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Thema: Hundeerziehung?!?!?!?!? Di Dez 18, 2012 6:30 am
durch meine sis habe ich ein böses Video gfunden
Zitat von ihr:
Das ist doch wohl die Höhe! Und so jemanden engagiert man als Hundeprofi?? Genauso schlimm wie der Ceasar -.-
Worum es geht fragt ihr euch jetzt sicherdas kann ich euch shcnell sagen.. es geht um folgendes Video wo ein Hundeprofi zeigt wie man einen Hund erziehen soll...aber seht und bildet euch eure Meinung selbst
Kommentar über Canis:
Weihnachtsgrüße oder die Frage zur Moral? Die Gedanken zum falsch benutzten Napf… Eigentlich wollte ich mich heute hinsetzen um im Blog die üblichen Weihnachtgrüße zu senden. Aber ich habe mich gegen einen einfachen Text mit Wünschen und Grüßen entschieden – aus gutem Grund möchte ich doch einen etwas „umfangreicheren“ Text formulieren. Im Verlauf des Textes werden aber auch die Wünsche nicht zu kurz kommen… Hund mit Futternapf geschlagen Doch was ist passiert, was meine geplante Textformulierung geändert hat? Nun, ich wurde von vielen Hundefreunden um meine Meinung gebeten. Meine Meinung zu einem Video, welches seit Beginn der Woche für viel Aufsehen im Internet sorgt. In diesem Video wird eine Sequenz gezeigt, wo Menschen mit einem Deutschen Schäferhund „trainieren“. Der Hund trägt einen Maulkorb, und zeigt offensichtlich ein, in meinen Augen klar erkennbar, angstaggressives Verhalten –bei Annährung von Menschen. Es wird also eine Situation herbeigeführt, die den Hund in diese Lage bringt, sein sehr wahrscheinlich als Verteidigungsstrategie erlerntes Aggressionsverhalten zu zeigen. Ein Mann in Regenkleidung kommt ins Bild und nähert sich dem Hund. Als der Hund sich den Mann jetzt durch eine Attacke vom Leibe halten möchte (also einen angstaggressiven Vorstoß zeigt), wird ihm mit voller Wucht ein Futternapf vor die Schnauze gehauen. Der Hund ist sichtlich beeindruckt, möchte die in der Situation für ein Lebewesen einzig richtige Strategie anwenden und flüchten, was durch die Leine, an der er gehalten wird, nicht möglich ist. Nicht nur nicht möglich, der Hundehalter ruckt auch noch einige Male an Leine und Halsband. Danach wird der sichtlich verängstigte Hund wieder in die gleiche Situation gebracht und möchte sich nun hinter seiner Besitzerin in Sicherheit bringen – dem einzigen Menschen, zu dem er in diesem Video noch einen Rest von Vertrauen zu haben scheint. Doch die lässt ihn mit seiner Angst vollkommen allein, als sich der Regenmantelmann wieder nähert. Der Hund attackiert den Regenmantel zwar in dieser Situation nicht, weil der Eindruck des Napfhiebes noch zu stark wirkt. Doch was lernt der Hund hier? Er lernt, dass sich nähernde Menschen gefährlich sind, mit Schmerz und Angstgefühlen verbunden sind. Und sein Frauchen ihm nicht hilft… Selbst wenn der Hund unter dem Eindruck des Schlages noch einige Zeit „vor Menschen kuscht“ – die negativen Verknüpfungen sind da. Und jederzeit kann es passieren, dass der Hund seinen angeborenen Willen zu überleben und Schaden von sich selbst abzuwenden, über den Eindruck des Napfschlagens stellt. Was sich in einer aggressiven Entladung schlimmsten Ausmaßes zeigen kann… Schlagen als Rettung vor dem Einschläfern? So weit, so schlecht. Das erst einmal nur zu dem, was im Video gezeigt wird. Als das Video jetzt im Netz veröffentlicht wurde, ging ein verständlicher Aufschrei durch die Szene der Hundehalter, ein Aufschrei, der die Macher, oder besser die menschlichen Beteiligten dieser Vorgänge anscheinend ähnlich beeindruckt hat, wie der Hund vom Schlag mit dem Blechnapf beeindruckt wurde. Die „Darsteller“ sahen sich als genötigt, eine Stellungnahme abzugeben. Und ich muss dazu ganz ehrlich sagen, diese Stellungnahme hat mich fast noch mehr geschockt, als die Misshandlung des Tieres auf dem Video selbst. Die Rechtfertigung, Ausrede, wie immer man es nennen möchte, ist kurz und knapp so zu verstehen: Der Hund hat vor dieser Behandlung schon gebissen – und um ihm das Einschläfern zu ersparen wird er mit dieser „Methode“ dazu gebracht, nicht mehr zu beißen und so vor dem Einschläfern gerettet. Das ist, kurz gesagt, die Kernaussage der Rechtfertigung. Und an dieser Stelle muss ich es leider tun – obwohl ich mir fest vorgenommen habe, bei der Behandlung dieses Themas komplett sachlich zu bleiben. Es geht aber nicht anders, es ist eine Übersprungshandlung um meine Verärgerung zu kompensieren. Als ich die Rechtfertigung der „Videodarsteller“ lese, falte ich die Hände, schaue nach oben und sage: „Oh mein Gott, was wir ein hirnrissiger Schwachsinn ist das denn?“ Persönliches empfinden als „Schwachsinn“ Schachsinn? Ja nichts weiter als purer Schwachsinn – wenn ich denn meine ganz persönlichen moralischen Ansprüche zugrundelege. Und das ist mir an dieser Stelle ganz wichtig zu betonen – meine persönlichen Ansprüche. Und darum möchte ich hier gar nicht weiter auf die Moral anderer, hier im Speziellen auf die Moral der Napfschläger eingehen, oder deren Jünger, die solche Rechtfertigungen wieder rechtfertigen. Anscheinend haben diese Menschen und ich ein komplett anderes Empfinden über den Umgang mit empfindungsfähigen Lebewesen. Und jeder muss die Frage der Moral und des Mitgefühls für andere Geschöpfe für sich selbst entscheiden. Ich möchte mich in die Missionierung gar nicht einschalten. Mensch ist meist schuld am aggressiven Verhalten von Hunden Darum nur einige Worte, warum das in meinem Weltbild abgrundtiefer Schwachsinn ist und ich ganz persönlich so etwas niemals anwenden würde. Der Hund mag aggressiv sein. Er mag auch schon gebissen haben. Aber warum hat er das getan? Ist er ein Monster, ein dominantes Untier, das die Menschen unterwerfen möchte? Mitnichten. Nach meiner beruflichen Erfahrung werden aggressive Übergriffe von Hunden auf den Menschen in fast allen Fällen überhaupt erst durch den Menschen verursacht. Meist wenn der Hund innerhalb seiner „Erziehung“ oder „Ausbildung“ mit übermäßig viel Aggression, Frustration und dauerhaftem Stress konfrontiert wird. Wenn er also ständig nur gemaßregelt wird, wenn seine Bewegung ständig eingegrenzt wird, wenn er an der Leine geruckt wird, mit Rappelmitteln beworfen wird, in die Lende gezwickt wird, mit Würgehalsbändern gewürgt und mit Stachelhalsbändern malträtiert wird. Oder wenn Elektroschocker ihre „Energien“ entfalten. Dann kann es passieren, dass das Stresssystem des Hundes das Tier in seiner Existenz gefährdet sieht. Und Strategien zum Überleben entwickelt – die ggf. mit gesteigerter Aggression einhergehen. Und Hunde eben zu Beißern machen können. Der Mensch macht den Hund gefährlich, durch seinen Umgang, durch seine Erziehung. Hunde wie der im Video gezeigt, Hunde die aggressiv bissen, sind mir in meiner beruflichen Laufbahn schon oft begegnet. Zu oft, leider. Aber praktisch IMMER hatten diese Hunde eine Vorgeschichte, wo sie Gewalt durch Menschen erfahren hatten. Sie also vom Menschen zum Beißer gemacht wurden. Und nicht als böse Monster vom Himmel gefallen sind… Und wenn mir dann ein Mensch, ein „Hundetrainer“ oder wer oder was auch immer mit dem Argument kommt, man könne einen Hund, der aggressiv ist (mit großer Wahrscheinlichkeit vom Menschen verschuldet) nur vor dem Einschläfern retten, indem man ihm noch mehr Gewalt antut, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr so recht, was ich dazu überhaupt noch äußern soll. Im Prinzip braucht man dazu auch nicht wirklich etwas sagen… Beißen als Strategie und Schutz vor menschlicher Gewalt Wenn man sich nur etwas mit dem Lernverhalten von Säugetieren auskennt, wenn man nur ein ganz kleines bisschen von den Auswirkungen von Dauerstress und Schmerzbehandlung auf Verhalten versteht. Dann weiß man, dass dieses immer weitere aufschaukeln der Gewaltspirale keine ernsthafte Lösung sein kann und darf. Wenn man einen Hund hat, der wie im Video keine andere Möglichkeit im Leben sieht, sich unerfreuliche Dinge, Menschen und Regenmanteltypen vom Hals zu halten, als sich so aggressiv zu Verhalten. Den biegt man nicht wieder hin durch noch mehr Gewalt. Dadurch macht man ihn endgültig zur Zeitbombe, zu einer noch schlimmeren Gefahr, als er ohnehin schon ist. Und, damit wären wir wieder bei der Moral – bei meiner persönlichen Vorstellung von Moral. Wir tun einem solchen Hund noch etwas Schlimmeres an, als den Schmerz selbst. Die ständige Angst vor dem Schmerz – der Hund führt ein Leben in Angst und Stress, er fühlt sich dauerhaft nicht gut – er führt ein Leben, bei dem man sich fragt, ob es Lebenswert ist… Traumatisiert und verängstigt – ein lebenswertes Leben? Was bestimmt nicht heißen soll, dass man Hunde, die tatsächlich aggressiv geworden sind, einschläfern sollte. Um Gottes willen, nein! Wie gesagt, meist ist es ja durch den Menschen überhaupt verursacht worden. Und dann sollen sich Menschen gefälligst in ihrer kollektiven Verantwortung darum kümmern, Hunden zu helfen, die durch Menschen zu dem wurden, was sie sind. Es kommt dabei in erster Linie auf ein vernünftiges Management eines solchen Hundes an - welches allerdings nicht von jedem Hundehalter bewältigt werden kann. Aber ich bin mir sicher dass es möglich ist, bei den meisten Hunden mit ähnlichem Schicksal, durch geschicktes Management und Maßnahmen die negativen Verknüpfungen gegenüber Menschen etwas abzumildern. Und den Hunden in gesichertem (!) Umfeld ein lebenswertes Leben ermöglichen. Komplett ohne ein hochschrauben der Gewaltspirale. Und ich bin mir auch sicher, dass der im Video gezeigte Hund letztendlich auch nur durch ein Management gehalten werden kann und durch die Napfattacke nicht zum Schoßhund mutiert ist… Nur die Spitze des Eisbergs – Gewaltspirale beginnt viel früher Also, das Video und die Rechtfertigung dazu sind für mich persönlich und für meine Vorstellungen von Moral nicht tragbar. Aber seien wir doch einmal ehrlich – das ist doch nur die Spitze des Eisbergs in der Hundeerziehung. Über das Video wird sich zu recht im Netz aufgeregt. Wenn auch von einigen Kommentatoren manchmal in der Wahl der Worte über das Ziel hinausgeschossen wird – die Aufregung an sich ist zu verstehen. Was ich allerdings nicht verstehe, dass sich erst bei einem solch extremen Beispiel in der Form aufgeregt wird. Das Fundament für aggressive Hunde, die dann in letzter Konsequenz eingeschläfert oder mit Näpfen verprügelt werden, ist ein ganz anderes. Das Fundament für die Hundeseelen (die keine anderen Strategien mehr aus ihrem Dauerstress finden als „sich beißend zu wehren“), sind in meinen Augen die Rappeldosenwerfer, die Leinenrucker, Stachelhalsbandnutzer und Elektroschocker. Die lösen durch die aggressive Behandlung des Tieres doch erst den Verteidigungsmechanismus aus. Augenscheinlich ist nicht der Hund böse. Aber der bekommt den Napf übergebraten… Doch noch die guten Wünsche… Da ja jetzt die Zeit des Wünschens ist. Das einzig „Gute“ an diesem Video ist die Tatsache, dass die allgegenwärtige Gewalt in der Hundeerziehung nun ausführlich diskutiert wird. Ich würde mir aber ernsthaft wünschen, dass nicht nur solche Extrembeispiele in den Fokus gerückt werden. Denn, wie schon gesagt. Die ganze Gewaltspirale beginnt schon viel früher… Und abschließend möchte ich allen Lesern dann doch noch die besten Wünsche zu Weihnachten zukommen lassen. Im Namen des gesamten Teams rund um CANISUND wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 2013! Thomas Riepe (Chefredakteur)
Zuletzt von Flügelstern am Sa Dez 22, 2012 12:10 am bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Gewitterblüte 2. Anführer/ in
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Thema: Re: Hundeerziehung?!?!?!?!? Do Dez 20, 2012 1:42 am
Hallo??? Hat der sie noch alle?
Ich versteh erstens shconmal nicht, wieso der Hund ja scheinbar einen Maulkorb trägt. so schrecklich gefährlich wirkt der auf mich nicht grade...
Und dann, dass der Mann dem Hund auch noch mit dem Napf auf den Kopf schlägt! Es würde mich um ehrlich zu sein nicht wundern, wenn der Hund danach angst vor so näpfen hat, wenn die das öfter machen.
Und dann auch noch dieses Gelaber von dem Hundetrainer von wegen drohen... Natürlich muss man seinen hund konsequent erzeihen, aber das bedeutet doch noch lange nicht, dass man ihn deswegen Bedrohen darf!
Und dann noch die rutenhaltung von dem armen Tier... die klebte ja förmlich die ganze Zeit über zwischen den Hinterbeinen! Der Hund wollte nicht nur einfahc zu seinem Frauchen, der wollte definitiv weg da! der hatte ja Schiss bis zum geht nicht mehr...
Sowas ist für mich auchs chon irgendwo Tierquälerei, denn so geht man nicht mit einem Lebewesen um, dass man liebt!
LG Komet
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Hundeerziehung?!?!?!?!? Do Dez 20, 2012 2:50 am
uhm... ok O.o sehr krass, wie der den Hund schlägt ._. was soll das bringen? Der war danach ja total lieb und ist auch zu seiner Besitzerin gekommen, ich hätte den auf der Stelle geknuddelt
ein bisschen erinnert das mich aber auch an meine katze, das ist dann aber immer ihre Schuld xD Sie rennt dann immer zwischen meine Beine, sodass ich auf sie drauftrete und ist dann böse mit mir O.o
Flügelstern Anführer/ in
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Thema: Re: Hundeerziehung?!?!?!?!? Do Dez 20, 2012 3:11 am
Wyvernblut schrieb:
Sie rennt dann immer zwischen meine Beine, sodass ich auf sie drauftrete und ist dann böse mit mir O.o
schäm dich
ich sag ja ich würde da sofort den Kerl das Napf um die Ohren hauen, das es nicht mehr aufhört zu klingeln indseinen Ohren >.<
aber denkt jetzt nihcts falsches, ich bin eigentlich kein agressiver Mensch