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Thema: Meine Kurzgeschichtenecke ;) Do Nov 15, 2012 6:32 am
Hi, ich habe entschieden, mal meine Kurzgeschichten zu zeigen Sie sind sehr unterschiedlich und es gibt ältere, die also nicht so gut sind und neuere =)
ich schaffe es nicht wirklich, sie zeitlich einzuordnen, aber ich versuche es einfach mal
Die erste Geschichte ist recht kurz und... ja, lest es mal =)
Tränen im Mondlicht:
Der Mond schien hell auf den Boden. Seine Scheibe war perfekt rund und ich konnte die kleinen Krater schon von der Wiese hinter unserem Haus erkennen. Als ich laut aufseufzte, bildete sich eine weiße Wolke vor meinem Gesicht. Hinter mir hörte Ich Schritte. Schatten huschten über den Boden, als ein kleiner Vogelschwarm aufgescheucht wurde. Ohne mich umzudrehen wusste ich, wer es war. "Ist es dir nicht kalt?", fragte die ruhige Stimme meiner Schwester. "Nein", murmelte ich leise. Die Kälte die vom Schnee ausging, hatte mich bereits gefühllos gemacht. Mein ganzes Leben hatte mich gefühllos gemacht. "Trotzdem sollten wir reingehen. Deine Lippen sind ganz blau", beharrte sie. Wut ballte sich in meinem Bauch zusammen. Ich konnte über mein eigenes Leben bestimmen! "Es war doch alles nur deine schuld!", zischte ich wütend. Meine Existenz war ruiniert. Alles war nur wegen ihr geschehen. Zu meiner Überraschung hörte ich ein Geräusch, das ich nicht kannte. Als ich mich umdrehte, traten Tränen aus den Augen meiner Schwester. Sie schimmerten im Mondlicht hell auf ihrem Gesicht. Mit erstickter Stimme meinte sie: "Ich konnte nicht anders! Es ist einfach passiert! Ging alles so schnell! Und ehe ich mich versah..." Ich war froh, dass sie die Worte nicht aussprach. Dennoch hingen sie in der Luft und ich konnte sie fast hören, als der Wind mir um die Ohren strich: Waren sie tot... Wieder kämpfte ich gegen die Tränen an, verlor meine schwer errungene Fassung. Doch meine Schwester packte mein Gesicht mit zwei kalten Händen und sah mir in die Augen. Ihre nassen Wangen schimmerten im Licht und sie sah wunderschön aus. "Lass es raus. Wofür hast du Tränen, wenn du sich nicht weinen kannst?", fragte sie mich. Schluchzend gab ich auf und rief: "Weil ich nicht aufhören kann! Sie sind weg! Versteh das doch!" Meine Worte wurden von dem Tränenstrom erstickt, der mir wie ein kleiner Wasserfall über die Haut rann und von meinem Kinn tropfte. Dann tat meine Schwester etwas, was ich als letztes erwartet hatte. Im Mondschein war mir klar geworden, dass sie mich schlagen und anschreien würde, weil ich die ganze Schuld auf mir hatte. Ich war diejenige, die den gefälschten Brief so ausgelegt hatte, damit ihn Papa finden konnte. Ich war diejenige, die Mama die Bremsen ihres Fahrrades zerschnitten hatte. Doch meine Schwester umarmte mich. Liebevoll. Sanft. Zart. Vor Überraschung weitete ich meine Augen und verschluckte mich an meinen salzigen Tränen. "Gehen wir zurück ins Haus", murmelte sie leise und zog mich mit sich. Wir hinterließen Spuren im Schnee. Während wir den Weg zu unserem Haus ein letztes Mal beschritten, schaute ich in den Himmel. Dort lebten sie jetzt, meine Eltern. Da blitzte es zweimal auf. Sternschnuppen. Sie waren bei mir, das wusste ich. Und sie verziehen mir. Glücklich brachte ich ein Lächeln zustande, obwohl ich wusste, dass ich die Brücke, von der meine Eltern gestürzt waren, nie wieder betreten würde.
auch die hier ist noch recht kurz... aber auch schon ein Jahr alt Ich habe die definitiv im Winter geschrieben xD der Schluss ist aber nicht so ganz toll... ._.
