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Thema: Blick in die Zukunft Sa Dez 17, 2011 1:46 am
Hi, ich habe vor kurzer Zeit eine FF begonnen Es würde mich freuen, wenn ihr sie lest =)
Hierarchie:
JohannisbeerClan: Anführer: Blütenstern - w, kurzes hellbraunes Fell mit einem dunkelbraunen Fleck im Gesicht, eisblaue Augen 2.Anführer: Frostflocke - w, grau-blau mit weißen Tupfen auf dem Rücken und weißer Schweifspitze, eisblaue Augen Heiler: Birkengesicht - m, braun mit hellen, cremefarbenen Streifen über den Rücken, cremefarbenen Ohren, weißer rechter Hinterpfote und sehr dunkelbraunen, beinahe schwarzen Augen Krieger: - Kaktusstachel - m, dunkelbraun mit einer weißen Schwanzspitze, grüne Augen - Gewitterblüte - w, dunkles Fell, das in verschiedenen Farben leuchtet je nachdem wie die Sonne darauf fällt, gelbe Augen, Schüler: Donnerpfote - Apfelschweif - m, brauner Kater mit einem rötlichen Schweif, grüne Augen, Schüler: Märchenpfote - Wolkenjäger - m, weißes Fell und blaue Augen - Schattensturm - m, komplett schwarz mit einem kleinen weißen Fleck auf der Stirn, gelbe Augen - Silberteich - w, silbrig glänzendes Fell, olivgrüne Augen, weiße Schwanzspitze, Schüler: Saphirpfote - Dachsfell – m, graues Fell mit schwarzen Punkten, braune Augen, Rubinpfote - Fleckenschweif - w, hellgrau mit weiß und hellbraunen Flecken, bernsteinfarbene Augen Schüler: - Rubinpfote - w, orangerote Kätzin mit dunkleren Pfoten, blattgrüne Augen, Mentor: Dachsfell - Saphirpfote - w, weiße Kätzin mit blauen Schweif und blauen Pfoten und blauen Augen, Mentor: Silberteich - Donnerpfote - m, weiß-schwarzes Fell und orange Augen, Mentor: Gewitterblüte - Märchenpfote – w, kleine schwarz-braun gestreifte Kätzin mit goldenen Augen, Mentor: Apfelschweif Königinnen: - Mondblume - w, schwarz-grau getigert, dunkelblaue Augen - Sonnenpelz - w, hellbraunes Fell mit einem leichtem gelb Stich, smaragdgrüne Augen Älteste: - Goldfell - w, hellbraunes, goldenes Fell, schwarze Pfoten, bernsteinfarbene Augen - Nebelschweif – w, weiße Kätzin mit einem grauen Schweif und bernsteinfarbenen Augen - Eissturm - w, weißes Fell mit bläulichem Stich, eisblaue Augen Junge: - Apfeljunges - m, weißes Fell mit braunen Punkten, grüne Augen - Erdnussjunges – m, hellbrauner Kater mit grünen Augen
und 1. Kapitel
1. Kapitel:
Der Morgen würde bald dämmern. Aufgeregt sprang ich auf und leckte mein Brustfell. Die anderen drei Schüler schliefen noch, aber Tropenpfote war wahrscheinlich schon draußen. Mein Bruder wachte immer viel früher auf als ich, aber auch sein Mentor war ein Frühaufsteher. Der Tau lag noch auf den Grashalmen, die den Boden bedeckten, meine Pfoten wurden nass, als ich darüber stakste. Mein Mentor Apfelschweif war wahrscheinlich auch noch nicht wach. Um zu verhindern, dass mir langweilig wurde und ich in Ärger geriet, folgte ich dem Geruch von Tropenpfote aus dem Lager. Die Spur leitete mich zu dem steinernen Tal. In dieser großen Senke standen überall Felsblöcke herum und große Teile des Bodens waren aus Stein. Hier gab es viele Mäuse, aber auch Zweibeiner hielten sich hier ab und zu auf. Die eine Sache, die mich beunruhigte, war, dass ich Kaktusstachels Geruch nicht wahrnahm. Kurz vor dem Tal floss ein kleiner Bach. Der Bach war so klein, dass er im Winter von oben bis unten auch bei den wärmeren Temperaturen zufror und kaum Strömung hatte. Es geschah, als ich hineinblickte. Zuerst war da mein Spiegelbild. Das schwarze Fell mit den braunen Streifen war sehr vertraut. Aber die Augen waren seltsam, ein Geflecht aus goldenen Adern leuchtete mir entgegen. Meine Augen waren ganz normal bernsteinfarben mit einem Stich orange- oder golden konnte man es auch nennen. Aber ich hatte kaum Zeit, mich darüber zu wundern. Mein Spiegelbild wurde kurz schwarz, dann sah ich einen Boden aus Stein und auf dem Boden lag ein graues Fellbündel, umgeben von Blut… Erschrocken sprang ich zurück. Was hatte ich gerade gesehen? Verwirrt plumpste ich auf meinen Hintern und schüttelte meinen Kopf. Das war bestimmt nur Einbildung gewesen. Beunruhigt setzte ich meinen Weg fort zum steinernen Tal. Es waren nur noch ein paar Fuchslängen. „Tropenpfote“, rief ich fröhlich, als ich den Hang hinunter stürmte. Da riss ein Gefühl an mir, es riss mich zurück. Schnell ging ich in Deckung. Mein Instinkt war richtig gewesen. Vor meinen Augen sah ich eine Katze mit schwarz-weißem Fell. Ihre Pfoten waren rot und voller Blut. Die Katze fauchte verächtlich und verschwand dann im Gebüsch auf der anderen Seite des Tals. Ein Windstoß brachte einen Geruch nach Fisch und Krähen zu mir. Angewidert verzog ich die Nase und erhob mich. Da lag er. Umgeben von Blut. Ein graues Fellbündel. „Tropenpfote!“, rief ich entsetzt und rannte zu meinem Bruder. Er war tot. „Ich sah nur noch, wie eine schwarze Katze mit weißen Pfoten und einer weißen Schwanzspitze wegging. Die Pfoten waren blutig.“ „Wohin ist die Katze gegangen?“, fragte Blütenstern weiter. Unwohl legte ich mich auf meine Pfoten bevor ich mich wieder hinsetzte und antwortete: „In die Büsche. Entweder ist sie durch das Gebüsch unentdeckt in unser Territorium eingedrungen oder sie hat sogar dort ihren Bau. Neben ihm lag eine Maus. Vielleicht war die Katze wütend weil sie dachte, es wäre ihr Territorium.“ Es fiel mir schwer, die Worte in der richtigen Reihenfolge herauszubringen. Es war so schlimm gewesen.
