke waren aus Stein. Sechs Tische standen in einer Reihe und vorne stand eine Tafel. Ein siebter Tisch stand vorne und erinnerte mich an ein Lehrerpult. Die Frau ging anmutig nach vorne und die Schüler strömten herein. Anne nahm den Platz ganz außen rechts und Tessa zog mich auf den zweiten Platz während sie sich in der Nähe der Tür hinsetzte. Es erinnerte mich etwas an den ersten Schultag nach den Sommerferien, wenn alle losrennen und den besten Platz für das neue Schuljahr suchen. Als wieder Ruhe eingekehrt war, erhob die Rothaarige die Stimme: „Herzlich Willkommen. Mein Name ist Nathalie, ich bewache das Element Feuer. Meine Schülerin ist Tessa.“ Damit nickte sie Tessa zu. „Hier im allgemeinen Unterricht lernt ihr das, was ihr unabhängig von eurem Element wissen müsst. Ihr lernt Dinge, die alles betreffen. Außerdem lernt ihr, wie die Wächter und der Rat der Sechs entstanden sind. Beginnen wir mit dem Anfang. Zuerst war die Natur völlig unausgeglichen. Mal war die Welt überflutet, dann herrschten Flammen über die Welt. Die Lebewesen auf ihr waren gezwungen, sich zu verändern oder zu sterben. Dann kamen die Menschen und schafften es, sich ihr anzupassen. Doch es dauerte nicht lange, bis die nächste Katastrophe auftauchte. Da entschieden die Menschen, dass sie etwas tun mussten. Niemand weiß genau, wie sie das schafften, aber sieben Menschen verbanden sich mit jeweils einem Element und nannten sich >die Wächter<, um über ihr jeweiliges Element zu wachen und aufzupassen, dass nichts Schlimmes geschah, wie ewige Sonnenfinsternis, extreme Zeitverschiebung, Wirbelstürme, Überschwemmungen, Erdbeben oder Dürren.“ Dabei schaute sie uns der Reihe nach scharf an, als wären wir schuld daran, dass es so etwas überhaupt gab. Tessa streckte die Hand und als Nathalie sie ansah, fragte sie: „Wieso passiert dann trotzdem ab und zu mal ein Unglück?“ Ihre Wächterin meinte: „Gute Frage, aber kommen wir später dazu zurück. Zuerst möchte ich euch noch zu Ende erzählen, was passiert ist. Also, nach acht Jahren haben die Wächter ihre Fähigkeiten perfektioniert. Sie bemerkten ebenfalls, dass es mit ihnen bald zu Ende ging. Ihr müsst verstehen, damals starben Menschen viel früher. Also ließen sie die Wächterin über die Zeit in die Zukunft blicken und sahen neue Menschen. Diese machten sie nun ausfindig und bildeten sie aus. Immer wieder wurden neue Schüler erwählt und eine Struktur entstand. Acht Jahre wurden sie ausgebildet und acht Jahre bilden sie aus. Auch ihr Aussehen wies eine Regelmäßigkeit auf: Licht hatte helle Haare und helle Augen, Luft hatte oft schwarze Haare, Wächter über das Element Wasser waren meistens blond, Erde hatte braune Haare, Feuer meistens rote Haare und Zeit war das einzige Element, bei dem es vollkommen verschieden war. Sogar der Charakter war meistens gleich, aber das werden euch eure eigenen Wächter erklären. Früher, also vor mehreren tausenden Jahren, lebten die Wächter in einem schönen Gebiet, das diesem hier ähnelt. Doch dann wurden es immer mehr Menschen und das Gebiet musste geopfert werden. Die Wächter merkten bald, dass sie keine andere Bleibe mehr hatten, so erschufen sie eine Art zweite Ebene. Sie ist unsichtbar für die, die in der ersten Ebene leben. Nur durch besondere Fähigkeiten – die nur die Wächter besitzen – kann man zwischen den Ebenen wechseln. Damit aber trotzdem keiner auftaucht, wurde noch ein Schutz über das Land gelegt: Man kann nur mit einem selbst erschaffenen Merkmal in das Land eindringen. Dieses Merkmal ist das Zeichen der Wächter- ein Ring aus dem jeweiligen Stein eures Elementes.“ Nathalie ging an die Tafel und schien mit der Hand darauf zu schreiben: Warum sind die Wächter entstanden? Was war ihre Aufgabe? Welches Muster der neuen Schüler gibt es? Was hat sie zur Umsiedlung gezwungen? Wie kommt man auf die zweite Ebene? Dann sagte sie: „Diese Fragen müsst ihr bis zum nächsten Mal beantworten, so gut ihr könnt. Ihr dürft in der Bibliothek nachschlagen, aber entfernt keine Bücher daraus! Ihr dürft gehen.“ Anne kritzelte auf einem mitgebrachten Papier und ich nahm mir vor, mir die Fragen zu merken. Überrascht war ich, dass die zweieinhalb Stunden so schnell vergangen waren. Da zog mich Tessa wieder die Treppe hoch. „Ich komme gleich vorbei“, sagte ich und rannte schnell auf mein Zimmer. Dort bürstete ich mir kurz die Haare und schrieb schnell die Fragen auf. Doch mir fiel nur noch die Hälfte ein.
mist, ich habe nur noch einen Teil, weil ich da immer 4 Seiten abzähle... dann beeile ich mich mit dem Schreiben Außerdem musst du mir unbedingt etwas sagen, wenn etwas nicht so passt! ich kenne nämlich die Geschichte zu gut, um kleine Unstimmigkeiten zu finden
glg Wyvern
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") So Feb 19, 2012 8:58 am
Oh, wow, noch ein teil? gleich heute? Den les ich aber morgen, mein Bruder drängelt mich shcon vom PC weg^^ Bin aber echt gespannt, wie es weitergeht!
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") So Feb 19, 2012 9:16 am
Na klar Danach kann ich dir noch einen Teil sofort ausliefern, den Rest musst du leider getrennt lesen, da ich nicht so schnell mit schreiben bin Aber wenn ich weiß, dass du auf den nächsten Teil wartest, werde ich bestimmt viel Zeit zum Schreiben finden =) Wenn du den Teil gelesen hast, kannst du ja antworten, dann stelle ich den nächsten rein ^.^
glg Wyvern
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Mo Feb 20, 2012 7:01 am
Soo, jetzt habe ich ihn endlich gelesen Was soll ich sagen? Du ahnst meine Antwort doch sowieso^^ Ich finde den Teil supergalaktischmegahammersupergutfantastisch! Reicht das? Weiter so, büdde schreib schnell weiter!
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Di Feb 21, 2012 3:57 am
Hi,
okay Vielen Dank =) So, hier ist der nächste Teil:
5.Teil:
Als ich in Tessas Zimmer kam, saß ein Mädchen bereits darin. Es hatte kurze blonde Haare und ein schmales Gesicht. „Hi, ich bin Mera“, sagte sie, als sie mich sah. „Hallo. Ich heiße Emilia“, stelle ich mich auch vor und nickte ihr zu. Meras Element war Wasser und sie war eher ruhig. Unser Gespräch beschränkte sich auf den Unterricht von gerade eben, als schon der Gong erklang. Das Mittagessen verging schnell und nachdem der schwarzhaarige Junge, der neben Tessa saß, aufgefordert wurde, zu helfen, gingen wir wieder hoch. Da ich nun wahrscheinlich mit Maria allein sein würde, achtete ich nicht darauf, wie ich aussah. Ob ich Papier brauchte? Der Glockenschlag ertönte kurze Zeit nachdem ich versucht hatte, ein Bild zu malen. Aber es war mir nicht gelungen. Die Wächter hatten sich in dem Flur versammelt. Als überall die Türen aufgingen, liefen sie zu ihren jeweiligen Schülern. „Hast du die Nacht gut geschlafen?“, fragte mich Maria, als sie auf mich zu ging. Bekümmert schüttelte ich den Kopf. Der Wald war wieder so überirdisch grün, als wir hindurch gingen. Maria führte mich an die Klippe und ich erinnerte mich mit einem Schaudern an den Alptraum. Die Wächterin setzte sich auf einen Stein und ich ließ mich ebenfalls auf einem der kleinen Felsen nieder. „Heute erlernst du die Basis deiner Kräfte. Das Element Erde ist wichtig. Eigentlich sind alle Elemente wichtig, aber Erde ist der Grundstein. Ohne dieses Element hätten wir kein Dach über dem Kopf und könnten nicht laufen. Aber dieses Wissen brauchst du nicht, um das wichtigste zu bewerkstelligen. Du brauchst nur deinen inneren Geist zu entfalten. Ich gebe zu, dass das etwas kompliziert formuliert ist. Aber es ist auch schwierig zu erklären. Siehst du den Stein dort?“ Mit gerunzelter Stirn nickte ich. Natürlich gehörte ein Stein zum Element Erde, aber was half denn ein Stein, um etwas zu erklären? Maria erhellte mich: „Ein Stein ist ein totes Ding. Es gibt kein Leben darin. Dennoch wirkt er für mich wie ein lebendiges Wesen. Um dieses Gefühl zu erreichen, musst du ganz tief in dich hinein gehen. Du musst eine Kraft fühlen, die wie ein träger Fluss aus Schlamm deine Seele durchzieht. Kannst du das spüren?