Schneesturm:
Wie ein Messer zerriss ein Schrei meine Lungen. Die Worte kamen jedoch nicht weit, bevor sie auf die unumstößliche Mauer des Schneesturms stießen. Verzweifelt zog ich meine Schultern hoch und blickte auf zu einem Baum. Könnte ich ihn erklimmen… doch schnell verwarf ich diesen Gedanken. Wenn ich auch nur einen der Zweige berührte, würde eine Schneelawine auf mich heruntergehen. Dann wäre es nicht nur noch kälter, ich würde auch meinen Bruder nicht finden. Aus Wut und Hoffnungslosigkeit schrie ich wieder auf, doch es verursachte nur noch mehr Halsschmerzen. Der Wind zerrte an meinen Haaren, die Mütze hatte er schon längst weggerissen. Warum hatten wir nicht auf den alten Fischersmann gehört? Die Schneeflocken flogen in meine Augen und ich musste mehrmals blinzeln, um etwas sehen zu können. Die Welt um mich herum war getaucht in schwarz und weiß. Gierig drang die Kälte durch meinen Mantel. Erneut rief ich nach meinem Bruder, doch es ging in dem Sturm unter. Ich war planlos und wusste nicht einmal, in welcher Richtung sich unser Haus befand. Dennoch musste ich wenigstens meinen Bruder finden. Ich würde ihn nicht in diesem gnadenlosen Sturm zurücklassen. Da bemerkte ich einen umgestürzten Baumstamm und bewegte meine müden Muskeln darauf zu. Der Baumstamm wölbte sich über den Boden und es schien gefahrlos, darauf zu steigen. Als ich mich oben balanciert hatte, suchte ich die Gegend nach der orangenen Jacke ab. Der unerbittliche Wind zerrte an mir, dich ich hielt ihm stand und kniff die Augen zusammen. Irgendwo musste er doch sein… Ein kleines Licht flackerte zwischen den Bäumen auf. Sofort suchten meine Augen die Quelle, doch ich konnte nichts finden. Mit gerunzelter Stirn ging ich darauf zu. Vielleicht wartete ja jemand an diesem Licht auf etwas- vielleicht war es ja der alte Fischermann der sich gedacht hatte, dass er die armen Kinder, die trotz Sturmwarnung in den Wald gegangen waren, retten musste. Das war ein guter Gedanke. Aber als ich weiterlief, sah ich, dass eine Kerze brannte. Sie flackerte stark im Wind, aber sie brannte. Im Umkreis von einem Meter war niemand zu sehen, aber der Rest der kleinen Lichtung lag im Schatten. Vielleicht hatte er sich unter den Schutz eines Baumes gestellt. Voller Hoffnung rannte ich auf das Licht zu. Als ich auf die Lichtung trat, sah ich mich um. Doch zu meiner Enttäuschung befand sich keine Menschenseele hier. Mürrisch ließ ich mich auf den Boden fallen. Müdigkeit nagte an meinen Knochen und die Kälte hatte mich bereits so taub gemacht, dass ich es nicht mehr spürte. Das war also wahrscheinlich das Ende. Da zischte etwas neben mir. Die Kerze wurde fast ausgeblasen, doch tapfer hielt sie stand, das Feuer tanzte wild in dem Wind. Mit schiefem Kopf beobachtete ich die Kerze. Sie war klein, hatte eine weiße Wachsschicht außenherum. Der Docht war schwarz und gebogen und es sah seltsam aus, wie er im Kern der Flamme war und sich im Gegensatz zu dem Feuer nicht bewegte. Die Kerze stand in einem vergoldeten Kerzenständer aus Metall. Ich hob sie hoch und stellte fest, dass sie gar nicht so schwer war. Dann ging ich los. Das Licht und die Wärme gaben mir neue Kraft und ich kämpfte mir meinen Weg durch den Schnee. Irgendwann einmal erblickte ich plötzlich eine vertraute Gestalt. Diese Form erkannte ich- ich stand vor der verkrüppelten Erle. Ein 10-Minütiger Fußmarsch trennte mich noch von Zuhause. Doch bevor ich losstürmen konnte, erinnerte ich mich an meinen Bruder. Schnell stellte ich die Kerze ab und rannte ein weiteres Mal in den Wald, aber ich merkte mir die Richtung, in der die Kerze stand. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis ich endlich einen Farbklecks zwischen den Bäumen sah. Erleichtert stürmte ich auf meinen Bruder zu und schloss ihn in meine Arme. „Du lebst!“, keuchte ich. Mein Bruder nickte und sagte: „Meine Beine schmerzen aber so. Ich bin über diese Wurzel da gestolpert…“ Ich gestattete ihm kein weiteres Wort mehr und hob ihn wie ein Baby hoch. Mir viel auf, dass ich nicht mehr wusste, in welche Richtung ich gehen sollte, doch ich ließ mich einfach von meinen Instinkten treiben und stand schon bald der Kerze gegenüber. Unsere Eltern würden wütend sein, wenn wir ihnen erzählten, dass wir noch unbedingt in den Wald gehen mussten, aber sie würden nie verstehen, was es meinem Bruder bedeutete, das Grab seines verstorbenen Hundes aufzusuchen.
