Die Legende des TauClans

Anführerin:
Traubenstern (Berry)
hellbraune Kätzin mit einem roten Stern auf der Stirn
Zweiter Anführer:
Zuckerkralle (Zucker)
grauweißer Kater
Schüler Dämmerpfote
Heiler:
Ampferkralle (Theo)
beige-hellbraun gepunkteter Kater
Heilerschülerin:
Sonnenpfote
gelbes Fell, weißer Fleck über dem rechten Auge, weiße Pfoten
Krieger:
Schollenblüte (Blüte)
mattbraune Kätzin
Schüler Honigpfote
Fuchsherz
rotbrauner Kater
(Schülerin Mondpfote)
Schattenzahn
grau-schwarz getigerter Kater
Schülerin Primelpfote
Korallenflügel
weiß-hellgrau getüpfelte Kätzin
Schülerin Lilienpfote
Steinflug (Rex)
grauer Kater
Pilzfuß (Kugel)
pummeliger dunkelbrauner Kater mit hellbrauner Schnauze und hellbraunem Bauch
(Pfingstrose)
Schlanke schimmerndweiß-mattweiß gefleckte Kätzin
Schülerin Mondpfote
Schüler:
Dämmerpfote (Jerry)
hellgrau-dunkelgrau getigerter Kater
Mentorin Schollenblüte
Mondpfote (Mond)
im Mondschein graublau glänzende Kätzin
Mentoren Pfingstrose
(Fuchsherz)
Honigpfote (Honig)
gelbbrauner Kater
Mentor Zuckerkralle
Lilienpfote
hellbraune Kätzin
Mentorin Korallenflügel
Primelpfote
weißbraun gepunktete Kätzin
Mentor Schattenzahn
Königinnen
(Pfingstrose)

,,Hiermit verkündige ich ihnen, dass die Häuser der Siedlung am Mauseweg abgerissen werden, damit Grabungen nach einem alten mittelalterlichen Dorf aufgenommen werden können. In zwei Wochen wird min den Abrissarbeiten angefangen- bis dahin müssen alle Häuser geräumt sein.
Sie kommen in das neue zwanzigstöckige Hochhaus in de Innenstadt. Haustiere sind dort untersagt.´´

Berry zuckte zusammen. Es war nun etwa sieben Sonnenaufgänge her, dass ihre Zweibeiner auf einmal weggegangen waren.Ihr Magen knurrte. ,,Jerry, Kugel, wo seid ihr?´´Doch da kam auch schon ein früher wahrscheinlich mal rundlich gewesener Kater, im Maul ein grünliches Stück Fleisch. ,,Nichts als Krähenfraß´´, knurrte er und lies das Fleisch vor Berry fallen. ,,Hast du Jerry gesehen?´´. fragte sie besorgt ihren Bruder. Sie sorgte sich um ihr Junges. Es war das einzig verbliebende von dreien. Sie bekam es von der Nachbarskatze Rex, aber ihre Zweibeiner wollten keine Jungen und jagten sie daher fort. Nur Jerry durfte bleiben. Auf einmal kamen vier Katzen angesaust und holten Berry aus ihren Gedanken. ,,Jerry da bist du ja!´´Der graugetigerte junge Kater zitterte am ganzen Leib. ,,Was ist los? Und-Rex, Theo, Pussy- was macht ihr hier?´´,,Keine Zeit für viel Gerede´´, sagte Rex knapp. ,,Die Zweibei-´´Es krachte laut und alle zuckten zusammen. ,,Raus hier!´´, schrie der Kater, Die Katzen rannten so schnell wie sie nur konnten, Berry als Erste. Sie konnte es nicht begreifen- was war da nur los? Ein riesiges Ungeheuer krachte in das Zweibeinernest. Die sechs Katzen rannten schnell weiter, bis sie schließlich einen Wald erreichten. Dann rief Pussy:,, Da ist eine Höhle, kommt schnell!´´Berry war sich nicht sicher, dann folgte sie aber der schlanken gefleckten Kätzin. ,,Wildkatzen!´´ Schrie sie plötzlich und kam mit gesträubten Fell aus der Höhle. ,,Was macht ihr hier?, fauchte ein hagerer grau-weißer Kater. Alle zitterten. Berry hatte Angst. Jerry sprach als Erstes. ,,Riesen Ungeheuer-haben die Nester unserer