“ Mit geschlossenen Augen versuchte ich es. Jeden Gedanken tastete ich ab, griff nach meinen Gefühlen, die ganz tief in meinem Herz waren. Plötzlich war da eine Klarheit. Jedes Blatt konnte ich fast schon fühlen, es war, als stände ich auf mir selber. Obwohl ich nun den Stein spüren konnte, suchte ich weiter, bis ich diesen >Fluss< gefunden hatte. Für mich war es kaum zu vergleichen mit einem Fluss. Es war, als wirbelte die Kraft wie ein Bach durch meinen Bauch. Angestrengt und konzentriert nickte ich. „Gut. Nun löse dich wieder von dem inneren Bild und kehre wieder zurück. Übe das ein paarmal, denn du musst später schnell darauf zurückgreifen und wir können nicht jedes Mal zwanzig Minuten brauchen, bis du deine Kraft gefunden hast.“ Überrascht riss ich die Augen auf. Hatte ich wirklich zwanzig Minuten gebraucht? Doch dann ignorierte ich es und tauchte wieder tief in mich selbst ab. Beim dritten Mal konnte sogar ich selber spüren, dass es schneller ging. Mittlerweile wunderte ich mich auch, wie ich diese Kraft in mir nicht entdeckt haben konnte. Der Fluss geriet immer mehr an die Oberfläche meiner selbst. Als mir der Schweiß auf der Stirn stand, brach Maria die Übung ab. Sie sah schnell auf eine Armbanduhr. Irgendwie sah ich eine Chance und fragte: „Wie viel Uhr ist es? Ich habe meine leider daheim vergessen.“ Die Wächterin sah auf und meinte: „Es ist halb drei. Soll ich mal Tim fragen, ob er dir eine Uhr geben kann?“ Obwohl ich nicht wusste, wer Tim war, nickte ich erleichter. „Danke, das wäre nett.“ Nach einer kurzen Pause ging es weiter: „Nun ist es wichtig, dass du dir ein Merkmal erschaffst. Nathalie hat euch doch erklärt, dass es ein Ring aus dem jeweiligem Material sein muss.“ Interessiert nickte ich. „Versuchen wir es erst mit einem einfachen Goldklumpen. Nun werde ich dir sagen, was du machen musst und wenn du es getan hast, dann nicke. Zuerst musst du in den Fluss der Kraft eintauchen.“ Wie bei den ersten Versuchen suchte ich diesen kräftigen Strom und ließ ihn durch meinen Körper fließen, sodass ich wieder alles um mich herum wahrnahm. Langsam nickte ich. „Nun musst du die Erde durchkämmen. Wühle mit deinen Gedanken einfach nur herum.“ Wie gesagt konzentrierte ich mich auf den Boden und betrachtete die einzelnen Elemente. Hier war ein Sandkorn, da ein Stückchen Erde und dort hinten lag wieder ein Stein. Stumm lenkte ich meine Gedanken in die eine Richtung, dann in die andere. Schließlich suchte ich den Boden unter Marias Füßen ab und stellte erstaunt fest, dass dort noch etwas anderes war, das ich nicht beschreiben konnte. Schließlich nickte ich. „Gut. Jetzt suchst du dir eine Stelle aus. Nimm zuerst einen Platz, der in deiner Nähe ist. Darin sollte so gut wie alles, was du gerade eben gefühlt hast, enthalten sein.“ Leicht zögerte ich. Galt dieses seltsame Zeug auch, das unter Marias Füßen lag? Es war seltsam, fühlte sich rot an und hinterließ einen Gestank in meinem Kopf, als könnte ich es einatmen. Eigentlich wollte ich die Übung nicht unterbrechen, doch ich musste es wissen: „Was sind diese komischen Teile unter dir?“, fragte ich und kam mir vor wie ein Kleinkind. Die Wächterin runzelte die Stirn und schloss die Augen, die sie kurz darauf wieder aufriss. „Schnell!“, rief sie, packte meinen Arm und zog mich in den Wald. Ohne eine Gelegenheit zum Fragen zu bekommen, lief ich mit. Maria rannte so lange, bis ich den Waldrand sehen konnte. Dort kletterte sie auf einen Baum und zog mich hinterher. Dann war ein Knall zu hören. Durch die dicht belaubten Zweige der Äste erkannte ich eine riesige Sandfontäne, die sich in den Himmel schraubte. Hochkonzentriert saß meine Wächterin auf einem Ast. Sie schien einen guten Gleichgewichtssinn zu haben, denn sie schwankte kaum. Als die Explosion aus Erde sich wieder legte erkannte ich, was Maria machte: Sie legte alles wieder an seinen richtigen Platz, ohne dass es eine Staubwolke gab. Es dauerte lange, bis nichts mehr zu sehen war. Erschöpft ließ sich Maria neben mich sinken und stützte sich an dem Baumstamm ab. Sie holte tief Luft und murmelte leise: „Hole Tim… Er ist der Wächter der Zeit und in dem Gebiet mit dem Wald, der in der Entfernung zum Haus immer älter wird. Es ist nicht angemessen, in fremde Gebiete zu laufen, aber sag ihm, es ist wichtig und ich habe keine Kraft mehr.“ Zwar war Marias Stimme leise, doch sie zitterte nicht und ich hörte ihr genau zu. Schnell dachte ich nach. Neben dem Wald in dem wir jetzt waren, war die Feuerebene und dahinter hatte ich den Wald gesehen… oder? „Schaffst du es nicht zu dem Haus?“, fragte ich, fast schon bettelnd. Der Gedanke beunruhigte mich, einfach so zu einem fremden Menschen zu marschieren und ihm etwas auszurichten. Doch Marias schwaches Kopfschütteln gab mir durch die aufkommende Verzweiflung Kraft, so meinte ich: „Okay. Ich bin gleich wieder da.“ Schnell sprang ich vom Baum und rannte los. Neben mir war diese Feuerwüste die ich wegen den aufschießenden Flammen mied. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis ich in der Ferne ein paar junge Bäume auftauchen sah. Meine Atmung wurde ungleichmäßig und ein Stechen richtete sich in meiner Hüfte ein. Meine Lungen fühlten sich an, als würde sie jemand zusammenpressen. Panik begann, in mir aufzusteigen, doch ich drückte sie nieder. Ich musste es schaffen. Jeder Schritt begann, zu schmerzen. Wie weit war dieser Wald denn noch weg? Nach einer Weile gab ich die Hoffnung fast auf. Doch dann sah ich die Jungen Bäume und beschleunigte erneut. Endlich betrat ich den Wald und wurde ruhiger. Das Gebiet senkte sich sanft ab, was das Rennen erleichterte. Obwohl ich kaum noch atmen konnte, rannte ich noch schneller. Dann konnte ich endlich zwei Gestalten ausmachen. Am liebsten hätte ich vor Erleichterung laut aufgelacht. Doch leise näherte ich mich ihnen, da sie konzentriert aussahen. Hatten sie die Explosion überhaupt bemerkt? Keine zehn Schritte bevor ich bei den beiden angekommen war, schreckte plötzlich der Ältere, ein Mann mit schwarzen Locken, hoch und sah mich an. Er musste Tim sein. „Was machst du hier?“, fragte er leise, um seinen Schüler nicht aus der Konzentration zu reißen. Schnell verdrängte ich die Frage, was dieser Schüler gerade lernte und erinnerte mich an Marias Worte: „Es ist wichtig. Es gab eine Explosion und Maria hat keine Kraft mehr“, keuchte ich. „Wo ist sie jetzt?“, fragte der Wächter und stand leise auf. Schnell beschrieb ich ihm den Baum, auf den Maria geklettert war. Im nächsten Moment war er einfach… verschwunden. Eben noch stand der junge Mann noch vor mir, und jetzt nicht mehr. Verwirrt sah ich mich um. Wie hatte er das gemacht? „Wer bist du?“, fragte mich eine Stimme. Mein Blick traf auf einen etwas jüngeren Knaben- Tims Schüler. „Ich heiße Emilia und komme vom Element Erde“, sagte ich schnell. Der Junge erwiderte: „Ich bin Sandro.“ Er streckte seine Hand aus und ich schüttelte sie. Danach hielt er sie weiter umklammert und stand auf. „Was machst du hier?“, fragte er und ließ endlich meine Hand los. Wahrheitsgemäß, aber trotzdem ausweichend, antwortete ich: „Ein Notfall.“ Daraufhin wollte der dunkelblonde Junge alles wissen und geduldig erklärte ich ihm, was geschehen war. Plötzlich sagte Sandro: „Wir müssen gehen.