glg Wyvern
Flügelstern Anführer/ in
Anzahl der Beiträge : 1980 Anmeldedatum : 27.09.11 Alter : 33 Ort : bei den windigen Klippen
Thema: Re: Blick in die Zukunft Sa Dez 17, 2011 2:02 am
was neues zum lesen *-* freu weis ich ja was ich mache wenn ich bald wieder Zeit haben werd ^^ *ja bald meinen Urlaub habe*
werde sie auf jedenfall genauso gerne lesen wie die geschichte von mondpfote der kleinen Heilerin ^^ mag deinen schreibstil total und freue mich immer über neue Sachen wird also auf jedefall mitverfolgt ^^
Mondjäger 2. Anführer/ in
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Thema: Re: Blick in die Zukunft Sa Dez 17, 2011 5:15 am
Hört sich gut an^^ Großes Lob von mir. Schreib weiter. ich glaube ich sollte auch mal wieder an meinen Geschichten weiter schreiben...
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Blick in die Zukunft Sa Dez 17, 2011 7:37 am
Hi, danke Ich gebe imr mit dieser Geschichte besonders viel Mühe, da die Hauptperson mein Fursona ist xD
2. Kapitel:
„Warum dürfen wir nicht mit?“ „Sah sie furchteinflößend aus?“ „Hatte sie lange Reißzähne?“ Genervt wandte ich mich ab. Die Jungen waren so beschäftigt, Fragen zu stellen, dass sie es nicht einmal merkten. Ihre Mutter war gegangen, um etwas zu trinken und ich war eine der letzten wenigen Katzen, die gerade im Lager waren, also musste ich auf die Kleinen aufpassen. Da bohrten sich kleine Krallen in meine Schulter. „HimmelsClanangriff!“, jaulte Apfeljunges plötzlich. Mit angelegten Ohren schüttelte ich ihn ab. Enttäuscht plumpste der kleine Kater auf den Boden und spielte mit seinem Bruder weiter. Uninteressiert beobachtete ich die beiden. Da roch ich den Geruch meines Heilers. Birkengesicht näherte sich mir von hinten. „So kannst du doch nicht mit den Jungen umgehen“, sagte er nachdenklich. „Das ist mir egal“, fauchte ich und setzte mich mürrisch hin. Seit Tropenpfotes Tod hatte sich so viel verändert. Die Mörderin meines Bruders hatte sich mit ein paar Katzen verbündet und blieb hartnäckig am Rande unseres Territoriums. Als hätten wir nicht genug Ärger, bestand der HimmelsClan auch noch darauf, die Leuchtlichtung zu erobern und wir mussten darauf aufpassen, dass die Lichtung mit den glänzenden Blüten für uns übrigblieb, im Moment sah eine Kampfpatrouille nach dem Rechten. Bei dem Gedanken daran fuhr ich wütend die Krallen in den Boden. „Ich weiß, es ist schwer für dich, aber du kannst es doch nicht an den Jungen auslassen“, redete der Heiler weiter. In meinem Herz entstand der sehnliche Wunsch, ihn eins überzuziehen. Doch ich verhakte meine Krallen im Boden und atmete ein paarmal tief durch. „Wenn du denkst, dass du es besser kannst, hüte doch selber die Jungen“, schnappte ich und stolzierte weg. Das war vor einem Mond. Die Sonne ging gerade unter, als ich über die Lichtung ging. Die Streunerin hatten wir letztendlich verjagt, aber es war wenig befriedigend gewesen, vor allem, weil ich die Kätzin nicht gesehen hatte. Die ganze Zeit über war ich mit einem weißen Kater beschäftigt gewesen, der mich fast besiegt hätte. Es war so peinlich gewesen, nicht einmal mit einem so schwachen Kater kämpfen zu können. Apfelschweif kam zu mir herüber. „Morgen treffen wir uns bei Sonnenhoch in der Leuchtlichtung“ Er wandte sich ab, bevor ich ihn fragen konnte, was wir dort machen sollten. Es war im Moment noch zu gefährlich, sich dorthin zu begeben. Entnervt schloss ich den Mund und ging weiter zum Frischbeutehaufen. Er war leer. Überrascht sah ich mich um. Die Krieger hatten eine Patrouille zu wenig ausgeschickt. Ohne ein Wort rannte ich aus dem Lager. Die Luft strich kühl um meine Ohren. Es wurde langsam