Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mo Jul 16, 2012 2:48 am
Ich finde es auch toll. Aber ich bin so unwissend undn verstehe nicht genau was mit Wundheilung genau gemeint ist. Kannst du mir es vieleicht etwas genauer erklären. *lieb anschau*
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mo Jul 16, 2012 3:12 am
danke =) Also, wundheilung ist, wenn man etwas auf die Wunde tut, damit sie schnell heilt =) dachte ich zumindest... xD
@Saph: also, ich habe schon dazwischen geschrieben, dass sie gehen, aber vielleicht nicht genug...
Zitat :
Er meinte: „Komm mit.“ Verwirrt von dem plötzlichen Stimmungswechsel nahm ich die Blume auf, die Birke nicht mitgenommen hatte, und folgte ihm humpelnd. Es wurde bereits dunkler. Schließlich sah ich einen Baumstumpf, der an einer Seite ein Loch aufwies.
naja, du hast recht... ich ändere es noch einmal ^-^ danke
10. Teil:
Mit großen Augen folgte ich Panther, als er wieder zielstrebig durch den Wald rannte. „Woher hat sie das alles gewusst?“, fragte ich immer noch verwirrt. „Licht ist eine weise Katze mit viel Erfahrung. Sie kennt sich mit Kräutern gut aus und hat eine hellsichtige Gabe“, erklärte mir der schwarze Kater. In der Dämmerung rannten wir immer schneller durch den Wald und ich strengte mich an, trotz der Warnung der alten Katze. Je dunkler es wurde, desto besser konnte ich sehen, was mich angenehm überraschte. Schließlich standen wir wieder auf der Lichtung. Alle anderen waren schon da. Birke beobachtete uns genau. Sie schien die zerkauten Kräuter an meinem Fuß zu bemerken, sagte jedoch nichts. „Ringelblume, verantwortlich für die Wundheilung“, miaute Panther bestimmt, als ich die Blüte ablegte. Mit fiel auf, dass er seine wohl vergessen hatte. Wind nickte anerkennend und sagte dann: „Wir gehen zurück. Schatten und Tulpe, ihr habt gewonnen.“ Zwei rot-braun Gestreifte, höchstwahrscheinlich Geschwister, nickten erfreut und staksten gleich hinter dem Anführer her. Ich lief neben Wolke. Diese tröstete mich: „Mach dir nichts draus. Beim ersten Mal hat nie jemand gewonnen.“ Schnell nickte ich, auch wenn es mich nicht störte. Viel trauriger war die Tatsache, dass ich bald heim musste. „Vielleicht sperren mich meine Menschen Morgen ein. Ich weiß nicht, ob sie es gut finden, wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin“, erklärte ich der Mutter. Diese nickte mir verständnisvoll zu. Staub wartete bereits auf mich und mit einem Schwanzwedeln verabschiedete ich mich von den Katzen. „Hat es dir gefallen?“, wollte der sandfarbene Kater wissen. „Ja, es war sehr interessant“, gab ich zu und versuchte, mir den Weg zu merken, indem ich mich gut umschaute. Es war bereits dunkel und ich hoffte, daheim würde mich keine Standpauke erwarten. Außerdem begann mein Magen fürchterlich zu knurren und ich bekam Angst, der Kater neben mir würde es hören. Doch er schien es nicht zu bemerken und sagte: „Du gibst sehr wenig Acht auf deine Sinne.“ Verwirrt betrachtete ich ihn von der Seite. „Meine Sinne?“ Beim besten Willen wusste ich nicht, was er damit meinte. „Nun ja, du schaust dich immer nur um, vergisst aber dabei ganz, dass deine Ohren oder deine Nase auch noch funktionstüchtig sind“, kam die Erklärung. Plötzlich war ich erschrocken. Das stimmte, jetzt, wo er es so ansprach. Sobald ich mich etwas anstrengte, konnte ich sehr viel mehr hören. Fasziniert von den Geräuschen, die so viel genauer und leichter zu orten waren, schloss ich einen Moment die Augen. „Aber ich denke, das ist nicht schlimm. Im Haus brauchst du deine verfeinerten Sinne nicht“, beruhigte der Kater mich und schaffte die Sorgen, die mich gleich befallen hätten, aus der Welt. Ich wollte nicht, dass er herausfand, was ich wirklich war. „Wie kann ich lernen, ständig so gut zu hören oder riechen? Wenn ich es nicht gewohnt bin, vergesse ich es leicht“, fragte ich und schaute den Kater wieder an. Dieser verriet mir einen Tipp: „Versuche einfach immer und überall, mehr zu hören oder riechen und laufe ein paar Mal mit geschlossenen Augen durch die Gegend.“ Natürlich wollte ich das sofort ausprobieren. Mit meiner feinen Nase roch ich, wo wir uns befanden- mein Menschengeruch wurde immer stärker, was wohl hieß, dass wir uns meinem Haus näherten- und mit meinen großen Ohren hörte ich die Blätter rascheln. Nach einer Weile sagte Staub: „So, wir sind da. Bis Morgen, vielleicht.“ Bevor er verschwinden konnte, bedankte ich mich. Dann wartete ich darauf, dass seine Schritte nicht mehr zu hören waren und sah dann auf unser Haus, das ein paar Meter vor mir stand. Mit meiner Nase nahm ich die faden Gerüche meiner selbst und des Katers auf und schloss daraus, dass er mich an den Platz geführt hatte, an dem wir ursprünglich losgezogen waren. Außerdem konnte ich bereits das Abendessen riechen: Tomatensuppe. Automatisch schleckte ich mir mit der Zunge über das Maul und mir wurde fast übel vor Hunger. Erstaunlicherweise hatte ich den ganzen Tag nichts gegessen. Schnell verwandelte ich mich. „Mam? Ich bin wieder da?“, rief ich schwungvoll beim die Türöffnen. Mir schlug Stille entgegen und ein unheimliches Gefühl beschlich mich. Langsam ging ich durch das Haus und suchte nach meiner Familie. Es war ungewohnt, einer solchen Leere gegenüber zu stehen. Wo waren alle hin? In dem Wohnzimmer mit der Pinnwand stand kein Termin und nirgendwo in den vielen Zimmern traf ich auf eine Menschenseele. In der Küche war ein Topf mit kalter Suppe, die aber nicht wirklich fertig gewürzt war, wie ich bemerkte. Ein halb gedeckter Tisch zeugte ebenfalls davon, dass meine Mutter schnell aus dem Haus verschwunden war. Langsam kroch die Angst in mir hoch. Wo waren alle? Ich versuchte, die aufsteigende Panik zu unterdrücken. Vielleicht war ihnen heute eingefallen, dass irgendjemand eine Aufführung von der Schule aus hatte- das kündigte die Schule immer so lang davor an, dass es jeder vergaß. Oder sie hatten alle beschlossen, einen Ausflug zu machen, jetzt, wo ich mal nicht da war und allen die Stimmung vermieste? Doch meine anderen Vermutungen, dass etwas nicht stimmte, wuchsen immer weiter. Mit einem flauen Gefühl setzte ich mich vor die Pinnwand und las alle Einträge durch im Falle, dass sie falsch eingeordnet worden waren. Gerade bei der Hälfte klingelte das Telefon. Es riss mich aus meinen Gedanken und ich sprang erschrocken auf. Als wüsste ich nicht mehr genau, was ein Telefon war, näherte ich mich dem Apparat langsam und nahm schließlich ab. „Hallo?“, fragte ich befangen und mit belegter Stimme. „Celina? Bist du das?“, hörte ich die aufgelöste Stimme von Jens. Er klang ehrlich besorgt. „Ja, ich bin wieder da. Wo seid ihr alle? Ist etwas passiert?“, fragte ich und wurde immer ängstlicher. „Wir sind im Krankenhaus. Es geht um Ina… Komm einfach schnell“, antwortete mein Stiefvater und bestätigte so meine größten Ängste. „Okay…“, flüsterte ich mit einem dicken Kloß im Hals und legte auf. Während ich meine Schuhe wieder anzog versuchte ich, die Tränen zurückzuhalten. Was war geschehen? Die Furcht hielt mich in ihrem festen Griff. Sobald ich aus dem Haus ging wurde mir unheimlich. Es war immerhin zehn Uhr und stockdunkel. Wie gut, dass das Krankenhaus nur einige Ecken entfernt war. Einen kurzen Moment spielte ich mit dem Gedanken, als Katze dorthin zu rennen, denn auf kurze Strecken war ich wahrscheinlich schneller als normal. Doch dann entschied ich mich dagegen, weil es im Krankenhaus viele Menschen gab, die mich bei der Rückverwandlung beobachten würden. Während ich durch die Straßen rannte und Seitenstechen bekam, versuchte ich, an etwas anderes zu denken. Der Fuß tut nicht mehr so weh. Lichts Kräuter helfen. Aber wird Ina genauso wieder in Ordnung kommen? Verärgert schüttelte ich den Kopf. Das half nicht. Was war meiner Schwester überhaupt zugestoßen? Sie kann nicht tot sein, beruhigte ich mich, sonst wäre sie nicht im Krankenhaus. Aber was war, wenn sie starb während ich hier draußen herumrannte? Verzweifelt versuchte ich, meine Schritte zu beschleunigen, aber ich konnte nicht mehr.
Zuletzt von Wyvernblut am Mo Jul 16, 2012 4:03 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mo Jul 16, 2012 3:37 am
Uuuh spannend Ich will schnell wieterlesen auch wen ich vieleicht ein Pause mach und dan allles auf einmal lse das ist dan nicht so umständlich.