“ Obwohl ich etwas verwirrt war, fragte ich nicht, wieso er plötzlich wusste, dass wir gehen sollten. Ich stand einfach auf und folgte ihm, zurück zu dem Haus. Schweigen drückte die Luft nieder, obwohl ich am liebsten geredet hätte. Sandro führte mich ein Zimmer im zweiten Stock in dem Haus fühlte ich mich immer noch unwohl, vor allem, weil ich mich nicht auskannte. Auf der Tür war ein verziertes Kreuz gemalt und ich schauderte als ich erkannte, dass Knochen die Türklinke verzierten. In den Raum, den wir betraten, war es dunkel. Die Luft war muffig aber warm und ich fragte mich, was mich erwartete. Nach kurzer Zeit konnte ich sehen, dass in dem Raum ein Bett aufgestellt war. Viele Tische mit Papieren, Glasbehältern und Kisten standen herum. Vorsichtig aber schnell lief ich um sie herum, da ich die Gestalt, die in dem Bett lag, erkannt hatte. Eine andere stand im Raum und ich erkannte einen Mann, der neben dem Bett stand und ein Buch studierte, dass er in der Hand hielt. „Was ist mit ihr?“, fragte ich und ärgerte mich über den ängstlichen Unterton in meiner Stimme. Der Mann sah auf und erklärte: „Sie hat Energie verloren. Sehr viel. Wir können im Moment nicht viel für sie tun. Aber sie wird schon wieder“ Es war fast Abend. Leider hatte mir Tim, der Wächter der Zeit, noch keine Uhr gegeben. Aber als ich aus dem Fenster blickte und sah, dass aus allen Richtungen die Schüler zurückkamen, schätzte ich, dass es halb sechs sein musste. Die meisten Fragen hatte ich beantwortet- aber eben nicht alle. Es dauerte nicht lange, bis Tessa meine Zimmertür aufstieß und rief: „Emilia, bist du schon da?“ Ich lag auf meinem Bett und hatte ein Blatt Papier auf meinen Knien. Darauf war ein Marienkäfer zu sehen, der gerade einen Grashalm erklomm. Doch irgendwie sah das Bild schief aus. Tessa zog Mera ins Zimmer und ließ sich auf mein Bett fallen. „Warum bist du schon so früh zurück?“, fragte sie mich. Ich starrte auf das Blatt und antwortete: „Maria hatte einen kleinen Unfall, sodass der Unterricht ausgefallen ist.“ „Cool“, meinte Mera und setzte sich an das Bettende. Mir wurden es etwas zu viel Menschen in meinem Zimmer, aber ich sagte nichts. Die Unterhaltung dauerte noch etwas, bis Tessa plötzlich fragte: „Hey, hast du noch alle Fragen?“ Bekümmert schüttelte ich den Kopf. „Wir könnten Anne fragen“, schlug ich vor, weil ich noch daran dachte, dass sie sich alles aufgeschrieben hatte. „Ich weiß nicht…“, murmelte Tessa, doch Mera nickte. „Das ist eine gute Idee“, erklärte sie. Wenig später stand ich vor der Tür der Licht-Schülerin. Vorsichtig klopfte ich an. Als keine Antwort erklang, öffnete Tessa die Tür und fragte: „Ist da jemand?“ Wieder keine Antwort. „Sie ist bestimmt in der Bibliothek“, meinte ich, doch Tessa trat einfach ein. „Tessa, du kannst doch nicht einfach in ein fremdes Zimmer gehen!“, rief ich verärgert. Kannte sie denn keinen Respekt? Doch die Feuer-Schülerin lachte nur und erklärte: „Anne wird nie etwas merken.“ Dann ging sie zu ihrem Schreibtisch und blätterte etwas in den Papieren. Schließlich zog sie ein Blatt heraus, auf dem alle Fragen bereits mit Antworten geschrieben waren. „Lasst uns gehen“, sagte sie. Als wir wieder in meinem Zimmer standen stellte ich Tessa zur Rede: „Du kannst doch nicht einfach so in fremde Zimmer gehen! Und dann noch die Hausaufgaben mitnehmen!“ Doch das Mädchen sah mich nur gelassen an und fragte: „Warum nicht?“ Währenddessen hatte Mera drei Blätter und drei Stifte geholt. Zuerst schrieben wir die Fragen ab und diskutierten dann, ob wir abschreiben sollten. Ich selber war dagegen, da wir das alles bestimmt selbst wussten, doch Tessa konnte nicht einsehen, warum wir uns bemühen sollten. „Wir haben aber kaum genug Zeit und ich möchte nicht von Nathalie angeschnauzt werden, weil ich die Hausaufgaben nicht gemacht habe. Ich schreibe ab, mir ist egal, was ihr macht.“ Da ich noch keine Freundin verlieren wollte, meinte ich: „Na gut, aber dann achte wenigstens darauf, dass du nicht wortwörtlich abschreibst, sonst ist es ja klar. Wir sollten alle drei unsere eigene Formulierung haben, dann wird kein Verdacht geschöpft.“ Die anderen beiden musterten mich komisch, doch dann nickten sie. Kurz wurde es still im Zimmer, da wir alle mühevoll umformulierten und schrieben. Schließlich wurde ich fertig und auch Tessa legte ihren Stift beiseite. Sie legte den Kopf in den Nacken und fragte: „Was habt ihr heute gelernt?“ Kurz wartete ich, bis Mera fertig war und antwortete: „Nicht viel. Nur, wie man in den Fluss der Kraft eintaucht und alle Dinge um sich herum fühlt.“ Mera sah auf und ich bemerkte, dass sie die Stirn in Falten gelegt hatte. „Das haben alle gelernt. Und ein Merkmal erschaffen.“ Sie nahm einen silbernen Ring, der als Anhänger an einer Kette hing, die ihr um den Hals baumelte, in die Hand und zeigte ihn mir. Ich erkannte eine Flosse, die in den Ring gefräst war und erklärte: „Wow, wie schön!“ Die Flosse hatte sehr feine Schuppen und ich bewunderte die Arbeit. Es war schon schwierig, die Erde um sich herum zu fühlen, aber dann noch daraus etwas so wunderschönes zu erschaffen schien unmöglich zu sein. Da streckte Tessa ihre Hand aus und zeigte mir ihren Ring. Vor Staunen vergaß ich fast Meras Flossenring und bewunderte den Feuer-Ring. Flammen wanden sich um den schlanken Finger und ihre goldene Farbe betonte die Bräunung. „Das sieht wunderschön aus, beides“, erklärte ich atemlos. Wie sollte ich so etwas erschaffen? Ein Gong erlöste mich aus meinen Selbstzweifeln.
glg Wyvern
Nachtregen Heilerschüler/ in
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Di Feb 21, 2012 5:10 am
Hey Wyvern, bin jzt auch mal dazu gekommen deine geschichte zu lesen!
Also der prolog macht schon mal richtig lust auf die Geschichte. ich liebe so misteriöses^^
1. Kapi/teil:
Manchmal fühlt man, dass etwas Anderes geschieht. Man spürt, dass etwas nicht stimmt. Wie jetzt. Wow! Ich liiiiebe sowas einfach!^^ es ist so... persönlich (?)
Energisch stand ich auf. Es hatte keinen Sinn, sich in der Vergangenheit zu verlieren. Meine Schritte hallten gespenstisch in dem leeren Zimmer wider. Der Mörder saß im Gefängnis und kam nie wieder frei. Das war gut so. Meine Augen erspähten in der Dunkelheit meinen Schreibtisch. Ich hatte seit langem keinen Lichtschalter mehr angemacht. Der Schock hatte zu tief gesessen. Umso besser konnte ich im Dunkeln sehen. Mein Handy lag auf dem Schreibtisch und vibrierte, mit erhelltem Display. ich denke das gehört zu deinem Schreibstil aber der teil ist mir ein bisschen zu abgehackt. ich hätte es evtl. so geschrieben:
Energisch stand ich auf. Es hatte keinen Sinn, sich in der Vergangenheit zu verlieren. Meine Schritte hallten gespenstisch in dem leeren Zimmer wider. Der Mörder saß lebenslang im Gefängnis und das war gut so. Meine Augen erspähten in der Dunkelheit meinen Schreibtisch. Ich hatte seit langem keinen Lichtschalter mehr angemacht, der Schock hatte zu tief gesessen. Umso besser konnte ich im Dunkeln sehen. Das Display meines Handy´s erhellte den Schreibtisch, als es vibrirte. Ich war kurz geblendet, konnte aber dann die SMS lesen: ...
Sie waren Hintergrund von den grausamen Bildern, die ich sah, während ich blind weiterrannte. hier gefällt mir die satzstellung nicht sooo...
Sie waren Hintergrund von den grausamen Bildern, die ich trotz des Tränenschleiers sah. (<- ich weiß nicht so toll^^)
Sonst finde ich eig. alles supi und ich mag deinen Schreibstil voll! Ich denke auch du könntest es auf jeden Fall mal zu einem Verlag schicken! =)
(ich kann dir auch noch so "monster-kommis" zu den anderen teilen machen, aber nur wenn du willst!^^ (hoffe hab dich jzt nicht zu voll gelabert^^))
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Di Feb 21, 2012 6:13 am
Super, Danke, Wyvernblut, endlich der 5. teil Bestimmt langweilen dich meine Kommentare inwzischen, da war der von Nachregen um einiges sinnvoller xD Aber vielleicht interessiert dich es ja, auch zum tausendsten Mal von der gleichen Person zu hören, dass deine geschichte einfach einsame Spitz ist! Bitte stell schnell den sechsten teil rein!