Winter. Das fehlende Geraschel von Beute zwischen den Johannisbeer-Büschen ließ meine Ohren schmerzen. Dennoch öffnete ich den Mund und suchte nach Beutegerüchen. Dann hörte ich etwas Rascheln und entdeckte unter einem Busch eine Wühlmaus. Sofort ließ ich mich in die Jagdstellung fallen und schlich mich an, vorsichtig eine Pfote vor die andere setzend. Erwartungsvoll sprang ich ab und verfehlte die Beute. Die Maus quiekte erschrocken auf, als ich eine Schnurrhaarlänge neben ihr landete. Sie krabbelte los und leise folgte ich ihr. Überraschenderweise krabbelte sie nicht in den Schutz der Büsche, sondern zu einem Fleck, an dem zwei Bäume wuchsen. Ihre Wurzeln wuchsen hoch aus der Erde heraus, zweimal so hoch wie ich. Diesen Platz hatte ich noch nie gesehen, doch ich hielt nicht an und staunte sondern schlüpfte unter einer Wurzel durch, da ich schon sehr nahe an der Maus war. Schließlich sprang ich ein weiteres Mal und erwischte sie diesmal. Triumphierend tötete ich sie und schaute mich um. Mir wurde unheimlich. Da hörte ich das Tröpfeln von Wasser und folgte dem Geräusch. Schließlich entdeckte ich einen kleinen Teich. Das Wasser schwappte an die umliegenden Wurzeln als eine Wasserratte hindurch schwamm. An diesen Platz musste mich der SternenClan gebracht haben. Freudig sprang ich plätschernd in das Wasser und fing die Frischbeute. Das Wasser erzitterte, als ich den kleinen Körper herauszog. Ein Schimmer auf dem Wasser erregte meine Aufmerksamkeit. Das Wasser glättete sich, so sah ich mein Spiegelbild. Da leuchtete das goldene Geflecht in meinen Augen. Erschrocken wollte ich aufjaulen und wegspringen. Doch meine Pfoten waren im Boden verwachsen. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete ich die Bilder, die ich sah: Eine dunkle Wolke näherte sich dem Horizont, kurz darauf sah ich eine Kätzin, die sich in einem Schatten zusammenkauerte und Steine fielen nieder, dann war der Himmel plötzlich blau und Rauchwolken stiegen auf. Darauf sah ich mich selber mit vor Schock geweiteten Augen. Entsetzten stand in mein Gesicht geschrieben, doch hinter mir näherte sich eine schattige Gestalt mit funkelnden Zähnen. Das letzte Bild war das schrecklichste. Blut lief von den Bäumen und floss in der Mitte einer Lichtung zu einem See zusammen. In dem See lag eine Katze, die ich ebenfalls nicht erkennen konnte. Da bewegte sich ab Rand des Bildes etwas- graublaues Fell entfernte sich.
glg Wyvern
Gewitterblüte 2. Anführer/ in
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Thema: Re: Blick in die Zukunft So Dez 25, 2011 11:34 am
Du kennst ja schon meine Einstellung zu der Geschichte. Auch wenn ich sie shcon kenne, ist es immer wieder toll sie nochmal zu lesen. Freue mich schon auf die nächsten (Sowohl hier als auch bei den Aquas)!
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Blick in die Zukunft Mo Dez 26, 2011 5:04 am
Hi, danke xD Na ja, ich stell hier einfach mal das nächste Kapi rein
3. Kapitel:
Die Sonne bewegte sich immer mehr auf den Horizont zu. Missmutig beobachtete ich, wie die Jungen am Rande des Lagers spielten und sich auf den Ruf ihrer Mutter in die Kinderstube verzog. Schließlich ging ich in den Schülerbau und rollte mich zusammen. Der Tag war so seltsam gewesen… zuerst hatte Apfelschweif mir gesagt, dass wir auf einem umkämpften Gebiet trainieren wollten, dann war da diese Maus durch die mich der SternenClan zu diesem Platz am äußersten Rande unseres Territoriums geführt hatte und dann waren da diese Bilder… Mein Fell stellte sich auf, als ich daran dachte. Die Frage, was diese Bilder waren, durchzuckte mich immer wieder, wie ein Blitz. Unruhig stand