Z-zweibeiner zerstört.", stammelte er. ,,Tu ihnen nichts, Zucker, sie sind harmlos´´, sagte eine mattbraune Kätzin, die mit zwei Jungen aus der Höhle kam. Berry erstarrte. Die Jungen kamen ihr so bekannt vor. Sie merkte, dass auch die fremde Kätzin verdattert auf die Jungen starrte. ,,Das ist ein Zeichen, Zucker´´, hauchte sie leise. ,,Bei meinen eigenen toten Jungen, die beim SternenClan wandeln, wir müssen mit den Katzen zusammen leben. Das ist nicht nur ein Befehl des SternenClans. Sie schluckte. Berrys Körper wurde noch schwerer. Also sind das wirklich nicht ihre Jungen, dachte sie, doch sie fragte nur:,, Wie heißen sie jetzt?" ,,Mond und Honig", antwortete die Kätzin sanft. ,,Das ist eure leibliche Mutter", murmelte die Kätzin zu den beiden Jungkatzen. ,, Und das", sie zeigte mit der Schweifspitze auf Jerry, ,,wahrscheinlich euer leiblicher Bruder." Berry sah, dass auch ihr Junges starr vor Schrecken da saß. ,,H-hallo ihr zwei", stammelte er. ,,Wir sind dann wohl so was wie eine Familie." Berry wandte sich von ihren Jungen ab und sah zu Theo. ,,Theo! Was ist mit dir los?" Der Kater hatte die Augen verdreht und schaute in den Sternenhimmel. ,,Berry. Komm her. Wir sollen ein Clan werden. Und du- Berry, du sollst unsere Anführerin sein." Berry schluckte und starrte den Kater an. ,,Ich habe schon einiges über Clans gehört. Nymph hat mir ein wenig erzählt. Sie sagte-der SternenClan wacht über uns. Er besteht aus unseren Kriegerahnen." Plötzlich fing das Fell von Theo an zu leuchten, doch nach kurzer Zeit brach die zauberhafte Verbindung wieder ab. ,,Schnell, wir müssen zu den anderen zurück!", rief er panisch. Dort angekommen, wiederholte er schnell, was er vorher Berry erzählt hatte. ,,Gut", sagte Zucker. ,,Aber einer von uns wird zweiter Anführer. Dein erstgeborenes Junge ist gerade mal im Schüleralter, viel zu klein, um ein zweiter Anführer sein zu können." Theo nickte und fuhr dann fort:,,Mit der Kraft der Kriegerahnen ernenne ich jetzt dich, Berry als Anführerin des TauClans. Von nun an wirst du Traubenstern heißen. Nun musst du die anderen Katzen ernennen." Traubenstern nickte ruhig, senkte den Kopf und fing an:,,Danke, Theo. Mit der Kraft des SternenClans werde ich diesen Clan leiten." Ein Tautropfen fiel von einer Höhlenwand auf ihre Nase. Sie dachte kurz nach. ,,Unser Clan wir von jetzt an TauClan heißen." Alle guckten gespannt auf die Anführerin. Ein gleißendes Licht umgab diesmal die Anführerin und ein funkelnder roter Stern zeichnete sich von nun an auf der Stirn von Traubenstern ab. Nach einer kurzen angespannten Pause fuhr sie fort:,,Und nun zu euch. Ich habe eben überlegt und bin Zuckers Meinung, meine eigenen Jungen sind alle zu jung für den Posten des zweiten Anführers. Daher wird er der zweite Anführer des TauClans!" Zucker zuckte überraschst zusammen. ,, Von nun an wirst du Zuckerkralle heißen." Sie schaute gen Himmel. ,, Der SternenClan ehre meine Entscheidung." ,,Danke, Traubenstern." Der neue zweite Anführer trat zu ihr und leckte ihr über die Schulter. ,, Ich werde dir immer treu zur Seite stehen.", murmelte er. ,,Nun zu dir, Theo. Auch du wurdest vom SternenClan auserwählt, zu unserem Heiler. Deinem beigen Fell zuliebe wirst du von nun an Ampferkralle heißen." ,,Ampferkralle, Ampferkralle!"Sein Name hallte durch den ganzen Clan. Auch die anderen Katzen ernannte Berry. Pussy wurde zu Pfingstrose, Rex zu Steinflug und Kugel zu Pilzfuß. Mond und Honig wurden zu Schülern ernannt, genau wie Jerry. Er wurde zu Dämmerpfote. Die Gefährtin von Zuckerkralle, Blüte, wurde zu Schollenblüte. Von dort an gab es den TauClan. Aber es waren noch immer viel zu wenig Mitglieder. Auch Traubenstern wusste das.