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Di Feb 21, 2012 7:40 am
Hi, vielen Dank für deine Tipps, Nacht Und auch danke Samt, fürs Lesen =)
6.Teil- ja, einen konnte ich noch zusammenkratzen xD:
Als der nächste allgemeine Unterricht stattfand, hatte ich mich bereits ausgestattet. Ich war tierisch nervös und hoffte, dass Anne nicht herausgefunden hatte, dass wir ihr Blatt genommen hatten. Wir hatten es schnell nach dem Essen zurückgebracht, da sie wieder helfen sollte. Aber nun schaute sie sich ständig um und ich musste mich zusammenreißen, um ihr nicht sofort zu gestehen. Tessas warnender Blick hielt mich davon ab. Meine stille Qual wurde von Tim erlöst. Der Wächter beeilte sich, die Tür aufzuschließen und die Schüler, die nun alle Papiere und Stifte dabeihatten, strömten wieder auf ihre Plätze. Nach einer Vorstellung ging es los. „Besprechen wir zuerst die Hausaufgaben: Marco, warum sind die Wächter entstanden?“ Der zierliche Junge mit den schwarzen Locken setzte sich aufrecht hin und musterte sein Blatt. Dann meinte er: „Weil die Erde völlig unausgeglichen war und die Menschen Schutz brauchten, vor unerwarteten Katastrophen.“ Der Wächter der Zeit nickte und wandte sich seinem eigenen Schüler zu. „Was waren ihre Aufgaben?“, fragte er. Sandro antwortete: „Sie sollten darauf aufpassen, dass keine Katastrophen geschehen.“ Wieder nickte Tim und sah mich an. Sein Blick sagte mir gar nichts und ich fragte mich wieder, was mit Maria geschehen war. Diese Frage hatte mich gestern bis in den Schlaf begleitet und ein Schauer rannte mir den Rücken herunter, wenn ich daran dachte. „Welches Muster weisen die Schüler auf?“, fragte mich der Wächter. Schnell sah ich auf mein Blatt und erinnerte mich an gestern Abend, als ich diese Frage beantwortet hatte: „Alle acht Jahre werden neue Schüler ausgewählt, die nach acht Jahren neue Schüler ausbilden.“ Wieder nickte Tim und er fixierte Anne. „Was hat die Wächter zur Umsiedlung gezwungen?“, fragte er und Anne starrte kurz auf ihr Blatt, bevor sie antwortete: „Zum einen war es der Bevölkerungswachstum. Die Wächter sahen ein, dass ihr Gebiet besser genutzt werden konnte und sie sich nicht mehr verstecken mussten. Sie erschafften die zweite Ebene allerdings auch, da Dämonen ihr Gebiet angriffen und sie sich geschützter fühlen wollten.“ Verwirrt hörte ich der Licht-Schülerin zu. Das hatte gestern Abend nicht in ihren Antworten gestanden. Sie musste sie, mit Wissen erfrischt von der Bibliothek, nach dem Abendessen hinzugefügt haben. Tim nickte wieder und sah Mera an: „Wie kommt man auf die zweite Ebene?“ Wahrscheinlich fest entschlossen, ebenso zu glänzen wie Anne, antwortete Mera: „Man gelangt mit einem selbst erschaffenem Merkmal auf die zweite Ebene. Man muss sich fest konzentrieren und die zweite Ebene vor Augen haben, dann gelangt man in diese Welt, die da ist und doch nicht in der richtigen Welt existiert. Das Merkmal ist aus dem jeweiligen Stein des Elements.“ Wieder nickte der Wächter und begann, uns von den verschiedenen Fertigkeiten, die die Elemente beinhalteten, zu erzählen: „Natürlich könnt ihr alle euer Element fühlen, ihr wisst, wo jedes bisschen von Zeit, Licht, Erde, Feuer, Luft und Wasser ist. Ihr könnt euer jeweiliges Element beherrschen und es umformen, das ist euch auch bewusst. Außerdem besitzt jedes Element eine körperliche Eigenschaft: Wasser kann natürlich gut Schwimmen. Luft ist gut im Rennen und Feuer kann gut Springen. Erde kann gut Klettern und Zeit ist gut im Werfen und Licht kann gut Tanzen. Aber nicht nur das macht die Wächter aus. Mit eurem Element könnt ihr Waffen erschaffen, die mächtiger sind, als alles andere und in den Händen von unausgebildeten Menschen großen Schaden anrichten. Bevor ich euch erkläre, wie so etwas geht, müsst ihr mir versprechen, eine solche Waffe nur mit der Erlaubnis eurer Wächter zu erschaffen.“ Der Reihe nach nahm Tim uns das Versprechen ab, niemals eine solche Waffe allein zu erschaffen und erklärte uns dann auch, warum. „Wenn ihr etwas in der Absicht erschafft, etwas damit zu töten oder vielleicht auch nur zu verletzen, dann werden unberechenbare Energien freigesetzt. Euer Element wird sich an die Waffe festsetzen, aber ihr werdet es nicht mehr beherrschen können. Würde zum Beispiel ich ein Schert erschaffen, könnte der Träger damit in der Zeit reisen oder die Zeit verschieben, ohne dass er es bemerkt- oder will. Aber um eine solche Waffe herzustellen benötigt ihr viel Konzentration. Ihr müsst einfach eine Waffe aus eurem Material erschaffen und euch vorstellen, ihr könnt damit einen Teil eures Elementes hinein binden, um Dinge zu zerstören. Aber macht das nur, wenn eurer Wächter sagt, ihr könnt und ihr dürft das.“
Nach dem allgemeinen Unterricht gab der Wächter der Zeit uns noch eine Hausaufgabe auf. Wir sollten nach berühmten Waffen, deren Ursprung ein Element war, recherchieren. Dabei hatte er uns bereits ein Beispiel gegeben: Excalibur, das Schwert das dem König Artus übermenschliche Kräfte gegeben hatte. Zwar war das nur eine Sage, aber Tim bestand darauf, dass ein Wächter über die Erde das Schwert erschaffen hatte. Gerade raffte ich meine Blätter zusammen, auf denen ich ein paar interessante Dinge mitgeschrieben hatte, als Tim plötzlich sagte: „Emilia, kommst du kurz zu mir?“ Daraufhin fing ich ein paar argwöhnische Blicke ein, da es so klang, als müsste ich mir nun eine Strafarbeit abholen. Mit den Papieren und dem Stift in der Hand ging ich nach vorne. Irgendwie war ich aufgeregt und befürchtete, dass nun irgendeine schlimme Nachricht kam. Doch ich wollte auch wissen, was es Neues von Maria gab und sah Tim neugierig an. Er überreichte mir eine Uhr. Sie hatte ein grünes Band und ein großes helles Ziffernblatt. Die Zahlen waren dunkelgrün und deutlich geschrieben und feine Zeiger tickten gemächlich. „Wow, vielen Dank“, sagte ich schüchtern und legte die Uhr sofort an. Sie passte, was mich hier nicht verwunderte. Maria schien dem Wächter noch nach der Uhr gefragt zu haben. Das hieß, es musste ihr besser gehen. Oder? Der Zeit-Wächter nickte und lächelte. Dann erklärte er: „Maria hat sich soweit erholt. Du kannst heute wieder zum speziellen Unterricht. Sie hat gesagt, sie wartet bereits um halb eins auf dich, denn ihr müsst noch etwas nachholen.“ Erleichtert nickte ich und bedankte mich wieder. Mit einem guten Gefühl verließ ich den Raum. Dabei sah ich auf die Uhr bemerkte, wie gut es mir tat, genau zu wissen, wie spät es war. In einer Stunde traf ich mich mit Maria. Auf meinem Zimmer fand ich einen Zettel, den jemand auf mein Bett gelegt hatte. Als ich ihn in die Hand nahm und mich auf mein Bett setzte um ihn zu lesen, bemerkte ich, dass jemand es gemacht hatte. Überhaupt schien das ganze Zimmer geputzt worden zu sein. Doch ich wunderte mich nicht weiter darüber, sondern begann, den Zettel auseinander zu falten. Als ich die Handschrift erkannte, stockte mir der Atem:
Hallo Emilia, wo bist du nur? Ich mache mir schon die ganze Zeit Sorgen. Und Vorwürfe. Hoffentlich geht es dir gut. Warum bist du weggelaufen? Ich hätte mich um dich kümmern sollen. Ich hätte dir vielleicht auch zuhören sollen. Ist es meine Schuld, dass du nun fort bist? Ich glaube zwar nicht, dass du den Zettel hier findest, aber es tut mir gut, mit dir zu schreiben. Selbst wenn du tot sein könntest. Aber wenn du das hier liest, dann musst du wissen, dass ich dich vermisse und dass ich dich liebe. Das mit David hätte nie geschehen sollen. Bitte komm zurück! Ich werde dir jetzt regelmäßig schreiben, obwohl du die Briefe bestimmt nicht bekommst. Es tut mir, wie ich schon erwähnt hatte, gut. Meine Therapeutin meint auch, dass ich so den Schmerz am besten verkrafte. Vielleicht gebe ich auch meine Arbeit auf. Mal sehen. Ich vermisse dich. Deine Mutter