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mo Jul 16, 2012 4:02 am
danke =) das mit der Pause ist deine Sache Ich poste, sobald geantwortet wird
11.Teil:
Mich ermutigend stolperte ich die letzten paar Schritte und stand endlich vor dem riesigen Gebäude. In der Auffahrt stand ein blinkender Krankenwagen und Ärzte schoben einen Mann auf einer Liege in das Haus. Mulmig folgte ich ihnen. Die Eingangshalle war groß. An den Seiten waren Stühle, gegenüber der Tür ein Tresen mit einigen Krankenschwestern. Rechts und links führten Flure ab und es gab drei Aufzüge. „Ähm, ich möchte zu Ina Maris“, erklärte ich, sobald ich an dem Tresen angekommen war. Die Frau sah in einer Akte nach und meinte: „Natürlich. Sie liegt in Zimmer C446. Du musst mit dem Aufzug in das Stockwerk drei fahren und dann den Beschilderungen zum Flur 440 bis 460 folgen.“ Dankend wandte ich mich ab um auf einen der großen Aufzüge zu warten. Währenddessen schaute ich mich um. Der verletzte Mann war inzwischen in irgendeinen Flur geschoben worden und einige Ärzte in weißen Kitteln und mit Klemmbrettern liefen herum. Das leise Pling des Fahrstuhls erschreckte mich. Die Türen öffneten sich einladend und ich blickte einen Moment in den engen Raum, ehe ich ihn betrat. Alle Wände waren verspiegelt und ich konnte mich und meinen Rücken etliche Male betrachten. Sobald sich die Türen wieder schlossen suchte ich auf dem Ziffernblatt und drückte den Kreis mit der großen drei. Die Kabine setzte sich in Bewegung und meine Kehle schnürte sich zu. Was würde mich erwarten? Vielleicht lag Ina in diesem Moment schon im Sterben. Wieso hatte ich unbedingt draußen sein müssen? Ich hätte bei ihr sein sollen, als es geschah! Mit einem Ruck kam der Aufzug im zweiten Stock stehen und ein älterer Mann mit Gehstock stieg ein. Er lächelte mich an und ich grüßte mich. Doch mir war nicht nach Lächeln zumute, auch nett sein konnte ich nicht. Meine Gedanken kreisten nur um meine Schwester. Kaum hatte der Fahrstuhl im dritten Stock angehalten, stürzte ich hinaus auf die Gänge. Sie waren alle in demselben Orangeton gefliest und die Wände strahlten in einem Beige, dass mich sofort beruhigte. Es gab viele Schilder. Ich suchte mir den Schriftzug heraus, mit dem „Bereich C400“ geschrieben war und versuchte, mich in dem verwirrenden System der Gänge zurechtzufinden. Nach einer Weile wurden die Schilder immer genauer und grenzten sich immer weiter ein, bis ich in dem Flur mit dem Zimmer meiner Schwester stand. Vielleicht schlief sie gerade oder eine misslaunige Krankenschwester war gerade darin und meinte, die Besucherzeit sei vorbei. Plötzlich hatte ich große Angst, Ina entgegenzutreten, weil ich mich für ihren Unfall schuldig fühlte. Reiß dich zusammen! Du weißt doch nicht einmal, was passiert ist. Wie kannst du für etwas verantwortlich sein, wenn du nicht einmal da warst! Es wäre auch passiert, wärst du daheimgeblieben!, sagte ich mir und gab mir einen Ruck. Die Beschilderung neben den Türen zeigte an, welche Zimmer dahinter lagen. Bei vielen hing auch eine eingeschweißte Karte mit dem Namen der sich darin befindenden Person darunter, außer bei dem Zimmer, vor dem ich stehen blieb. C446. Ina musste noch so neu sein, dass niemand die Zeit hatte, ein Schild hinzuhängen. Vielleicht hatte sie nur einen Schock und kam deshalb wieder bald nach Hause, sodass ein Schild unnötig war. Natürlich war mir klar, dass ich mir nur falsche Hoffnungen machte. Langsam ballte ich meine Faust und klopfte an. Sofort hörte ich hastige Schritte „Celli? Bist du das?“, hörte ich bereits die Stimme meiner Mutter, bevor sie die Tür öffnete. Sobald sie mich erblickte, fiel sie mir um den Hals und begann, zu schluchzen. „Es wird alles gut werden, Celli, ja?“, fragte sie. Meine Mutter benahm sich, als sei sie meine Tochter. Etwas unbeholfen schob ich mich weiter in das Zimmer und schloss die Tür. Meine ganze Familie hatte sich in das kleine Zimmer gequetscht. Jens und Sahra saßen neben einem leeren Stuhl neben dem Bett. Finn hatte sich gegen das Fenster gelehnt und die vier Kleinen hatten sich irgendwie an der Wand aufgestapelt. Ina lag im Krankenbett unter einer dicken Bettdecke. Sie hatte ein Kissen in den Rücken gestützt und sah sehr blass aus, als würde sie mit der weißen Bettdecke verschmelzen. Doch sie hatte ein leichtes Lächeln aufgesetzt und begrüßte mich. Jens stand auf und nahm meine Mutter in den Arm. „Sie ist etwas hysterisch“, entschuldigte er sie mit einer ruhigen Stimme. „Du warst das letzte Mal nicht dabei“, widersprach meine Mutter und weinte an seiner Schulter weiter. Ich setzte mich auf ihren Platz und blickte meine Schwester an. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, wollte ich zuerst wissen. Ina lachte leicht und meinte: „Fast alles.“ Dann zeigte sie mir ihren dick eingegipsten linken Arm, dazu noch einige Schrammen und einen verbundenen Fuß. „Was ist überhaupt passiert?“, wollte ich dann wissen. Ein wundervolles Gefühl der Erleichterung durchströmte mich. Meiner Familie ging es gut und voraussichtlich war auch niemand in direkter Lebensgefahr. Schließlich erzählte mir die Verletzte die Geschichte: Ina sollte einkaufen gehen und ging deshalb schon früh morgens los, damit der Supermarkt noch leer war. Sie kam an die Hauptstraße und wartete, bis ein Auto am Zebrastreifen anhielt und sie ging darüber. Dabei piepste ihr Handy und während sie die SMS las, die sie erhalten hatte, bemerkte sie ein unachtsamer Fahrer eines Autos auf der anderen Spur nicht und konnte nicht rechtzeitig bremsen. Mit wachsender Erleichterung hörte ich, dass der Arm gebrochen und der Fuß verstaucht war, außerdem waren einige Rippen geprellt. Sonst hatte sie nichts Schlimmes abbekommen. „Das wird schon wieder. Ich weiß gar nicht, warum hier alle so ein Gesicht machen“, endete Ina. Schnell sah ich mich um. Wirklich alle waren ruhig, sogar die Kleinen. Sie sahen aus, als läge meine Schwester bereits im Sterbebett. Vielleicht würde ich mich nachher noch mit Finn unterhalten, falls meine Schwester in ihrer Geschichte etwas untertrieben hatte. Es war spät abends, als wir wieder nach Hause kamen. Todmüde fiel ich ins Bett und verschwendete keinen Gedanken mehr an mich als Katze. Am nächsten Morgen war Sonntag. Eigentlich hatte ich vorgehabt, gleich wieder zu der Katzengruppe zu gehen, aber die Sorge um Ina hielt mich davon ab. Was würde geschehen, wenn dasselbe noch einmal passierte? Was, wenn jemand starb und ich nicht da war? Die Angst hielt mich fest und ich lag den ganzen Morgen wach im Bett. Am besten, ich ging heute nicht mehr so lange aus dem Haus, es reichten ein paar Stunden unter freiem Himmel. Letztendlich trieb mich der Hunger aus dem Bett- ich hatte gestern kaum gegessen. Meine Mutter und auch Jens waren schon wach und kochten für die Kleinen. Mein Magen knurrte und übertönte damit fast die Geräusche von Geschirrklappern und dem kochenden Wasser. „Guten Morgen, Schatz“, begrüßte mich meine Mutter, Jens nickte zustimmend. Er war ganz in die Spiegeleier vertieft. Ich liebte es sonntagmorgens, denn dann waren alle versammelt, standen spät auf und unsere Eltern kochten das Frühstück. Ich half ihnen und obwohl es schon nach elf Uhr war, waren die meisten noch nicht wach. Während ich das Brot aufschnitt, das Jens beim Bäcker geholt hatte, der auch sonntags offen hatte, aß ich selber ein paar Scheiben und konnte so warten. Mein Vorsatz, nicht in den Wald zu gehen, hielt nicht lange. Um zwei Uhr fühlte ich mich eingeschlossen, zwischen den Wänden meines Zimmers und sehnte mich nach dem Wind in meinen Haaren.
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mo Jul 16, 2012 4:12 am
Wieder toll. Aber du musst it dem einstellen warten weil ich jetzt raus gehe. Noch viel Spass beim schreiben.
Saphirpfote Heilerschüler/ in
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mo Jul 16, 2012 4:32 am
Eine Frage, warum muss sie nur weil du rausgehst mit dem Einstellen warten? Das ist mir ein Rätsel...
Die letzten beiden Teile waren wieder richtig gut, es hat sich richtige Spannung aufgebaut!!! Biiitte, schicks an einen Verlag!!!
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Di Jul 17, 2012 3:02 am
sorry, nacht, aber ich muss noch was reinstellen danke =) @Saph: ich glaube nicht, dass die geschichte lang genug wird, aber ich spiele auch mit diesem Gedanken Mal schauen, erst einmal möchte ich fertig werden =D
12.Teil:
Ich hielt es nicht länger aus und rannte in ein Wohnzimmer. „Mam?“ Sie saß auf dem Sofa und las in einem Buch, sie nutzte die ihr verbliebene Zeit aus, um zu entspannen, bevor die Wäsche fertig war. „Ja, Celli?“, fragte sie, ohne wirklich zuzuhören. „Ich bin ein bisschen draußen und weiß nicht, wann ich zurückkomme“, erklärte ich. Ein abwesendes „Mhhh…“, antwortete mir, so ging ich einfach. Gerade war ich durch die Tür gegangen, da rief sie noch: „Nimm dein Handy mit!“ Obwohl ich mir nicht sicher war, was ich mit meinem Handy machen sollte, holte ich es aus meinem Zimmer. Was würde geschehen, wenn es in meiner Hosentasche war während ich mich verwandelte und dann klingelte? Bis ich wieder draußen war, ersann ich einen Plan: Ich schaltete mein Handy aus, ganz einfach. Aber was war, wenn etwas passierte? Widerwillig verdeckte ich das Gerät schließlich mit ein paar Blättern auf dem Boden. So konnte ich es auch in Katzengestalt erreichen- hoffentlich kam niemand her und trat darauf. Schließlich entfernte ich mich wieder etwas von der Stelle, denn wer wusste, ob Staub mich beobachtete, und verwandelte mich. In meiner Katzengestalt erinnerte ich mich an die Worte von gestern Abend- bevor ich am Krankenhaus war. Langsam schloss ich die Augen und stand so lange da, bis ich leichte Pfotenschritte hörte. Ich wartete noch etwas länger, bis der Wind den vertrauten Geruch herantrug. „Hallo Staub“, begrüßte ich den Kater laut, stolz auf meine neu entdeckten Fähigkeiten. Nachdem ich meine Augen wieder aufgeschlagen hatte, sah ich, wie sein Kopf hinter einem Baumstamm auftauchte und er mich lobte: „Gut, du hast es nicht vergessen.“ Verlegen leckte ich mich wieder am Brustfell und fragte ihn dann: „Bringst du mich wieder zu der Katzengruppe?“ Mit einem Schwanzzucken forderte er mich auf, ihm zu folgen. Kurze Zeit später erkannte ich bereits das Waldstück, in dem ich mit dem Kater Panther die Ringelblumen gesucht hatte. Vielleicht würde ich nachher noch Licht besuchen und der alten Kätzin danken, weil mein Fuß sich wieder besser fühlte. „Hallo Gewitter“, hörte ich, als wir uns der Lichtung näherten. Panther saß am Rand und hatte mich gesehen. Auch ich begrüßte ihn und setzte mich zu den jungen Katzen. Wind erklärte gerade die Aufgabe: „Der eine von euch schließt die Augen und der andere muss sich anschleichen. Sobald der mit den geschlossenen Augen euch bemerkt, muss er es sagen. Wenn der andere es schafft, bis auf eine Schwanzlänge heran zu kommen, soll er es bei mir versuchen. Wer das zuerst geschafft hat, hat gewonnen.“ Als der Anführer mich sah, nickte er kurz mit dem Kopf und forderte mit einem Schwanzwedeln die Katzen auf, loszulegen. Er selber rannte zu Staub und begrüßte ihn. Während ich Panther fragend anschaute und dieser nickte, hörte ich die beiden reden: „Du musst mir heute helfen. Zeige denn Katzen, wie ein Jagdkauern geht und berichtige sie.“ Die Antwort des sandfarbenen Kater hörte ich nicht mehr, denn Panther sagte zu mir: „Ok, zuerst schleiche ich mich an.“ Zustimmend schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf die Geräusche der anderen Schüler. Es wurde plötzlich ruhig auf der Lichtung, hin und wieder ertönte ein Ruf: „Ich höre dich!“, doch meistens lauschte jeder auf die Pfotenschritte des anderen. Es wurde schwieriger als erwartet, Panthers Schritte herauszufiltern, bis es mir gelang: „Ich höre dich.“ Er war ungefähr einen Meter von mir entfernt gewesen. Schnell schaute ich bei meinem Schwanz nach und schätzte, dass das ungefähr zwei Schwanzlängen sein mussten. Enttäuscht ließ der Kater die Ohren hängen. „Naja. Du bist dran.“ Mir gefiel dieses Spiel sehr gut. Ich musste mich zusammennehmen und sehr leise sein. Trotzdem erwischte mich Panther bei dem zweiten Schritt. „Mach dir nichts draus. Du kommst bestimmt aus einer Wohnung, da musst du nicht leise sein“, tröstete er mich. Dann war er wieder dran, und dann ich. Ich verlor ganz das Zeitgefühl, bis Wind abbrach. „So, die erste hat es geschafft, sich an mich anzuschleichen. Wenn ihr wollt, könnt ihr das später noch einmal üben.“ Die rotbraun-Gestreifte von gestern saß neben dem erwachsenen Kater und leckte stolz ihr Brustfell. Ich erinnerte mich, dass sie Tulpe hieß. Plötzlich fiel mir wieder mein Zuhause ein und ich sah zum Himmel. Es war schon früher Abend. „Ähm, Staub, kannst du mich wieder zurückführen? Ich habe so ein ungutes Gefühl…“, fragte ich den Kater. Die Angst kam wieder hoch, dass etwas passiert war. Entschuldigend verabschiedete ich mich von Panther und Wind und folgte dem alten Kater dann. „Bist du die einzige Katze bei dir?“, fragte er mich unerwartet, als wir uns etwas entfernt hatten. Ich hielt es für klug, eine andere Katze zu erfinden, am besten eine Schwester, denn dann konnte ich ihm von einem Unfall erzählen und hatte so einen Grund kaum rauszugehen. Aber was war, wenn er sie sehen wollte? „Nun ja, es gibt schon noch jemanden- meine Geschwister“, begann ich zögerlich und dachte nach. Soweit ich wusste, konnten Katzen doch auch zweimal Kinder kriegen, oder? Und innerhalb eines Wurfes gab es wieder mehrere Junge, oder? Hoffentlich stimmte das: „Meine Halbgeschwister aus dem zweiten Wurf“, ich setzte alle meine Instinkte ein bezüglich Katzenworte, „meine Halbgeschwister leisten mir Gesellschaft. Seit meine Mutter gestorben ist, hat mein Vater sie aufgezogen und ich musste ihm helfen und die Mutterrolle übernehmen. Meine Menschen haben sie mit der Flasche aufgezogen und nun können sie auch normales Katzenfutter essen. Sie sind eigentlich nur in ihrer Schlafhöhle und kommen nie raus. Nur einmal hat sich meine Schwester Sonne heraus getraut. Doch dann hatte sie einen Unfall und alle sind nur noch verschreckter. Mein Vater ist immer bei ihnen und unser Verhältnis kühlt immer mehr ab. Ich habe Angst, dass er die Kleinen mehr liebt als mich, deshalb bin ich rausgegangen und habe dich getroffen.“ Die Geschichte kam einfach so aus meinem Mund. Ich konnte nichts gegen die Lüge tun und nun war es zu spät. Das einzige was mir blieb war hoffen, dass die Geschichte auf Katzen glaubwürdig wirkte und Staub keinen Verdacht schöpfte. „Deshalb redest du kaum über deine Familie“, erklärte dieser nach einem Moment. Ich brauchte viel Willenskraft, um nicht erleichtert aufzuseufzen. Verlegen konzentrierte ich mich auf das Vogelgezwitscher. Er glaubte bestimmt, meine Familie wäre mir peinlich, aber in Wirklichkeit schämte ich mich wegen mir selbst. Doch ich konnte ihm einfach nicht von meiner Verwandlung erzählen. „Wegen dem Unfall bin ich in ständiger Sorge, dass so etwas erneut passiert, also wundere dich nicht, wenn ich einen Tag nicht rauskomme“, sagte ich zum Abschied, als unser Haus auftauchte. Staub neigte den Kopf und verschwand. Langsam ging ich auf mein Zuhause zu und wartete, bis ich den Kater weder hören noch riechen konnte und kehrte dann um, um mein Handy zu holen. Meine Pfoten waren nicht so geschickt wie meine Finger, doch ich konnte es einschalten und sehen, ob eine Nachricht eingegangen war. Als ich sah, dass niemand angerufen hatte, verwandelte ich mich und steckte das Gerät wieder in meine Hosentasche. Müde ging ich nach Hause.