ich auf und legte mich wieder hin. Rubinpfote, die schon halb im Schlaf war, grummelte etwas vor sich hin, doch dann wurde sie leise und ich legte mich noch einmal hin. Dann zwang ich mich mit geschlossenen Augen, ruhig ein- und auszuatmen. Schnell klärte sich mein Gehirn und ich fiel in einen unruhigen Schlaf, in dem ich von Träumen träumte, die ich beim Aufwachen wieder vergessen hatte. Unruhig huschten meine Augen über die umstehenden Bäume. Es fühlte sich an, als würden von allen Seiten Augen auf meinen Pelz brennen. Apfelschweif redete etwas über Kampftechniken. Ich hörte ihm zu, obwohl meine Aufmerksamkeit den umliegenden Bäumen galt. Die Blüten mit den glänzenden Blättern, die die Leuchtlichtung übersäten, zogen meine Blicke plötzlich auf sich. Sofort vergaß ich meinen Mentor und trat an die Blüte die mir am nächsten war. Wie ein Schlag durchfuhr es mich plötzlich und ich schnappte nach Luft, als ich ein Bild sah. Eine dunkle Wolke, die rasend näher kam… „Märchenpfote! Was machst du da? Ist alles in Ordnung?“, holte mich eine Stimme aus meiner Erstarrung. Das Bild verblasste und ich ließ mich zu Boden sinken. Ehrfurchtsvoll sah ich zum Himmel. Weiße Wolken bedeckten ihn. Doch da war ein dunkler Fleck in der Ferne. Er kam näher. Ohne den Kater zu beachten krächzte ich mit trockenem Mund: „Dunkle Zeiten werden kommen.“ Da ertönte Geschrei. Erschrocken wirbelte ich herum und sah HimmelsClankatzen. Mit gebleckten Zähnen stellte sich Apfelschweif ihnen entgegen. Auch ich stellte mein Nackenfell auf und knurrte. Die Katzen bildeten einen Kreis um uns. Wütend stellten sich mein Mentor und ich mit den Rücken zueinander und betrachteten die Eindringlinge mit zusammengekniffenen Augen. Mein buschiger Schwanz peitschte hin und her. „Was wollt ihr hier?“, hörte ich das Fauchen meines Mentoren. Die Menge teilte sich und Dunkelstern, der Anführer des HimmelClans, trat vor. „Wir holen uns nur das, was uns rechtmäßig gehört“, knurrte der Anführer. „Du weißt genau, dass der SternenClan uns diese Lichtung zugedacht hat“, erwiderte ich mit flach angelegten Ohren. Ein böses Funkeln trat in Dunkelsterns Augen. „Du weißt genau, dass wir vor langer Zeit ausmachten, dass der JohannisbeerClan auf diesen Landstrich verzichtet, weil…“, er machte eine kunstvolle Atempause, „ihr keine Bäume gewohnt seid.“ Der zweite Anführer des Clans, Zweigfell, erklärte: „Ihr seid zahlenmäßig unterlegen. Wir können euch gefangen nehmen, oder ihr gebt auf.“ Mit gebleckten Zähnen rief ich: „Niemals. Lieber sterbe ich!“ Doch Apfelschweif brachte mich mit einem Blick zum Schweigen. Ich traute meinen Ohren kaum, als er sagte: „In Ordnung. Wir gehen, ihr könnt eure dreckige Lichtung haben.“ „Das kannst du nicht machen!“, zischte ich. Mit ernsten Augen sah mich mein Mentor an: „Doch ich kann, und ich mache es. Diese Lichtung ist es nicht wert, darüber zu kämpfen.“ „Der HimmelsClan wird uns für schwach halten, wenn wir kampflos aufgeben!“, antwortete ich, doch der Krieger ignorierte mich und wandte sich an Dunkelstern: „Ihr könnt eure neuen Duftmarken setzten, wir entfernen uns gleich von eurem Territorium.“ Mit offenem Mund beobachtete ich, wie er bis zum Rande der Lichtung ging. Kurz bevor er in die Bäume verschwand, sagte er: „Komm mit, Märchenpfote.“ Ohne ein letztes Fauchen unterdrücken zu können, folgte ich ihm.
glg Wyvern
Gewitterblüte 2. Anführer/ in
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Thema: Re: Blick in die Zukunft Mi Dez 28, 2011 7:04 am
Ohne Worte... Ich glaube, ich könnte deine Geschichte tausendmal lesen und mir würde trotzdem nicht langweilig! Du kannst das einfach richtig gut.
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Blick in die Zukunft Mi Dez 28, 2011 9:32 am
Dankeschön
4.Kapitel:
Die Schüler konnten ihren Ohren kaum glauben, als ich ihnen von der Übergabe der Lichtung erzählte. Donnerpfote rief: „Wieso hat er das getan?“ Rubinpfote meinte freundlich: „Sie hätten euch in Stücke reißen können“ und Saphirpfote schwieg nur vor sich hin. Als der Mond aufging, hatte ich den Vorfall fast vergessen, denn wir redeten noch ein Weilchen über die Beute und die baldige Kriegerzeremonie von Rubinpfote und Saphirpfote. Bevor ich einschlief, sagte ich noch: „Wehe, ihr beiden werdet allzu bald Krieger, sonst sind Donnerpfote und ich allein.“ Bekümmert stellte ich fest, dass Tropenpfote hier gewesen sein könnte. Doch nun war er fort… Nach einem traurigen Traum, in dem ich von Schmetterlingen und der Streunerin geträumt hatte, wachte ich am frühen Morgen auf. Leise rollte ich mich auf die Seite und streckte mich. Der Morgen war grau. Müde streckte ich mich und gähnte, dann setzte ich mich aufrecht hin und wusch mein Fell. Alle Gedanken an kleine Ausflüge verwarf ich sofort, wie jeden Morgen und dachte nach. Als die anderen Schüler erwachten, trat auch mein Mentor auf die Lichtung. Mit gesträubtem Fell trat ich zu ihm und wartete, bis er das Wort erhob: „Du brauchst jetzt nicht sauer zu sein. Ich habe nur das Beste für den Clan gewollt- wir hätten uns einen Krieg in Blattleere nicht leisten können…“ Doch ich hörte ihm gar nicht zu und betrachtete meine Krallen, bis die Worte des Kriegers erstarben. „Gehen wir jagen“, meinte Apfelschweif kurz angebunden und sprang auf. Schweigend folgte ich ihm aus dem Lager und durch die Johannisbeer Büsche. Wir kamen in die Nähe der Klippen, die Grenze zum GesteinsClan. Dieser Clan lebte auf diesen Klippen in Höhlen und jagte Mäuse. Viele sagten, ihre Herzen wären so hart wie der Stein, der sie umgibt, aber ich wusste nicht, ob dies wahr war. Allerdings sahen wir von dem Clan kaum etwas, da die Klippen keinen Aufstieg hatten. Das war der Grund, wegen dem wir uns an der Grenze nie sahen und auch nicht darum kämpften. Nur bei der Großen Versammlung sahen wir die kräftig gebauten breiten Gesichter. Sobald der braune Kater stehen geblieben war, schnupperte ich in der Luft. Es roch nach Hasen, aber ich wusste nicht, wie Hasen zu jagen waren. Also roch ich mehr angestrengt und fand eine kleine Spur einer Maus. Auf leichten Pfoten schlich ich mich auf ein Grasbüschel zu, bereit, die Maus zu erlegen. Es dauerte nicht lange, bis mir die Beute aus dem Maul baumelte. Mit einem kleinen Nicken begann mein Mentor, mir zu erklären, wie ich Hasen jagte und wir trainierten bis zum Abend. Es wurde langsam dunkel und ich nahm meine Beute auf. Gerade wollten wir weiter in unser Territorium gehen, da hörten wir einen Schrei. Erschrocken ließ ich die Mäuse und den Hasen fallen und drehte mich um. „Es kam von den Klippen!“, rief ich und raste zurück. Meine Augen huschten über die Felswand, doch ich sah keine Katze. Mit stockendem Atem hob ich meinen Blick und sah voller Schrecken eine Kätzin am Rand baumeln. Sie stieß einen schwächeren Schrei aus und ich konnte sehen, dass ihre Kräfte nachließen. Schnell dachte ich nach, doch die Angst ließ meine Gedanken langsamer fließen. Es würde zu lange dauern, über die Dreierteiche zu laufen, den Ort der Großen Versammlung. Was konnte ich tun? Von hinten hörte ich Apfelschweif schweren Atem. „Was sollen wir machen?“, fragte ich entsetzt. Der Krieger musterte ruhig die Katze und entschied: „Lasst uns zum Lager gehen.“ Geschockt über seine Kaltherzigkeit fuhr ich ihn an: „Du lässt dir von einem anderen Clan sagen, was du zu tun hast, und nun willst du auch noch eine andere Katze sterben lassen?“ „Wir können ihr nicht helfen!“, fauchte mein Mentor. „Du bist ein Monster!“, giftete ich zurück und rannte los. Es war hoffnungslos, doch ich hielt auf die einzig passierbare Stelle zu: die Dreierteiche.
glg Wyvern
Gewitterblüte 2. Anführer/ in
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Thema: Re: Blick in die Zukunft Sa Feb 11, 2012 3:19 am
Wie immer ein klasse Kapitel! Es gibt einfach keine Worte, die deine Geschichte beschreiben könnten! LG Komet
Gast Gast
Thema: Re: Blick in die Zukunft Sa Feb 11, 2012 12:17 pm
Du weißt ja shcon, was ich von deinen Geschichten halte, Wyvern- ich finde sie echt spitze! Genau wie diese hier, das sind supi Kapitel, echt gut geworden! Toll finde ich auch, dass du in derIch-Form schreibst, so wird man in das geschehen mit heineingezogen und fühlt sich der geschichte gleich viel näher. Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht!
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Blick in die Zukunft Fr Feb 17, 2012 7:25 am
Hi, danke, dass ihr antwortet
5.Kapitel:
Es dauerte eine Weile, in der der Mond bereits aufgegangen war, bis ich die Senke erreicht hatte. Drei Teiche bildeten in der Mitte eine Insel mit einem schmalen Weg zwischen jedem der Gewässer. Auf der einen Seite begann der Wald des HimmelsClans und hinter mir setzten sich die Johannisbeer Büsche fort. Auf der dritten Seite wurde es felsiger und das Land hob sich an. Einen Moment zögerte ich, dann betrat ich das fremde Territorium und rannte auf dem Stein an der Klippe entlang. Neben mir entfernte sich mein Territorium immer mehr und wurde kleiner. Beunruhigt rannte ich schneller. Der Mond stieg zu schnell auf und meine Lunge brannte bald, doch ich konnte nicht langsamer werden. Endlich sah ich eine Gestalt an der Klippe. Überrascht keuchend näherte ich mich ihr. Als ich näher gekommen war, konnte ich hören, dass sie wimmerte, aber sie hing immer noch, die Krallen tief in den Stein gegraben. „Hallo?“, fragte ich vorsichtig. Die Kätzin wollte den Kopf heben, doch er sank wieder zurück. Ich konnte sehen, dass ihre Flanken vor Schweiß dunkel geworden waren. „Ich… kann nicht… mehr“, stieß die Fremde aus. Doch ich lehnte mich vorsichtig nach vorne und grub meine Zähne in das Nackenfell der Katze. Mit aller Kraft zog ich, allerdings war die Kätzin sehr schwer. Sie hob eine Pfote und grub sie etwas weiter bei mir in den Boden, an dem es etwas erdiger war. Die Katze prüfte, ob sie festen Halt hatte während ich sie weiter in die Richtung des sicheren Landes zog. Meine Muskeln schienen nach kurzer Zeit zu zerreißen, doch ich machte weiter. Wenn diese Katze doch noch abstürzte, würde ich mir mein Leben lang Vorwürfe machen. Der Mond, eine schmale Sichel, stand fast an seinem höchsten Punkt, als die Katze endlich außer Gefahr war. Sie lag da und keuchte so stark, dass ich befürchtete, sie würde nicht mehr atmen können. So lange wie sie brauchte, um sich zu erholen, schaute ich dem Mond zu und beobachtete, wie die SternenClankrieger einer nach dem anderen am Himmel erschien. Nach einer gefühlten Ewigkeit erhob sich die Katze und sagte: „Ich danke dir, dass du mich gerettet hast. Das hätten nicht viele getan. Du bist aus dem JohannisbeerClan, oder?“ Ich neigte den Kopf und meinte: „Gern geschehen. Ja, ich lebe im JohannisbeerClan. Aber ich habe eine Frage: Wie hast du es so lange ausgehalten?“ Die Katze schnurrte und meinte: „GesteinsClankatzen sind zähe starke Biester. Wenn du noch nie einer solchen Katze im Kampf begegnet bist, dann musst du dich glücklich schätzen. Ich heiße Übrigends Tageslicht. Seltsamer Name, nicht wahr? Wir GesteinsClankatzen sind Dunkelheit gewöhnt.“ Nachdenklich nickte ich und stellte mich ebenfalls vor. Dann sagte ich: „Ich hoffe, du schaffst es zurück zu eurem Lager, ich möchte mich nicht länger auf eurem Territorium aufhalten.“ Freundlich verabschiedeten wir uns und ich ging müde nach Hause. Hoffentlich würde ich ungesehen ins Lager kommen und erst einmal einen Mond lang schlafen. Doch daraus wurde nichts. Schattensturm hielt Wache und rief sofort Blütenstern, die angerannt kam mit Frostflocke auf ihren Fersen. Die beiden quetschten mich aus und wollten wissen, was ich gemacht hatte. So ruhig wie möglich schilderte ich ihnen, wie ich die GesteinsClankatze gerettet hatte, aber ich wurde immer von ihren Fragen unterbrochen. Schließlich sagte Blütenstern: „Genug für heute. Morgen kommst du bitte in meinen Bau, dann können wir noch einmal über diese Angelegenheit sprechen.“ Erleichtert stolperte ich in den Schülerbau und wich allen Fragen meiner Nestgefährten aus, wollte nur noch schlafen. Mein Schlaf währte nicht lange. Vor Sonnenaufgang weckte mich Apfelschweif, nur um zu erfahren, was ich gestern Nacht noch geleistet hatte und mir dann den Tag freizugeben. Mürrisch bemerkte ich, dass ich nicht mehr schlafen konnte und wartete bis Sonnenaufgang, bevor ich auf Blütensterns Bau zumarschierte. Es war ein von Johannisbeer Ranken umgebener Bau, an der äußeren Seite beschützt von einem Felsen. Leise rief ich vor dem Eingang nach meiner Anführerin, die mich kurz darauf hineinbat. Als ich eintrat erschrak ich mich so gewaltig, sodass ich am liebsten aus meinem Fell herausgesprungen wäre- die Augen meiner Anführerin waren nur noch blutige Löcher. „Was…. Ist passiert?“, hauchte ich entsetzt.