Eine Träne bahnte sich den Weg nach unten. Meine Augen wurden trocken und die Buchstaben verschwammen. Meine Mutter… sie dachte an mich. Ich hätte sie nicht verlassen dürfen. Sie musste sich doch schrecklich fühlen, wenn sie beide Kinder verlor, eins nach dem anderen. Aber etwas anderes beschäftigte mich auch noch. Wie war der Zettel hierhergekommen? Wohin hatte meine Mutter ihn gelegt? Konnte sie vielleicht auch auf die zweite Ebene? Aber dann wüsste sie wohl, wo ich war. Noch eine halbe Stunde länger grübelte ich, wie es meiner Mutter ging und ob es ein Fehler gewesen war, zu gehen, bis ein Glockenschlag mich aus meinen Gedanken riss. Nun gab es Mittagessen. Doch ich war gar nicht hungrig. Vielleicht konnte ich ja einfach hier oben bleiben und… „Emilia? Kommst du? Ich mache mir schon Sorgen, weil du nichts von dir hören gelassen hast…“ Mera stand in der Tür und sah mich an. Ich hätte schwören können, dass meine Augen gerötet waren, aber die Schülerin merkte nichts. Schnell erwiderte ich: „Nein, Tim hat mir nur gesagt, dass ich heute wieder Unterricht habe. Ich komme.“ Schon sprang ich zur Tür und setzte ein Lächeln auf. Entschlossen nahm ich mir vor, meinen Freundinnen nichts zu sagen von dem Brief meiner Mutter. Ich aß schnell, ohne mich von den anderen stören zu lassen. Maria hatte ein paar Worte bei der Essensausgabe mit mir geredet, aber sie sagte nicht viel über die Explosion, so entschied ich, sie nachher zu fragen. Es war kurz vor halb eins, als alle mit essen fertig waren. Ich wartete im Flur gleich auf Maria, die mit Tessa noch schnell die Teller heraus räumte. „Ich gehe jetzt schon los“, sagte ich ihr, als sie bemerkte, dass ich ihr nicht die Treppe herauf folgte, sondern herunter ging. Wieder war ich fasziniert von dem stechenden Grün des Waldes. Doch irgendwie schien es hier nicht von Tieren zu wimmeln, sondern einfach normal zu sein. Bei diesem Grün erwartete ich tausende von Vögeln in den Bäumen und millionen von Schmetterlingen die sich um die farbenprächtigen Blumen drängten, doch hier waren ziemlich wenig Tiere unterwegs. Aber es gab zu viel, das ich Maria fragen wollte, um mit diesem Thema anzufangen. Als wir das Ende des Gebietes erreicht hatten, konnte ich nicht länger Schweigen. „Warum ist die Erde explodiert? Warum? Und was waren das denn für Teile unter dir?“ Ich selber konnte den Schwall an Fragen kaum stoppen, aber schließlich zwang ich mich zur Ruhe. Maria sah mich nachdenklich an, als fragte sie sich, ob sie mir alles erzählen sollte, aber dann begann sie: „Es gibt eine Gruppe von Dämonen, die immer noch gegen die Wächter sind. Sie denken, der Mensch sollte nicht in die Natur eingreifen. Diese Dämonen aber stehen unter einem Schutz, den der Rat der Sechs erlassen hat, als Kompromiss. Wenn sich die Dämonen still verhalten und niemanden töten, dann dürfen die Wächter ihnen auch nichts antun. Diese Dämonen haben uns schon kleinere Streiche gespielt. Sie nennen sich „die Nerkas“. Dieses Mal sind sie weit gegangen, das war eindeutig ein Mordanschlag. Der Rat der Sechs ist bereits informiert. Das Zeug, das du unter mir gespürt hast, war Lovas, eine Substanz, die mit der Zeit explodiert. Ein Körnchen davon, könnte eine ganze Kirche sprengen. Hast du sonst noch Fragen?“ Schnell überlegte ich und kam zu dem Schluss, dass ich genug gefragt hatte. Wir mussten noch den Stoff von gestern nachholen und ich bekam Panik wenn ich daran dachte, dass ich noch kein Merkmal besaß. Zum Glück machte Maria schnell weiter, als ich den Kopf schüttelte. „Nun, setzten wir die Stunde on gestern fort. Erinnerst du dich noch, wie du den Fluss deiner Kraft ausfindig gemacht hast?“ „Na klar“, antwortete ich. „Gut. So, nun kannst du dir einen Platz suchen, an dem die verschiedensten Bestandteile der Erde an einem Platz sind. Denn dort ist meistens das Gold vorhanden.“ Langsam fiel ich in den tranceartigen Zustand, in dem ich alles im mich herum fühlen konnte. Neugierig suchte ich die Erde ab und wählte einen Platz, an dem ich verschiedene Substanzen fühlte: Erde, Sand, Stein und noch viele andere Dinge, die ich nicht benennen konnte. Langsam nickte ich, um zu zeigen, dass ich soweit war. „Okay. Nun musst du das Gold finden. Gold erkennst du daran, dass das Material vor deinem Auge fast leuchtet. Es glänzt und schimmert und… du wirst merken, dass es besonders ist.“ Der Wächterin schienen die Worte zu fehlen. Schnell untersuchte ich den Ort, den ich mir ausgesucht hatte. Da sah ich kleine Teilchen, die wie Sterne in dem Meer aus Erde zu leuchten schienen. Aufgeregt nickte ich, immer noch mit geschlossenen Augen. Das Gold lag dort, unter meinen Füßen, kleine Staubteile, aber es waren so viele, dass daraus bestimmt ein Ring werden konnte. Bevor Maria weitersprach, hatte ich Gelegenheit, die Goldkörnchen zu untersuchen. Angespannt versuchte ich, sie ganz genau zu sehen, meine innere Sicht heran zu zoomen. Da bemerkte ich, dass sich die Teile bewegten. Zuerst dachte ich, das wäre normal, aber da die Kieselstückchen um sie herum an Ort und Stelle verharrten, fand ich bald heraus, dass das Gold von mir herangezogen wurde. Mit meiner Gedankenkraft konnte ich es verschieben! „Gut, nun musst du alles Gold, das du finden kannst, zu dir her ziehen, mit deinem Willen an die Oberfläche bringen und sammeln“, ertönte die Stimme der Wächterin. Schnell zog ich alle Goldkörner zu mir her und befahl ihnen, sich zu einem Ganzen zu verschließen. Als ich sicher war, dass alles Goldene, das ich finden konnte, bei mir war, öffnete ich die Augen. Vor meinen Füßen lag, ungefähr so groß wie meine Hand, ein goldener Klumpen. Die Ränder waren rau und kantig, aber das Gold strahlte rein und ich war irgendwie stolz. „Gut gemacht“, sagte Maria und mir wurde bewusst, dass sie mir gegenüber, wieder auf ihrem Felsen, saß. Mit einem Mal brachen auch alle Gerüche und Geräusche auf mich ein, die ich in meiner Konzentration völlig vergessen hatte. Neugierig sah ich auf die Uhr. Es war schon, halb zwei, aber wir hatten noch Zeit bis halb sechs, vier Stunden.
glg Wyvern
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Di Feb 21, 2012 7:48 am
Danke, Wyvernbkut, für das neue Chapter Das ist mal wirklich lang! Aber umso besser, konnte ich länger lesen. Und es war mit ein Vergnügen, wie immer. Bitter shcreibe ganz, ganz schnell weiter, damit ich shcon bald mehr lesen kann, ja? Das wäre supiiiii! LG, Samt
Wyvernblut Königin/Vater
Anzahl der Beiträge : 830 Anmeldedatum : 27.11.11 Alter : 25
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Di Feb 28, 2012 7:32 am
Hi,
tut mir ganzganzganzganz arg leid, dass ich erst so spät antworte, aber ich musste weiterschreiben
7.Teil:
Die Wächterin fuhr fort: „Du brauchst du einen Teil des Goldes, den Rest kannst du wieder im Boden verschwinden lassen. Der Teil sollte ungefähr so groß wie der Ring sein, den er nachher darstellt.“ Ich bückte mich und hob den Goldklumpen hoch, auf meinen Schoß. Schnell versank ich wieder in dem Fluss der Kraft und befahl einen Teil, beständig zu bleiben. Der Rest sollte sich im Boden wieder zerstreuen. Maria ließ mich aber zuerst aus eigener Kraft Figuren aus dem Gold erschaffen, bevor es an den Ring ging. Sie meinte, ich müsste lernen, mir genaue Vorstellungen von dem, was ich herstellen wollte, zu erschaffen. Doch endlich erklärte sie: „Okay, nun bist du so weit. Zuerst brauchst du einen Ring. Seine Form ist egal, aber es ist Tradition, dass jemand an ihm dein Element erkennen kann. Denke dir zuerst etwas aus, bevor du beginnst.“ Scharf dachte ich nach. Ich hatte genau die Ringe von Mera und Tessa vor Augen, aber ich konnte natürlich nichts Ähnliches herstellen. Mein Merkmal sollte einmalig sein! Doch wie sollte mein Ring aussehen? Ich überlegte lange. Maria schien das zu verstehen, denn sie wartete. Doch es war so schwierig, sich zu entscheiden. Diesen Ring würde ich mein ganzes Leben lang tragen. Er sollte nicht zu auffällig sein. Aber auch nicht ganz normal. Ich wollte stolz auf mein Merkmal sein können. Ich wollte damit ebenso angeben können, wie die anderen. Aber er sollte nicht die Aufmerksamkeit anderer auf sich ziehen. Schließlich fasste ich einen Entschluss. Wenn ich einen Ring erschuf, dessen Gestalt mir nicht gefiel, würde ich damit leben müssen. Also war es egal, ob der Ring nachher aussah wie ein Blatt oder wie lockere, goldene Erde, die sich um meinen Finger schlang, es würde mir gefallen müssen. Was die anderen dachten, war mir egal. So entwarf ich in meinem Kopf einen Ring, der mir sehr gut gefiel. Endlich nickte ich. „Gut“, fuhr Maria fort, „dann erschaffe einfach diesen Ring, und lege ihn dir am besten gleich an den Finger.“ Ich tat, wie mir geheißen wurde. Vor meinen Augen hatte ich die genaue Form des Rings und versetzte mich wieder in den Fluss der Kraft. Wenige Sekunden später spürte ich, dass der Ring in der gewünschten Form an meinem Finger steckte. Er war viel schwerer, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Dennoch hob ich die Hand, um mein Werk zu betrachten. In hellem Gold strahlte der Ring, ungefähr einen Zentimeter dick. Mit feinen Linien wurden die verschiedenen Länder und Kontinente gekennzeichnet, die es auf der Welt gab. Zufrieden zeigte ich Maria den Ring. „Sehr schön“, erklärte sie und dann erzählte die Wächterin mir von verschiedenen Zaubern, die auf den Ring gelegt wurden. An Zauberei glaubte ich zwar nicht, aber die Wächterin band verschiedene Fähigkeiten des Elementes Erde hinein, sodass Menschen sofort an Zauberei gedacht hätten.