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Di Jul 17, 2012 3:39 am
@Saph ich habe das so gemeint. Zu dem Zeitpunkt war fast keiner on. Und nur ich habe immer was dazu geschrieben,das sie den nächste Teil einstellen kann.
Die Geschichte war toll. Ich finde das mit den Aufgaben toll. Von welcher Katze kommt die Idee??? Leitet Wolke das allein??? Dient das dazu die Sinne zu stärken also anschleichen hören???
Ich bin dafür das du es an einen Verlag schickst.
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Do Jul 19, 2012 6:16 am
Puuh, da hatte ich ja in der zeit wo ich weg war orendetlich was zu lesen^^ Mir hat gerade das letzte Kapitel sehr gut gefallen. deine Ausdrücke sind mal wieder toll, wie du erwähnst, dass die Mutter gar nicht richtig bei der sache ist, währenjd sie mit ihrer Tochter spricht XD Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Fr Jul 20, 2012 6:42 am
danke =D
@Nacht: Also, es ist so gedacht, dass Wind die ganze Verantwortung trägt, aber Wolke und die andere Mutter helfen ihm, weil sie sowieso auf ihre Jungen aufpassen müssen Die Spiele überlegen sie sich immer abends und damit bringen sie ihnen bei, auf sich allein gestellt zu leben, wie du bei dem Spiel gerade sehen konntest =) danke @Nebel: Tut mir leid xD Aber auch danke =)
13.Teil o.o:
„Hallo Celli! Du warst aber lange weg“, begrüßte mich meine Mutter, sobald ich die Küche betrat. „Ich weiß, Mam. Es ist nur so, dass ich es hier nicht mehr aushalte, mit den Kleinen und so. Sie sind mir zu laut“, setzte ich zu einer lahmen Erklärung an und half ihr mit den Spaghetti. Nach dem Essen fiel mir ein, dass ich noch Hausaufgaben machen musste und setzte mich an den Schreibtisch. Mein Kopf war voll von den Bewegungen, die ich vorher gelernt hatte und ich konnte kaum an etwas anderes denken als an den Wald, an Panther und an Staub. Mir gefiel das Leben als Katze besser: In den ersten paar Jahren konnte ich lernen, wie man sich etwas zu Essen besorgte und wurde behütet von anderen Katzen, die mich und andere Gleichaltrige oder Jüngere gleich behandelten. Und dann, wenn ich alles erlernt hatte, konnte ich in den Wald gehen, jagen oder bei Menschen betteln und einfach nur die Freiheit genießen. Nicht so wie in diesem Leben: Menschen behandelten andere Menschen ungerecht und dachten nur an sich. Nicht, dass ich eine Ausnahme bildete, aber als Katze fiel es mir leichter, nicht an mein Aussehen oder Wohlergehen zu denken. Dann musste ich noch in die Schule. Was brachte sie überhaupt? Wir mussten Dinge lernen, die wir sowieso wieder vergaßen und nie wieder brauchen würden. Wir mussten mit anderen Menschen klarkommen, die uns nur Schlechtes wünschten. Seufzend schüttelte ich den Kopf und betrachtete die Aufgabe vor mir genauer: „Übersetzte die Sätze und kennzeichne die Konstruktionen:“ Latein war so öde. Das brauchte ich doch sowieso nie wieder! Nicht einmal der Lehrer schien sich dafür zu interessieren. In der Nacht konnte ich sehr schlecht einschlafen. Immer wieder dachte ich an Katzen und an Menschen. Mir war es unmöglich, Ruhe zu finden und so stand ich auf. Ich war nicht einmal müde genug, einfach nur herumzuliegen. Beim Laufen verwandelte ich mich mit einer fließenden Bewegung und schlich zur Tür, die Lektion die ich beim Spiel gelernt hatte im Kopf wiederholend. Mit meinem Gehör fand ich heraus, dass alle meiner Geschwister entweder schliefen oder sich im Bett herumwälzten. Ohne ein Geräusch zu erzeugen ging ich den Gang entlang und setzte meine Samtpfoten leise auf. Es war ungefähr zwölf Uhr, meine Eltern schliefen bereits. Mit klopfendem Herzen schlich ich die Treppe herunter, die mir viel größer und weiter als sonsterschien. Gerade war ich in dem Eingangsbereich, als ich Schritte hörte. Sofort beschleunigte sich mein Atmen und ich suchte nach einem Versteck in der Küche, deren Tür zum Glück immer offen stand. Hinter den Geschirrtüchern war gerade genug Platz, um mich zu verbergen. Ein vertrauter Geruch, den ich dennoch nicht einordnen konnte, strömte in die Küche. Natürlich hatte ich mir den Raum als Versteck aussuchen müssen, in dem der Bruder hineinging. Irgendwie konnte ich spüren, dass seine Schritte zu schwer für eine Frau waren. Vorsichtig lehnte ich mich so zur Seite, dass ich sehen konnte, wie Finn sich ein Glas nahm, Wasser aus dem Hahn hinein füllte und trank. Solange er mir den Rücken zugewendet hatte, schlich ich mich schnell in den Eingangsbereich zurück und drückte mich zwischen den Schuhen flach zu Boden, damit mich die Stiefel verdeckten. Ein unangenehmer Geruch deckte mich ein, doch aufgeregt beobachtete ich meinen Bruder, als er die Treppe wieder hoch schlurfte. Er durfte mich nicht entdecken. Seine Schritte verklangen und ich richtete mich langsam wieder auf. Blut pulsierte in meinen Ohren und trotzdem konnte ich noch alles hören. Leider fiel mir auf, dass ich die Tür in Katzengestalt nicht öffnen konnte. Um es mir nicht zu leicht zu machen, schlich ich durch das ganze Haus, auf der Suche nach einem offenen Fenster. Erst in Jakobs Zimmer wurde ich fündig. Wieder durchschoss mich eine Welle von Aufregung, als ich mich, leiser wie je zuvor, durch sein Zimmer an das Fenster heranpirschte. Das Fensterbrett erschien mir so hoch wie ein Berg, doch ich verlor den Mut nicht und sprang. Wie gut, dass ich nicht in Nils Zimmer gelandet war, denn der hatte jeden möglichen Kram vor seinem Fenster stehen. Geschickt kam ich auf dem schmalen Brett zum Stehen. Durch das offene Fenster konnte ich auf die Straße blicken. Plötzlich bekam ich Angst und fragte mich, was passieren würde, wenn ich hinunterfiele. Sofort verdrängt ich den Gedanken und sah mich um. Vor der Haustür war ein Vordach, das von Säulen gestützt wurde. Es erinnerte mich immer an eine griechische Villa. Dieses Dach war nicht weit von hier entfernt. Katzen landen immer auf den Pfoten, fiel mir ein und dann erinnerte ich mich an die Bio-Stunde, als wir genau das durchgenommen hatten: Der Schwanz diente als Steuerruder und im Flug konnte sich die Katze so umdrehen und landete auf ihren Pfoten. Natürlich war es gewagt, als ersten Sprung gerade so etwas Gefährliches auszuwählen. Das Dach war leicht schräg, wenn ich nicht sofort Halt fand, würde ich abrutschen. Mein Fuß war auch nicht vollkommen verheilt. Dennoch wollte ich es unbedingt probieren- vernünftige Gedanken hin oder her, ich wollte es versuchen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Noch so ein Spruch. Mit meinen Ohren nahm ich ein letztes Mal Jakobs Schnarchen wahr und dann drückte ich mich ab. Die Luft sauste an meinem Fell vorbei und eine Millisekunde lang dachte ich, ich flog. Doch dann holte mich die Realität ein indem sich mein Rücken zu Boden wandte und ich versuchte verzweifelt, mich zu drehen. Kurz bevor ich auf dem Dach aufkam überließ ich mich einen Instinkten und schaffte es gerade noch, leise zu landen und stehen zu bleiben. Meine Schnurrhaare bebten. Wow! Adrenalin schoss durch meine Adern und ich fühlte mich, als könnte ich kilometerlang rennen ohne langsamer werden zu müssen. Optimistisch suchte ich mir einen Strauch aus, der neben dem Küchenfenster wuchs und gelangte ungesehen zu ihm. Als würde ich einen Baum hinabklettern, kam ich zu Boden. Mein Herz raste wieder und ich wandte mich dem Wald zu. Zwischen den Bäumen war es noch dunkler, aber mit den guten Katzenaugen sah ich alles, als wäre es Tag. An den nächtlichen Gerüchen konnte ich sagen, wo ich letztes Mal gewesen war, weil mein eigener Geruch noch leicht in der Luft und auf dem Boden hing. Mit wegen der Dunkelheit riesig aufgerissenen Augen folgte ich Staubs Geruchsspur, bis ich seinen Bau entdeckte- eine Höhle in einem Baum. Er schlief friedlich- vielleicht träumte er von Staub in Sonnenlicht- und ich entschied, ihn nicht zu wecken. Freude durchströmte mich, als ich einfach irgendwohin rannte. Mit meiner Nase würde ich schon zurückfinden. Schließlich wurde ich langsamer, weil ich in eine Straße gelangte. Aber nicht nur irgendeine Straße, es war die Erlenstraße. Im Licht des Mondes erkannte ich einige Katzengestalten, die sich in der Mitte versammelt hatten. Zögerlich ging ich auf sie zu. Schließlich erkannte ich Blume, die Anführerin, an ihren im Licht leuchtenden weißen Streifen. Sie wandte ihre hellen, blauen Augen zu mir. „Celina“, begrüßte sich mich, „Was führt dich zu uns? Wo ist Staub?“ In der letzten Frage hörte ich ein bisschen Bedauern. Ohne Zweifel, diese Kätzin war in den Kater verliebt. „Ich bin nur ein bisschen unterwegs“, antwortete ich und erklärte den Katzen meinen wahren Namen. „Staub schläft, ich bin ohne ihn losgezogen“, endete ich. „Du kannst unserer nächtlichen Versammlung gern beiwohnen“, lud mich Blume ein. Dankbar nickte ich und setzte mich in den Kreis der Katzen. Eine sehr alte, graue Kätzin, die im Licht silbern wirkte, erklärte: „Die Beute ist knapp geworden. Wir sollten den jungen Katzen mal sagen, sie sollen nicht so laut im Wald herumtollen.“ Verlegen blickte ich auf den Boden, meine Ohren kribbelten. Das fing schon mal gut an. „Sie meint es nicht so“, hörte ich es in meinem linken Ohr wispern. Langsam schaute ich auf und blickte in die gelben Augen eines Katers, der etwas älter als ich war. „Ich war auch bis vor Kurzem in der jungen Katzengruppe und habe ihnen schon oft gesagt, sie sollen leiser sein. Nein, was uns wirklich Probleme bereitet, sind die Rudel.“ Verwirrt hörte ich dem gefleckten Kater zu. Rudel? Das gab es doch nur bei Wölfen, oder? „Was ist ein Rudel?“, wollte ich wissen. Vielleicht hatte dieses Wort in der Sprache der Katzen eine andere Bedeutung.