Pfingstrose wachte auf. Alles im Clan war so neu. Sie war noch so an ihr Hauskätzchenleben gewöhnt. Sie kuschelte sich an das flauschige Fell von Pilzfuß. ,, Aufstehen!" Das rotbraune Fell von Traubenstern war am Höhleneingang zu erkennen. ,,Kommt zum hohen Baumstumpf, ich habe euch etwas mitzuteilen." Pfingstrose gähnte und schlenderte, Pilzfuß hinter sich hörend zum Baumstumpf. ,,Nun sind wir ja ein Clan." Zuckerkralle sprach als Erster. ,, Und wie alle Clans müssen auch wir unsere Grenzen setzten. Außerdem brauchen wir Jagdgruppen und Mentoren, di unsere Schüler ausbilden." Pfingstrose verstand nicht ganz, was der zweite Anführer damit sagen wollte und sah, dass auch die anderen Katzen keine Ahnung hatten. ,,Also." Berry schaute alle Katzen an. ,,Zuckerkralle lebte schon einmal für kurze Zeit in einem Clan und weiß daher die täglichen Abläufe.Er wird die Grenzen zusammen mit Steinflug und Dämmerpfote festlegen. Dämmerpfote, Zuckerkralle wird dein Mentor sein. Pfingstrose, auch du bekommst eine Schülerin und zwar Mondpfote." Pfingstrose blickte überrascht zu Traubenstern auf. Sie freute sich, die Ausbildung der jungen Schülerin übernehmen zu dürfen. Aber wie sollte sie das machen? Sie war doch nur ein Hauskätzchen! ,,Da Pfingstrose allerdings noch keine Kriegererfahrungen hat, wird sie, solange bis wir eine andere Möglichkeit finden, zusammen mit meinem Schüler trainieren", fuhr Zuckerkralle fort. Er nickte. ,,Gut und deine Mentorin, Honigpfote soll Schollenblüte sein." Pfingstrose reckte den Kopf und sah die beiden aufeinander zugehen. ,,Okay, Schollenblüte, Pfingstrose, Pilzfuß-nehmt eure Schüler mit und geht mit ihnen jagen. Schollenblüte wird euch die Jagdtechniken zeigen. In der Zeit wird Traubenstern festlegen, welche Höhle für wen ist. Wir treffen uns hier im Lager bei Sonnenhoch." Nach einem Schwanzzucken sprangen die beiden Anführer vom Baumstumpf und ordneten sich ihren Aufgaben zu. Pfingstrose sprang zu Mondpfote und Schollenblüte. Kurz darauf kam auch Pilzfuß. ,,Dann mal los", miaute Schollenblüte und die fünf Katzen schlichen vorsichtig ins Unterholz. ,,Psst, hier ist eine Kaninchenspur", miaute sie. Vorsichtig kauerte sie sich hin und schlich der Spur nach. Dann tauchte ein kleiner Körper auf-da war eins. Gespannt sah Pfingstrose die Kriegerin an. Sie machte sich gerade zum Absprung bereit, da krachte plötzlich ein Kater, samt dem Kaninchen im Maul gegen sie. ,,Wer bist du?", fauchte die matttbraune Kätzin mit aufgestelltem Fell dem Fremden zu. ,,Tut mir nichts", sagte er ruhig. ,,Ich bin nur ein verstoßender Kater des DunstClans!" Schollenblütes Fell legte sich wieder. Pfingstrose dafür erstarrte. Es gab einen weiteren Clan? Davon wusste sie nichts. ,,Der DunstClan? Wo ist er? Und warum wurdest du überhaupt verstoßen?" ,,Hinter den drei Hügeln liegt das Territorium. Mir wurde gesagt, ich würde nur Nahrung verschwenden und nichts tun. Aber das stimmt nicht! Die Königinnen wollten mich nur aus dem Clan haben, weil dieJungen mich mehr mochten als ihre eigenen Eltern. Aber wer seid IHR? Hier in diesem Gebiet gibt es keinen Clan." Schollenblüte schaute den Krieger an. ,,Seit zwei Tagen schon. Wir bestehen aus verlassenden Hauskatzen und Einzelläufern." ,,Ich mag Hauskatzen", miaute der unbekannte Krieger. ,,Ihre Lebensweise interessiert mich." Schollenblüte überlegte kurz und fragte dann:,,Möchtest du unserem Clan beitreten? Wir sind nur sehr wenige und können daher einen erfahrenden, starken Krieger sehr gut gebrauchen."Der Krieger neigte den Kopf. ,,Gerne. Es wäre mir eine Ehre.Und-Achja, hier ist das Kaninchen." Er schob den schlaffen Körper zu Schollenblüte und bedankte sich bei dem SternenClan für die Nahrung. Pfingstrose mochte den Kater. Er kam ihr auf Anhieb sympathisch vor. ,,Ihr wollt doch weiter jagen, oder? Ich helfe euch!" Sofort suchten die nun sechs Katzen nach Beutetieren und kamen mit vollen Mäulern zurück im Clan an. Traubenstern wartete schon. ,,Wer ist das?", fragte sie misstrauisch und deutete mit der Schweifspitze auf den rotbraunen Krieger. ,,Das ist Traubenstern, unsere Anführerin", flüsterte Honigpfote dem Krieger leise ins Ohr. Dieser neigte den Kopf. ,,Ich bin Fuchsherz, ehemaliger Krieger des DunstClans. Ich würde mich freuen, eurem Clan beitreten zu dürfen." ,,Können wir ihm trauen?", fragte Traubenstern, die die anderen Katzen fragend ansah. ,,Ich denke schon", sagte Pfingstrose. Die junge Kriegerin wusste einfach, dass man Fuchsherz trauen konnte. In dem Moment kam Zuckerkralle mit seiner Patrouillie wieder. ,,Traubenstern, wir sind bei unserem Rundganz auf fremde Territorien gestoßen!", miaute er. ,,Scheinbar gibt es noch einen weiteren Clan." ,,Danke, Zuckerkralle. Aber das wissen wir bereits." Traubenstern deutete mit dem Schweif auf Fuchsherz. ,, Was macht er hier?", knurrte der zweite Anführer. ,,Er gehört ab Heute zu unserem Clan" Die Krieger erzählten Zuckerkralle alles über den neuen Kater, was sie wusste. ,,Gut. Dann Herzlich Willkommen im TauClan." Pfingstrose merkte, dass Fuchsherz neben ihr bei dem Namen zusammenzuckte, dachte sich aber nichts dabei. Doch schnell fuhr Traubenstern fort. ,,Nun werde ich euch zeigen, welchen Bau ich für wen ausgewählt habe." Pfingstrose war auf die Wahl der Anführerin sehr gespannt und hoffte auf einen guten Unterschlupf für die Krieger. ,,Gut. Dieses Nest", sie deutete auf eine kleine Höhle mit viel Sonnenlicht ,,wird mein Bau sein. Und das hier wird die Kinderstube." Ihr Schweif deutete auf einen Haufen aus Farn, der durch Holz gestützt wurde. Die Schüler bekommen den großen Felsvorsprung, Dort können sie gut und vor Regen geschützt schlafen. Außerdem ist dort ein weicher Moosboden." Pfingstrose erstarrte. Sie blickte zu dem großen Vorsprung in der Felswand. Das sollte der Schülerbau sein? Die drei Schüler taten ihr Leid. Ihr Bau war zwar überdacht, aber er würde auf keinen Fall Schutz vor seitlichen Regen und Kälte geben. Doch sie spitzte schnell die Ohren, als die Anführerin den Kriegerbau bekannt gab. ,,Die große Höhle, wo wir die letzten Nächte drin geschlafen haben, wird der Kriegerbau sein." Pfingstrose war froh. Die Höhle war vor Wind und Regen geschützt und es war gleichzeitig auch noch relativ warm. Dann fing Zuckerkralle an zu sprechen, um das Territorium bekannt zu geben. ,,Also TauClan, unser Territorium geht über einen Fluss und einem Farmland hinüber bis zu drei Hügeln, die das Territorium des DunstClans kennzeichnen. Dann geht es weiter, die ganze Zeit den Fluss entlang, über einen Wasserfall, wo viele Fische schwimmen. Unser Territorium endet bei der letzten Biegung des Flusses. Dort habe ich weitere Katzen gerochen." Das ist der GletscherClan", erklärte Fuchsherz schnell. Noch ein Clan? Pfingstroses Fell stellte sich ein wenig auf. Es war alles viel zu viel auf einmal. Vor zehn Sonnenaufgängen war sie noch ein verwöhntes Hauskätzchen gewesen und jetzt lebte sie plötzlich als Kriegerin eines Clans im Kampf gegen zwei andere Clans mit hungrigen, gefährlichen Wildkatzen, die mit Sicherheit kein Mitleid mit den Hauskätzchen hatten. ,,Okay", miaute Traubenstern und holte Pfingstrose aus ihren Gedanken. ,,Dann könnt ihr euch jetzt etwas zu Essen nehmen und dann schlafen gehen. Pfingstrose freute sich. Ihr Magen knurrte und sie war müde. Sie nahm sich eine große Taube vom Frischbeutehaufen und setzte such hin. Sie merkte, dass jemand sie streifte. Das weiche Fell war sehr warm und sie fühlte sich plötzlich sicherer. ,,Hallo", miaute die Katze und die Kriegerin drehte sich um. Sie erblickte das rote Fell von Fuchsherz. ,,Hallo Fuchsherz", schurrte sie. ,,Hallo Pfingstrose", schnurrte er zurück. ,,Lass mich dir die Zunge geben". Pfingstrose entspannte sich und die weiche Zunge leckte ihr Fell sauber. ,,Du hast sehr schöne Augen", schnurrte er wieder. Die beiden Katzen kuschelten sich aneinander und schliefen in der Nachmittagssonne ein.

Pfingstrose wachte auf. Alles im Clan war so neu. Sie war noch so an ihr Hauskätzchenleben gewöhnt. Sie kuschelte sich an das flauschige Fell von Pilzfuß. ,, Aufstehen!" Das rotbraune Fell von Traubenstern war am Höhleneingang zu erkennen. ,,Kommt zum hohen Baumstumpf, ich habe euch etwas mitzuteilen." Pfingstrose gähnte und schlenderte, Pilzfuß hinter sich hörend zum Baumstumpf. ,,Nun sind wir ja ein Clan." Zuckerkralle sprach als Erster. ,, Und wie alle Clans müssen auch wir unsere Grenzen setzten. Außerdem brauchen wir Jagdgruppen und Mentoren, di unsere Schüler ausbilden." Pfingstrose verstand nicht ganz, was der zweite Anführer damit sagen wollte und sah, dass auch die anderen Katzen keine Ahnung hatten. ,,Also." Berry schaute alle Katzen an. ,,Zuckerkralle lebte schon einmal für kurze Zeit in einem Clan und weiß daher die täglichen Abläufe.Er wird die Grenzen zusammen mit Steinflug und Dämmerpfote festlegen. Dämmerpfote, Zuckerkralle wird dein Mentor sein. Pfingstrose, auch du bekommst eine Schülerin und zwar Mondpfote." Pfingstrose blickte überrascht zu Traubenstern auf. Sie freute sich, die Ausbildung der jungen Schülerin übernehmen zu dürfen. Aber wie sollte sie das machen? Sie war doch nur ein Hauskätzchen! ,,Da Pfingstrose allerdings noch keine Kriegererfahrungen hat, wird sie, solange bis wir eine andere Möglichkeit finden, zusammen mit meinem Schüler trainieren", fuhr Zuckerkralle fort. Er nickte. ,,Gut und deine Mentorin, Honigpfote soll Schollenblüte sein." Pfingstrose reckte den Kopf und sah die beiden aufeinander zugehen. ,,Okay, Schollenblüte, Pfingstrose, Pilzfuß-nehmt eure Schüler mit und geht mit ihnen jagen. Schollenblüte wird euch die Jagdtechniken zeigen. In der Zeit wird Traubenstern festlegen, welche Höhle für wen ist. Wir treffen uns hier im Lager bei Sonnenhoch." Nach einem Schwanzzucken sprangen die beiden Anführer vom Baumstumpf und ordneten sich ihren Aufgaben zu. Pfingstrose sprang zu Mondpfote und Schollenblüte. Kurz darauf kam auch Pilzfuß. ,,Dann mal los", miaute Schollenblüte und die fünf Katzen schlichen vorsichtig ins Unterholz. ,,Psst, hier ist eine Kaninchenspur", miaute sie. Vorsichtig kauerte sie sich hin und schlich der Spur nach. Dann tauchte ein kleiner Körper auf-da war eins. Gespannt sah Pfingstrose die Kriegerin an. Sie machte sich gerade zum Absprung bereit, da krachte plötzlich ein Kater, samt dem Kaninchen im Maul gegen sie. ,,Wer bist du?", fauchte die matttbraune Kätzin mit aufgestelltem Fell dem Fremden zu. ,,Tut mir nichts", sagte er ruhig. ,,Ich bin nur ein verstoßender Kater des DunstClans!" Schollenblütes Fell legte sich wieder. Pfingstrose dafür erstarrte. Es gab einen weiteren Clan? Davon wusste sie nichts. ,,Der DunstClan? Wo ist er? Und warum wurdest du überhaupt verstoßen?" ,,Hinter den drei Hügeln liegt das Territorium. Mir wurde gesagt, ich würde nur Nahrung verschwenden und nichts tun. Aber das stimmt nicht! Die Königinnen wollten mich nur aus dem Clan haben, weil dieJungen mich mehr mochten als ihre eigenen Eltern. Aber wer seid IHR? Hier in diesem Gebiet gibt es keinen Clan." Schollenblüte schaute den Krieger an. ,,Seit zwei Tagen schon. Wir bestehen aus verlassenden Hauskatzen und Einzelläufern." ,,Ich mag Hauskatzen", miaute der unbekannte Krieger. ,,Ihre Lebensweise interessiert mich." Schollenblüte überlegte kurz und fragte dann:,,Möchtest du unserem Clan beitreten? Wir sind nur sehr wenige und können daher einen erfahrenden, starken Krieger sehr gut gebrauchen."Der Krieger neigte den Kopf. ,,Gerne. Es wäre mir eine Ehre.Und-Achja, hier ist das Kaninchen." Er schob den schlaffen Körper zu Schollenblüte und bedankte sich bei dem SternenClan für die Nahrung. Pfingstrose mochte den Kater. Er kam ihr auf Anhieb sympathisch vor. ,,Ihr wollt doch weiter jagen, oder? Ich helfe euch!" Sofort suchten die nun sechs Katzen nach Beutetieren und kamen mit vollen Mäulern zurück im Clan an. Traubenstern wartete schon. ,,Wer ist das?", fragte sie misstrauisch und deutete mit der Schweifspitze auf den rotbraunen Krieger. ,,Das ist Traubenstern, unsere Anführerin", flüsterte Honigpfote dem Krieger leise ins Ohr. Dieser neigte den Kopf. ,,Ich bin Fuchsherz, ehemaliger Krieger des DunstClans. Ich würde mich freuen, eurem Clan beitreten zu dürfen." ,,Können wir ihm trauen?", fragte Traubenstern, die die anderen Katzen fragend ansah. ,,Ich denke schon", sagte Pfingstrose. Die junge Kriegerin wusste einfach, dass man Fuchsherz trauen konnte. In dem Moment kam Zuckerkralle mit seiner Patrouillie wieder. ,,Traubenstern, wir sind bei unserem Rundganz auf fremde Territorien gestoßen!", miaute er. ,,Scheinbar gibt es noch einen weiteren Clan." ,,Danke, Zuckerkralle. Aber das wissen wir bereits." Traubenstern deutete mit dem Schweif auf Fuchsherz. ,, Was macht er hier?", knurrte der zweite Anführer. ,,Er gehört ab Heute zu unserem Clan" Die Krieger erzählten Zuckerkralle alles über den neuen Kater, was sie wusste. ,,Gut. Dann Herzlich Willkommen im TauClan." Pfingstrose merkte, dass Fuchsherz neben ihr bei dem Namen zusammenzuckte, dachte sich aber nichts dabei. Doch schnell fuhr Traubenstern fort. ,,Nun werde ich euch zeigen, welchen Bau ich für wen ausgewählt habe." Pfingstrose war auf die Wahl der Anführerin sehr gespannt und hoffte auf einen guten Unterschlupf für die Krieger. ,,Gut. Dieses Nest", sie deutete auf eine kleine Höhle mit viel Sonnenlicht ,,wird mein Bau sein. Und das hier wird die Kinderstube." Ihr Schweif deutete auf einen Haufen aus Farn, der durch Holz gestützt wurde. Die Schüler bekommen den großen Felsvorsprung, Dort können sie gut und vor Regen geschützt schlafen. Außerdem ist dort ein weicher Moosboden." Pfingstrose erstarrte. Sie blickte zu dem großen Vorsprung in der Felswand. Das sollte der Schülerbau sein? Die drei Schüler taten ihr Leid. Ihr Bau war zwar überdacht, aber er würde auf keinen Fall Schutz vor seitlichen Regen und Kälte geben. Doch sie spitzte schnell die Ohren, als die Anführerin den Kriegerbau bekannt gab. ,,Die große Höhle, wo wir die letzten Nächte drin geschlafen haben, wird der Kriegerbau sein." Pfingstrose war froh. Die Höhle war vor Wind und Regen geschützt und es war gleichzeitig auch noch relativ warm. Dann fing Zuckerkralle an zu sprechen, um das Territorium bekannt zu geben. ,,Also TauClan, unser Territorium geht über einen Fluss und einem Farmland hinüber bis zu drei Hügeln, die das Territorium des DunstClans kennzeichnen. Dann geht es weiter, die ganze Zeit den Fluss entlang, über einen Wasserfall, wo viele Fische schwimmen. Unser Territorium endet bei der letzten Biegung des Flusses. Dort habe ich weitere Katzen gerochen." Das ist der GletscherClan", erklärte Fuchsherz schnell. Noch ein Clan? Pfingstroses Fell stellte sich ein wenig auf. Es war alles viel zu viel auf einmal. Vor zehn Sonnenaufgängen war sie noch ein verwöhntes Hauskätzchen gewesen und jetzt lebte sie plötzlich als Kriegerin eines Clans im Kampf gegen zwei andere Clans mit hungrigen, gefährlichen Wildkatzen, die mit Sicherheit kein Mitleid mit den Hauskätzchen hatten. ,,Okay", miaute Traubenstern und holte Pfingstrose aus ihren Gedanken. ,,Dann könnt ihr euch jetzt etwas zu Essen nehmen und dann schlafen gehen. Pfingstrose freute sich. Ihr Magen knurrte und sie war müde. Sie nahm sich eine große Taube vom Frischbeutehaufen und setzte such hin. Sie merkte, dass jemand sie streifte. Das weiche Fell war sehr warm und sie fühlte sich plötzlich sicherer. ,,Hallo", miaute die Katze und die Kriegerin drehte sich um. Sie erblickte das rote Fell von Fuchsherz. ,,Hallo Fuchsherz", schurrte sie. ,,Hallo Pfingstrose", schnurrte er zurück. ,,Lass mich dir die Zunge geben". Pfingstrose entspannte sich und die weiche Zunge leckte ihr Fell sauber. ,,Du hast sehr schöne Augen", schnurrte er wieder. Die beiden Katzen kuschelten sich aneinander und schliefen in der Nachmittagssonne ein.