Anzahl der Beiträge : 177 Anmeldedatum : 27.09.11 Ort : Clanlager des stürmischen Nordwindes
Thema: Wir werden uns wiedersehen! -OneShot Sa Jul 07, 2012 9:57 am
Titel: Wir werden uns wiedersehen Genere: Traurigkeit, Drame, Songfic Name des verwendeten Liedes: Wir werden und wiedersehen- Von der Gruppe: Selig Ein Paar Worte: Das ist auch ein sehr alter OneShot von mir. Ich wünsche euch viel Spaß. [Naja, Spaß, also was zum Lachen ist nichts dabei...]
Wir werden uns wiedersehen:
“Wir werden uns wieder sehen! Glaube mir doch bitte” flüstere eine weiße Katze. Kurz schleckte er der andern über den Kopf und verschwand auch schon aus den Bau. Die andere saß still in einen der Moosnester. Ihr Fell glänzte im Mondschein, es war weiß mit roten Tupfen. Kurz verharrte sie in der Position, doch dann bewegte sich auch ihre Gestalt nach draußen. Der frische Wind kam ihr entgegen und auch die Kälte. Es war Blattleere, schon hatte sich eine weiße Decke über das Lager ausgebreitet. Noch immer fielen die kleine Flocken vom Himmel, langsam und beruhigend bahnten sie sich ihr Weg nach unten. Kurz blickte sie nach oben. “Bitte, beschützt ihn, bitte.” flüsterte sie leise nach oben. Hoffungsvoll wartete sie auf eine Antwort, aber das einzige was geschah, dass ein kleiner Wind aufkam. Kurz fegte er über die Schneelandschaft und verlor dann, seinen Willen im Himmel. “Beschützt ihr ihn, oder nimmt ihr ihn mit?” Doch darauf regte sich nichts. Wie in Trance richtete sie ihren Blick zurück nach unten. Traurig schweifte ihr Blick weiter.
Reges Treiben herrschte im Lager. Fast alle Krieger und Schüler waren fort. Fort, um gegen den KlauenClan zu kämpfen. In Gedanken versunken, merkte sie nicht, wie jemand auf sie zuging und sie leicht anstubste. Erschrocken wendete sich die Katze. “Mach nicht so ein Gesicht, Abendrot! Du beschwörst ja richtigen ein schlechtes Ende!” gab die dazugekommen Katze von sich. Die weiß- rote Katze sagt daraufhin nichts. Wie konnte ihre Freundin nur so gut Gelaunt sein? Auch ihr Gefährte war in den Krieg gezogen. Aufmunternd setzt sich die rote Katze neben sie und legte den Schwanz um sie. “Sie werden das schon schaffen, na komm es sind doch unsere Jungs, UNSERE! Die machen das mit Links.” sagte sie belustigt. Aber was sie nicht wusste, ihr Gefährte war verletzt. Und genau deswegen machte sich Abendrot so viele Sorgen um ihn. Sie konnte sich genau noch daran erinnern.