=D
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Fr Jul 20, 2012 6:50 am
Wieso hast du denn dieser Smiley o.o beim Spoiler in die Überschrift gesetzt? Der gehört da net hin, es ist doch gut geworden! Also, echt, manchmal weiß ich gar nicht was du hast Aber es ist halt oft so, dass man die eigenen Werke nicht so gut findet^^
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment So Jul 22, 2012 6:17 am
naja xD Soo gut finde ich den Teil wirklich nicht, aber ich denke, du hast recht Außerdem ist es der 13. Teil und die Zahl 13 drückt ja nicht immer Positives aus xD
14.Teil =) (Zufrieden? xD):
„Ein Rudel gilt eigentlich für eine Gruppe von Hunden, das sind diese großen, lauten Bestien die von Menschen gehalten werden, aber im Bezug auf Katzen sind es die Gruppen, die eine bestimmte Hierarchie haben: Der Anführer hat am meisten getötet, gleich danach kommen die Blutigen. Das sind diejenigen, die ihre eigenen Eltern umgebracht haben. Darunter sind die, die schon einmal eine Katze getötet haben, dann kommen die, die sich noch beweisen müssen. Deshalb sind diese Gruppen so kaltherzig, dass wir sie als Rudel bezeichnen“, erklärte mir der Kater und mein Fell stellte sich auf, Kälte kroch in meine Glieder. Eine andere Katze redete gerade über ihre Jungen, die sie verlassen hatten, so fragte ich den Kater: „Würden sie wirklich Katzen töten?“ Furcht zerquetschte mein Herz als ich daran dachte, im Wald plötzlich angegriffen und getötet zu werden. Was würde aus meiner Familie werden? Der Kater zuckte mit den Schultern, oder es sah zumindest so aus, und antwortete: „Nur wenn du alleine in ihrem Gebiet bist. Also hüte dich.“ Er begann, sein braunes Fell zu lecken. „Ich bin übrigens Fluss“, stellte er sich vor. Auch wenn er meinen Namen bereits kannte, erwiderte ich: „Gewitter.“ Er hatte überall schwarze Flecken, fiel mir auf. Da fragte ich mich, wie ich eigentlich als Katze aussah. Hatte ich Streifen? Flecken? Welche Farbe hatten meine Augen? Welche Farbe hatte mein Fell? Die Neugierde trieb mich dazu, dem Kater zu sagen: „Ich glaube, ich muss schon wieder gehen. Ich möchte nicht erwischt werden; meine Menschen sehen es nicht so gerne, wenn ich nachts draußen bin.“ Mit einem Ohrenzucken erklärte Fluss: „In Ordnung. Du musst dich nicht verabschieden. Bis bald, dann.“ Schnell bedankte ich mich bei ihm für die Erklärungen und ging dann wieder in den Wald, passte diesmal aber auf, dass ich nicht auf dem Gebiet des Rudels war, das hier in der Nähe lebte. Meiner Geruchsspur folgend gelangte ich zu dem Bach. Das Wasser plätscherte im Mondlicht, war aber zu aufgewühlt, um etwas darin zu erkennen. Ich lief einige Meter mit der Strömung, bis das Wasser langsamer floss und seichter wurde. Dann betrachtete ich mich im Mondlicht: Mein Katzengesicht war dunkel, die Augen sehr groß. Ihre Farbe war der dunkle blau-grau-grün Mischmasch, den ich auch als Mensch hatte. Einerseits mochte ich diese Augenfarbe nicht, denn ich hatte immer bei Steckbriefen das Problem, dass ich mich für blau, grau oder grün entscheiden musste. Doch bevorzugte ich die Seltenheit dieser Farbe. Weiter ließ ich meine Augen zu meinem Fell wandern. Es war sehr dicht. Überrascht bemerkte ich, dass es leicht gelockt war. So wenig ich mich mit Katzen auskannte, mir war ganz klar, dass es keine gelockten Katzen gab. Oder vielleicht doch? Ich konnte den anderen erzählen, ich stamme aus einer Zucht, da war so etwas Seltenes doch Absicht, genau wie meine Augen. Wenn ich mich nicht täuschte, war mein Fell durchgängig dunkelbraun, genau wie meine normalen Haare. Ich fand es witzig, dass ich mir selbst so ähnlich sah. Auf der Suche, nach irgendwelchen Mustern sah ich, dass an meinem Schwanz ein weißer, langgezogener Fleck war. Überrascht bemerkte ich, dass es wie ein Blitz aussah. Meine Augen weiteten sich, als mir klar wurde: Mein Name passte perfekt zu mir. Schon schossen mir weitere Beispiele durch den Kopf: Manchmal war ich ganz überraschend aufbrausend, wie ein Gewitter das plötzlich aufzieht, manchmal konnte ich harmlos wie Donner sein, aber manchmal war ich gefährlich wie ein Blitz. Und das dunkle Gelockte verlieh mir, fand ich, das Aussehen einer dunklen Gewitterwolke. An den wahren Namen war schon was Wahres dran, das wurde mir klar. So aufregend meine Entdeckung auch war, eine Welle der Müdigkeit erfasste mich. Gähnend drehte ich mich um und lief nach Hause. Ich hatte keine Lust, mir einen Weg als Katze in das Haus zu suchen, so verwandelte ich mich auf der Schwelle und schlüpfte hinein, nachdem ich mich umgesehen hatte. Einige Autos parkten, doch überall waren die Lichter aus. Da bemerkte ich einen kleinen, blauen alten Wagen, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Doch es war wahrscheinlich nur ein Gast der Nachbarn. Ungesehen kam ich in mein Zimmer, fiel ins Bett und in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Am nächsten Morgen weckte mich wieder das Piepsen meines Weckers. Zuerst brauchte ich einen Moment, ehe ich das Geräusch eingeordnet hatte, aber dann stellte ich den Wecker ab. Irgendwie war ich überhaupt nicht müde und sehr gut gelaunt. Woran das wohl lag… In der Schule war heute wenig los. Wegen irgendeinem Lehrerausflug hatte die halbe Schule keinen Unterricht. Natürlich musste meine Klasse den ganzen Tag dableiben. Im Unterricht war ich sehr unruhig, weil ich ständig nach draußen wollte. Diese Katzengeschichte hatte mich schon jetzt stark verändert. Es schien, als würde der Wald mich rufen. Aber ich musste diesen Ruf ignorieren. Als ich gerade den Lateinraum verließ, bemerkte ich Steffen. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen, oder zumindest kam es mir so vor. Die ganze Aufregung der vergangenen vier Tagen war einfach zu viel gewesen. Als ich sah, dass er in meine Richtung blickte, lief ich sofort rot an. Energisch sagte ich mir: Reiß dich zusammen. Bemüht, normal zu wirken, ging ich weiter. Ich wollte nicht, dass jemand bemerkte, wie dringend ich diesem Jungen gefallen wollte. „He, Celina!“, ließ mich plötzlich eine Stimme zusammenfahren. Zuerst war ich erschrocken, mein Herzschlag beschleunigte sich, um sich dann wieder zu entspannen. „Hallo Sophie“, antwortete ich dem Mädchen. Sie hatte kurze braune Haare und war manchmal bei mir. Eigentlich hatte ich keine richtigen Freunde, aber sie kam der Bezeichnung „Freundin“ schon ganz nahe. „Was ist?“, fragte ich und konzentrierte mich auf meine Schritte. „Du warst am Freitag so still. Warum hast du mich am Wochenende nicht zurückgerufen?“, fragte sie sofort. Da geriet ich in Erklärungsnot. Eigentlich wollte ich ihr von den Katzen erzählen und mich mit ihr daran freuen, dass es so unglaublich war, aber ich befürchtete, dass es sie nicht interessierte und sie mir nicht glauben würde. Wahrscheinlich dachte sie, ich würde mich aufspielen wollen. „Am Wochenende hatte meine Schwester einen Unfall. Mit einem Auto, wie mein Vater“, erklärte ich und sofort verstand Sophie. „Aber ihr geht es gut“, fügte ich noch, bemüht fröhlich, hinzu. Nach der Schule machte ich meine Hausaufgaben und ging in den Wald. Es war, als würde mich etwas anziehen, wie ein Magnet. Sobald ich eine Katze war, suchte ich mit meinem Gehör nach Staub. Wahrscheinlich konnte ich den Weg zu der Katzengruppe nun allein finden, aber ich wollte den Kater noch begrüßen. Doch im ganzen Wald konnte ich ihn nicht finden. Sein Geruch war zwar stark, aber er selbst war nicht zu sehen. Naja, wenn er nicht da war, war er vielleicht bei der älteren Katzengruppe. Während ich an Blume dachte, folgte ich dem Geruch zu dem Waldstück, in dem die Katzengruppe lebte, um ihren Spielen beizuwohnen. Vielleicht würde ich auch Panther treffen. Er war mir sympathisch und ein Gedanke gefiel mir sehr gut: Vielleicht könnten wir Freunde werden. Richtige Freunde. Auf der Lichtung hörte ich bereits, wie die jungen Katzen herumrannten. Als ich dort ankam, konnte ich ein Spiel beobachten. Jede Katze hielt etwas Gras im Maul. Sie versuchten, einander in die Schwänze zu beißen und sobald sie gebissen worden waren, mussten sie das Gras loslassen und schieden aus. Etwas betrübt, dass ich nicht mehr mitspielen konnte, ging ich zu Wind, der alles überwachte. „Hallo Wind“, begrüßte ich den Anführer. Er neigte den Kopf und grüßte auch mich mit: „Guten Tag, Gewitter.“ „Ich bin zu spät für dieses Spiel oder?“, vergewisserte ich mich kurz. Er nickte. „Aber du kannst mir bei der Vorbereitung für das nächste Spiel helfen“, fuhr er fort. Mit gespitzten Ohren hörte ich ihm zu: „Ich werde einen Geländelauf organisieren: Einer von uns legt eine Spur durch den Wald, während der andere das Essen nimmt und auf eine Lichtung in ein Versteck trägt. Die Rudel schleichen sich nachts manchmal in unsere Straßen und stehlen uns das Essen, deshalb sollte es sowieso woanders hingebracht werden.“
kommt es mir nur so vor, oder ist es länger? O.o
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment So Jul 22, 2012 6:29 am