ok, noch eine Die Geschichte ergibt irgendwie nicht so viel Sinn, finde ich, aber ok vor allem weiß ich nicht, wie ich auf den Titel gekommen bin O.o
Eulenschrei:
Eine Eule schrie. Erschrocken zuckte ich zusammen und fegte den Schnee neben mir mit meinem Schwanz weg. Das kleine Junge legte ich schnell ab, es bewegte sich kaum. „Deine Mutter ist gleich da“, murmelte ich zu ihm und starrte in die Dunkelheit. Irgendwo roch ich die Königin, aber ich wusste nicht, wo sie war und ich konnte das Junge nicht allein lassen. Besorgt drehte ich mich wieder um und leckte dem kleinen Fellbündel über dem Kopf. Es maunzte kläglich und sein Fell war kalt. Schnell schob ich es zwischen meine Beine und setzte mich drauf. Hoffentlich konnte mein weiches Bauchfell etwas Wärme abgeben. Plötzlich zerschnitt ein Schrei die Ruhe. Sofort sprang ich auf. Das protestierende Jaulen des kleinen Jungen veranlasste mich, es wieder am Nackenfell hochzunehmen und in meinen Spuren zurück zu gehen. „Rankenblatt“, rief ich durch das Fell in meinem Maul. Doch es kam keine Antwort. Der Wind zerrte an meinem Pelz und ich legte die Ohren an, damit sie nicht erfroren. Es war das schlechteste Wetter, um mit den Jungen draußen zu sein. „Rankenblatt“, schrie ich erneut. Endlich sah ich in dem Schatten eine Bewegung. Die Königin musste gleich da sein. Erleichtert setzte ich mich hin und schob das Junge zwischen meine Beine. Doch entgegen meiner Erwartung trat nicht die dunkel getigerte Katze zwischen den Bäumen hervor, sondern weißes Fell leuchtete in dem schwachen Licht, das der Mond durch die Wolkendecke schickte. Sofort sprang ich auf und bleckte die Zähne. „Keine Angst“, sprach der Kater leise. Von ihm ging etwas Beruhigendes aus, das mich gleichzeitig entspannte und alarmierte. Meine Nackenhaare sträubten sich, aber ich setzte mich wieder hin, wand meinen Schweif um das schwarze Junge. Wärme strömte mir wie ein lauer Sommerwind entgegen. Verwirrt blickte ich auf und sah den Kater in die Augen. Sie waren weiß. Erschrocken zuckte ich zurück und wollte das Junge wegbringen, doch mit erhobener Pfote ließ mich die Katze erstarren. „Wer bist du?“, hauchte ich verwirrt, denn meine Muskeln wollten sich nicht bewegen. Der Kater ließ die Pfote wieder sinken und antwortete: „Ich habe keinen Namen. Man nennt mich Pax, oder auch Lichthimmel, mit euren Namen.“ Schnell verarbeitete ich, was er gesagt hatte. Diese Katze kannte nicht nur uns Clans. „Was machst du hier?“, fragte ich weiter. Der Kater antwortete nicht, sondern wusch seine Pfote und zog sie sich übers Ohr. Er streckte die Krallen vor seinem Gesicht aus und zog sie wieder ein. Er hob die andere und ich schnappte nach Luft, als sie rot aufblitzte. „Ist es nicht schade, dass so viel Blut vergossen wird? Jedes Mal, wenn ich in die Nähe solcher Kämpfe komme, wate ich in Flüssen aus Blut.