Als der spezielle Unterricht vorüber war, hatte ich außerdem noch gelernt, wie man Objekte unschädlich machen konnte. Nun konnte mein Ring, den wir als Testobjekt benutzt hatten, jeden Schlag überstehen und keine Waffe konnte ihn entzwei schlagen. Sogar die anderen Elemente vollbrachten es nicht, ihn zu zerstören. Doch als ich wieder in meinem Zimmer war, fiel mir ein, dass ich nicht nach der Nachricht meiner Mutter gefragt hatte. Sofort wollte ich umkehren, aber ich wusste nicht, wo ich nach Maria suchen sollte, um sie zu fragen. Naja, ich ärgerte mich zwar, doch, was sollte ich machen? Als ich den Zettel mit dem Brief meiner Mutter in den Schrank verstaut hatte, ging ich auf den Flur. Ich hatte noch etwas Zeit bis zum Abendessen, aber ich war schon sehr hungrig. Tessas Zimmer war leer, so wandte ich mich um, bis ich vor Meras Zimmer stand. Zeichen von Wellen und Wasser, aber auch Bilder von Wolken und Regen verzierten das Holz. In der Mitte glänzte das Silber. Mit mulmigem Gefühl klopfte ich an. „Herein?“, rief jemand. Langsam drückte ich die Tür auf und sah, dass Mera auf ihrem Bett lag und irgendetwas schrieb. Schnell versteckte sie den Block unter ihrer himmelblauen Bettdecke und lächelte. Wir unterhielten uns etwas, bis der Gong ertönte. Während ich die Treppenstufen abstieg fragte ich: „Weißt du, wo Tessa ist?“ Doch die Wasser-Schülerin hatte keine Ahnung. Tessa tauchte bald auf, sagte aber niemandem, wo sie war. Das Essen verging schnell und jeder Versuch, sich mit der Feuer-Schülerin zu unterhalten, scheiterte. Was war mit ihr los? Nach dem Essen entschied ich, die Hausaufgaben zu machen. Ich hatte sie lieber weg. Doch gerade als ich mit Papier und Stift meinen Raum verlassen wollte, stand ich Tessa gegenüber. „Oh, sorry. Wo wolltest du hin?“, fragte sie. „Ich mache schnell die Hausaufgaben“, erwiderte ich und versuchte, an ihr vorbei zu kommen. Doch sie stand weiter da und musterte mich. „Warum?“, kam es plötzlich von ihr. Verwirrt sah ich in ihr Gesicht, aber sie schien nicht zu schauspielern. „Na, weil ich sie früher oder später machen muss. Und ich habe sie lieber hinter mir, als mich kurz vor dem Unterricht noch abzuplagen.“ Tessa schaute mich beleidigt an und trat endlich zur Seite. Schnell schloss ich die Tür und hatte plötzlich Angst, dass das Mädchen in mein Zimmer ging. Sie ist deine Freundin, schalt ich mich, sie würde so etwas nicht tun. Doch die Zweifel nagten weiter an mir, als ich die Tür zur Bibliothek aufstieß. Aber dann verschwanden sie wie Seifenblasen, als ich voller Erstaunen den Raum betrat. Tausende von Büchern türmten sich in Regalen, die meisten passten gar nicht mehr hinein, sondern waren auf dem Boden aufgereiht. In einer Ecke brannte ein Kamin mit einem Gitter vor dem offenen Feuer und davor stand ein langer dunkler Tisch. Verschiedene Lampen erhellten die Bücher und den Tisch, ein schwerer Geruch hing in der Luft, ein Geruch nach Büchern, Leim und Geschichten. An dem Tisch saß eine Gestalt. An den silberblonden Haaren erkannte ich Anne. Sie las vertieft ein Buch, deshalb ließ ich mich ganz leise gegenüber von ihr nieder. Doch ich stand wieder auf und begann, die Regale abzusuchen. Schnell erkannte ich, dass die Regale verschiedenen Themen gewidmet waren. In dem einen standen Romane und andere Abenteuergeschichten, in dem anderen Sachbücher, dann Kochbücher und so weiter. Es dauerte nicht lange, bis ich ein Regal gefunden hatte, das relativ leer war. Dessen Thema war „Gebrauch von elementarer Energie“, stand an der Seite. Meine Augen huschten über die Titel auf den Einbänden, bis ich ein braunes Buch namens „Legendäre Waffen“ herauszog. Zwei gleiche Exemplare standen gleich daneben, so schätzte ich, dass dieses Buch extra für die Schüler da war, damit alle ihre Hausaufgaben machen konnten. Als ich wieder zu Anne kam, schlug sie gerade ein Buch zu. Neben ihr lagen zwei weitere und ich glaubte, dass sie auf dem Boden noch mehr angesammelt hatte. Fleißig schrieb sie etwas auf ihr Blatt. „Hallo Anne“, sagte ich vorsichtig, als ich mich wieder hinsetzte. Die Schülerin schaute auf und erwiderte meinen Gruß. Dann sah sie kurz auf ihr Blatt, als müsste sie entscheiden, was sie nun tun sollte und fragte: „Bist du schon mit der Hausaufgabe fertig?“ Schnell schüttelte ich den Kopf und deutete auf mein Buch. „Ich wollte gerade anfangen“, erklärte ich. „Soll ich dir helfen?“, kam überraschend ihre Frage. „Ähm, das wäre nett, danke“, meinte ich und war dem Feuer dankbar, das einen rötlichen Schatten auf mein Gesicht warf. So konnte Anne nicht sehen, wie verwirrt ich war. Zusammen überflogen wir das Buch und schrieben die legendärsten Waffen, die wir finden konnten, auf. Zu meiner Überraschung hatte die Schülerin ebenfalls noch keine Hausaufgaben. Es machte Spaß. Fast hätten wir die Zeit verpasst, in der die Lichter ausgingen und da wir nicht im Dunkeln in unser Zimmer schleichen wollten, machten wir Schluss. „Das war lustig“, bemerkte Anne, als wir die Treppen hochstiegen. Es war zehn vor zehn. „Ja, finde ich auch. Ich denke, unsere Waffen genügen“, antwortete ich. Schweigen begleitete uns noch kurz vor unsere Zimmertüren. „Gute Nacht. Bis Morgen“, sagte ich noch, bevor ich eintrat. Mein Zimmer war dunkel und ich wollte mir sichergehen, dass alles in Ordnung war, bevor ich das Licht für die letzten paar Minuten anschaltete. Ein seltsamer Geruch hing in der Luft, aber das konnte auch Einbildung sein. Meine Muskeln spannten sich an und Angst überfiel mich. Was war hier anders? Plötzlich hörte ich ein Geräusch und wirbelte herum. Was war das? Der Laut hatte gedämpft geklungen- er kam aus meinem Badezimmer. Auf leisen Sohlen schlich ich mich zu der versteckten Tür und öffnete sie ganz langsam. Stille. Da hatte ich die Nase voll und schaltete das Licht an, denn die Neugier besiegte die Angst. Ein Handtuch war von seiner Stange gefallen. Das erinnerte mich daran, dass ich bald mal duschen konnte. Erleichtert, dass es nichts Schlimmes war, zog ich mich um und kuschelte mich ins Bett. Der Tag war lang und anstrengend gewesen. Die Lichter gingen aus und ich wünschte mir die Kirchenglocke zurück, die in der Nähe unseres Hauses gestanden hatte. Ihre sanften Glockenschläge hatten mich oft daran erinnert, ins Bett zu gehen und nachts, wenn sie Mitternacht läuteten, hatte ich mich unter meiner Bettdecke verkrochen, da ich damals Angst vor Geistern gehabt hatte. Bei den Gedanken daran musste ich gleichzeitig lächeln und weinen. Früher war alles so einfach gewesen. David war ein liebender Bruder gewesen und hatte mir immer zugehört. Alle meine Probleme waren bei ihm gut aufgehoben. Und jetzt? Obwohl mich Erinnerungen noch die ganze Nacht hinterherjagten, schlief ich schnell ein.
„Papa? Papa!“ „Millie! Was machst du denn hier?“, antwortete eine verschlafene Stimme. „Wo ist Papa?“ „Papa ist jetzt nicht da. Er kommt gleich wieder.“ „Wo ist Papa?“ „Ich habe jetzt keine Zeit dafür. Schau doch mal, es ist ein Uhr.“ Langsam schlich ich durch die Dunkelheit und rief: „Papa! Papa!“ Da blendete mich etwas Helles und jemand zerrte mich weg. “Papa, Papa”, wimmerte ich, als ich einen Lastwagen erkannte, der vorbeifuhr. Ein kalter Wind rüttelte an meinem Schlafanzug. „Papa ist bei dir“, hörte ich endlich seine weiche Stimme. „Papa ist bei-“ Da brach seine Stimme ab und ich war wieder allein im Dunkeln. „Papa? Papa!“
Schweißgebadet wachte ich auf. Meine Hände zitterten, als ich die Bettdecke zurückschlug. Erinnerungen, so lange versteckt, wallten durch meinen Kopf. Ich saß mit Papa auf einer Schaukel auf dem Spielplatz. Er sagte, er würde mich immer ganz festhalten. Dann blitzte ein Bild vor mir auf, wie er mit mir im Schwimmbad war. Mama und er hielten mich fest, damit ich, trotz der Schwimmflügel, nicht unterging. Mir wurde schwarz vor Augen, als sich die Szene wiederholte, in der ich nachts zu David gekrochen war, weil ich einen Alptraum hatte. Ich taumelte, obwohl ich nicht mal wusste, ob ich stand oder saß. Die Erinnerungen überwältigten mich. „Schluss!“, rief ich voller Panik und sprang auf. Ich durfte die Bilder nicht zu nah an mich rankommen lassen, sonst würde ich hoffnungslos untergehen- und so werden wie meine Mutter. Voller Verachten schaute ich auf die Uhr und fand, dass es noch genügend Zeit zum Duschen gab. Nachdem ich mich frisch gemacht hatte, bemerkte ich, dass meine Klamotten langsam nicht mehr tragbar wurden. Doch diese Sorgen verbannte ich ebenfalls und trocknete meine Haare. Da erklang der Gong, sodass ich auf den Flur rannte. Bemüht, nicht an meinen Traum zu denken, ging ich zu Tessa und Mera, die auf mich warteten. Während ich versuchte, meine Haare mit einem Gummi, das ich in meiner Tasche liegen gelassen hatte, zusammenzubinden, redeten Tessa und Mera über die Hausaufgaben. „Ich habe nur zwei Schwerter und einen Bogen“, beschwerte sich Mera gerade. „Du kannst mal schauen, was ich noch habe und dann abschreiben“, erklärte sich Tessa bereit. Die Wasser-Schülerin bedankte sich und wandte sich an mich: „Was hast du noch so für legendäre Waffen?“ „Eine Menge“, erklärte ich lachend, „also pass auf, dass ich dich nicht angreife“ Auch Tessa musste lachen und ich hörte auf, an meinen noch feuchten Haaren herumzufummeln. Sie würden mir sowieso wieder glatt auf die Schultern fallen, egal, wie ich versuchte, auch nur eine Welle hineinzubringen. Nach dem Frühstück machten wir drei es uns in Tessas Zimmer bequem. Wir verglichen unsere Hausaufgaben und schrieben das eine oder andere ab. Dann redeten wir noch etwas und schon erschallte die Glocke. Als ich im Unterricht saß und mir Geschichten über die legendären Waffen anhörte, die uns Ben, Meras Wächter, erzählte, dachte ich, dass es für immer so bleiben konnte. Ein Glücksgefühl hatte sich in meinem Bauch angestaut und ich machte mir keine Sorgen mehr über meine Mutter. Sie würde schon zurechtkommen.