glg Wyvern
Gast Gast
Thema: Re: Blick in die Zukunft Fr Feb 17, 2012 7:36 am
Jippie, ein neues Kapitel^^ Das Kapitel ist noch besser als das fünfte. Das baut sich richtig auf und deine Geschichten sind immer sowohl vom Ausdruck klasse, als auch vom Inhalt, Wyvernblut. Deshlb bin ich shcon gespannt auf das 6. Kapitel
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Blick in die Zukunft Fr Feb 17, 2012 7:55 am
danke, das 6. Kapitel sollst du auch bekommen
6.Kapitel:
Mit krächzender Stimme setzte Blütenstern an, brach dann aber ab um neu zu beginnen. Da war ihre Stimme wieder klar wie nach einem guten Schlaf: „Sie kamen in der Nacht. Ich konnte den Geruch nicht erkennen- sie hatten sich in irgendeiner Pflanze gewälzt, sodass ich sie nicht identifizieren konnte.“ „Komm schnell mit, Birkengesicht hat sicher ein paar Kräuter für dich“, drängte ich und rannte auf meine entstellte Anführerin zu. Erst jetzt bemerkte ich, dass ihr Körper von langen frischen Narben überzogen war. „Warum hast du nicht geschrien? Ich war die ganze Zeit wach, ich konnte nicht schlafen…“, murmelte ich, eher zu mir selber. Nach kurzer Zeit schleppte sich meine Anführerin über die Lichtung zum Bau des Heilers, der hinter einem umgestürzten Baumstamm lebte. Wie ich von den Ältesten erfahren hatte, stand in unserem Territorium früher ein prächtiger Wald, doch ein Sturm hatte alles verwüstet und als unser Clan sich hier niederließ, wuchsen nur noch Johannisbeeren. Doch zu meinem Entsetzen war der Bau des Heilers leer. Blütenstern ließ sich auf den Boden fallen und murmelte ständig etwas wie: „Erwache, es ist nur ein Traum… die Dunkelheit kann nicht für immer bleiben. SternenClan, erlöse mich…“. Normalerweise hätte ich sofort nach dem Heiler gesucht, aber ich wollte meine Anführerin in diesem Zustand nicht verlassen. Immer wieder schaute ich auf die Lichtung, in der Hoffnung, dass eine Patrouille zurückkommen würde, aber sie blieb verlassen. Verwirrt sah ich in den Himmel. Immer noch war es Sonnenaufgang. Oh SternenClan, bitte lass jemanden kommen, betete ich mit geschlossenen Augen. Da hörte ich eine Stimme: „Was machst du da?“ Am liebsten hätte ich Donnerpfote für sein plötzliches Auftauchen umgerannt, aber ich hatte Wichtigeres zu tun. Ein Ohr nach hinten gedreht um zu hören, ob es meiner Anführerin gut ging, erzählte ich ihm kurz flüsternd, wie ich sie heute Morgen aufgefunden hatte. Sofort hatte sich der Schüler bereit erklärt, Birkengesicht zu suchen, doch ich vertraute ihm soweit, bei Blütenstern zu bleiben. Als er nickte, raste ich auf die Lichtung und blickte in den Kriegerbau, falls einer der Krieger Bauchweh oder so etwas in der Art bekommen hatte. Aber bei den Kriegern war niemand wach. Auch im Schülerbau und im Ältestenbau war der Heiler nicht. Verzweifelt wollte ich die Hoffnung aufgeben, als ich mich an den Tag vor unserer Trainingseinheit auf der Leuchtlichtung erinnerte. Da hatten Apfeljunges und Erdnussjunges gespielt… Mondblume saß neben Sonnenpelz. Ich erinnerte mich und es war, als hätte sich ein Schleier von meinen Augen gehoben. Die älteste Königin im Clan musste ihre Junge bekommen haben! Sofort eilte ich los, in Richtung der Kinderstube. Ich hatte mich nicht getäuscht. Sonnenpelz hielt ihre Jungen fest, die die ganze Zeit strampelten, um etwas von der Geburt zu sehen und Mondblume lag keuchend auf der Seite. „Du hast es fast geschafft… nur noch ein bisschen“, murmelte der Kater. Eigentlich wollte ich ihn nicht stören, aber ich konnte meine Anführerin nicht im Stich lassen, so sagte ich mit leiser Stimme: „Birkengesicht! Es ist wegen Blütenstern… sie ist blind!“ Der Heiler fuhr herum und Mondblume stieß einen erstickten Schrei aus. „Was?“, fragte er entgeistert. Schnell erzählte ich auch ihm, was sich zugetragen hatte und ich sah, dass sich jeder Muskel in dem alten Heiler anspannte. Er wäre losgerannt, läge hinter ihm nicht eine gebärende Königin. „Märchenpfote, ich kann hier nicht weg. Sonnenpelz kann nicht übernehmen, da sie nur eine Geburt erlebt hat. Du musst dich um Blütenstern kümmern; Spinnennetze um die Blutung zu stillen, Schöllkraut für die Augen und Kerbel auf die restlichen Wunden verteilen, damit sie sich nicht infizieren.“ Ich konnte dem jungen Kater ansehen, dass er noch mehr sagen wollte, aber die schwarz-grau getigerte Königin schrie erneut leise auf und er hatte keine andere Wahl, als sich wieder um sie zu kümmern.
glg Wyvern
Gast Gast
Thema: Re: Blick in die Zukunft Fr Feb 17, 2012 8:13 am
Doch, Komet, es gibt Worte, die Wyverns Gdeschichte bschrieben können, aber ich finde sie leider nicht! Ich kann nur langweilige Ausrücke wie "Super" und "klasse" oder sogar "fantastisch" verwenden, aber um den richtigen Sinn aus den Worten herauszukriegen, muss du die beudeutung mal unendlich nehmen, Wyvernblu^^ Deine geschichte ist super mal undendlich, ehrlich, du könntest Erin Hunter Konkurrenz mehacne!
Wyvernblut Königin/Vater
Anzahl der Beiträge : 830 Anmeldedatum : 27.11.11 Alter : 25
Thema: Re: Blick in die Zukunft Fr Feb 17, 2012 8:26 am
hm, findest du echt? Ich bin schon wieder in einer Zweifel-Phase xD
7.Kapitel:
Ängstlich wandte ich mich um und sprintete zurück zum Heilerbau. Meine Beine fühlten sich an, als wären sie dornige Ranken und ich wäre fast zusammengebrochen, würde mich der Anblick meiner Anführerin nicht antreiben. Donnerpfote wollte natürlich wissen, was Birkengesicht gesagt hatte und wo er war, deshalb erzählte ich es ihm, während ich den Vorrat nach mir vertrauten Gerüchen absuchte. Ich konnte mich an das Aussehen von Kerbel erinnern, aber ich hatte keine Ahnung, was Schöllkraut sein sollte. Deshalb suchte ich mir zuerst zwei Pfoten voller Spinnweben her und drückte sie sanft auf die noch blutenden Kratzer. Donnerpfote durchstöberte währenddessen die säuberlich aufgereihten Kräuter und zog schließlich mit einem triumphierenden Schnurren farnähnlich Blätter heraus. „Das ist Kerbel“, freute er sich und ging zu mir. Er löste mich ab und untersuchte die Anführerin nach noch blutenden Wunden. Mir viel auf, dass Blütenstern eingeschlafen – oder ohnmächtig geworden – war. Als der weiß-schwarze Schüler die Blätter skeptisch musterte, rief ich ihm zu: „Ich glaube, du musst sie zerkauen und dann auf die Wunden tun.“ Ein Licht leuchtete in seinen orangenen Augen auf und er machte sich an die Arbeit während ich weiter suchte. Die graue Rinde des Baumes vor dem die Kräuter lagen sah irgendwie unheilvoll aus und erinnerte mich plötzlich an meine Vision- die schwarze Wolke, die immer schneller auf mich zuraste. Ein Schauder durchlief mich und ich konzentrierte mich schnell auf die Blätter vor mir. Doch wie sehr ich mich auch anstrengte, ich hatte keine Ahnung, nach was ich überhaupt suchte. Nachdem Donnerpfote fertig war, die Wunden mit Kerbel einzureiben, kam er zu mir rüber und wir suchten beide hoffnungslos weiter. „Ich gehe und frage Birkengesicht, wie Kerbel aussieht“, entschied der Schüler schließlich und rannte aus dem Bau. Verzweifelt wandte ich mich meiner Anführerin zu, da ich nichts anderes mehr bei den Vorräten tun konnte, und leckte ihren matten Pelz. Vorsichtig mied ich die Wunden und vor allem auf das Gesicht verzichtete ich. Dann schob ich ihren Körper so zusammen, sodass sie normal da lag und richtete ihr ein Nest. Birkengesichts Geruch kündigte ihn kurz bevor er hineinstürzte an. Donnerpfote folgte ihm. Der Heiler zog schnell ein Blatt heraus und wies uns an: „Zerkaut es und tropft den Saft auf ihre Augen.“ Dann schnappte er sich einige andere Kräuter und rannte fort. Donnerpfote und ich zerkauten die Blätter und behandelten Blütenstern so gut wir konnten. „Es scheint nicht gut zu laufen“, bemerkte ich. Donnerpfote nickte: „Ja, als ich da war, war schon ein Junges auf der Welt, aber Mondblume hat so stark geblutet…“ Nun kam Angst in meinem Bauch auf. Was war, wenn die Königin es nicht schaffte? Sonnenpelz hatte kaum noch Milch. Wie sollten wir das eine Junge aufziehen, falls die Königin starb? Gaben wir es weg? Die Gedanken wirbelten in meinem Kopf, sodass ich gar nicht bemerkte, dass Donnerpfote etwas gesagt hatte. „Was ist?“, fragte ich verwirrt. „Ich habe mir überlegt, ob wir ihm helfen sollen.“ Doch ich schüttelte den Kopf: „Wir wissen nicht, was er braucht und sind ihm nur im Weg.“ Der Kater senkte den Kopf und wir saßen schweigend da. Die Sonne ging auf und irgendwann kam Frostflocke vorbei, um uns abzulösen. „Birkengesicht hat mir erzählt, was vorgefallen ist. Ich müsst nicht die ganze Zeit hier herumsitzen.“ Dankbar erhoben wir uns und gingen auf die Lichtung. Gewitterblüte, Mentorin von Donnerpfote, kam auf uns zu und sagte: „Wenn du möchtest, können wir heute auf das Training verzichten. Ich gehe um Sonnenhoch auf eine Jagdpatrouille, wenn ich zurück bin, können wir nochmal raus, aber das muss nicht sein. Donnerpfote nickte. Der Tag verging schnell; eigentlich schlief ich nur und erholte mich von der Nacht. Birkengesicht kehrte gegen Sonnenhoch zu seinem Bau zurück und rief laut seine Klagen aus: Er hatte Mondblume nicht mehr retten können, aber zwei Junge hatten überlebt und Sonnenpelz achtete auf sie. Auch von Blütenstern gab es Neuigkeiten. Sie wartete, bis ihr Heiler eine Nachricht bekam und dann entschied sie, ob sie Anführerin bleiben wollte. Zwar hatte sie ihr Augenlicht verloren, aber den Clan konnte sie trotzdem leiten. So lange sie noch wartete, nahm Frostflocke ihren Platz ein. Allerdings mussten die Jungen nun in den Schülerbau ziehen, da sie die ganze Zeit um den neusten Wurf herumtänzelten und nun lagen sie mir die ganze Zeit in den Ohren. Sie fragten mich aus über die vergangene Nacht und über Blütenstern, doch meistens stöhnte ich nur, dass ich müde war. Bei Mondaufgang wachte ich erneut auf und fiel dann wieder in Schlaf. Die Jungen hatten sich in einer Ecke zusammengerollt und der Rest der Schülerschaft schlief schon ebenfalls. Diese Nacht wurde ruhig.