Ist was länger? Ich bin nicht abergläubisch, ich gehe am Freitag dem dreizehnten sehr wohl auf die Straße. der nächste Freitag der dreizehnte ist auch sowieso erst irgendwann im Sommer oder Herbst nächsten Jahres, falls ich nicht einen übersehen habe, bis dahin ist noch eine Weile hin^^ Also, nur weil es der dreizehnte Teil ist, heißts nicht gleich, dass er unheilbringend ist oder schlecht oder sowas Den vierzehnten finde ich noch besser als den dreizehnten, , aber schlecht finde ich wie gesagt beide nicht. Du steigerst dich halt immer, ist doch gut^^
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Di Jul 24, 2012 4:40 am
ich bin eigentlich auch nicht abergläubisch, aber ich finde es echt witzig, so zu tun als ob xD Ich wurde per Kaiserschnitt auf die Welt geholt und ursprüglich war der Termin im Oktober, am Freitag den dreizehnten =D Naja, er wurde doch noch um einen Tag verschoben
15.Teil:
Interessiert nickte ich und bot an: „Ich kann bei der Spur helfen.“ Der erwachsene Kater schien erfreut zu sein und rief Wolke mit einem Schwanzzucken herbei. „Du hilfst ihr bei der Spur für den Lauf, in Ordnung?“, fragte er sie. Die hellgraue Kätzin nickte und meinte: „Gehen wir schon los, ich weiß, wo die Lichtung ist.“ Aufgeregt folgte ich ihr. „Wir müssen deutliche, aber auch versteckte Zeichen legen“, erklärte die Mutter. „Wie Kratzer an einem Baum?“, schlug ich vor und sie nickte. Trockene Blätter raschelten unter meinen Pfoten und ich erinnerte mich daran, meine Ohren einzusetzen. „Aber gehen wir noch ein bisschen weiter, damit sie es nicht sofort sehen“, meinte sie. Nach ungefähr fünfzig Metern durfte ich mit meinen Krallen über eine Baumrinde fahren. Überrascht bemerkte ich, wie gut sich das anfühlte und dass meine Klauen sofort fiel schärfer waren. Es war wie eine Schnitzeljagd: Wir liefen voraus und beeilten uns, damit die anderen uns nicht einholten, während wir alle möglichen Zeichen setzten: Ein Haufen von kleinen Kieseln, zerfurchte Erde und ein Stapel von Zweigen. Wir legten auch falsche Spuren und trennten uns auch für eine kurze Strecke, ehe wir die eine leer enden ließen. Dann irgendwann hörte ich ein Geräusch. Es dauerte eine Weile, bis ich es einordnen konnte. „Ich wusste nicht, dass es hier einen Fluss gibt“, meinte ich und versuchte, das rauschende Wasser zu orten. „Wir werden durch ihn durch schwimmen müssen, um unseren Geruch für kurze Zeit zu verstecken. Das erschwert unseren Nachfolgern die Suche“, meinte die Kätzin unbekümmert. Bei dem Gedanke, in das kalte Wasser zu gehen und meinen Pelz zu durchnässen, sträubte sich mein Fell. In Menschengestalt schwamm ich zwar gerne, aber nun war es mir etwas unheimlich. „Okay“, sagte ich trotzdem. Die Strömung war gar nicht so reißend, wie sie einige Meter entfernt geklungen hatte und das Wasser hatte eine angenehme Temperatur. „Siehst du diese beiden Bäume?“, fragte mich die hellgraue Katze plötzlich. Mit zusammengekniffenen Augen blickte ich über den Fluss und sah zwei Ahorne, deren Äste wie eine Brücke über den Fluss führten. „Ist das der Weg über den Fluss, ohne nass zu werden?“, wollte ich wissen. Am liebsten wäre ich sofort hochgeklettert und hoch über dem Wasser gelaufen, doch ich hatte noch meinen Stolz – ich wollte keine Versprechen brechen - und würde durch den Fluss schwimmen. Er war ja nicht breit. Die hellgraue Katze nickte und lief ein paar Meter flussaufwärts. „Was machst du da?“, rief ich und folgte ihr. „Ich lege eine Duft-Spur. Wenn wir hier drüben über den Fluss schwimmen, an Land ein Zeichen setzen und schnell wieder zurücklaufen, verwirrt das die anderen“, antwortete sie mir, während sie lief. Mir gefiel dieses Spiel. Mit meinem Schwanz sammelte ich ein paar Eicheln aus dem Wald und legte sie deutlich ans Ufer. Dann sprang ich mit triefendem Pelz wieder flussabwärts und folgte Wolke in den Wald. Nach drei weiteren Zeichen, blieb die Kätzin schließlich in einer Lichtung stehen und leckte sich die Pfote. „Wir sind da“, meinte sie. Erschöpft und mit feuchtem Fell saß ich da und entschied, mich zum ersten Mal in meinem Katzenleben meiner Fellpflege zu widmen. Einerseits war es ein neues Gefühl, andererseits waren mir die Bewegungen vertraut, mit denen ich das Wasser aus meinen Haaren wusch. Meine Zunge war perfekt für diese Aufgabe und nicht so wie meine unförmige, weiche Menschenzunge. Da tauchte die andere Mutter auf und legte einige tote Mäuse, die sie an ihren Schwänzen getragen hatte, und einige andere Leichnamen von kleineren Tieren ab. „Man hört diese Jungen durch den ganzen Wald!“, beschwerte sich die Kätzin. Dann setzte sie sich und stellte sich vor: „Ich bin Blatt.“ Sie hatte gelb-braun getigertes Fell und strahlende blaue Augen. „Ich warte mit euch“, kündete sie noch an und setzte sich. Nach einer Weile hörte ich laute Rufe: „Hier! Hier sind wieder Kratzer!“ Ein anderer Ruf antwortete: „Hier aber auch!“ „Ich gehe hier entlang!“ Schließlich hörte ich das etwas leisere Miauen von Wind: „Sch, jetzt seid doch leise! Ihr verscheucht nicht nur eure Beute, sondern auch diejenigen, die ihr verfolgt!“ Schmunzelnd wartete ich ab, bis die ersten Katzen die Lichtung entdeckt hatten. „Hier! Hier, ich sehe es!“, schrie die erste, es schon wieder Tulpe, nach hinten. „Das ist, als würde man einem Fuchs das Fliegen beibringen“, stöhnte Wolke und machte sich daran, die junge Katze auszuschimpfen. Erschrocken bemerkte ich, dass es schon wieder Abend war. „Ich muss leider wieder gehen“, entschuldigte ich mich. Als ich Panther sah, verabschiedete ich mich auch noch schnell von dem schlanken schwarzen Kater, den ich heute kaum gesehen hatte, und rannte, den Geruchsspuren folgend, nach Hause. Am nächsten Tag war ich in der Schule wieder unruhig und hatte nicht einmal Zeit, nach Steffen zu schauen. Ich schämte mich dafür, dass ich seinen Stundenplan mit den dazugehörigen Räumen auswendig kannte, aber dafür wusste ich, wo er wann war. Und eigentlich kam er mir dienstags zwischen der vierten und fünften Stunde immer entgegen, aber ich war zu beschäftigt, nicht loszurennen, weil meine Beine darauf brannten, sich zu bewegen. Ständig hatte ich das Rauschen der Bäume im Wind, das Plätschern des Baches und alle anderen Dinge im Kopf, die im Wald waren. Nach den Hausaufgaben ging ich sofort nach draußen, um mich zu verwandeln. Vor meiner Haustüre erblickte ich ein blaues Auto. Warum kam es mir so bekannt vor? Verwirrt schüttelte ich die Gedanken ab und wechselte meine Gestalt. Als Katze rannte ich los und konnte den Wind in meinem Gesicht spüren. Es gab doch nichts Schöneres, als frei zu sein, nichts Schöneres als einfach nur zu rennen. So verging eine Woche. Jeden Tag musste ich die Schule überstehen und schaffte es gerade noch so, in der Schule aufzupassen. Es quälte mich jeden Tag, ruhig sitzen zu müssen. Dafür bemerkte ich im Sportunterricht, dass ich mich verbessert hatte. Ina ging es auch jeden Tag besser. Ab und zu fuhren meine Eltern zum Krankenhaus und besuchten sie ohne uns. Auch bei den Katzen fühlte ich mich wohl und schloss Freundschaften mit Birke, der Katze, die mich bei meinem ersten Spiel angegriffen hatte. Vor allem aber verstand ich mich gut mit Panther. Als ich nach einem Wochenende die Schule hinter mich gebracht hatte, ging ich ein weiteres Mal nach draußen. Die Welt schien so perfekt zu laufen, die Spiele in der Katzengruppe machten Spaß, die Schule ging auch schnell vorbei und überhaupt hatte ich immer etwas, worauf ich mich freuen konnte. Glücklich lief ich den vertrauten Weg. Bei der jungen Katzengruppe angekommen, erwartete mich bereits Panther. „Gewitter! Komm schnell!“, rief er mich zur Eile, als ich gerade noch ein paar Meter entfernt war. „Wieso? Was ist?“, wollte ich wissen. Keuchend stand ich neben ihm und blickte über die Lichtung. Die Katzen waren bereits in Zweiergrüppchen aufgeteilt worden. Mit wurde warm ums Herz, als ich sah, dass der Kater auf mich gewartet hatte. „Wind hat gerade eine Aufgabe erklärt“, begann er, „Wir sollen zweit Folgendes über längere Zeit machen: Wir müssen uns ein Thema aussuchen, wie eine Heilpflanze, ein Beutetier oder sonst etwas, und dann so viel wie möglich darüber herausfinden. Das sollten wir heute und Morgen machen. Am Tag danach müssen wir uns ein Spiel überlegen, in dem wir das, was wir wissen, den anderen vermitteln.“ Überlegend setzte ich mich hin. Das klang doch schon mal gut. Es erinnerte mich auch ein bisschen an die Schule: „Recherchiert über eins der folgenden Themen und haltet einen Vortrag.“ Nur leider war ich sehr schlecht darin, mir etwas auszusuchen. „Weißt du schon, was wir nehmen?“, fragte ich zuerst. Vielleicht hatte Panther ja eine gute Idee. Zu meiner Enttäuschung schüttelte er den Kopf. „Wir sollten auf jeden Fall etwas nehmen, was die anderen nicht haben“, meinte er.
soo ganz zufrieden bin ich mit dem Teil nicht, aber naja... es gibt schlimmeres xD
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Di Jul 24, 2012 10:12 am
Oh, ich bin mal wieder die einzige, die deine Teile kommentiert XD Ich sollte am 28. Februar auf die Welt kommen, ich sag da nur, gut, dass das Jahr kein Schaltjahr war Aber letzendlich bin ich dann doch am 5. März geboren.