Ich konnte es nicht lassen, schon wieder über die Pracht des Waldes zu staunen, als ich hinter Maria her stapfte. Mittlerweile traute ich es mir zu, den Weg alleine zu finden, aber sicher war ich mir noch nicht. Auf den Felsen erklärte mir die Wächterin, wie ich Kleider aus meinem Element herstellen konnte. „Die anderen wissen das schon, aber wir holen auf“, sagte sie noch, bevor es begann. Es war kompliziert, mir ein T-Shirt zu erschaffen, denn Erde konnte als einziges Element auch wirklich Wolle und Garn verwenden. Folglich musste ich jeden einzelnen Faden im Kopf haben. Doch es machte auch Spaß, denn ich konnte alles Mögliche herstellen. Während einer Pause fragte ich: „Wie stellen die anderen Elemente Klamotten her? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Mera ein Kleid aus Wasser trägt.“ Maria lachte und meinte: „So einfach ist das auch wieder nicht. Die anderen Wächter, das habe ich gesehen, vermengen ihr Element mit ihrem Stein, sodass eine weiche Substanz daraus wird. Diese fügen sie so zusammen, dass ein guter Stoff daraus wird.“ Gegen Ende hätte ich meine ganze Kommode voll von Kleidern gehabt, doch ich ließ sie alle verschwinden. Lieber erschuf ich mir die Kleider im privatem. Kurz bevor wir aufstanden fiel mir noch ein, dass ich Maria nach dem Brief fragen wollte. Doch sie musste noch etwas sagen: „Ich erwarte von dir, dass du Morgen in selbst erschaffenen Klamotten kommst, einfach um zu üben und da es sich für eine Erde-Schülerin gehört, entsprechende Kleidung zu tragen.“ Als ich nickte ging sie los in den Wald und ich hatte Mühe, ihr zu folgen. „Maria!“, rief ich, sodass die Wächterin stehen blieb. „Was ist los?“, fragte sie. „Ich habe noch eine Frage“, keuchend kam ich zum Stehen. „Wie kam der Brief meiner Mutter in mein Zimmer und wo hat sie ihn abgelegt?“ Kurz zögerte die Wächterin mit der Antwort, doch dann erklärte sie: „Es gibt gewisse Tore zwischen den Ebenen, die Gegenstände passieren können. Später wirst du noch Genaueres erfahren. Aber der Zettel wurde an einem Platz, an dem du oft warst, abgelegt und da du dort oft warst, kommt er in dein Zimmer. Wenn du mehr über die Elemente weißt, wirst du es verstehen.“ „Kann ich meiner Mutter auch Briefe schreiben?“, wollte ich wissen. Maria wandte sich um und erklärte: „Natürlich. Du kannst sie auf dein Bett legen und vielleicht findet ihn deine Mutter. Aber wage es nicht, nur ein Wort über diese zweite Ebene zu verlieren.“
glg Wyvern
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Do Apr 12, 2012 10:23 am
Tut mir leid, ich habe echt weig nichts mehr zu deiner geschichte geschrieben! Ich finde, das siebte Kapitel genauso gut wie alle Anderen auch. Da du im letzten Kapitel an einer so wichtigen Stelle aufgehört hast, hat es mich jetzt wieeder total neugierig draugf gemacht, was du dir weiter dazu ausgedacht hast, um gut an die Stelle anzuknüpfen. der Übergang ist dir sehr gut gelungen und der Rest der Kapitels auch. Mach weiter so!
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Sa Apr 14, 2012 2:57 am
jetzt ist ja alles wieder gut danke =D
8.Teil:
Damit schritt die Wächterin davon und ließ mich verwirrt zurück. Nachdem ich durch den Wald zurück zu meinem Zimmer gegangen war, ließ ich mich auf meinem Bett nieder, nur um sofort wieder aufzuspringen. Ein Zettel, genauso zusammengefaltet wie der erste, lag dort, am selben Platz. Wieder dieselbe Handschrift ließ mein Herz schneller schlagen und ich las:
Hallo Emilia, ja, ich weiß, ich bin verrückt. Ich schreibe meiner verschwundenen Tochter Briefe. Aber der vorige Zettel ist einfach verschwunden. Hast du ihn gefunden? Oder lacht sich vielleicht irgendein Irrer über mich kaputt? Ich weiß es nicht, aber es tut mir wirklich gut, Kontakt mit dir aufzunehmen, selbst wenn es nur in meinem Kopf stattfindet. Ich ziehe um. Hättest du das gedacht? Auf deinem Zettel stand, dass du in sechzehn Jahren wiederkommen willst. Woher weißt du das so genau? Aber damit du mich findest, gebe ich dir meine neue Adresse am besten gleich, obwohl der Umzug erst in einer Woche stattfindet. Ich wohne jetzt in der Erdenstraße 777. Lustig, nicht wahr? Ach, ich wünschte, du wärst bei mir. Was soll ich mit deinen Sachen machen? Vielleicht schmeiße ich sie alle weg. Oder nein, ich spende sie hilfsbedürftigen Kindern. Ich denke nicht, dass du in sechzehn Jahren noch deine Kleider trägst, oder? Ach, bitte hilf mir weiter! Ich vermisse dich mit jedem Tag mehr!!! Deine Mutter
Mein Körper war erstarrt. Erdenstraße? War das jetzt ein Zufall, oder warum zog meine Mutter jetzt ausgerechnet in die Erdenstraße? Vielleicht wusste sie davon? Vielleicht wusste sie von den ganzen Wächtern und Elementen? Vielleicht musste ich nichts mehr vor ihr verheimlichen? Emilia, jetzt drehst du aber durch! Sie würde doch wissen, wo du bist und auch warum! Sie würde doch wissen, dass du ihren Brief erhalten hast, wenn es wirklich so wäre! Hör auf mit deinen Träumereien! Sagte ich mir streng vor, immer wieder Dann setzte ich mich an den Schreibtisch, atmete tief durch und schrieb:
Hallo Mama, ja, mir geht es gut. Ich bin hier gut aufgehoben, obwohl es mir verboten ist, darüber zu reden. Ich vermisse dich auch und bin traurig, dass ich dich verlassen musste. Du bist jetzt nicht verrückt, ich schreibe dir wirklich. Gut, dass du mir deine neue Adresse gegeben hast. Ich kann wirklich nicht kommen, aber es beruhigt mich, zu wissen, wo du bist. Mit meinen Sachen kannst du machen, was du willst. Ich werde sie wohl nicht mehr brauchen. Aber bitte mach dir keine Sorgen um mich. Mir geht es prima. Ich lerne fleißig und habe Freunde. Ich wünschte, ich könnte dir etwas schenken, doch…
Da kam mir eine Idee. Vielleicht konnte ich ihr wirklich etwas schenken! Sofort schloss ich die Augen und suchte nach der Erde um mich herum. In meinem Zimmer, dessen Wände aus Holz bestanden, konnte ich viel Leben spüren, doch ich hielt Ausschau nach dem Gold. Von überall her zog ich die winzigen kleinen Teile. Es waren nicht viele, doch besser als nichts. Das Gold verformte ich zu einer Blüte. Dabei ließ ich meiner Fantasie freien Lauf. Schließlich war ich mir überzeugt, etwas Wunderbares erschaffen zu haben und schlug die Augen auf. Eine kleine Blüte, kleiner, als ich sie erwartet hatte, lag auf meiner Hand. Sie war vielleicht einen Quadratzentimeter groß, aber die Blütenblätter waren fein und ich war zufrieden damit. Dann erschuf ich mit meinen neu erlernten Fähigkeiten ein grünes Band aus Stoff und band es an die Blüte. Schließlich schrieb ich weiter und strich den letzten Satz aus:
Ich habe dir etwas dazugelegt, ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen. Keine Sorge, es ist nicht gestohlen. Es wäre schön, wenn du hier wärst, aber das geht nicht. Deine Millie!
Ich rollte das Blatt zusammen und befestigte es mit dem Band, an dem auch die Goldblüte hing. Zufrieden legte ich es auf das Fußende meines Bettes.
glg
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Sa Apr 14, 2012 7:20 am
Wow, dir ist wieder ein super Kapitel gelungen, klasse! Ich wieß gar nicht mehr, was ich schreiben soll. Ich habe auch keine Kritik oder so, die Geschichte ist bisher fantastisch!
Wyvernblut Königin/Vater
Anzahl der Beiträge : 830 Anmeldedatum : 27.11.11 Alter : 25
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") So Apr 15, 2012 8:12 am
danke =) Du kannst, wenn dir langweilig ist, vielleicht mal deine meinung über die Personen aufschreiben, ich kann das nämlich nicht so beurteilen (nicht, dass ich die Bösen zu nett beschrieben habe xD)
9.Teil:
Schließlich widmete ich mich meiner Garderobe und versuchte dabei an Meras und Tessas Klamotten zu denken. Doch ich hatte nicht darauf geachtet, was sie trugen, also wusste ich auch nicht, wie meine neuen Kleider am besten aussehen sollten. Wenigstens hatte mir Maria gezeigt, wie ich meine Kleidung einfärbte. Gerade malte ich Skizzen für meine Klamotten, als Tessa hereinkam. Das Mädchen trug ein langes Oberteil in den Farben von Flammen und eine weiße Leggins. „Was machst du gerade?“, fragte sie. „Ich entwerfe meine neue Kleidung“, erklärte ich beschäftigt und starrte auf mein Blatt. Ob es Tessa gefiel? Ohne ein Wort gab ich ihr meine Skizzen und sie studierte sie längere Zeit. Dann erklärte sie: „Ich würde hier noch etwas länger machen, aber hier ist das Oberteil zu lang. Und ein Träger, das sieht besser aus.“ Schnell radierte ich etwas und verbesserte das T-Shirt, wie die Feuer-Schülerin gesagt hatte. „Stimmt, das sieht super aus!“, erklärte ich. Dann mühte ich mich ab, das Oberteil genauso zu erschaffen. Es wurde still in meinem Zimmer, als ich jede einzelne Faser in meinen Kopf rief und schließlich die Kleider auf meinem Bett lagen. Bevor ich sie betrachten konnte drängte Tessa: „Komm schon, zieh sie an!“ Ruhig stand ich auf und nahm die Kleider in die Hand. Es war ein Oberteil und eine normale Jeans mit einem grünlichen Schimmer. Im Bad zog ich mich schnell um und fügte hier und da noch etwas hinzu. Als ich wieder herauskam, stolz die neuen Sachen tragend, lag Tessa falsch herum, also mit den Füßen auf meinem Kopfkissen, auf meinem Bett und betrachtete etwas. Doch sobald sie die Tür hörte, blickte sie auf. „Das sieht gut aus!“, rief sie und betrachtete das schillernde Oberteil, das ich nun trug. Da erklang der Gong und wir gingen auf den Flur. Dabei schaute ich mich nach Mera um, doch sie war nicht da. Schweigend liefen wir zum Essensraum. Das ganze Abendessen über blieb die Wasser-Schülerin verschwunden. Während ich aß dachte ich immer wieder an sie, doch ich hatte keine Ahnung, warum Mera verschwinden sollte. Wo war sie hin? Nach dem Essen ging ich wieder in mein Zimmer und bemerkte, dass die Nachricht verschwunden war. Dann ging ich gleich weiter in Tessas Raum. „Hey, Emilia, weißt du eigentlich, wo Mera steckt?“, fragte sie mich, als ich durch die Tür ging. „Nenn mich doch einfach Millie“, erklärte ich und zuckte mit den Schultern. Während wir spekulierten, was mit ihr los war, bemerkte ich plötzlich einen Zettel auf Tessas Bett. Schnell machte ich sie darauf aufmerksam. Während die Schülerin die Nachricht las schürzte sie die Lippen als überlegte sie, ob sie weinen oder lachen sollte. Letztendlich steckte sie den Zettel unter ihr Kopfkissen und erzählte weiter: „Dann bin ich in nochmal Meras Zimmer gegangen, aber sie war dort immer noch nicht. Ihr Bett war aber gerichtet, also müsste sie doch da gewesen sein.“ Tessa erzählte weiter. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Mera stand davor. Ihre kurzen blonden Haare waren zerzaust und ihr Blick huschte hastig durch das Zimmer. „Kommt mit“, rief sie und rannte los. Tessa und ich wechselten einen verwirrten Blick und gingen dann zur Tür. Mera kauerte neben dem Treppenaufstieg und fuhr mit der Hand über die Wand. Plötzlich knackte es und eine dunkle Öffnung wurde sichtbar. Nacheinander krochen wir in einen stockdunklen Raum, der, wie ich schnell bemerkte, nicht mit dem Licht ausgestattet war, das alle beherrschen konnten. Schnell ließ Tessa einige Flammen über den Boden tanzen. Der Raum war komplett leer, nur an den Wänden waren seltsame bunte Symbole zu sehen. Hier drin hatten wir ungefähr sechs Quadratmeter Platz, aber die Wände waren normal hoch, sodass mich der Raum an eine Besenkammer erinnerte.