“ Misstrauisch zog ich das Junge näher an mich dran und hoffte, dass Rankenblatt bald kommen würde. Lichthimmel sprach weiter: „Meistens führen diese Kämpfe zu mehr Kämpfen. Ihr kämpft um Gebiet und Nahrung. Andere Kämpfen um Ehre und die letzten aus Spaß.“ Angst kroch meinen Hals hoch, als ich daran dachte, zu welcher Sorte dieser Kater gehörte. Aber egal was er tat, ich würde das Junge zur Not mit meinem Leben beschützen. Der Kater setzte sich aufrecht hin und sagte: „Du selber denkst gerade ans Kämpfen. Doch was passiert, wenn die Kämpfe zu zahlreich werden? Wenn zu viele Katzen ihr Leben lassen?“ Langsam schüttelte ich den Kopf und sagte mit schwerer Stimme: „Das wird nicht geschehen. Hier ist der Beweis.“ Damit deutete ich auf das kleine Junge. Ohne Nachwuchs wären wir schon längst gestorben. Doch die Jungen gaben uns Hoffnung. „Aber was ist, wenn der Nachwuchs weiterkämpft und ebenfalls stirbt? Ihr werdet weniger, Überleben wird härter. Wenn zu lange Frieden herrscht, werdet ihr zu viele und bekommt zu wenig Essen. Dann kämpft ihr wieder und es geht immer so weiter.“ Mit schief gelegtem Kopf musterte mich Lichthimmel eindringlich. Argwöhnisch liftete sich mein Nackenhaar, der Blick gefiel mir gar nicht. „Dieses Junge ist für ein großes Schicksal bestimmt. Es wird große Kraft dafür benötigen“, murmelte der weiße Kater. Sein Pelz leuchtete mit einem eigenen Licht und er berührte mit seiner Schnauze den Kopf des Jungen. Ich wollte es beschützen, doch eine seltsame Ruhe ergriff mich. Dann richtete sich Lichthimmel auf und blickte mir fest in die Augen. Seine schwarzen Pupillen bohrten sich tief in meinen Kopf und ich versuchte, nicht zurückzuzucken. „Auch dein Schicksal wird groß enden. Du wirst Anführerin werden und du wirst großen Frieden über den Wald bringen. Dein Name wird viele, viele Generationen in den Köpfen deiner Nachfahren eingeprägt sein. Dein Schicksal wird das, dieses Jungen weit überragen.“ Seine Augen leuchteten wie zwei kleine Monde auf. Dann war er verschwunden. Kälte kroch zurück in meinen Pelz und ich begann das Junge zu lecken. Momente später trat Rankenblatt auf die Lichtung, ihre grünen Augen geweitet und besorgt. „Hast du die Eule gehört?“, fragte sie, nachdem sie ihr anderes Junge, das genauso wie sein Vater aussah, abgelegt hatte. Schnell nickte ich. Meine Gedanken wirbelten herum wie Schneeflocken, als ich die schwache Königin zurück zum Lager führte. Immer wieder dachte ich an den Kater. Er hatte mir große Dinge prophezeit. Oder war das nur ein Traum gewesen? Aber was auch immer geschehen war, es gab neue Hoffnung. Der Clan würde bald seinen Nachwuchs kennenlernen. Selbst wenn das Junge begann zu kämpfen, es würde immer noch Hoffnung geben. Es gibt immer Hoffnung.
ok, das war es erst einmal Wenn ihr noch mehr verkraften könnt, dann gebt einfach Bescheid, ich stelle sie rein =)