Es ist mal wieder ein längerer Teil, aber meiner Meinung nach, auch sehr gut gelungen^^ Na ja, jeder hat da echt ne andere Meinung, was du schlecht findest, finde ich gut XD Beeil dich mit dem nächsten
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mi Jul 25, 2012 12:00 am
stimmt xD aber danke =) mit deiner Geburt hattest du ja noch Glüück gehabt Ich finde, wenn man mit Kaiserschnitt auf die Wet kommt, tragen die Eltern die Verantwortung über das Geburtsdatum. sie können sich ja eigentlich den Tag aussuchen und warten nicht auf die Wehen... ich bin zufrieden
16.Teil:
Das, was die anderen nicht hatten… ja, das ergab Sinn, denn dann konnte uns niemand vorwerfen, den anderen nachgemacht zu haben. Aber was nahmen die anderen Katzen? Wahrscheinlich machten sie etwas über Heilpflanzen oder ein bestimmtes Beutetier, wie es in der Erklärung vorgekommen war. Auch Panther überlegte und kniff die Augen etwas zusammen. Er schien hart nachzudenken. „Sollen wir vielleicht Wind fragen? Ob er weiß, was die anderen haben?“, schlug ich vor. Der schwarze Kater verneinte: „Er hat gesagt, wir sollen uns zwei Themen überlegen, eins das wir nehmen wollen und eins als Alternative. Dann fragt er alle einzeln und achtet darauf, dass nicht doppelt vorkommt.“ Wieder brach Schweigen aus. Versunken überlegte ich, was als Thema infrage kam. Welchen Bereich kannte ich außer Pflanze und Beutetier noch? Vielleicht die Katzengruppen? Vielleicht andere, größere Tiere, wie Rehe? Plötzlich fiel mir etwas ein: „Wir könnten Menschen nehmen!“ Panther legte den Kopf schief. „Und warum?“, wollte er wissen. Weil ich selbst einer bin!, dachte ich, antwortete aber: „Die anderen denken bestimmt nicht daran und es gibt so vieles, das man machen kann: Lebensweise, Gewohnheiten, und wie sie mit ihren ganzen Geräten umgehen!“ Die gelben Augen des Katers begannen, zu leuchten. „Das wäre eine Idee! Du lebst doch auch bei Menschen, oder? Wir zwei wissen viel mehr als die anderen. Das ist wirklich ein guter Vorschlag“, freute er sich. „Du hast auch Menschen?“, fragte ich verblüfft. Ich hatte gedacht, Panther lebe hier, mit den anderen Katzen. Aber ich hatte mich wohl getäuscht. „Naja, teilweise. Oft bin ich einfach nur in unserem Garten und genieße die frische Luft.“ Verlegen leckte sich der Kater das Brustfell. Dann wechselte er das Thema: „Was nehmen wir als Alternative?“ Schon wieder musste ich nachdenken. Es gab so vieles, worüber ich etwas herausfinden konnte, aber so wenig, das interessant war. Diesmal war es der schwarze Kater, dem etwas einfiel: „Wir nehmen Gifte. Licht kennt sich gut mit ihnen aus und wir können sie fragen.“ Zustimmend nickte ich und erinnerte mich an die orange-weise Katze, die hier in der Nähe lebte. Schließlich kam Wind vorbei und fragte mit leiser Stimme: „Und, über welches Thema wollt ihr machen?“ Wie aus einem Munde antworteten wir: „Menschen.“ Verblüfft sah uns der Kater an: „Seid ihr sicher?“ Bekräftigend nickte ich und erklärte, dass wir beide bei Menschen leben würden und uns auskannten. „Aber worüber wir genau ein Spiel erfinden, also Lebensart oder Essgewohnheiten, das müssen wir uns noch überlegen“, sagte Panther noch schnell. Es klang, als rede er über eine seltene Tierart. Wir konnten dieses Thema wählen und zu unserer Freude hatte keine andere Katze daran gedacht, etwas über Menschen zu machen. „Jetzt müssen wir planen“, erklärte mir Panther, „Über was machen wir genau und wie lässt sich am Schluss ein Spiel daraus formen?“ Zusammen überlegten wir. Es dauerte bis zum Abend, als wir uns endlich geeinigt hatten: Wir würden das Verhältnis von Menschen zu Katzen unter die Lupe nehmen. Das war sowieso interessant für die meisten, die mit Menschen keine Erfahrungen hatten. In Gedanken versunken machte ich mich auf den Heimweg. Es war schon später Nachmittag und vielleicht konnte ich heute etwas früher da sein als sonst. Morgen würde ich, bevor ich zu der Katzengruppe ging, ein paar Menschen auf der Straße um die Beine streichen und mal sehen, wie die meisten darauf reagierten. Mit Panther hatte ich ausgemacht, dass wir uns danach erst treffen würden und unsere Informationen austauschen würden. Wenn das nicht reichte, würden wir eben zu zweit noch einmal in die Stadt gehen oder ein paar andere Katzen befragen. Ich hatte nicht auf meine Umgebung geachtet und wurde deshalb überrascht, als plötzlich Staub vor mir stand. Er sah sehr wütend aus und schlug mit dem Schwanz. „Wo warst du?“, fauchte er und mit geweiteten Augen wich ich zurück. Er klang sehr furchteinflößend und schien jeden Moment auf mich losgehen zu wollen. „Ich war bei der Katzengruppe, zu der du mich geführt hast“, antwortete ich leise, ängstlich. Überrascht musterte ich ihn. Was war los mit dem sandfarbenen Kater? Hatte ich etwas falsch gemacht? Abrupt wechselte er das Thema: „Du wohnst nicht in diesem Haus und du hast weder Geschwister, noch Vater, noch gestorbene Mutter.“ Diese Lüge war zu schnell aufgeflogen und es dauerte eine Weile, bis mir klar wurde, dass auch ich damit aufgeflogen war. „Äh… Ja…“, brachte ich heraus und überlegte fieberhaft, was ich nun machen sollte. Weitere Notlügen würden mir nicht helfen. Und die Wahrheit? Wohl auch nicht. Da fiel mir etwas auf: „Woher weißt du das alles?“ Gleichzeitig ärgerte ich mich, dass ich so schnell aufgegeben hatte und mich nicht verteidigt hatte. Ich hätte mich vielleicht noch retten können, wäre ich schlau genug gewesen. Aber jetzt… „Ich war bei dir „zu Hause“! Dort habe ich gemerkt, dass dein Geruch nur an einer Strecke zu riechen ist und dass er sehr leicht ist. Du warst in diesem Haus bisher einmal und du bist von dem einem Zimmer in das andere und wieder zurück gelaufen!“, polterte der Sandfarbene. Erschrocken zuckte ich zurück. Was sollte ich sagen? Wie konnte ich dies erklären? Schließlich versuchte ich, etwas Neues zu erfinden und öffnete den Mund. Doch sobald er es sah, unterbrach er mich: „Nein, Gewitter, bevor du noch etwas sagst, versuche es einfach mit der Wahrheit! Ich kann alles nachprüfen, und wenn du mir jetzt nicht sagst, was los mit dir ist, dann war´s das!“ Ich musste die Wahrheit sagen. Eigentlich war mir nicht klar, was Staub mit „das war´s dann“ meinte, aber es klang nicht gut, wie er es aussprach. So begann ich stockend: „Also, es ist alles nicht so, wie es scheint.“ Na toll. Einen schlimmeren Anfang hätte ich gar nicht wählen können. Was, dachte er überhaupt, verschwieg ich ihm? Schnell erzählte ich weiter: „Ich… bin nicht so, wie du denkst, dass ich bin.“ Jetzt, sag schon! „Ich bin keine Katze. Ich bin ein Mensch.“ Die Worte waren heraus. Ich musste tief durchatmen und wich Staubs Blick aus. „Ich wurde als Mensch geboren und lebe in einer normalen Familie. Beim letzten Gewitter wurde ich von einem violettem Blitz getroffen und seitdem kann ich mich verwandeln.“ Meine Erklärung musste nicht sehr glaubwürdig klingen. Als ich endlich aufsah, war der Kater äußerlich ganz ruhig, nur seine zuckende Schwanzspitze zeigte, wie sehr er sich zusammennahm. „Ein Letztes Mal: Sag mit dir Wahrheit!“, presste er zwischen den Zähnen hervor. „Dies ist die Wahrheit!“, widersprach ich heftig. Mir wurde klar, dass ich ihn nicht mit Worten würde überzeugen können. Als ich mich beruhigte, beschloss ich, mich zu verwandeln und stellte mir vor, wieder ein Mensch zu werden. Tatsächlich wuchs ich, meine Haare verschwanden und alles an mir veränderte sich, bis ich als Mensch im Wald stand und auf den sandfarbenen Kater hinabblickte, der mir plötzlich klein und zerbrechlich vorkam. Staub riss die Augen weit auf und legte die Ohren an. Langsam wich er zurück. Schnell machte ich mich wieder an die Rückverwandlung. Wieder in meinem Katzenkörper schaute ich den Kater erwartungsvoll an. Wie war seine Reaktion? Sie fiel ganz anders aus als erwartet. Ich hatte geglaubt, er würde nun alles begreifen und sich mit mir über diese seltsame Veränderung unterhalten. Doch stattdessen drehte er sich um und rannte, als würde er sein Leben retten müssen.
dieser Teil ist lol =) xD, ne scherz
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mi Jul 25, 2012 1:33 am
Jetzt kommentiere ich auch mal wieder. Es ist total cool gewesen. Ich finde aber es war ein Fehler von Celli bzw Gewitter es ihm zu sagen. Er hat jetzt bestimmt Angst. Und vieleicht kann sie dann garnichts mehr mit den andere Katzen machen.
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mi Jul 25, 2012 4:34 am
danke =) Jaja, du wirst schon sehen
17. Teil:
„Bitte, sag es niemandem!“, schrie ich ihm, so laut ich konnte, hinterher. Er konnte nun alles denken, was er wollte, aber er durfte unter keinen Umständen den anderen Katzen davon erzählen. Sie würden mich für ein Monster halten. Betrübt kehrte ich nach Hause zurück. Die Wahrheit hatte mir kein Gefühl der Freiheit gegeben, wie sie es sonst nach einer Lüge tat. Es war alles nur komplizierter. Am nächsten Tag war wieder Mittwoch. Eine ganze Woche war vergangen, fiel mir auf. Und es erschien mir wie Jahren, als ich das letzte Mal Religion hatte. Heute war es noch viel schlimmer: Ständig musste ich an den Wald denken und mich fragen, was Staub nun machen würde. Ich wollte ihn aufsuchen und um Verzeihung bitten, ihn angelogen zu haben. Die Lehrer ermahnten mich mehrere Male. In Englisch kam es sogar vor, dass ich zum Rektor musste. Schlagartig wurde ich ruhig. Ich war noch nie bei unserem Schulleiter gewesen. Eigentlich war ich nie so unruhig, dass ich zu ihm musste. Aber nun war es so weit. So würdevoll wie möglich verließ ich den Klassenraum und ging durch die leeren Flure. Es war alles so still- jeder Schüler konzentrierte sich in seinem Klassenzimmer. Die Situation erinnerte mich daran, als ich nachts hinausgegangen und durch die Gegend gerannt war. Das Laufen minderte meine Unruhe und Aufgeregtheit. Als ich zwei Treppen hinuntergestiegen war, erkannte ich schon das gläserne Sekretariat, in dem die Verwaltung war. Ich wusste, dass eine Tür zum Rektor abführte, der dort sein Büro hatte. Als ich in dem Raum war, lächelte mich die Sekretärin an und nachdem ich ihr erklärt hatte, was ich hier wollte, meinte sie: „Nimm doch bitte Platz, Herr Buchen ist gerade noch beschäftigt.“ Vor dem Tisch standen drei Stühle und ich setzte mich einfach. Mir wurde unwohl, weil jeder, der an den Glaswänden vorbei ging, mich sehen konnte. Aber zu dieser Zeit liefen nicht so viele Schüler herum, hoffte ich. Während ich wartete, sah ich aber trotzdem einen Schüler herumlaufen. Ein heißer Blitz durchzuckte mich, als ich bemerkte, dass es Steffen war. Er kam direkt auf mich zu. Nachdem er die Tür geöffnet hatte, sagte er fast dasselbe wie ich zu der Sekretärin: „Ich muss zum Rektor.“ Auch ihm antwortete sie: „Natürlich. Setze dich kurz, Herr Buchen hat gerade noch zu tun.“ Er setzte sich neben mich. Eine Unruhe, wie die im Unterricht, ergriff mich und ich wollte mich am liebsten bewegen, konnte aber nicht. Steffen saß neben mir. Jetzt stell dich nicht so an, grollte ich im Inneren. Während ich dasaß und den Blick möglichst gesenkt hielt, bemerkte ich, dass Steffens Fuß sich bewegte. Er schien einen unhörbaren Rhythmus zu klopfen. War er vielleicht genauso unruhig wie ich? Da bewegte sich die Tür des Schulleiters und einer der Lehrer kam heraus. Er nickte uns freundlich zu. „Geh du zuerst“, wandte Steffen plötzlich das Wort an mich. Hitze schoss in meinem Kopf und ich erwiderte, möglichst ruhig: „Okay.“ Wie gesagt war ich noch nie beim Rektor gewesen und ich wusste wirklich nicht, was ich tun sollte. Sein Zimmer war klein und sparsam eingerichtet. Herr Buchen selbst sah ebenfalls sehr klein hinter dem großen Tisch aus. Er hatte eine Brille, einen weißen Haarkranz und obwohl ich ihn schon manchmal gesehen hatte, kam es mir vor, als träfe ich ihm zum ersten Mal. „Und was hast du angestellt?“, wollte er wissen, ohne aufzublicken. Ich schloss befangen die Tür und antwortete schüchtern: „Ich bin zu unruhig.“ Den Blick immer noch auf irgendeine Akte gerichtet antwortete der Schulleiter: „Ach so. Dann renn zweimal um das Gebäude und kehre zurück zu deiner Klasse.“ Damit schien ich entlassen zu sein. Verwirrt kam ich aus der Tür heraus. Meinte er das ernst oder machte er nur einen Spaß? Woher sollte ich das wissen? Steffen ging gleich nach mir in das Büro und ich entschied, die Sekretärin zu fragen: „Ich soll zweimal um die Schule rennen. Ist das ernst gemeint?“ Die Frau lachte und antwortete mir: „Ja, ich schätze schon. Herr Buchen ist schwer beschäftigt und entscheidet sich in letzter Zeit immer mehr für die praktischen Methoden, Schüler zu beruhigen.“ So ging ich nach draußen. Ein frischer Wind wehte mir sofort entgegen und schien mich zu begrüßen. Am liebsten hätte ich mich auf der Stelle verwandelt, doch ich ließ es lieber. Hier konnten mich manche Schüler durch die Fenster beobachten. Meine Beine freuten sich. Ein waches Gefühl durchströmte mich, als ich losrannte. Mein Klassenzimmer, das Büro des Rektors, die ganze Schule kam mir plötzlich so eng und stickig vor. Ich wollte rennen, immer weiter und weiter. Nach der ersten Runde war es, als könnte ich fliegen. Das Glücksgefühl schien sich nicht trüben zu lassen. Da hörte ich Schritte. Ich wollte nicht stehen bleiben, tat es aber trotzdem. Steffen war da. „Warte!“, rief er, etwas außer Atem. „Ich muss auch rennen“, erklärte er, als er neben mir stand. „Okay“, meinte ich und trabte los, den Blick wieder gesenkt. „Wie heißt du eigentlich?“, wollte er wissen. „Celina. Und du?“, antwortete ich und ein warmes Gefühl durchströmte mich, abgekühlt von dem Wind. „Steffen“, sagte der Junge und beschleunigte etwas. Auch ich nahm wieder volles Tempo auf und während ich mich bewegte, war plötzlich alles vergessen: Dass der Junge, den ich toll fand, neben mir lief, dass ich die Schule satt hatte und dass daheim nichts klappte. Viel zu schnell kam der Haupteingang in Sicht. Zu meinem Bedauern bremste ich ab und alle Sorgen stürmten wieder auf mich ein. „Dann, bis irgendwann mal“, erklärte Steffen, als wir uns an der Treppe trennten. „Tschüss“, sagte ich noch schnell und rannte hoch zu meinem Raum. Nun war ich schon etwas erschöpft, aber auch ruhig. Der Rest des Tages verlief schneller als sonst, worüber ich sehr erleichtert war. Der Drang, nach draußen zu gehen, hatte sich soweit gelegt, dass ich auch etwas daheim bleiben konnte und Florian sogar bei den Hausaufgaben half. Das kam eigentlich nie vor. Schließlich ging ich aber doch noch nach draußen und verwandelte mich. Traurig dachte ich an Staub- er wollte mich wohl nicht mehr sehen. Aber nun wollte ich das Projekt, das Panther und ich machten, ausführen. Neben der Hauptstraße waren viele Menschen. Zuerst war ich vorsichtig, denn manche hielten mich vielleicht für einen Streuner, aber nach einer Weile vergaß ich diese Tatsache. In meinem Kopf führte ich eine Liste und nach einer halben Stunde merkte ich mir das Ergebnis. Mit wunden Pfoten raste ich durch den Wald und spürte den Wind wieder im Gesicht. Es gab doch einfach nichts Herrlicheres. Mein Kopf hatte sich geleert, als ich die Lichtung erblickte, auf der ich mich sonst immer mit der Katzengruppe traf. Alle waren in Zweiergrüppchen versammelt und besprachen etwas, andere verließen oder betraten gerade die Lichtung und wieder andere saßen alleine, schienen zu warten und wuschen ihr Fell. Da Panther noch nicht da war, setzte ich mich an den Rand und kratzte mit meinen Krallen etwas in den Boden, um mir die Zahlen merken zu können: 11 von 19 Personen hatten mich ignoriert, fünf davon hatten mich weggescheucht und die restlichen drei hatten mich gestreichelt, davon waren zwei Kinder.
xD
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mi Jul 25, 2012 6:58 am
OOoooh spannend. doch ich weiß Leider immer noch nicht ob die andern Kazen es schon wissen und sie verabscheuen. Und was über Staub weiß ich auch noch nicht. Spann mich nicht so auf die Folter schreib schnell weiter
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mi Jul 25, 2012 9:51 am
Puuh, dann hatte ich gleich zwei Teile auf einmal zu lesen =) Ich muss Nacht recht geben: Du bist ganz shcöne gemein, dass du immer an so spannenden Stellen aufhören musst!
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mi Jul 25, 2012 11:14 pm
danke =) tut mir leid, wenn ich an so spannenden Stellen aufhöre. Ich möchte die Teile nur gleichgroß machen xD
18.Teil:
Schließlich nahm ich mit meinen Ohren leichte Pfotenschritte war und hob den Kopf. Bei dem Anblick des schwarzen Katers hüpfte mein Herz ein bisschen. „Hallo Panther“, begrüßte ich ihn und schnurrte automatisch. „Hallo“, sagte auch er und kam sofort aufs Thema zu sprechen: „Was hast du herausgefunden?“ Weil ich wusste, dass er sich bestimmt nicht mit Statistiken und Prozentzahlen auskannte, und weil ich mir nicht sicher war, ob Katzen überhaupt zählen konnten, antwortete ich einfach: „Die meisten Menschen, denen ich auf der Straße begegnet bin, haben mich ignoriert. Ein paar wenige wollten mich verjagen und ganz wenige, vor allem aber auch Kinder, haben mich gestreichelt.“ Auch Panther hatte etwas Ähnliches herausgefunden. „Was brauchen wir noch?“, überlegte ich gerade, als ich eine vertraute Gestalt am Rande der Lichtung sah. Staub war gekommen. Auch wenn es sein konnte, dass er nicht in meiner Nähe sein wollte, entschuldigte ich mich kurz bei dem schwarzen Kater und rannte auf den älteren zu. „Staub!“, rief ich verzweifelt. Der Sandfarbene sah mich und kniff die Augen zusammen. „Es tut mir leid, ich wollte dir keine Angst einjagen. Du musst verstehen, genau deshalb habe ich niemandem davon erzählt“, versuchte ich schnell zu erklären. Da legte er mir eine Schwanzspitze auf die Schulter und meinte mit ruhiger Stimme: „Es ist in Ordnung. Wenn es so ist, ist es nun mal so- keine Sorge, ich sage niemandem etwas.“ Unsagbare Erleichterung durchflutete mich. „Danke“, hauchte ich glücklich. Nun lastete eine Sorge weniger auf meinen Schultern. Als ich mich umdrehte, musterte mich Panther. Er hatte sich nicht von der Stelle bewegt, an der ich ihn zurückgelassen hatte. „Entschuldigung“, meinte ich noch einmal, „Ich musste noch etwas mit ihm klären.“ Die Zeit verging viel zu schnell. Wir ordneten alles noch einmal neu ein: Es gab gute Menschen, böse Menschen und Menschen, die einfach wegschauten. Logisch ordneten wir sie ein und entschieden, noch ein paar Hauskatzen der Umgebung zu fragen. „Kommt den Rudeln nicht zu nahe!“, rief uns noch Wind hinterher. Er hatte uns Erlaubnis gegeben, alleine durch die Straßen zu gehen. „Ich glaube, ich weiß noch wo ein paar Katzen leben“, verkündete Panther sogleich und steuerte auf ein großes Haus mit einem Garten zu. So befragten wir einige Hauskatzen, aber auch Streuner, wie sie Menschen einschätzten und wie ihr Verhältnis zu ihnen war. Viele unterstützten unseren Gedankengang mit den verschiedenen Menschen-„Arten“, wie ich es genannt hatte, aber manche meinten auch, dass es nur böse Personen geben konnte. Schließlich wurde es wieder Abend. „Ich muss dann gehen“, verabschiedete sich Panther. Einen Moment schien er noch etwas sagen zu wollen, ließ es dann aber und meinte dann: „Bis Morgen.“ Ich wurde traurig, dass ich schon heim musste, aber sagte dennoch mit einem Schnurren: „Bis Morgen.“ Als ich wieder nach Hause kam, hörte ich den Fernseher. „Mam? Jens? Ich bin wieder da!“, rief ich. Da rannte meine Mutter mit bleichem Gesicht auf mich zu. „Was ist los?“, wollte ich verwirrt wissen. Was war denn nun schon wieder geschehen? „Inas Zustand hat sich verschlechtert. Ihr Bein hat sich innerlich entzündet. Sie versuchen, die Wunde mit einer Operation zu entfernen, aber es geht ihr immer schlechter. Sie hat hohes Fieber, und… und…“, ihr fehlten die Worte. Mir auch. Ina ging es schlechter? Oh nein! Nicht nach der Erleichterung, dass sie noch lebte! Mir wurde leicht schwindelig und ich führte meine Mutter oder wurde ins Wohnzimmer von meiner Mutter geführt, das konnte ich nicht sagen. Irgendwie gelangte ich an ihrer Seite zu den andern. So schlimm ist es auch wieder nicht. Mam übertreibt doch immer!, redete ich mir ein. Doch auch der Rest der Familie war sehr still. Sie starrten entweder auf den Fernsehbildschirm, obwohl sie bestimmt nicht zusahen, oder auf den Boden. „Sie wird das schaffen. Sie ist stark. Sie wird nicht sterben…“, murmelte meine Mutter. An diesem Abend ging ich geplagt von Ängsten ins Bett und konnte lange Zeit nicht einschlafen. Als es mir schließlich gelang, träumte ich nur schlecht, vergaß das Geträumte aber schnell. Am nächsten Tag fiel mir auf, dass es schon Donnerstag war und auf das Wochenende zuging. Das hieß, ich konnte auch vormittags nach draußen. In der Schule hielt mich wieder dieselbe Unruhe gefangen, doch diesmal nahm ich mich zusammen und gab mir Mühe, nicht auszurasten. Es war einfach nur schlimm, dasitzen zu müssen. Viel lieber wollte ich rennen. Doch das durfte ich bestimmt nicht. Sobald ich daheim war, konnte ich es kaum erwarten, nach draußen zu gehen. Mit aller Willenskraft, die ich besaß, zwang ich mich zum Hausaufgaben machen und lief erst dann in den Wald. Schneller als je zuvor war ich wieder bei der Lichtung. Mein Herz erwärmte sich bei dem Gedanken, mir mit Panther ein Spiel auszudenken. Es würde bestimmt lustig werden. Die Sonne schien kräftig und es wurde warm, doch die Bäume spendeten genügend Schatten. Panther wartete bereits auf mich. „Ich habe eine Idee!“, rief er sofort aufgeregt und erklärte mir seinen Vorschlag. Wir arbeiteten daran und diskutierten, dann bauten wir noch einmal alle Fakten auf, sahen nach, ob ungefähr alles darin war, was wir herausgefunden hatten und durchsprachen schließlich noch die Regeln. Zum Ende des Tages hatten wir ein passables Spiel aus dem Hut gezaubert und ich war zufrieden. Am liebsten hätte ich bei Panthers Hand eingeschlagen, aber als Katze ging das nicht so gut. Außerdem käme das auch etwas seltsam. Schnurrend verabschiedeten wir uns und ich fühlte ein Ziehen in der Brust. Plötzlich bemerkte ich, dass etwas nicht mit mir stimmte. Am Rand der Lichtung blieb ich stehen und drehte mich noch einmal um. Der schwarze Kater lief durch die Bäume. Jede seiner Bewegungen war so anmutig und sein Fell glänzte wie Tau in der Sonne. Mir wurde klar, dass ich verliebt war. In eine Katze! Ich war wirklich in eine Katze verliebt… Oh nein. Naja, so schlimm war das gar nicht, oder? Als Mensch aber schon. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Das wurde mir alles zu seltsam. War ich nun ein Mensch oder eine Katze? Wie konnte ich beides sein? Und was sollte ich machen? Auf dem Heimweg hatte ich bereits einen Plan. Ich kannte mich überhaupt nicht aus, in diesen Dingen, so würde ich es auch einfach lassen. Vielleicht schaffte ich es, meine Gefühle zu unterdrücken. Welcher Mensch schaffte es schon, eine Katze zu lieben? Also, so richtig zu lieben? Als mein Haus in Sicht kam schüttelte ich erneut den Kopf und sagte mir: Celli, du übertreibst. Na und, er gefällt dir eben! Du musst deshalb doch nicht gleich verliebt sein! Meine Hände zitterten, als ich aufschloss. Tief in meinem Herzen sehnte ich mich nach dem Wald- oder war es in Wirklichkeit Panther, der mich ständig in diese Unruhe versetzt hatte? In der Wohnung erkundigte ich mich zuerst nach Ina. Es gab noch keine Nachricht, wie die Operation verlaufen sei, denn Mam und Jens waren noch im Krankenhaus und sahen nach ihr. Sie wollten die Nummer ihres Zimmertelefons mitbringen. Sahra saß in der Küche und starrte vor sich hin. „Sie… sie darf nicht sterben“, murmelte sie mit schwacher Stimme, als hätte sie diesen Satz schon etliche Male wiederholt.
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mi Jul 25, 2012 11:31 pm
Die Teile gleich groß machen, waa für einw tolle Ausrede XD Aber na ja, wie du meinst Jettt scheinst du ja wenigstens ein bisschen Erbahmen mit uns gehabt zu haben, wieder ein sehr guter Teil!
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Do Jul 26, 2012 12:28 am
xD wenigstens bin ich kreativ Ne scherz, was soll ich denn machen, wennn ich mit einem langweiligen Teil aufhöre und ihr nicht weiterlesen wollt?
19.Teil:
Mitfühlend setzte ich mich neben sie. Eigentlich mochte ich Ina nicht so sehr. Na klar, sie war meine Schwester und die natürliche Geschwisterliebe existierte auch zwischen uns, aber sonst hatte ich mich immer über sie geärgert. „Es wird alles gut werden“, meinte ich langsam. Wie sehr ich dies doch selber hoffte! In meinem Kopf fuhren die Sorgen um Ina mit der Verwirrung über Panther Karussell. Schnell unterbrach ich meine Gedanken und fragte meine Schwester: „Sollen wir ein Abendessen machen?“ Schwach nickte diese. „Na komm, steh auf. Was sollen wir denn kochen?“, wollte ich, bemüht optimistisch, wissen. Mit allem, was ich konnte, sorgte ich für eine bessere Stimmung und brachte Sahra schließlich zum Lachen. Als wir mit Mühe und Not eine Suppe gekocht hatten, riefen wir die Kleinen und aßen danach mit Finn etwas. Einen halben Liter ließen wir für unsere Eltern übrig. Mir fiel angenehm auf, dass es gar nicht so schlecht schmeckte. Der nächste Tag rückte heran. Schule war schlimmer denn je. „Celina, wie wäre es mit dir? Kannst du den Satz übersetzen?“ und „Celina, pass doch mal auf und beantworte mir die Frage!“ machten mir das Leben schwer. Todmüde kehrte ich nach Hause zurück und legte mich erst einmal auf mein Bett. Dort wusste ich nicht, ob ich eingeschlafen war, denn mein Kopf war so voll, dass ich nicht zwischen wach sein und Schlaf unterscheiden konnte. Ich dachte an meine Eltern. Mam und Jens waren noch immer im Krankenhaus und waren nur nachts kurz zurückgekommen. Sie hatten uns weder Nummern da gelassen, noch irgendwelche anderen Nachrichten. Wir würden uns aber mit dem Geld aus den Geheimverstecken, das für solche Fälle dort deponiert war, begnügen und damit einkaufen gehen. Benommen stand ich irgendwann wieder auf und tröstete mich mit dem Gedanken, dass ich gleich in den Wald und zu Panther gehen konnte. Wie im Zeitraffer erlebte ich, dass ich nach draußen ging und mich verwandelte. Ein weiteres Mal kam die Frage in mir hoch: Was war ich eigentlich? Ursprünglich war ich davon ausgegangen, dass ich ein Mensch war, aber mit jeder Sekunde, die ich auf Samtpfoten zubrachte, zweifelte ich mehr daran. Wütend schob ich die Gedanken aus meinem Kopf und rannte los. Der Wind streichelte mein Gesicht, der Boden schien vor mir zurückzuweichen. Fast flog ich, so hatte ich das Gefühl. Da ich so schnell gerannt war, kam ich nach kurzer Zeit keuchend an der Lichtung an. Dieses Mal vermied ich es, nach Panther Ausschau zu halten und setzte mich einfach an den Rand der Lichtung. Während ich meine Pfote wusch, hörte ich, wie Wind seine Stimme erhob: „Kommt schon, hört zu! Wir wollen mit den Spielen beginnen!“ Das klang fast wie bei den olympischen Spielen, fand ich mit zuckenden Schnurrhaaren. Da hörte ich ein Schnurren in meinem Ohr. „Hallo Gewitter!“ Erschrocken drehte ich mich um. „Hallo Panther“, meinte ich erleichtert, wich aber seinem Blick aus. Im nächsten Moment wundere ich mich über mich selbst. Warum war ich so erschrocken ? Wer hätte es sonst sein können? Warum verhielt ich mich so abweisend? Mit einem Schwanzschlagen forderte ich ihn auf, dem Anführer der Gruppe zuzuhören, denn Wind erklärte gerade: „Einer von euch kommt vor und ich entscheide mich einfach spontan für jemanden, der dann mit seinem Partner ein Spiel spielt.“ „Geh du“, schlug ich vor und betrachtete einen Grashalm. „Gewitter… Gewitter! Was ist mit dir los?“, wollte der schwarte Kater wissen. Verlegen blickte ich in seine Augen und mir wurde angenehm warm, mein Pelz kribbelte. Seine Augen waren von einem strahlenden Gelb, wie die Sonne. Sofort verlor ich mich in seinem Blick, bis ich mir einen Ruck gab. „Nichts. Und jetzt geh schon.“ Belustigt schnurrend sah ich ihm nach. Sobald er seine Aufmerksamkeit dem ausgewachsenen Kater geschenkt hatte, seufzte ich leise. Was sollte ich machen? Es war so schön, mit ihm zusammen zu sein. Doch war es auch richtig? Meine Fragen wurden unterbrochen. „Tulpe, Schatten, ihr fangt an.“ Warum waren es immer die zwei Geschwister, die gewannen? Als hätte Birke meine Gedanken gelesen, beugte sie sich zu mir herüber: „Tulpe und Schatten sind Winds Junge. Sie sind außerdem die Ältesten von uns. In ein paar Monaten werden sie in eine andere Katzengruppe gehen müssen.“ „Das ist aber ungerecht“, fand ich und schaute auf, als ich Panthers Geruch bemerkte. Er kam auf mich zu und wir setzten uns in die Mitte der versammelten Jungkatzen, vor denen die beiden Geschwister nun sprachen. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken, selber unser Spiel erklären zu müssen. Sofort verschob ich dieses Problem auf später und hörte zu: „Wir haben uns über Eichhörnchen informiert. Unser Spiel geht folgendermaßen: Die Hälfte von der Gruppe sind Eichhörnchen. Ihr müsst in die Bäume klettern. Die andere Hälfte sind die Jäger. Diese müssen es schaffen, ein Eichhörnchen zu fangen. Wenn sie es gefangen haben, wird es automatisch ein Jäger. Ihr dürft nur bis zu drei Bäume in jede Richtung laufen.“ Das Spiel, das Tulpe erklärt hatte, kam mir etwas bekannt vor. Hatte ich so etwas Ähnliches nicht im Kindergarten gespielt? Vielleicht war es einfach ein lustiges Spiel, das sowohl Menschen als auch Katzen bevorzugten. Als Schatten vortrat und die Jagdtechniken erklärte, mit denen wir ein „Eichhörnchen“ fangen sollten, hörte ich dem rot-Getigerten gut zu. Nachdem die Gruppen eingeteilt worden waren, ging es los. Die Geschwister hatten mich zum „Eichhörnchen“ ernannt und Panther war ein Jäger. „Los!“, rief Wind und sofort begann eine wilde Jagd. Ich wusste nicht mehr, wer zu welcher Gruppe gehörte und flüchtete einfach vor jedem. Plötzlich sprang ein rötliches Junge auf mich und rief: „Hab dich!“ „Also, bin ich jetzt ein Jäger?“, fragte ich vorsichtshalber noch einmal nach. Der kleine Kater nickte und verschwand. Mich neu orientierend versuchte ich zu erkennen, wer zu wem gehörte. Es waren weniger „Eichhörnchen“ da wie zuvor, glaubte ich, aber genauer konnte ich es auch nicht sagen. Zu groß war das Getümmel. „Wald! Hierher!“, rief plötzlich eine Stimme. Ich sah schnell genug auf, um den kleinen orangenen Kater wieder zu sehen, der zu Schmetterling, dem weißen Jungen, hüpfte. Sofort hängte ich mich an die beiden heran, weil ich wusste, dass sie auf meiner Seite standen. Mit ihrer Hilfe schaffte ich es auch, ein „Eichhörnchen“ zu fangen. So ging das noch zwei weitere Spiele lang. Manche Katzen hier waren erstaunlich kreativ. Außerdem machten die Spiele Spaß- nicht so wie in der Schule. Es könnte auch daran liegen, dass alle hier Spiele spielen wollten und nicht wie in meiner Klasse nur stumm am Rand saßen. Schließlich wurden Panther und ich ausgewählt. Mit klopfendem Herzen stand ich vor der Menge und ließ Panther reden: „Wir haben Menschen.“ Sofort konnte ich Getuschel hören und senkte den Blick. „Es geht um die Beziehung zwischen Menschen und Katzen“, fuhr der schwarze Kater ungerührt fort und ließ seine Augen über die Katzen schweifen. „Ein paar von euch sind die Katzen und einige sind gute Menschen, andere schlechte und wieder andere Menschen, die Katzen ignorieren. Aber wer was ist, das müssen die Katzen herausfinden. Zuerst: Wer möchte Katze sein?“
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Do Jul 26, 2012 10:27 am
Ehrlich gesagt komme ich manchmal mit deinen beiden Geschichten durcheinander. Aber das ist ja egal, wenn ich mich erst durch ein laar gelesene Sätze wieder eingefunden habe, geht es ja^^ Den Teil finde ich wieder mal sehr gut, die Spannung ist noch auszuhalten
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Do Jul 26, 2012 9:05 pm
Also. Ich finde die Kapitel mal wieder klasse.
@Wyvern Stimmmt. Weil du spannend aufhörst will ich erst recht weiterlesen. Irgendwie auch ähnlich bei den Kapiteln in Büchern.