=D Danke fürs Lesen, übrigends
glg
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Di Apr 17, 2012 6:00 am
Ich finde die Personen wo wie sie sind eigentlich gut. Millkie sowieso, und wenn du sie nicht gut beschrieben hättest wäre die Geschichte mit ihr als Hauptperson nichts geowrden, also sie ist shcon gut so. Bei Tessa dachte ich beim neunten Kapitel erst, dass sie so ein bisschen angeberisch geworden ist, beim Kleidungsentwerfen. Aber sonst... Nein, schreib weiter wie bisher und es ist super! Und du brauchst dich nicht dafür zub bedanken, dass ich es lese, es macht mir doch Spaß und es ist shcön, die Geschichte zu lesen, ehrlich^^
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Do Apr 19, 2012 3:47 am
trotzdem, danke xD ach ja, ich habe Regeln in der geschichte eingeführt, in der ersten allgemeinen Unterrichtsstunde wurde das besprochen. Ich zitiere:
Regeln:
„Erstens: Sagt niemanden, aber auch wirklich keiner Menschenseele, dass ihr Wächterschüler seid. Das kann einfach nicht gutgehen. Also hütet eure Zungen oder Finger gut, falls ihr es aufschreiben wollt. Zweitens: Richtet eure Fähigkeiten niemals gegen die Menschen, die in diesem Haus leben. Denn mit euren Elementen könnt ihr einen riesigen Schaden anrichten. Drittens: Wenn ihr in der ersten Ebene seid, dann dürft ihr weder euer Element niemals öffentlich aufführen, noch eine große Erscheinung erschaffen, die alle Menschen sehen können. Durch einen unvorsichtigen Licht-Wächter sind schon unzählige „UFOs“ erschienen, die nicht erklärt werden können. Es gibt noch eine Geschichte dazu, aber zuerst erkläre ich euch die nächste Regel. Viertens: Liebe ist hier verboten.Das ist vielleicht schwer zu verstehen, aber es gibt einen guten Grund dafür. Ich erzähle euch jetzt die Geschichte, dann versteht ihr es bestimmt besser: Ein paar Jahre nach der Gründung der Wächter existierte diese Regel nicht. Der Wächter des Wassers und die Licht-Wächterin waren ein Paar. Doch schon nach einigen Jahren wollten sie etwas Wunderschönes erschaffen, in dem ihre Elemente verbunden waren. So arbeiteten sie wochenlang zusammen und hatten schließlich ein Ergebnis. An einem Tag, an dem sowohl die Sonne schien, als auch Regen fiel, zeigten die beiden Wächter den anderen im Haus ihr Werk. So kam es, dass sich ein wunderschöner Regenbogen über die zweite Ebene spannte. In der wirklichen Welt, in der dasselbe Wetter herrschte, war dieser Regenbogen aber ebenfalls zu sehen. Die Menschen kamen und staunten, da sie so etwas bisher noch nie gesehen hatten. Doch als der Rat der Sechs davon erfuhr, waren sie wütend. Denn damit wurde die dritte Regel gebrochen. Aber sie konnten nicht das rückgängig machen, was die Menschen gesehen hatten. Es wurde bereits nach einer wissenschaftlichen Erklärung gesucht. Letztendlich mussten die beiden Wächter ihre Elemente so verändern, dass unter den Bedingungen, wie sie an diesem Tag vorhanden waren, ein Regenbogen erscheint."
okay Ist vielleicht gut zu wissen xD hier kommt der nächste Teil =):
10. Teil:
„Was ist das?“, wollte ich wissen. „Ein Geheimraum“, erklärte Tessa. Überrascht sah ich sie an. „Du wusstest davon?“ „Na klar. Gestern Abend habe ich ihn zufällig gefunden, deshalb kam ich aus spät zum Abendessen. Aber ich war zu verwirrt, um etwas zu sagen, denn ich hatte noch Angst, dass jemand den Raum entdecken würde“, erklärte Tessa. „Warum hast du mir nichts gesagt?“, fragte ich, obwohl ich schon, geplagt von schlechtem Gewissen, die Antwort wusste. „Du musstest Hausaufgaben machen. Da bin ich zu Mera gegangen.“ Schnell entschied ich, nicht weiter auf das Thema einzugehen, sondern fragte die Wasser-Schülerin: „Also, was ist passiert?“ Dann begann Mera stockend zu erzählen: „Ich wollte den Geheimraum mehr erforschen, deshalb bin ich über den Flur gelaufen. Da stieg ein Mann die Treppen hinunter- dass es überhaupt noch ein Stockwerk gibt habe ich gar nicht gewusst. Das gruseligste war, dass dieser Mann gebrannt hat- und er sah total alt aus. Als ich ihn gesehen habe, habe ich mich total erschrocken und wollte wegrennen. Also habe ich mich umgedreht und wollte rennen. Doch ich konnte mich plötzlich nicht mehr bewegen! Da hat der Mann mit so einer unheimlichen Stimme gesagt: >>Wohin denn so eilig? << Natürlich konnte ich ihm nicht sagen, dass ich Angst vor ihm habe, also habe ich irgendetwas darüber gesagt, dass ich etwas in meinem Zimmer vergessen habe. Da kam der alte Mann auf die Idee, mit mir zu reden und er hat mir erzählt, dass früher den Schülern beigebracht wurde, sich Sachen zu merken und so weiter. Gerade wollte ich ihm sagen, dass es wichtig ist, da hat er gemeint, wir könnten ja hochgehen und uns hinsetzen. Meine Füße haben mich automatisch nach oben getragen und ich konnte nichts anderes tun, als ihm hinterherzugehen. Wir sind hochgegangen, die verborgenen Treppenstufen hoch, in einen großen Raum. Nein, es war eine Halle. An einem Ende stand ein Tisch mit sechs Stühlen und auf dem Boden waren an den Seiten überall so komische Kringel gemalt. Bevor ich irgendetwas fragen konnte, hat er plötzlich aus dem Nichts zwei Stühle erschaffen und sich auf den einen gesetzt. Mir blieb gar nichts anderes übrig, als mich neben ihn hinzusetzten. Dann hat er viel geredet, Geschichten über Wächter erzählt. Aber irgendwie habe ich nie verstanden, worum es ging. Irgendwann hat er gesagt, es hat ihn gefreut, dass ich zugehört habe und dass ich jetzt lieber hinuntergehen sollte. Er selber ist zu einem der Kringel gegangen und plötzlich schossen Flammen aus dem Boden, auf dem er stand und er war weg. So schnell wie ich zu euch gerannt bin war ich noch nie.“ Mera lehnte sich zurück und trank etwas aus ihren Händen. Fasziniert beobachtete ich, wie das Wasser in der Mulde erschien und sofort von ihr aufgesaugt wurde, dann bemerkte ich: „Wow. Er hat wohl vergessen, dass wir heute auch Hunger haben.“ Noch eine kleine Weile länger blieben wir in dem Geheimraum, dann verteilten wir uns wieder auf unsere Zimmer, um über Meras Erlebnis nachzudenken. Mera selber machte sich auf die Suche nach einem Wächter, um nach etwas zu Essen zu fragen. Zurück auf meinem Bett überlegte ich, wer dieser alte Mann sein konnte. Er hatte gebrannt- also musste es doch ein Wächter sein. Warum hatte er nie seinen Namen gesagt? Und was war das für ein Stockwerk? Ich entschied, Maria zu fragen. Doch dann kam mir eine viel bessere Idee. Die Wächter wollten vielleicht nicht alle Geheimnisse verraten, die dieses Haus vorwies. Doch wie stand es mit der Bibliothek? Als ich den Raum betrat, ging ich sofort zu den Regalen. Auf der Uhr sah ich, dass ich noch drei Stunden hatte. Beruhigt suchte ich alles ab.
xD
glg
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Do Apr 19, 2012 5:12 am
Ist zwar ein rech tkurzer Teil, aber ich finde ihn trotzdem gut. Brauchst du eigentlich wirklich nur einen Tag um so einen Teil zu schreibenoder hasdt du die shcon vorher geschrieben?
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook")
Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook")