Hier mal der Anfang eines Buches...
Befreiung
"Felis concolor 375682. Werte: unnatürlicher Haarwuchs und zu lange Krallen. Felis concoler 275683. Werte: bild auf linkem Auge." Unerbittlich schallte die monotone Stimme der Ärztin durch die große Halle. Das Klackern der Computertastatur machte es auch nicht gerade erträglicher. Ein Tier nach dem anderen wurde unruhig und plötzlich drang ein Ruf an mein Ohr. "Feuer! Feuer! Rennt um euer Leben!". Die Ärztin und ihr Protokollant sprangen auf und verließen schnell die Halle. Ein Tierpfleger kam herein.Ich mochte seinen Namen: Neri! Er war ein Halbinidianer. Schnell fing er an alle Käfige zu entriegeln. Ein Puma nach dem Anderen rannte durch das lodernde Feuer, welches die ersten Käfige schon erfasst hatte. Nun machte sich Neri an meinem Käfig zu schaffen. Quitschend spang die Tür auf. Neri machte Platz und ich war frei. Naja... fast. Ich preschte auf den Ausgang zu und sprang über die Feuermauer. In der darauffolgenden Halle hatten Tierpfleger mühe, die verängstigten Pferde zu beruhigen.
Ich rannte auf den Notausgang zu und flitschte hinaus ins Freie. Um mich herum sah ich nur Qualm und Rauch. Ich verlangsamte mein Tempo und orientierte mich. Als ich einen Weg gefunden hatte, folgte ich ihm aus dem größten Getümmel. Weiter vorne, sah ich die Frau, die uns im Stich gelassen hatte. Ich tat einen großen Satz und lächelte, als ich ihr Genick knacken hörte. Dann preschte ich auf eine Bachader zu. Anstatt klarem Quellwasser, fand man, ein von Blut getrübtes Rinnsal. Ich sprang darüber und blickte zurück. Das große , weiße Gebäude, in dem ich 2 Jahre gelebt hatte, war kohlrabenschwarz und beherrscht von den züngelnden Flammen. Ich wendete mich wieder ab und sah wie Ärzte und Ärztinnen jetzt mit Betäubungspfeilen auf die verschiedensten Tierarten schossen. Ein Puma weiter vorne wurde getroffen, fiel um und wurde weggezerrt. Neben mir brach ein junger Puma zusammen. Er war höchsten 3 Jahre alt. Er rappelte sich wieder auf und ich sprang an seine linke Seite um ihn zu stützen. Die anderen aufgesceuchten Tiere rannten auf den Wald zu, der wie eine Rettungsinsel emporragte. Wir legten einen Endspurt ein und erreichten die schützende Heimat. Die Pferde stampften mit den Hufen auf und stiegen. Die verschiedenen Affenarten erklommen die Bäume. Und die wenigen Pumas drängten sich zusammen. Die meisen Tiere humpelten und ihr Fell war blutverklebt, aber sie waren frei und fast gesund. Der kleine Puma neben mir legte sich hin und leckte sein verletztes Vorderbein ab. Dann wusch er sein Fell sauber. Ich hatte recht gehabt. Das Fell wies noch eines Jungtieres auf. Doch sein Fell war vollkommen schwarz und die Ringelung der Jungtiere ein helles grau, das zu schwinden begann. Er blickte mich an. "Geht es dir besser?", fragte ich und dachte an meine Schulterwunde, die ich mir an einer Käfigtür zugezogen hatte. Jetzt fing sie wieder an zu pochen. "Ja, danke dir. Ich bin übrigens Nero.", antwortete er. "Ich heisse Evening. Nenn mich einfach Eve." Die Pumas fanden sich zu einer Gruppe zusammen und wir schlossen uns ihnen an. Ein älterer Puma mit grauem Fell auf Nase und Rücken trat vor. "Ich bin Thir und sehr froh, aus dieser Hölle raus zu sein. ich schlage vor, wir suchen einen Verband und jagen ein wenig." Die Anderen nickten zustimmendund wir machten uns auf den Weg. Tiefer in den Wald.