Vor einem Blattwechsels waren sie zusammen auf Beutejagd. Alles schien perfekt zu sein, jedoch machte ein Fuchs ihnen ein Strich durch die Rechnung. Sie war damals nicht fähig sich zu behaupten und so musste Mondsichel dafür leiden. Er gab alles für sie, nur um sie zu beschützen. Wie viele Vorwürfe sie sich doch machte. Wenn sie mitgeholfen hätte, und nicht wie ein kleines hilfloses, unerfahrenes Kätzchen daneben gestanden wäre, dann wurde sie darauf hoffen können das ihm nichts passiert. Der Fuchs hatte ihn stark am Hinterbein getroffen, zwar war die Wunder verheilt doch innerlich war der Knochen nicht mehr so wie er sein sollte. Manchmal konnte man es merken, dann wenn sie lange Strecke laufen mussten, hinkte sein eines Hinterbein und beeinträchtigte seinen Lauf. Schüttelnd versuchte sie die Erinnerungen aus ihren Kopf zu verbannen. Schwer schluckte sie, ehe sie versuchte ein falsches Grinsen herbeizuzaubern. Jedoch misslang es ihr und ihre Freundin schnurrte belustigt. “Na komm warten wir auf unser Jungs und legen uns ein bisschen hin.” sagte die Rote. Ohne auf eine Antwort zu warten machte sie es sich bequeme in eins der Moosnester. Der Bau wo sie sich befanden, war in der Zeit der Blattleere ,sehr warm und lud zum Schlafen ein. Doch Abendrot war nicht müde, viel zu viele Sorgen machte sie sich, aber den wohligen Schnurren ihre Freundin und die angenehmen warme Luft machte sie müde. Gähnend gesellte sie sich zu der Kriegerin und versuchte sich zu entspannen. Es war aber schwierig, mit voller Bewunderung sah sie ihre Freundin an. >Wie konnte sie nur so ruhig sein?< Egal wie müde sie auch wurde, an Schlafen war nicht zu denken. Sie wälzte sich hin und her bis ihre Freundin es nicht mehr aushielt. “Stell dir vor wie er gewinnt! Meinst du er möchte das du jetzt so leidest? Steh ihm bei! Und zwar mit deinem Herzen.” brummte die Kriegerin. Das ließ Abendrot beruhigen, es war eine wunderbare Idee. Dankend rollte die rot-weiße Katze sich neben ihr ein. Sie träumt wie Mondsichel, ohne jegliche Verletzung den Gegner besiegte und triumphierend in das Lager schritt, als Held stellte sie sich ihn vor. Unbewusst schnurrte sie lautstark auf. Abendrot wurde immer glücklicher, sie dachte wie es sein würde wenn er von dem siegreichen Kampf nach Hause kämme und drei, oder vier, pummelige kleine Gesichter anstarren würden. Natürlich würde das nicht passieren, aber es war eine wunderbare Vorstellung. Glücklich wand sie sich in ihren Moosnest und bemerkte nicht wie Schritte näher kamen. “Wacht auf!” Nachdem nichts passierte stupste der Kater die beiden Katzen an. Zuerst begann sich die Weiße zu räkeln und gähnte erstmals ausgiebig. Auch Abendrot brummte schwach, dass man sie doch in Ruhe lassen sollte. Der Kater schien genervt zu sein und stupste nun heftiger. “Wacht auf!” rief er erneut, diesmal lauter. Die beiden blickten irritiert auf und erkannten Feuerdunst, den 2. Anführer. Sofort sprangen beide auf und löcherten den Kater mit fragenden Blicken. “Wir brauchen eure Unterstützung, der Kampf ist vorbei, aber es gibt viele Verletzte. Unsere Heilerin schafft es nicht alle gleichzeitig zu untersuchen und zu heilen. Deswegen müssen alle die hier geblieben sind sofort mitkommen und helfen.” Damit verschwand der Kater und preschte in den nächsten Bau. Abendrot und ihre Freundin blieben erst verwirrt stehen, bis ihre Freundin schnell voran lief. Nur noch ihre Schwanzspitze erkannte sie, ehe sie durch den Bau schlüpfte. Auch Abendrot machte es ihr nach und rannte nach draußen. Die kühle Luft stellte erst ihre Nackenhaare auf und durch den ungewollten schnellen Kontakt mit dem Schnee sprang sie entsetzt wieder zurück. Es war in der Höhle so warm das sie vergessen hatte das eine dicke Schneeschicht über das Lager ruhte.
Die weiß-rote Katze stürmte los, dieser Tonfall in der Stimme von Feuerdunst irritierte und verunsicherte sie. Wenn sie es nicht besser sagen konnte, konnte sie sich daran erinnern das er sogar leicht gezittert hat. Die Sorgen kamen wieder zurück. Sie merkte nicht den kalten Schnee unter ihren Pfoten. Auch nicht wie es langsam anfing zu schneien. Obwohl alles bedeckt war und nicht darauf hindeutet wo der Kampf statt gefunden hatte, folgte sie dennoch einer Spur. Ihre Ballen schmerzten leicht von dieser eisigen Kälte. Zum Glück hatte der Wind eine Pause eingelegt, mit ihr Mitleid gehabt. Friedlich und still war es im Wald, nur das knirschen im Schnee war zu hören, wo Abendrot durch rannte. Immer näher kam sie zum Schlachtfeld. Den metallischen Geruch von Blut lag ihr schon in der Nase. Viele andere Gerüche waren auch darunter. Sie setzt zum Sprung an als sie auf einmal von der Seite gerammt wurde. Verblüfft blickte sie diesen direkt in die Augen, es war eine Katze, soviel konnte sie erkennen. Mager und mit tränenverschmierten Gesicht lag sie kurz regungslos neben ihr. Der Geruch verriet ihr das es keine Katze aus ihren Clan ist. Schon wollte sie aufspringen und sich auf den Kampf vorbereiten. Aber das Fellbündel neben sie bewegte sich nicht. Nur das immer mehr werdende Schluchzen wurde lauter. Die sandfarbene Kätzin weinte bitterlich. Mitgefühl kam in der Kriegerin hoch. Sie wollte ihr helfen, aber sie konnte nur an Mondsichel denken. Dennoch konnte sie es nicht mit ansehen wie die Schülerin weinte. Es tat ihr im Herzen weh. Wen hatte sie wohl verloren? Sie streckte eine Pfote aus, um zu trösten. Aber bevor sie die Schulter berührte zuckte sie und zog sie schließlich zurück. Es gäbe keinen Trost, da wahrscheinlich ein Krieger von ihrem Clan diese Katze umgebracht hat. Beschämt lief sie davon, ihre Sorgen um die Schülerin, die wohl noch immer da lag, verblassten schnell als sie das blutverschmierte Schlachtfeld sah. Viele Katzen waren auf den Platz noch, aber sie bekriegten sich nicht. Es war Waffenstillstand. Heiler und andere liefen von Katze zu Katze. Jedoch darauf bedacht nur die zu heilen die zu seinem Clan gehören. Wozu haben sie dann gekämpft? Schoss es ihr in den Kopf. Gewinner konnte sie keinen sehen, nur Verlierer.
Mit schneller Schritten suchte sie ihren Gefährten. Sein weißes Fell im Schnee zu entdecken war wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden. Suchend räkelte sie ihren Kopf in alle Richtungen, ihr Atem wurde schon leicht zu Eis. Sie zitterte am ganzen Körperleib, vor Angst und vor Kälte. Dann sah sie einen kleinen weißen Hügel der mit leichten roten flecken bestückt war. Sofort preschte sie los, vergas die eisige Kälte und das jammern der Verletzen. Keuchend kam sie bei der liegenden Fellkugel an. “Mondischel?” leise flüsterte sie seinen Namen und stupste ihn mit ihren Nase an. Doch es passierte nichts. “Mondsichel?!” immer lauter wurden ihre Rufe. Doch wieder nichts passierte. Erneut verkrampfte sich ihr Herz. Bis Abendrot neben ihn zusammensackte. Die Kälte stieg in ihren ganzen Körper hoch, besetzte jedes Glied. Zitternd rieb sie sich an ihren Gefährten. Doch der weilte nicht mehr auf dieser Welt. Tränen stiegen ihr in die Augen, immer mehr, bis ein Rinnsal über ihr Gesicht lief. Die Wärme und Zuversicht die der weiße Kater sonst immer ausstrahlte war verschwunden, verschluckt von dem Tod. Ihre Alpträume sind wahr geworden, jaulend und schluchzend boxte sie ihn leicht. “Wie kannst du mich nur verlassen? Warum? Warum habt ihr ihn mitgenommen?” schrie sie in sein Fell rein und boxte gegen den leblosen Körper immer stärker. Sie blickte in sein Gesicht. Friedlich lag er da. Und da erinnerte sie sich an seine letzen Worte. Leicht hob sie den Kopf, sodass sie die Sterne sehen konnte. Ein neuer Stern begann zu funkeln und war heller als jeder anderer. Mit entschlossen und freundlichen Ton flüsterte sie nach oben zum Silberverlies: “Wir werden uns Wiedersehen.”