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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Sa Jul 28, 2012 11:04 pm
danke @Nacht: Ja, das war vor allem bei den Tributen von Panem so, dass die immer an einer verdammt spannenden Stelle das nächste Kapitel gemacht haben (was das Aufhören erschwert >.<)
20.Teil:
Innerlich bewunderte ich Panther, dass er so ruhig und deutlich sprach. In der Schule bekam ich schon Panik, wenn ich mich nur meldete. Da traf mich sein Blick und ich forderte mein Gehirn auf, zu denken. Ich musste die Katzen einteilen, fiel mir endlich auf. Natürlich wollten alle die Katzen spielen. Darauf achtend, nicht Schatten oder Tulpe zu wählen, suchte ich mir so viele heraus, dass am Schluss neunzehn Katzen übrigblieben. Ich wollte es mir am einfachsten machen. „Ich ernenne zwei Gute, fünf Ignorierende und zwei Böse“, murmelte mir Panther zu. „Gut, ich mache den Rest.“ Dann baten wir die ausgewählten Katzen auf die eine Seite der Lichtung und flüsterten den anderen ins Ohr, was sie sein würden, sodass am Ende die Zahlen stimmten. Schließlich forderten wir die ausgewählten Katzen auf, zu den „Menschen“-Katzen zu gehen und sie auszutesten, was sie für welche waren. Dabei hatten wir ihnen erklärt, wie die meisten aussahen: Freundliche Menschen hatten oft Kinder dabei oder waren selber sehr jung. Die Bösen waren oft groß und sahen furchteinflößend aus. Nach einer Weile hatte endlich jede Katze den Dreh heraus und konnte an der Mine der „Menschen“-Katze ablesen, ob sie zu ihr hingehen konnte oder ob sie es lieber lassen sollte. Als unser Spiel vorbei war, wurde es auch spät. „Danke, Panther. Das haben wir zwei gut hingekriegt“, seufzte ich erleichtert. Aber schon wieder überkam mich tiefe Trauer als ich daran dachte, dass ich schon nach Hause musste. Aber war Morgen nicht Wochenende? Ich konnte endlich ausschlafen und, noch viel wichtiger, die ganze Zeit bei Panther sein. „Ich fand es auch toll“, erwiderte er mir und schnurrte. „Ähm… Wollen wir uns heute noch einmal treffen?“, fragte er mich plötzlich. Überraschung und gleichzeitig Wärme durchfluteten mich. „Ja, gerne. Wann ist dir es denn recht?“ Der schwarze Kater überlegte kurz und meinte dann: „Mitternacht. Das ist doch in Ordnung, oder? Wegen deinen Menschen…“ „Jaja, es geht schon. Ich komme schon irgendwie raus“, beschwichtigte ich ihn sofort. „Hier passt es doch oder?“ Stürmisch nickte er und plötzlich war alle Verlegenheit aus seinem Blick verschwunden. „Klasse! Dann, bis später.“ Er stürmte in die entgegengesetzte Richtung und verschwand. Mit klopfendem Herzen schaute ich ihm einen Moment nach und machte mich auch auf den Rückweg. Es war, als schwebte ich auf Wolken. Das kam doch einer Verabredung sehr nahe, oder? Panther wollte vielleicht auch mit mir zusammen sein. Hoffentlich. Was war, wenn er mich nur enttäuschte? Was sollte ich machen? Daheim aß ich nur ein Butterbrot und setzte mich auf mein Bett, den Wecker ständig im Blick. Es dauerte noch fünfeinhalb Stunden! Ungeduldig lauerte ich darauf, dass sich die Anzeige veränderte und gab nach zwei Minuten auf. Irgendetwas musste ich doch tun können… Hausaufgaben vielleicht? Nein, die nötige Ruhe und Konzentration fehlte mir. Als Katze musste ich mir keine Gedanken um Kleidung machen, trotzdem fragte ich mich, wie lange es dauern würde, bis ich gewaschen war. Stimmt, ich könnte mich unter die Dusche stellen und meine Haare so weich und glänzend wie möglich machen. Das sähe doch bestimmt schön aus. Verwirrt saß ich also auf meinem Bett und dachte nach. War es richtig, was ich tat? Was sollte ich sonst machen? Ich war noch nie von einem Jungen eingeladen worden und für mich galt Panther als Junge. Aber ich würde niemandem davon erzählen können, wurde mir klar. Am liebsten hätte ich meine Tagebücher wieder ausgebuddelt und hätte alles hineingeschrieben. Aber ich hatte gelernt und wollte nicht, dass dieses Geheimnis meinen kleinen Geschwistern in die Hände fiel. Die Zeit verstrich zäh. Unendlich lange schien ich auf meinem Bett zu sitzen, bis es dunkel wurde. Zehn Uhr. Am besten, ich schlief etwas und ließ mich dann viertel vor Zwölf wecken. Dann hatte ich noch Zeit, nach draußen zu kommen. Als ich aber im Bett lag, fand ich noch weniger Ruhe. Im Dämmerschlaf hörte ich den Wecker. Die Aufregung ließ mich hochfahren und schnell schaltete ich das Geräusch ab. Mit einem Blick aus meinem Fenster vergewisserte ich mich, dass ich keine Möglichkeiten hatte, als Katze nach unten zu kommen und schlich mich so zur Haustüre. Sobald ich im schlafenden Wald angekommen war, verwandelte ich mich. Mit jedem Schritt, den ich durch den Untergrund machte, wuchs die Spannung in meinem Bauch und mir wurde fast schlecht davon. Es war dunkel und unheimlich. Bei einem flatternden Geräusch stellten sich meine Nackenhaare auf und plötzlich fühlte ich mich angreifbar. Ängstlich duckte ich mich zwischen den Büschen und redete mir ein, dass nur eine Fledermaus vorbeigeflogen war. Endlich kam ich bei der Lichtung an, die still und verlassen im bleichen Mondlicht lag. Es war aber zu dunkel, um wirklich viel zu erkennen. Am liebsten hätte ich Kerzen angezündet, aber das ging als Katze nicht. In der Ferne hörte ich Glocken schlagen. Es war nun Mitternacht. Sobald die Geräusche verklungen waren, hörte ich eine leise Stimme: „Gewitter? Bist du da?“ Erfreut rannte ich in die Mitte der Lichtung und sah mich um. An der einen Seite tauchte Panther auf, sein schwarzes Fell verschmolz fast mit den Schatten. „Komm mit, ich habe eine andere Lichtung gefunden“, murmelte er, nachdem wir uns begrüßt hatten. Neugierig folgte ich ihm. Eine andere Lichtung? Wenn sie nur etwas heller wäre… Die Bäume warfen große Schatten auf den Boden vor mir. Bemüht, ihnen auszuweichen, lief ich an der Seite des schwarzen Katers und fürchtete mich. Es war eigentlich gar nicht so schlimm, nachts im Wald zu sein. Doch im Moment schienen die Bäume bedrohliche Gestalten anzunehmen und ragten viel höher als sonst über mir. Auch wenn ich es sonst nachts, wenn alles außer mir schlief, liebte, ich wollte nur noch nach Hause. „Wie weit ist es noch?“, fragte ich mit zitternder Stimme und folgte einem Instinkt, indem ich mich gegen Panthers warmes Fell drückte. Sofort ging es mir besser. Es war wirklich beruhigend, zu wissen, dass er immer neben mir stand und auf mich achtgab. Wenn ich solche Dinge in Büchern las, dachte ich eigentlich nur: Wie kitschig! Aber es stimmte wirklich. Ich fühlte mich hilflos und allein. Die sanfte Stimme des Kater meinte: „Keine Angst. Es ist nicht mehr weit.“ Tief durchatmend folgte ich ihm und dann blieb er endlich stehen. „Wow!“, seufzte ich, als ich die Lichtung erblickte: Der Mond verteilte silbernes Licht überall und geschlossene Blüten, mit Reif überzogen, glitzerten darin. Überall schwärmten Glühwürmchen und erhellten die Nacht. „Es ist wunderschön hier“, hauchte ich und wagte es nicht, diese Stille, diesen Frieden des Ortes zu stören. „Ich habe lange gebraucht, um sie zu finden“, erwiderte der Kater verlegen. Dann leckte er sich schnell das Brustfell und lief los. Seinem weichem Pelz folgend, ging ich ihm hinterher. Er führte mich zu einer Kuhle in dem Boden, die mit weichem Moos ausgelegt war. Dort legte er sich hinein. Auch ich ließ mich dort nieder und mir wurde sofort warm. Wir schmiegten uns aneinander, beide vertieft in Gedanken. Ich wusste nicht, warum es sich so selbstverständlich anfühlte, hier zu liegen, aber es war noch viel Besser, als der Wind im Gesicht beim Laufen.
sorry, dass es so schnulzig ist ._.
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mo Jul 30, 2012 5:15 am
Bei den Tributen von Panem konnte ich tatsächlich nicht aufhören zu lesen, ich habe den ersten teil an einem einzigen tag verschlungen XD Für den zweiten brauchte ich übrigens zwei und für den dritten drei, was aber nicht an den Teilen liegt, sondern einfach daran, das ich finde, dass die Spannung immer abnimmt von Buch zu Buch. der erste Teil war da noch der Beste.
Wieder ein supi Teil, also, ich kann gar nichts dagegen sagen, nur dass du ganz, ganz schnell weiterschreiben sollst <3
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mo Jul 30, 2012 8:20 pm
Ich konnte erst den ersten Band von Tribute von Panem lesen. Aber da hab ich ein bisschen gebraucht weil ich den Film da schon gesehen habe. Ist leider Offtopic
Ich fande den Teil auch richtig gut. Aber ich spüre schon das die Liebe af was schlechtes rausgeht. Nurmal rein Intresse wegen der Überschrift. Kommt das noch mit "- Gefangen im Experiment" Sorry das ich so ungeduldig bin.
Saphirpfote Heilerschüler/ in
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Sa Aug 11, 2012 12:17 am
@Nacht Les dir mal unter Kriegerbau den Thread zu der Geschihte durch
Deine Teile waren alle echt super! Ich habe alle vom 6. an gelesen oder vom 12, weiß nicht mehr genau, aber das ist soooo toll!
Also ich teile nicht deine Sorge Nachtj, aber ich glaube das es schwierig mit der Beziehung wird, weil sie ja halb Mensch ist. Eine Frage- wenn Cellina mit Steffen zusammen kommt, hätte sie dann Panther betrogen? Oder ist das pro welt alles einzeln? Das hört sich aber auch dumm an: Du hast mich mit einer Katze betrogen!!! Und nur mal angenommen sie würden Junge bekommen- entwickelt sich der Katzenkörper auch in menschlicher Form weiter?
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mi Aug 22, 2012 6:55 am
so, ENDLICH dürft ihr weiterlesen @Nacht: Jaja, das kommt noch, ganz ruhig xD @Minz: danke =) also, das ist etwas komplizierter, wenn man das Menschenleben mit dem Katzenleben vergleicht. Aber im Grunde ist beides vollkommen unterschiedlich, sie betrügt eigentlich niemanden, wenn sie als Mensch mit jemand anderem zusammenkommt xD Auch wenn sie junge bekommt (das habe ich mir auch schon überlegt) bemerkt man es an ihrem Menschenkörper nicht. Du musst es einfach so sehen, dass zwei Leben von einer einzigen Person gelebt werden ;D Also, es ist wirklich kompliziert ._.
genug gelabert, es geht weiter ^-^
21.Teil:
Schließlich durchbrach Panther die Stille: „Ich… ich komme aus einer kleinen Familie. Meine Eltern haben mich nach meiner Geburt mit meiner Schwester zusammen zu anderen Menschen abgeben lassen. Sie kümmerten sich gut um uns, bis meine Schwester krank wurde.“ Mit gespitzten Ohren hörte ich ihm zu und betrachtete den Mond, der viele Dellen aufwies und irgendwo zwischen Halbmond und Vollmond war. Panther redete weiter, er schien zu wissen, dass ich ganz Ohr war: „Es war eine schlimme Zeit. Meine Menschen haben alles getan, um ihr zu helfen, aber sie wurde immer dünner. Sie haben dieses eine Wort immer wieder gesagt… Krebs… Ich bin mir nicht sicher, was es bedeutet, aber ich glaube, so haben sie die Krankheit genannt. An dem grausamsten Tag meines Lebens bin ich neben ihr aufgewacht und sie war ganz kalt. Ich wollte sie wecken, doch sie öffnete ihre Augen einfach nicht. Es war zum verzweifeln. Wie verrückt rief ich nach den Menschen, und obwohl sie die Worte nicht verstanden haben, hat sie dennoch mein Jaulen geholt. Sie haben sie weggebracht und mich in einen einsamen Raum gesperrt. Danach sah ich meine Schwester nie wieder, nur noch ein paar Haare, die sie auf ihrer Decke zurückgelassen hat.“ Das Mitgefühl setzte mir hart zu. Ich konnte den Schmerz des Katers in seinem Fell fühlen. „Das… das tut mir schrecklich leid“, flüsterte ich, immer noch unfähig, laut zu sprechen. Was sollte ich sonst sagen? Ich wusste nicht, wie ich das Leiden mit ihm teilen konnte. „Du kannst nichts dafür. Es… es musste so sein“, sagte Panther leise und legte seinen Kopf auf den meinen. „Aber du wirst sie nie vergessen. Das ist doch das, was zählt, oder? Wenn du sie in deinem Herzen behältst, dann ist sie immer bei dir“, ich wusste nicht, ob diese Worte ihn trösten konnten. Eigentlich war ich daran immer so furchtbar untalentiert. Doch sie schienen ihn zu beruhigen. Wieder schwiegen beide, in ihre Gedanken vertieft. Er war so ehrlich zu mir und hatte mir Dinge erzählt, die mich eigentlich nicht angingen. Nun war ich an der Reihe. Doch was sollte ich sagen? Eine Lüge wollte und konnte ich ihm einfach nicht erzählen. Aber die Wahrheit würde ihn doch nur abschrecken… oder? Was, wenn es ihm egal war? Er wäre auf jeden Fall viel glücklicher, wenn ich ihn einweihte. So holte ich tief Luft. „Gewitter…“, unterbrach er mich aber und sofort hörte ich ihm weiter zu. „Ich… Ich will dir etwas gestehen. Seitdem ich dich getroffen habe, denke ich, ich kenne dich schon. Du bist mir so vertraut, obwohl ich dich davor noch nie gesehen habe.“ Was sollte ich damit anfangen? Ich kannte diese Situationen. Vielleicht sah er seine Schwester in mir? Vielleicht wollte er nur sie haben- und nicht mich. Dieser Gedanke schreckte mich so ab, dass ich vorsichtig meinen Kopf unter seinem entfernte. Er schaute mich an und ich musste zurückblicken. Seine Augen waren so tief, so voller Gefühle: Trauer, Schmerz, aber auch Hoffnung und… Liebe. Liebe zu mir. Diese Augen, die auch mir so vertraut waren, obwohl mir niemand einfiel, der solche hellen Augen hatte, diese Augen hielten mich in ihren Bann, während seine Worte sanft in meine Ohren eindrangen: „Du musst verstehen, es war nicht einfach für mich, zu begreifen. Ich habe davor noch nie geliebt, aber du…“ Sag es! Sag es schon!, schoss es mir durch den Kopf. Ich wollte nichts anderes als diese drei Wörter zu hören und sie zu erwidern. „Ich liebe dich.“ Sofort schmolz mein Herz dahin wie Butter in Sonnenschein. Die ganze Lichtung war plötzlich in helles Licht getaucht- so kam es mir jedenfalls vor. „Ich liebe dich auch“, wisperte ich und schloss die Augen. Die Zeit verging rasch. Ich wusste nicht, wie lange wir einfach nur dalagen, aneinander gekuschelt, und den Mond betrachteten. Gegenseitig wärmten wir uns. Ich wusste, er nahm mich an, so wie ich war. Und ich akzeptierte ihn. Es gab aber auch gar nichts, dass ich an ihm tolerieren müsste, er war einfach so wundervoll, wie er war. Da durchzuckte mich ein Gedanke, der die ganze Situation verdarb: Du kennst ihn doch kaum. Natürlich wusste ich einiges über ihn; Er war ein Kater, lebte bei Menschen und wenn er müde war kringelte er immer den Schwanz. Außerdem hatte er eine Schwester die gestorben war, wie mir einfiel und beim Überlegen kniff er immer die Augen zu. Eine Kälte schlich sich unter meinen Pelz und plötzliche Müdigkeit überkam mich. „Panther…“, murmelte ich leise und stand auf. Vielleicht sah er mich verletzt an, ich konnte es nicht erkennen. Mein Glück war vorübergehend verschwunden, das wärmende Feuer erloschen. „Ich bin todmüde“, gähnte ich und bemerkte, dass ich mich kaum auf den Beinen halten konnte. Sofort sprang der Kater auf und stützte mich. Hatte er geschlafen, oder warum schien er voll bei Kräften zu sein? Der Heimweg ging unter in der Dunkelheit der Nacht. Als wir wieder dort waren, wo wir uns getroffen hatten, fragte er mich mit weicher Stimme: „Kommst du alleine klar?“ Ich fühlte mich wie ein Kleinkind und ärgerte mich ein bisschen darüber. „Ja, ja, ich schaffe das schon“, sagte ich schnell. Meine Beine waren nun an das Laufen gewohnt. Hoffentlich kam ich schnell ins Bett. War morgen, oder beziehungsweise heute, Samstag? Ich konnte ausschlafen und danach gleich zu Panther gehen. „Bis Morgen“, schnurrte ich und sah nur noch die leuchtenden, gelben Augen des Katers. Er verabschiedete sich und verschwand dann, verschluckt von den Schatten. Kaum bei Besinnung ging ich nach Hause. In Menschengestalt schlich ich mich durch das Haus und konnte mich nicht mal mehr daran erinnern, ins Bett gefallen zu sein, bevor mich der Schlaf übermannte. Wie nach einer Ewigkeit öffnete ich die Augen. Helles Sonnenlicht schien durch mein Zimmer. Mein Wecker zeigte an, dass es ungefähr Mittagszeit war. Ich hatte sehr lange geschlafen, war aber auch abends sehr lange wach gewesen. Mit einem dumpfen Gefühl im Kopf setzte ich mich auf und spürte eine Leere in mir. Nach und nach kamen die Erinnerungen zusammen mit meinen Empfindungen zurück. Beglückt stand ich auf. Heute konnte ich Panther wieder sehen. Alles andere war unwichtig. In der Küche standen bereits Sahra und Finn. Sie bereiteten schon das Mittagessen vor. „Hi, Celli! Schön, dass du auch mal aufwachst! Wir wollten schon den Krankenwagen holen…“, wurde ich begrüßt, doch ich ignorierte den ironischen Unterton meiner Geschwister. Trotz des Rufens des Waldes stellte ich mich neben sie und half, Kräuter für den Salat zu schnippeln. Dabei erklärte ich: „Konnte gestern nicht einschlafen.“ Es war eine echte Härteprobe, ruhig da zu stehen und beim Essen zu helfen, doch ich zwang mich dazu, denn die anderen sollten nicht auf die Idee kommen, dass ich irgendetwas verbarg. Am liebsten hätte ich das Essen ganz weggelassen. Während wir zu dritt am Tisch saßen und die Kleinen im Wohnzimmer beim Fernsehen hören konnten, erkundigte ich mich nach Nachrichten von Mam und Jens. „Sie haben letzte Nacht einen Zettel dagelassen“, erklärte mir Sahra und gab ihn mir. Mit hastiger Handschrift hatte Mam geschrieben: „Inas Zustand kritisch. Bleiben noch eine Woche. Geld im Tresor.“ Dahinter stand noch eine Telefonnummer. „Ist das die Nummer von ihrem Zimmer?“, wollte ich wissen.
oh mann, wieder so schnulzig >.< irgendwie bin ich nicht geschaffen für sowas...
Saphirpfote Heilerschüler/ in
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mi Aug 22, 2012 9:04 am
Aber wieder total toll <333 Manchmal muss etwas eben schnulzig sein, aber so ist es genau richtig und füht sich super in die Geschixhte ein!!! Echt klasse Wyvern!!!
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mi Aug 22, 2012 9:13 am
Ich kann der Saphü nur zustimmen: Schnulzige Liebesstellen gehören in Geschichten einfach dazu. Nenn mir ein Buch, wo es keine Liebesstelle gibt XD Auf jeden Fall wieder ein echt gelungener Teil. Stell ganz schnell den Nächsten rein, Wyvern!
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Do Aug 23, 2012 5:39 am
danke Ich finde es doof, dass ich in meinem Alter fast schon zwanghaft so schnulzige Stellen einbauen muss, weil es sonst irgendwie total langweilig wird >.<
22.Teil:
Finn bestätigte. „Habt ihr schon angerufen? Und wisst ihr, wo der Tresor ist? Haben wir überhaupt einen Tresor?“, wunderte ich plötzlich. Doch meine Geschwister wussten auch nicht weiter. Sie meinten noch, sie hätten mit dem Anrufen auf mich gewartet. „Dann bringen wir es hinter uns“, murmelte ich und holte das Telefon. Im Wohnzimmer wurden die Kleinen von irgendeiner niveaulosen Zeichentricksendung gefesselt und ich stellte den Fernseher sofort energisch ab. „Wir rufen jetzt Ina an, ok?“, erklärte Sahra und wählte die Nummer. Die Kleinen waren sofort aufmerksam und richteten ihre Aufmerksamkeit dem Telefon zu. In ihren Augen erkannte ich Sorge, aber auch Hoffnung. Auf Lautsprecher gestellt warteten wir. Ein Tuten ertönte. Es zog sich lang hin und hörte dann wieder auf. Ein zweites. Langsam wurde ich unruhig. Warum ging niemand ran? Warum war Ina nicht da? Was passierte mit ihr? Für einen Moment konnte ich Panther und den Wald aus meinen Gedanken schieben. Ein drittes Tuten ertönte. Ein flaues Gefühl machte sich in meinem Magen breit. Ein viertes Geräusch. Sahra kontrollierte, dass sie auch die richtige Nummer eingegeben hatte. Ein fünftes Tuten. „Es hat keinen Sinn mehr“, murmelte Finn zwar leise, aber man konnte ihn deutlich hören. Betrübt drückte meine ältere Schwester auf den roten Hörer und Schweigen machte sich breit. Mir wurde immer unwohler und am liebsten wäre ich nach draußen gerannt und hätte mich in Panthers Fell verkrochen. „Versuchen wir es später noch einmal“, schlug ich vor. Die anderen starrten mich an und nickten langsam. Die vier Kleinen rührten sich kaum, als wir aufstanden und den Fernseher wieder anmachten. Warum waren sei so ruhig? Waren sie vielleicht krank? Am besten, ich ging heute Abend herum und sagte ihnen allen Gute Nacht. Dann würde ich sie tröstend zudecken und eine Geschichte vorlesen. Das half ihnen hoffentlich. „Ich bin um viere wieder da“, kündigte ich Sahra an und lief endlich nach draußen. Die Sonne begrüßte mich und ein sanfter Wind ließ mich tief durchatmen. Heute war ein wundervoller Tag. Als ich die Straße entlang und zum Wald lief, bemerkte ich wieder ein blaues Auto. War der Besuch des Nachbarn noch nicht abgereist? Die Erinnerung, es schon einmal gesehen zu haben, war schon ganz schwach. Im Wald angekommen verwandelte ich mich zuerst und streckte dann meine Schnauze in die Luft. Tausende Gerüche strömten auf mich ein, mit denen ich aber gut zurecht kam. Dann rannte ich los, immer schneller. Als würde ich fliegen, erreichte ich die Lichtung der Katzengruppe, hielt mich aber noch versteckt. Aus irgendeinem Grund hatte ich heute überhaupt keine Lust, bei den Spielen mitzumachen. Ich wollte zu Panther. Der Kater war noch nicht da, so schlich ich mich zur anderen Seite der Lichtung und folgte seinem Geruch. Vielleicht konnte ich ihn auf dem Weg überraschen und dann konnten wir gemeinsam etwas im Wald unternehmen. Es dauerte sehr lange, bis ich endlich auf den Kater traf. „Gewitter? Hallo! Was machst du denn hier?“, begrüßte er mich, als er mich sah. Sofort stürmten wir aufeinander zu, wie in jedem kitschigen Liebesfilm und drückten uns gegeneinander. Es war das beste Gefühl aller Zeiten. Jetzt war ich sicher und mir konnte nichts passieren. Nun würde alles gut werden. Ein Instinkt bemächtigte sich meiner und ich bemerkte überrascht, dass sich unsere Schwänze umschlungen. War das vielleicht üblich so? Naja, Hauptsache, es wirkte katzenhaft und ich konnte dem Kater meine Zuneigung zeigen. „Ich hatte solche Sehnsucht“, murmelte ich und schloss die Augen um Panthers süßen, würzigen Duft einzuatmen. „Ich auch“, flüsterte er in mein Ohr und leckte es schließlich ab. Ein sanftes Kribbeln erfüllte mich. „Wollen wir ein Wettklettern machen?“ Plötzlich hatte ich viel zu viel Energie. „Okay“, nahm der Kater die Herausforderung an. Mit solchen Spielen vertrieben wir uns die Zeit. Warum konnte das Leben nicht immer so unbeschwert sein? Es war mir gelungen, alle Sorgen und Ängste abzuschütteln. Es würde schon alles gut gehen. Irgendwann hörte ich das Schlagen von Glocken. Mitten in einem Spielkampf hielt ich inne und lauschte. „Hörst du das?“ Es war die Turmuhr. „Ja, davon lesen die Menschen die Zeit ab: Sie haben den Tag in 24 Stunden eingeteilt. Am Mittag ist die zwölfte Stunde“, erklärte mir der schwarze Kater. Langsam stand ich da und hörte es viermal schlagen. „Oh nein!“, fiel mir ein. „Ich muss nach Hause, tut mir ganz arg leid. Meine Schwester hatte einen Unfall und ich habe ihr versprochen, da zu sein…“, erklärte ich ihm schnell und rannte los. Panther lief sofort mit. „Wo ist das Haus deiner Menschen?“, fragte er. „Ich weiß, wo es ist, du musst mir nicht folgen. Ich kenne den Weg durch die Stadt, der geht schneller“, erklärte ich keuchend. Die Zeit war zu knapp, um Gewissensbisse zu haben, dass ich dem Kater noch immer nichts von meinen Verwandlungen erzählt hatte. Endlich wurde er langsamer: „Vielleicht sehen wir uns später noch…?“, rief er mir hinterher. „Ja, das wäre schön!“, jaulte ich noch und entfernte mich immer weiter. In der Stadt war ziemlich viel los. Na klar, es war Samstag. Mein Weg führte mich über eine der beliebtesten Einkaufsstraßen, die gestopft voll war. Doch als Katze hatte ich kein Problem, mich zwischen den Beinen hindurch zu schlängeln. Gerade hatte ich das Ende erreicht und bog in eine ruhigere Seitenstraße ein, da tauchten Füße vor mir auf. „Na, wo soll es denn hingehen?“, erklang eine Stimme. Sie klang unheimlich und mein Fell stellte sich auf. Verzweifelt versuchte ich, den Händen, die mich packten auszuweichen, doch ich hatte keine Chance. Überrascht nach Luft japsend fand ich mich auf zwei groben Armen wieder. „Schön brav sein.“ Die Stimme klang etwas sanfter, doch Panik überfiel mich. „Lass mich los!“, jaulte ich, obwohl der Mensch mich nicht verstehen konnte. Am liebsten hätte ich mich verwandelt, aber ich glaubte nicht, dass der Typ, der mich gerade entführte, mich dann fallen ließ. Überhaupt, das würde die Sache nur noch schlimmer machen. Aber wozu hatte ich Krallen und Zähne? Der Mann steuerte auf ein Auto zu, das mir bekannt vorkam. Das blaue Auto! Immer mehr Angst schlich sich in mein Herz und ich wehrte mich heftig, schlug meine Zähne in seinen verschwitzten Arm und fuhr mit den Krallen über alles, was ich erreichen konnte. Doch ungerührt wurde ich weitergetragen. „Ist ein Schutzpolster unter der Kleidung nicht eine herrliche Sache?“, fragte der Mann mit schmieriger Stimme, als würde er meine Gedanken erraten. Nun waren wir am Auto angekommen. Ein übler Geruch schlug mir entgegen. Dieser Typ musste mich ja tagelang verfolgt haben- mit meiner feinen Nase konnte ich Fast Food und Schweiß riechen, außerdem den unangenehmen Geruch der immer in einem ungelüfteten Zimmer lag. Die Beifahrertür wurde geöffnet, während ich auf dem einen Arm wie ein Sack hing. Gerade in dem Moment versuchte ich, mich noch einmal zu befreien. Doch es half nichts, zu schnell war eine Katzenbox geöffnet und er schob mich hinein.
so, genug mit dem schnulzigen Quatsch, jetzt kommt wieder was Spannendes =)
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Do Aug 23, 2012 6:22 am
Das scheint jetzt der teil zu sein, in dem sozuasgen alles losgeht, schließlich muss sich die Story ja irgendwann entwickeln^^ Als du das blaue Auto heute das erste Mal erwähnt hast, muss ich an mein eigenes déjà vu denken, das ich getsren hatte, und das war auch mit einem blauen Auto, das passt echt XD Der Schluss ist jedenfalls wirklich, wirklich spannend geworden. Ich an der Stelle hätte mich wahrscheinlich doch verwandelt, denn als Mensch hat man doch bessere Chancen abzuhauen. Und wer will denn bitte den Menschen entführen, wenn er doch auf eine Katze aus zu sein scheint? Ich freu mich jedenfalls shcon Wahnsinnig auf den nächsten teil
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Do Aug 23, 2012 6:50 am
tja, nun geht es wirklich los Es sind aber nur noch zehn oder fünfzehn seiten bis zum Ende -.- irgendwie wird mir die Geschichte nicht so lang gelingen, aber ich übe ja noch =)
23.Teil:
Wütend warf ich mich als ersten Reflex gegen die Gitterstäbe. Doch wusste ich, dass es nichts brachte. Mit einer Pfote versuchte ich, den Riegel zu erwischen, doch der Mann lachte, schloss die Tür und ging vorne um das Auto. „Tut mir leid, Kleine, aber das ist ein hochsicherer Käfig. Übrigends, dieses Teil zerbricht nicht bei höherer Belastung. Würdest du jetzt plötzlich wachsen, dann hättest du ein gewaltiges Problem.“ Mir gefiel die Art, wie er sprach, überhaupt nicht, aber ich musste einsehen, dass er Recht hatte. Während ich den Mann wütend anfunkelte, ließ er den Motor laufen und fuhr pfeifend los. Es war wie in einem Alptraum. Eine unbeschreibliche Kälte hatte sich unter meinen Pelz geschlichen und Angst umklammerte mein Herz. Für Wut war in meinem Kopf noch gerade genug Platz. Am Anfang der Fahrt versuchte ich noch, mir den Weg zu merken, gab bald aber dennoch auf. Es waren zu viele Kurven. Dann hatte ich nichts mehr, worauf ich mich konzentrieren konnte und Sorgen stürmten auf mich ein. Wer war dieser Mann? Was wollte er von mir? Und warum hatte er diese Andeutung gemacht, falls ich plötzlich wachsen würde? Was war überhaupt mit Ina? Ging es ihr gut? Machten meine Geschwister sich bereits Sorgen? Und was dachte Panther von mir, wenn er bemerkte, dass ich nicht kam? Würde er zu meinem Haus gehen und herausfinden, dass ich keine Katze war? Würde er wütend auf mich sein und mich verlassen? Weitere tausend Fragen schossen mir durch den Kopf. Als Mensch hätte ich mir die Augen aus dem Kopf geweint, aber als Katze reichte nur ein Starren. Irgendwann hielt der Mann an und stieg aus. Am besten, ich merkte mir den Ort, wo er mich hingebracht hatte, denn dann wusste ich wo ich hin musste. Wenn ich fliehen konnte- und das musste ich einfach-, dann wusste ich schon, wohin. Doch auch diese Überlegung war zum Scheitern verurteilt. Der Mann warf ein Tuch über den Käfig, sodass ich von dem Sonnenlicht ausgeschlossen war und schleppte mich los. Es schaukelte unangenehm und ich wurde von der einen Seite zur anderen gedrückt. Protestierend maunzte ich, doch erhielt ich nur zur Antwort: „Jaja, wir sind gleich da.“ Wütend bearbeitete ich die Wände mit meinen Krallen, doch es brachte nichts. Wie sollte ich dem Mann sonst zeigen, dass ich gefährlich war? Die meisten Menschen holten sich doch Katzen von der Straße, um sie als Haustier zu haben- was war, wenn er genau das im Sinn hatte? Dann würde die Flucht einfacher werden… Schon wieder dachte ich nur an falsche Hoffnungen. Warum sonst hätte er einen ausbruchsicheren Käfig benutzt? Er wollte mich ganz sicher nicht nur zum Kuscheln. Hatte ich überhaupt Grund zur Hoffnung? Bevor ich mich in die Panik hineinsteigern konnte, beruhigte ich mich. Es würde schon nicht so schlimm sein. Ich war ja schlau- bei der nächsten Gelegenheit würde ich mich einfach verwandeln und fliehen. Mit meinen Ohren konnte ich gedämpft hören, wie Schlüssel klimperten und eine Tür auf- und nach dem Eintreten wieder abgeschlossen wurde. Das hieß, ich musste mich, wenn ich frei kam, entweder durch ein Fenster stehlen oder die Schlüssel finden. Meine Nase war mir leider zu nichts nütze, da die Decke alle Gerüche draußen hielt. Ungeduldig kratzte ich am Boden weiter und hoffte, der Mann würde nicht vermuten, dass ich im Haus ausbrechen wollte. Falsch gehofft. „So, damit du nicht ausbrichst, habe ich ein eigenes System entwickelt. Wenn wir im Laboratorium angekommen sind, zeige ich es dir, wenn du es willst“, schien sich der Mann mit mir unterhalten zu wollen. Er war sehr gut gelaunt, fiel mir auf. Nach einer Treppe die hinunter führte, einem Flur und einer weiteren abgeriegelten Tür, setzte er endlich diesen schaukelnden Käfig ab. Das Tuch wurde von ihm gezogen und ich erblickte einen Raum: Die Wände waren aus grauem Beton, der an manchen Stellen gelblich verfärbt war- warum auch immer. Es standen überall Tische herum und auf diesen Tischen gab es Reagenzgläser, Schläuche und andere Behälter, außerdem noch einen Computer, ein Regal voller kleiner, beschrifteter Döschen und zwei Mikroskope. Es gab in dem Raum keine Fenster, sofort fühlte ich mich eingeschlossen und wollte nur noch nach draußen. Schließlich wandte ich mich um und blickte zur anderen Seite des Käfigs heraus. Auch hier sah ich noch ein paar Enden der Tische, doch die Wand vor mir war leer. Der Mann stand mit stolzer Miene vor mir. Auf dem Boden zeichneten sich gestreifte Schatten ab und es dauerte eine Weile bis ich begriff, dass ich mich in einem riesigen Käfig befinden musste. Der mit Gitterstäben getrennte Bereich war so groß, dass ich ihn mit meiner eingeschränkten Sicht aus dem kleinen Käfig nicht sehen konnte. Das rote Plastik neben der Tür war mir im Weg. Schließlich lief der Mann auf die andere Seite meines Blickfeldes und ich hörte ein Klimpern. Sorgsam schloss er die Tür hinter sich. Meine auf den Boden gestellte Transportbox wurde von ihm aufgeschlossen. Sofort rannte ich heraus und schaute mich weiter um: Dieser Käfig schien die Hälfte des Labors auszumachen, in dem ich mich befand. Er war in sich selbst unterteilt, das konnte ich an den Gittern sehen, die hier überall verliefen und bis zur Decke reichten. In dem Teil, in dem ich mich befand, lagen einige Decken. „Mach es dir nur bequem“, forderte mich mein Entführer auf. Alles in mir schrie danach, sich nun auf ihn zu stürzen und mich zu befreien, aber ich wusste, dass ich keine Chance hatte. Ich brauchte einen besseren Plan. Schließlich setzte ich mich neben die Decken und begann, meine Pfoten, wund von der Box, zu lecken. Die Gitterstäbe waren sehr hart. Während der Mann zu einer der Türen innerhalb des Käfigs ging, begann er zu sprechen: „Also, damit zu Bescheid weißt: Ich bin Professor Amens, habe einen kleinen Doktortitel und arbeite als Forscher. Während ich nach einer Möglichkeit gesucht habe, Schönheits-Operationen zu vermeiden, und mithilfe elektrischer Spannung die Zellen der Menschen so zu verändern, wie sie sie gerne haben wollen, bin ich auf etwas viel Besseres gestoßen.“ Mit einem Schlüssel schloss er eine andere Tür auf. Meine Nackenhaare kribbelten wegen der Vermutung, was er gleich sagen würde. „Es ist mir gelungen, die Zellen so zu verändern, damit ein anderes Lebewesen aus dem Menschen wird, ein Tier. Eine Katze.“ Sofort erstarrte ich, wusste aber selbst nicht warum. Er hatte mir also dieses Geschenk gemacht, eine Katze zu werden. Er hatte mich also deswegen von zuhause weggerissen. „Nun habe ich es geschafft, Wolken so aufzuladen, dass diese einen Blitz schlägt, der die Zellen verändert. Ich wusste nicht, ob es mir gelingen würde, Menschen zu treffen, da aber sehr viel Arbeit in einem Blitz steckt, schickte ich nur drei los.“ Er kam wieder auf mich zu und ich versuchte, vor ihm wegzurennen, doch er trieb mich auf die offene Türe zu. Schließlich gab ich auf und trottete brav in den anderen Raum. „Unauffällig folgte ich dem Gewitter, bis es kurz vor deiner Stadt niederging. Zuerst war ich wütend, da die Blitze diese seltsame Farbe hatten, dann war ich enttäuscht, weil zu dieser Zeit wohl wenige Menschen im Wald unterwegs sein würde.“
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Do Aug 23, 2012 7:39 am
Genau wie mein Schwesterchen auch wäre ich glaub ich abgehaun- aber das ist ja Cellis/Gewitters Sache
Die letzten beiden Teile sind wieder total toll, auch richtig spannend- 'nur' 15 Seiten? Also 'nur' würd ich das jetzt nicht bezeichenenaber na gut xDD Bitte poste gaaanz schnell wieder!!! *vor Aufregung auf deb Pfoten hin und her trippel*
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Do Aug 23, 2012 11:39 pm
danke =) Naja, Gewitter war eben nicht so klar, dass sie jetzt richtig entführt wird und das dies ihre letzte Chance gewesen war, zu fliehen, hatte sie nicht wissen können... muhaha
24.Teil:
Er schloss die Tür hinter mir wieder ab. Nun konnte ich den Raum besser erkennen und sah, dass etwas zum Essen und Trinken da war. Doch der Professor ging gleich zur nächsten Tür und redete weiter: „Trotzdem fuhr ich mit meinem Auto durch die Stadt, mietete diese Lagerhalle, die ich auch schnell umgebaut habe, und begab mich auf die Suche. Dafür habe ich eigens ein Amens-Meter entwickelt: Es misst die Stromstärke und die Spannung aus der Ferne. Damit gelang es mir nach einiger Zeit endlich, dich ausfindig zu machen.“ Mir wurde unwohl, vor allem, als der Mann mir den nächsten Raum zeigte. Er war leer, bis auf ein großes Teil, das wie eine Röntgenröhre aussah. Urplötzlich packte mich der Mann und setzte mich in diese Röhre. Ohne mich wehren zu können, schloss er diese Röhre an beiden Seiten mit Gitterstäben, die selbständig herunterfuhren, und ich war wieder gefangen. „Bleib einfach still, dann geht es schneller“, forderte er mich auf, bevor ein lautes Surren ertönte. Neben dem Gerät, in dem ich saß, stand der Professor und schien etwas einzugeben. Wahrscheinlich befand sich die Steuerung genau da. Es dauerte etwas, bis ich bemerkte, dass eine Spirale aus dickem Draht einmal um die Röhre führte. Dieser Draht erhitzte sich nun und wurde rot, während eine sengende Hitze auf mich niederfuhr. Zum Glück befand sich unter meinen Pfoten eine Platte, die mich vor dem Stahl unten schützte, der nun glühend heiß sein musste. Aus dem Instinkt verharrte ich, wie der Professor es mir geraten hatte und beobachtete verwundert, wie er zufrieden nickte und schließlich der Draht wieder abkühlte und das Summen verstummte. „Nun, gut. Jetzt kannst du dich vorläufig nicht mehr in einen Menschen verwandeln“, erklärte mir der Mann nebenbei, als er die Gitterstäbe wieder hochfahren ließ und ich sofort flüchtete. Dieser Satz ließ den Boden unter mir schwanken, dennoch konzentrierte ich mich und verkrümelte mich in einer Ecke. Konnte ich mich wirklich nicht mehr in einen Menschen verwandeln? Konnte das sein? Wie sollte ich dann fliehen und zurück zu meiner Familie kommen? Wie konnte er mich einfach so entführen? Verzweifelt stellte ich mir vor, ein Mensch zu sein und hatte das Gefühl, auf zwei Beinen zu gehen, klar vor Augen. Doch nichts geschah. Die nackte Angst nahm mir einen Moment den Atem. Was sollte ich tun? Wie konnte ich fliehen? Hatte ich überhaupt noch Hoffnung? „Nun, komm schon weiter. Heute gebe ich dir noch etwas Ruhe, Morgen beginnen die Versuche. Keine Sorgen, ich passe schon auf, dass dir nichts passiert“, unterbrach die Stimme des Professors meine panischen Gedanken, doch noch immer konnte ich mich nicht rühren. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an und wusste nicht, was zu tun war. Ich wollte nur noch schlafen und daheim wieder in meinem Bett aufwachen. Dieser ganze Tag war nur ein Traum gewesen und nichts war passiert. Doch das Schicksal spielte nicht mit und der Professor trieb mich in die nächsten zwei Räume. Wenigstens hatte er aufgehört, zu reden. Schließlich gelangte ich in einen Teil, in dem drei Katzenkörbchen und einige Decken lagen. „Ich lasse dir ein paar Türen offen, damit du die anderen Räume erkundigen kannst und an Essen herankommst. Es ist schon fünf Uhr. Wir sehen uns Morgen- gute Nacht!“ Der Mann ging durch die ganzen Käfigteile durch und schloss nur ein paar ab. Dann zwinkerte er mir zu und verließ das Labor. Einerseits fand ich seine optimistische Art zu reden ganz nett, aber andererseits wäre ich ihm am liebsten an die Kehle gesprungen, weil er mich in diesen Alptraum hineingebracht hatte. In dem Raum starrte ich lange zu der Tür. Es war, als wäre alles in mir festgefroren. Hier stand ich nun, als Katze in einem Labor und konnte mich nicht mehr verwandeln. Die Verzweiflung schnürte meine Kehle zu, ich wollte weinen und nur noch weg von hier. Warum hatte er mich fortgebracht? Warum hatte er mich überhaupt in diese Geschichte hinein katapultiert? Konnte ich nicht einfach mein Leben leben? Die Zeit verstrich zu schnell. Das Licht, das aus Neonröhren an der Decke brannte, blieb immer gleich und brannte weiter. Es hätte tiefste Nacht sein können oder immer noch Abend- ich wusste es nicht. Hier drin hatte ich überhaupt keinen Anhalt. Irgendwann wurden meine Augen trocken und schwer und ich rollte mich auf dem kalten Boden zusammen, ich wollte nichts von dem Professor annehmen. Mein Schlaf war unruhig und gequält von der Hoffnung, wieder zuhause zu sein. Als mich schließlich eine schlagende Tür weckte, fuhr ich hoch und war verwirrt. Warum war ich immer noch hier? Warum hatte es nicht funktioniert? Warum war nicht alles so wie früher? „Guten Morgen“, begrüßte mich der Professor fröhlich. Argwöhnisch sprang ich auf und lief in eine Ecke. Dieser Typ sollte mich in Ruhe lassen. „So, der Zeitplan ist straff. Und jetzt komm schon, ich tu dir nichts Böses“, forderte er mich auf. Wütend stellte ich mein Fell auf und versuchte, mich zu wehren. Doch er ignorierte mich und nahm mich schließlich hoch. Auf dem Arm von dem Professor wurde ich durch zwei weitere Räume getragen. Schließlich setzte er mich ab. Sofort nahm ich die neue Umgebung mit den Augen auf: Der Teil des Käfigs war länglich. Eine Art Laufbahn lief an einer Seite entlang, ein Computer und andere technische Geräte waren an einer Ecke aufgebaut. Wahrscheinlich sollte ich über diese Laufbahn rennen. Zuerst aber wurde ich auf einen kleinen Tisch gesetzt. Wie ein Arzt horchte der Mann mein Herz ab und untersuchte mich. Dabei betrachtete ich ihn: Er hatte kurze schlammbraune Haare die vor Fett glänzten und wassergraue Augen. Danach setzte er mich auf die Laufbahn und forderte mich auf, loszurennen. Zornig funkelte ich ihn an und bewegte mich nicht. Wenn er mich schon entführt hatte, wollte ich ihm keinen Gefallen tun. Schließlich seufzte er und setzte Stromschläge ein. So musste ich rennen, so schnell ich konnte, und wurde, als ich am Ziel war, wieder untersucht. Danach brachte er mich in einen anderen Raum und ich sollte mir einen Weg durch ein Labyrinth suchen. Es gab noch einige Tests in denen ich Kugeln nach der Größe ordnen sollte und dann wurde ich dazu gezwungen, verschiedene Geräusche und Gerüche einzuordnen. Ständig sträubte ich mich, doch immer hatte er irgendein Mittel um mich dazu zu bringen, was ich tun sollte. Schließlich sperrte er mich in einen weiteren Raum ein und ließ mich allein. Sehr wütend setzte ich mich auf den Boden und begann, mich zu waschen. Es war unglaublich frustrierend, genau das machen zu müssen, was der Professor von mir wollte. Ich konnte mich nicht wehren und das zerrte an meinen Nerven. Erst nachdem mein lockiges Fell wieder glänzte, schaute ich mich in den Raum um. Mir wurde fast übel: Ein Tisch, eine Lampe und ein Regal voller Spritzen: Große, kleine, lange, spitze. Etliche leere Gefäße standen herum mit weißen, noch unbeschrifteten Etiketten. Schließlich kehrte der Professor zurück und richtete seine Instrumente her. Einen witzigen Moment lang überlegte ich mir, ob ich sie vielleicht zerstören konnte, aber dann sah ich die Massen an Ersatzteilen, sodass ich es lieber ließ. Schließlich wurde ich auf den Tisch gesetzt und mir wurde Blut abgenommen. Ich wollte gar nicht hinsehen. Dann spritzte der Professor mir eine gelbe Flüssigkeit ins Blut und mir lief ein Schauder über den Rücken als ich mir vorstellte, was mir alles geschehen konnte. „Keine Sorge, es ist alles sicher, das habe ich schon ausgetestet“, versuchte der Mann mich zu beruhigen.
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Fr Aug 24, 2012 2:27 am
Wie immer total toll! Spannend und realistisch! Hast du eigentlich schon alles geschrieben oder schreibst du inmer noch dran?
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Fr Aug 24, 2012 4:26 am
danke =) ich bin immer noch daran, zu schreiben und ihr habt mich bald eingeholt >.< Aber ich beeile mich, viel ist es ja nicht mehr ._.
25.Teil:
Schließlich musste ich die ganzen Tests noch einmal machen: Laufen, Labyrinth, Kugeln und meine Sinne einsetzen. Als wir damit fertig waren, war ich so müde wie lange nicht mehr. „Gute Nacht“, verabschiedete sich der Professor, als er mich absetzte und den Käfig verließ. An meinem Geruch konnte ich meinen ersten Schlafraum erkennen und legte mich wieder auf die gleiche, unbequeme Stelle. Wegen der Müdigkeit schlief ich sehr schnell ein und träumte auch:
Die Sonne schien auf eine sommergrüne Lichtung. Panther und ich kämpften im Spiel gegeneinander. Ich war glücklich. Plötzlich hielt ich inne. Ein Gewitter brach über uns aus.
Mein Herz schien zu zerreißen, als ich erwachte. Panther war irgendwo draußen im Wald und wartete auf mich. Ich würde nicht kommen und er würde denken, ich liebte ihn nicht mehr. Auch heute kam der Professor und schickte mich durch die Tests. Mein Wille, mich zu wehren, war schon stark geschrumpft, das hieß, dass ich fast alles mitmachte. Dann verlangte er, dass ich die gelbe Flüssigkeit von gestern trank. Lange Zeit genierte ich mich, bis er meinen Kopf packte, nach hinten zog und sie in meinen Mund leerte. Sie schmeckte bitter und war einfach nur widerlich. Danach kamen wieder die ganzen Tests dran. Bei der Rennstrecke bemerkte ich, dass ich schon nach der Hälfte aus der Puste kam und dass mein Kopf bei den anderen Tests sich so voll anfühlte, dass ich am liebsten einschlafen wollte. Was hatte der Professor mit mir angestellt? Am Abend überkam mich der Hunger, schließlich hatte ich zwei volle Tage nichts gegessen. So trottete ich etwas umher, bis ich den Raum mit dem Essen fand. In einem Napf war frisches Katzenfutter. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass der Professor es ausgewechselt hatte, fand es aber gut, dass er mir nichts Vermodertes gab. Zuerst nahm ich zögerlich das Fleisch in mein Maul. Aus Menschensicht war Katzenfutter nicht wirklich lecker, aber zu meiner Überraschung schmeckte es recht gut und mit Katzenaugen sah es ziemlich appetitlich aus. Als Hunger sowie Durst gestillt waren, setzte ich mich hin und fühlte mich besser. Während ich mich wusch, überlegte ich, konnte ich mit einem Fluchtplan beginnen. Hier, in diesem riesigen Käfig war ich eingesperrt, mehrfach sogar. Das hieß, ich musste an die Schlüssel des Professors kommen. Oder ich fand einen anderen Weg nach draußen. Ruhig ließ ich meinen Blick durch das Labor schweifen. Diese Lagerhalle war riesig. Sie gab mir das Gefühl, winzig klein zu sein und keine Chance zu haben. Aber ich würde es schaffen und durfte auf keinen Fall die Hoffnung aufgeben. Gestärkt von dem Mahl ging ich ein bisschen herum und schaute in die anderen Räume, die der Professor offen gelassen hatte. Es gab diesen Essensraum, dann einen weiteren Schlafraum. Schließlich entdeckte ich noch einen Teil mit einem großen Ding, das mir vage bekannt vorkam: dicke, mit Wolle überzogene Pfeiler stützten beige Plattformen. Es gab ungefähr drei dieser Türme, an einem gab es eine Höhle und weiter oben spannte sich zwischen den zwei anderen eine Hängematte. Sofort machte sich Begeisterung in mir breit. Ich konnte klettern! Dieses Kletterteil war wie geschaffen für mich und wirkte einladend. Verwirrung kam in mir hoch, als ich daran schnüffelte. Warum fand ich dieses Ding so toll? Plötzlich bekam ich Angst. Was war, wenn ich, je länger ich eine Katze war, immer mehr wie eine wurde? Was war, wenn ich irgendwann genauso unwissend war und alles über mein Menschenleben vergaß? Ich musste mich unbedingt dagegen wehren. Wenn ich lebte wie eine Katze, wurde ich eine Katze, nicht nur von der Gestalt her. Wenn ich all diese Dinge annahm; Katzenfutter, Katzenspielplatz, Katzenkörbchen, dann gab es bald keine Chance mehr, mich irgendwie in einen Menschen zu verwandeln, wenn ich das noch jemals schaffen konnte. Diese Stromröhre musste irgendwie verhindert haben, dass ich meine Gestalt verwandeln konnte. Das musste ich vor meiner Flucht rückgängig machen, selbst wenn ich dann meine Katzengestalt und Panther aufgeben musste. Oder war mir der Kater wichtiger als mein Menschenleben? Immer noch stand ich vor dem Kletterteil. Nein, ich durfte nicht hoch. Der Professor durfte meine Seele nicht verändern, ich wollte so bleiben, wie ich war. Ich war immer noch auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit. Angestrengt suchte ich die Wände ab. Plötzlich spannten sich meine Muskeln erfreut an. Da war eine rechteckige Öffnung in der Wand, genau hinter der Höhle, sodass ich sie nur bruchstückhaft sehen konnte. Aber sie war da! Es musste ein Lüftungsschacht sein, fiel mir auf. Sonst bekäme ich hier drin nicht genug frische Luft. Nun musste ich doch hoch. Bei der Freude, die in meinen Krallen steckte, bekam ich Panik. Geschwind kletterte ich hoch und legte mich auf die Höhle. Der Kasten war weich und ich bekämpfte meine Instinkte zum ersten Mal, mich nicht zu wälzen. Ein verführerischer Duft stieg in meine Nase, wahrscheinlich Katzenminze. Bleib stark! Zwischen der Höhle und dem Lüftungsschacht war ein Spalt frei, gerade noch genug, um mich hindurch quetschen zu können. Wie gut, dass ich als Katze noch jung und klein war. Doch bittere Enttäuschung schlug mir entgegen, als ich meinen Kopf in den Luftstrom hielt: Der Eingang war mit einem Gitter versehen. Frustriert grollte ich und warf mich gegen die Gitterstäbe, auch wenn das nichts bringen würde. Die Schrauben saßen zu fest. Wütend wandte ich mich ab und lief zu dem Schlafraum. Da ich wusste, dass ich nicht katzenhaft sein sollte, legte ich mich wieder auf den Boden, aber auf eine andere Stelle. Mein Instinkt trieb mich dazu, wieder meinen Geruch zu suchen, aber ich wollte nicht auf ihn hören. Schnell wurde ich müde und schlief ein, in dem immer gleich hellen Raum. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich schon stärker und optimistischer. Ich würde hier schon noch wegkommen, irgendwie musste es doch eine Lösung geben. Nach dem täglichen Test befestigte der Professor zwei Krokodilklammern an meinem Fell und testete aus, wie viel Stromspannung ich vertrug. Überrascht bemerkte ich, dass ich nichts fühlte, als wäre ich gegen den Strom immun. Dann kamen wieder die Tests dran, immer dieselben. Langsam nervte mich der Aufenthalt hier. Meine Mutter war bestimmt krank vor Sorgen, Panther vermisste mich bestimmt genauso, wie ich ihn vermisste und alle dachten, ich sei hoffnungslos entführt worden. Vielleicht warteten sie schon auf die Lösegeldforderung. Aber so schlimm konnte es nicht sein. Immerhin besaß ich noch meinen gesunden Menschenverstand – noch – und hatte den Mut nicht verloren. Gegen das Katzenfutter konnte ich leider nichts ausrichten, denn ich musste etwas essen. Doch am Ende dieses Tages, wenn es das Ende war, das war schwer zu sagen, kam mir eine Idee. Wenn ich hier ausbrechen wollte, und das wollte ich, dann musste ich ihn überraschen und schnell sein. Wenn er dachte, ich würde ein Katzenhirn besitzen, dann mutete er mir weniger zu und wurde vielleicht unvorsichtig. So bemühte ich mich, katzenartig zu wirken: Zuerst legte ich mich in ein Katzenkörbchen und sagte mir das kleine Einmaleins vor, bis er verschwunden war. Danach legte ich mich wieder auf dem Boden schlafen.
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Fr Aug 24, 2012 5:36 am
Ich hätte mich wahrscheinlich am Professer vorbeizuschleichen versucht, wenn er in meinen raum gekommen wäre, vielleicht hätte ich so eine Chance zur Flucht gehabt... Vor allem den ersten der beiden neuen teile, also Teil 24 finde ich total spannend. Ich hatte vorher nicht gewusst, dass der professer wusste, dass die Katze sozusagen zwei Gestalten hat also auch ein Mensch ist. Will er deshalb die Tests mit ihr machen? Stell schnell den nächsten Teil rein, ich bin schon echt gespannt
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Fr Aug 24, 2012 5:53 am
naja, sie braucht einen Überraschungsangriff und wenn sie etwas macht, dann muss es wohlüberlegt sein. deshalb hat sie es wahrscheinlich gelassen. danke =) Der Professor (hat er es nicht erklärt?) hat ihr, dachte ich, gesagt, dass er die Zellen so verändern kann, dass ein anderes Lebewesen entsteht... ja, deshalb macht er auch die tests
26.Teil:
Kurz bevor ich eindämmerte, dachte ich noch nach. An diesem Tag hatte ich neue Hoffnung gefasst und schon einen Plan, der mir günstige Bedingungen für meine Flucht liefern würde. Zufrieden konnte ich einschlafen. Als ich wieder aufwachte und mich wunderte, welcher Tag heute war, stand ich auf, aß etwas und ging in den Raum mit dem Kletterteil. Dort wartete ich und als ich die Tür hörte, mit der sich der Professor ankündigte, sprang ich auf eine Plattform und versuchte, mich meinen Instinkten auszuliefern, während ich ein lateinisches Wort deklinierte. Der Wissenschaftler schien positiv erfreut zu sein, als er sah, wie viel Begeisterung ich anscheinend für seine Einrichtung empfand und wollte mich ein paar Minuten gar nicht mitnehmen. Er murmelte etwas und ich verstand die Worte: „Endlich… katzenhaft… muss ich mir aufschreiben…“ Dann hob er die Stimme etwas und rief: „Gut, dann komm mal mit!“ Kurz zögerte ich einen Moment. Sollte ich ihm gleich folgen? Was hätte eine Katze getan? Wegrennen! Riefen mir meine Beine zu, so musste ich mich in die Testräume treiben lassen. Nach dem Tag, oder der Arbeitseinheit, ich hatte keine Ahnung, ließ mich der Professor alleine. Er war längst nicht mehr so gesprächig wie am ersten Tag, aber vielleicht war das ein Zeichen, dass er vermutete, dass ich ihn sowieso nicht mehr verstehen konnte. Wieder lief ich herum, suchte in den einzelnen Abschnitten eine Schwachstelle und versuchte herauszubekommen, ob es irgendwelche Geheimgänge gab. Zum siebten Mal lief ich in dem Spielzimmer vorbei, als ich ein Geräusch hörte. „Pst!“ Sofort erstarrte ich. Täuschte ich mich? Ein weiteres Zischen ertönte. Doch, hier war eindeutig eine andere Katze. Um einen Geruch aufzuschnappen, atmete ich tief ein. Meine Augen weiteten sich, als ich den Geruch erkannte. „Panther!“, rief ich und lief zu dem Kletterteil. Bemüht, mich nicht auf dem weichen Stoff zu wälzen, kauerte ich mich auf die Höhle und beugte mich so weit runter, bis ich in den Lüftungsschacht sehen konnte. Zwei helle, glänzende Augen sahen triumphierend zu mir herauf. „Gewitter! Ich habe dich schon so lange gesucht!“, flüsterte er. „Du brauchst nicht leise zu sein; der Professor ist nicht da“, erklärte ich ihm. Dann musterte ich das Gitter, das uns trennte. „Wie bist du hierhergekommen?“, fragte ich ihn. Es half mir nichts, ihn nun zu sehen. Der Weg zur Freiheit war trotzdem versperrt. Dann erzählte der schwarze Kater mir seine Geschichte: Am dem Tag nach meiner Entführung hatte er die ganze Zeit gewartet. Als ich nicht kam, hatte er schlimme Befürchtungen und war meiner Spur gefolgt. Als sie endete, vermischt mit dem Geruch des Mannes und dem des „Riesen-Käfers“, wusste er, dass etwas nicht stimmte. So versuchte er sein Glück an allen „Riesen-Käfer-Versammlungsorten“, an Parkplätzen, und schnüffelte an jedem, bis er irgendwann durch ein Wunder auf meinen leichten Geruch stieß. Er beschattete das Auto also und als der Professor mit verschiedenen Taschen zurückgekehrt war, fuhr er wieder zur Lagerhalle. Panther wusste, ich war irgendwo drinnen und er schlich sich durch den Eingang des Lüftungsschachtes hinein. Nachdem er einige andere Räume gesehen hatte, fand er mich schließlich. Einerseits berührt, weil er sich auf die Suche nach mir gemacht hatte, andererseits traurig, dass er mir trotzdem nicht helfen konnte, schnurrte ich. „Das war wirklich toll von dir“, seufzte ich. „Was sollen wir nun machen?“, fragte er sich und betrachtete meinen Käfig. Dann erzählte ich ihm von den Versuchen und meinen Überlegungen. Natürlich erklärte ich ihm nicht, was Schlüssel waren, aber ich redete von silbernen Stöcken, mit denen die Türen aufgeschlossen wurden und die surrende Röhre erwähnte ich auch. „Ich habe keine Chance, hier herauszukommen“, seufzte ich traurig. Panther schob eine Pfote durch das Gitter und ich berührte sie. „Wir werden eine Lösung finden“, beruhigte er mich. Dann kniff er die Augen zusammen; er dachte nach. Plötzlich stellte sich sein Fell auf und er rief: „Ich hab´s“ Seine gelben Augen funkelten. „Diese Teile da, die das Gitter an den Schacht halten, die gibt es bei mir auch. Mit einem bestimmten Stock kann man sie entfernen. Ich könnte zu meinen Menschen gehen und ihn holen!“ Diese Idee fand ich gut. Mit einem Schraubenzieher würden wir das Gitter losschrauben können. Doch wie sollten wir ihn bedienen? Ich konnte mich nicht verwandeln und ohne meine Finger war es bestimmt sehr schwer. Dennoch wollte ich es ausprobieren. „Ja, das ist eine gute Idee!“, rief ich erfreut aus und hoffte inständig, dass wir es schafften. „Aber komme am besten nachts wieder“, riet ich ihm noch, „ich glaube, dann schläft der Professor.“ Nach einem schmerzlichen Abschied kehrte ich zurück zu dem Schlafraum und legte mich auf den Boden. War ich wirklich gerade Panther begegnet? Warum spielte er eine Rolle in diesem Alptraum? Würde er mich retten können? Am nächsten Morgen versuchte ich wieder, eine Katze zu sein. Es fiel mir aber sehr schwer, nicht ständig an Panther denken zu müssen. Konnte er mich befreien? Würde ich diesem Alptraum entkommen? Auch eine weitere Frage begann, mich zu beschäftigen: Würde ich jemals wieder ein Mensch sein können? Wenn Panther mich heute Nacht rettete, dann würde ich keine Chance haben, wieder in die Stromröhre zu gehen. Aber warum sollte der Professor mich wieder verwandlungsfähig machen? Er wusste, so konnte ich leichter fliehen. Doch ich wollte nicht als Katze gefangen sein. Warum konnte ich nicht wieder ein Mensch werden? Um ehrlich zu sein, das Menschenleben gefiel mir schon etwas besser. Natürlich war die Verlockung groß, jeden Tag frei zu sein und das zu tun, was mir gefiel, doch als Mensch hatte ich viel mehr Möglichkeiten, zu leben. Und ich wusste viel mehr, obwohl ich mir nicht sicher war, wie Katzen dachten. Ließen sie ihre Instinkte leben? Taten sie nur das, was sie von ihren Vorfahren geerbt hatten? Oder dachten sie nach und überlegten sich, was richtig war? Obwohl ich eine Katze war, wusste ich es immer noch nicht und ich wollte es auch nicht wissen. Der Tag verging zu schnell. Ich hatte kaum Gelegenheit darüber zu grübeln, wie ich wieder ein Mensch werden konnte. Aus dem heimlichen Verschwinden, das so perfekt laufen konnte, würde leider nichts werden. Panther und ich brauchten einen besseren Plan. Als ich nach den Tests und Versuchen wieder in dem Körbchen lag und wartete, bis der Professor ging, überlegte ich mir, was ich tun sollte. Was hätte ich als Mensch getan? Mein Vorteil war natürlich, dass ich Panther hatte: Er konnte sich von außen anschleichen und mir helfen. Aber wie sollte er diese Röhre bedienen, die nicht einmal ich verstand? Wie sollten wir zwei Katzen an die Schlüssel des Professors kommen? Was sollte ich Panther erzählen? Irgendetwas hielt mich davon zurück, dem schwarzen Kater von meiner Verwandlung zu erzählen. Einmal hatte ich es versucht, doch die Angst war zu groß, dass er mich danach verabscheute. Vielleicht konnte ich ihm weismachen, dass er mich irgendwie verändert hätte und dass ich dies rückgängig machen wollte, falls es etwas Schlimmes war. Das verstand er hoffentlich, eigentlich war es sogar die Wahrheit.
ich bin unzufrieden, dass so schnell schon wieder Hoffnung kommt, aber ich schaffe es nicht, den Aufenthalt so in die Länge zu ziehen, dass es nicht langweilig wird >.<
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Fr Aug 24, 2012 6:01 am
Vielleicht habe ich es auch überlesen, manche Kapitel lese ich auf dem handy, was wegen der kleinen Schrift natürlich schwieriger ist als am PC. das mit der neuen Hoffnung finde ich nicht schlimm, ich kann shcon verstehen, dass es schwer ist, das alles in die Länge zu ziehen. Ich kenn das, ich schreibe ja selbst auch Geschichten, und gerade wenn man sich schon überlegt hat wie es weiter gehen soll, dann will man endlich an die nächste Stelle kommen und ist dann zu ungeduldig, um eine Stelle wirklich auszuschmücken, so geht es mir zumindest manchmal Der Teil ist jedenfalls echt toll und so als Aufmunterung nach der Schule ist es total schön, eine Teil von dir lesen zu können
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Fr Aug 24, 2012 7:08 am
danke =) Und ist ok
27.Teil:
Pfotenschritte unterbrachen meine Gedanken. „Gewitter!“, hörte ich Panther leise rufen. Erfreut stand ich auf und lief ihm entgegen. Er legte die Ohren an und sah sich um. „Wow, das sieht hier total schlimm aus. Wie schaffst du es, ohne den freien Himmel zu leben?“, fragte er und ich drückte mich an ihn. „Gar nicht“, erwiderte ich schnurrend. Doch dann wich die Freude einem unwohlem Gefühl. Ich musste ihn anlügen, wenn ich die Wahrheit verschweigen wollte, und zwar jetzt. „Wie bist du hereingekommen? Hast du es tatsächlich geschafft, mit dem Stock das Gitter zu lösen?“, fragte ich ungläubig. Er musste sehr stark und geschickt sein. Verlegen leckte er sich sein schwarzes Fell und murmelte dann: „Nun ja… Ja.“ Jetzt musste ich ihn wirklich anlügen. Warum drückte ich mich nur? Entschlossen atmete ich durch und sagte: „Ich kann leider noch nicht mitkommen.“ Autsch. Sein verletzter Blick sprach Bände. „Weil“, hob ich schnell an, „der Professor hat mich in diese Röhre“, schnell deutete ich mit meinem Schwanz darauf, „gesetzt und sie angeschaltet. Seitdem hat sich etwas in mir verändert. Aber ich weiß nicht, was es war und ich habe Angst, dass es etwas Längeres ist. Vielleicht hat er irgendetwas in mir blockiert und ruft eine Behinderung oder so hervor. Vielleicht hat er mich krank gemacht und ich werde bald sterben!“ Diese Aussicht verlieh meiner Stimme wirklich etwas Furchtsames. Wie ich mich so reden hörte, hatte ich plötzlich wirklich Angst, dass genau das eintreten konnte. Aber nicht von der Röhre, sondern von den anderen Mitteln. Panther schien zu verstehen. „Okay. Aber wie willst du dorthin kommen? Wenn der Professor alles abschließt…“ Eine verrückte Idee reifte in mir: „Wir könnten doch durch die Lüftungsschächte schleichen, das Gitter entfernen, seine silbernen Stöcke stehlen und damit kommen wir bestimmt in die anderen Räume. Dann sehen wir uns die Schalttafel von der surrenden Röhre an, dann gehe ich hinein und dann können wir verschwinden.“ Mein Plan war risikovoll. Es würde nicht einfach werden, vor allem in meiner Katzengestalt, aber ich musste es probieren. Das einzige, das schiefgehen konnte, war, dass er uns bemerkte, aber dann musste ich als Katze fliehen. Dann musste ich eben als Katze leben, aber Hauptsache, ich kam hier heraus. Panther legte den Kopf schief und kniff die Augen wieder zusammen. „In Ordnung. Aber lass mich alleine gehen. Wenn der Professor wach wird und mich wegrennen sieht, wird er denken, du bist es und nachschauen, ob du noch da bist. Dann wird er dich sehen und sich denken, dass er es sich nur eingebildet hat.“ Ich fühlte mich unwohl bei dem Gedanken, ihn alleine ziehen zu lassen, doch er hatte recht. Wohl oder übel musste ich warten. Zögerlich nickte ich. „Aber pass auf dich auf. Du darfst auf keinen Fall erwischt werden!“ Beruhigend nickte der Kater. Dann drehte er sich um und verschwand im Lüftungsschacht. Ein leeres Gefühl machte sich in mir breit. Wie sollte ich es jemals schaffen, wieder ein Mensch zu werden? Es war so hoffnungslos. Wieso war ich so naiv und glaubte, Panther könne mit seinen Pfoten und Zähnen ein weiteres Gitter lautlos öffnen? Wie konnte ich fliehen? Es grenzte bereits an ein Wunder, dass mein Freund es überhaupt bis hierher geschafft hatte. Und warum glaubte er überhaupt meiner fadenscheinigen Lüge? Er schien mir so zu vertrauen und mir gelang es einfach nicht, dieses Vertrauen zu erwidern. Plötzlich tauchte ein Gedanke in meinem Kopf auf und traf mich hart: Ich würde meine Familie wahrscheinlich nie wieder sehen. Nie wieder wäre alles so, wie es einmal gewesen war. Selbst wenn ich als Katze zurückkehrte, würden sie mich nicht erkennen und meine menschliche Seele würde immer mehr von den Katzeninstinkten verdrängt werden. All die Sorgen, die ich daheim vor dem Professor getragen hatte, waren sinnlos gewesen. Wieso war mir nie die Frage gekommen, wie die Verwandlung überhaupt geschehen konnte? Wieso hatte ich nie auch nur den leisesten Verdacht geschöpft? Was war mit meiner Familie? Würden sie ohne mich auskommen? Im Moment mussten sie sich schreckliche Sorgen machen, zum einen wegen Ina, der es wahrscheinlich immer noch schlecht ging. Schon wieder war ich nicht da, um ihr beizustehen. Nun war ich auch noch entführt worden, ohne irgendeinen Hinweis; natürlich hatte mich niemand gesehen, da mich niemand in meiner Katzengestalt kannte. Es gab keine Hoffnung mehr, überhaupt keinen Anlass, auch nur im Entferntesten anzunehmen, dass es Rettung gab. Ich war verloren. Vertieft in meinen trüben Gedanken, bemerkte ich kaum, wie die Zeit verstrich. Hier drin hatte ich so oder so kaum Anhalt, wie spät es war und langsam kam es mir so vor, als lebte ich schon mein Leben lang gefangen. Gefangen im Experiment, in diesem grausamen Experiment, das mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hatte. Und doch konnte ich dieser schlimmen Sache etwas Gutes abgewinnen. Als Katze hatte ich so viel gelernt, dass die Verwandlung schon zum Teil meines Selbst geworden war. Die letzte Zeit, ob es nun Tage, Wochen oder Monate gewesen waren, war die schönste meines Lebens. Doch nun schienen mich Jahre davon zu trennen. Irgendwann hörte ich Pfotenschritte. Leise, bedächtig, als schlichen sie sich an etwas an. Innerlich atmete ich auf, da ich nun wusste, dass Panther nicht entdeckt worden war. Ob er die Schlüssel hatte? Oder kam er nur, um mir seine Niederlage mitzuteilen? Durchwühlt von einem Chaos aus sinnloser Hoffnung und der Angst, dass sich meine Befürchtungen bewahrheitet hatten, drehte ich mich um. Der Anblick des schwarzen Katers erfüllte mich mit einem Wohlgefühl. „Und?“, wagte ich, hervorzubringen. Panther ließ den Schweif kurz sinken und meinte: „Es ist mir nicht gelungen, den Schlafraum des Professors zu finden.“ Die Worte trafen mich wie ein Schlag. Es stimmte! Ich war verloren. Dennoch spürte ich, dass er noch etwas sagen wollte, da war ein Funkeln in seinen Augen. Fragend blickte ich ihn an. „Mir ist etwas anderes gelungen.“ Erklärte er mit einem Anflug von Stolz in der Stimme. Immer noch unwissend betrachtete ich ihn. Er atmete tief durch, sein Atem bebte in Erwartung, mir gleich von dem Ding zu erzählen, das er mir bis jetzt verschwiegen hatte: „Ich bin nicht allein. Die ganze Katzengruppe ist gekommen! Und ich habe einen Plan.“ Wie aufs Stichwort sah ich, dass alle anderen Katzen hereinströmten: Ganz vorne Wind und Staub, die noch den Schlaf aus den Augen blinzelten, dahinter die meisten anderen, die ich kannte. Nur ein paar, darunter auch die Jungen, fehlten. Gerührt drückte ich mich an den schwarzen Kater neben mir und wäre ich noch ein Mensch, wären meine Augen feucht geworden. „Wir werden dich retten“, sprach mich Wind an und Staub nahm bereits den Käfig in Augenschein. „Danke, dass ihr alle gekommen seid…“, murmelte ich, unfähig, mit weiteren Worten auszudrücken, was ich fühlte. Es war wie eine Welle, die mich mit Wärme durchflutete, als hätte ich ein Licht in der Dunkelheit gesehen und es wurde immer größer. Panther lief zu Birke. Erst als ich die hellbraune Kätzin näher betrachtete fiel mir auf, dass sie etwas bei sich trug: Ein Stück Draht. Bei mir fiel der Groschen.
oh mann, jetzt muss ich mich aber beeilen, ich habe nur noch eine halbe Seite vorsprung xD
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Fr Aug 24, 2012 7:34 am
Heute habe ich ja echt viel zu lesen XD Ist doch nicht schlimm, wenn du die Teile immer erst dann reinstellst, wenn du sie auch geschrieben hast, dann kommen sie vielleicht manchmal ein bisschen später, aber damit kommen wir schon klar, denke ich Du hast schon wieder an einer so spannenden Stelle aufgehört! Da hätte man mindetens noch die nächsten drei teile lesen müssen, um zufriden zu sein, ich zumindest Ich will endlich erfahren, ob es den Katzen gelingen kann, zur Flucht beizutragen! Und ob das mit der Zurückverwandlung funktioniert! Stell bitte ganz, ganz schnell den nächsten teil rein =)
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment So Aug 26, 2012 9:28 am
so, jetzt habe ich weitergeschrieben und der Teil ist da
28.Teil:
Wind versammelte die Katzen und sie schauten ihn erwartungsvoll an. „Wir sind da, um Gewitter hier herauszuholen.“ Tulpe, seine Tochter die neben ihm stand, fragte: „Warum? Sie kann doch auch ohne uns hinausgelangen.“ Auch einige andere Jungkatzen begannen zu tuscheln. Mir wurde sehr unwohl, vor allem, weil ihr Misstrauen gerechtfertigt war. Trotzdem versuchte ich, zu widersprechen: „So einfach ist das nicht: Der Mensch, der mich gefangen hält, hat etwas in mir verändert. Ich weiß nicht genau, was es ist, aber auf jeden Fall kann ich spüren, dass es mit der Zeit zunimmt. Meine natürlichen Instinkte werden immer stärker.“ Die Idee kam mir so plötzlich, dass ich mir nicht einmal mehr überlegen konnte, ob es Sinn machte. Die anderen Katzen sahen sich verwirrt an und ich fixierte Staub. Er allein kannte die Wahrheit und in meinem Blick sah er sofort, dass ich Hilfe brauchte: „Sie meint die Urinstinkte, die unser Denken vertreiben.“ Sprang er mir bei. Dankbar und erleichtert blinzelte ich ihn an, als die anderen Katzen verstanden und ihre Aufmerksamkeit wieder Wind zuwendeten. Dieser verwies mit einem Ohrenschnippen auf den jungen schwarzen Kater neben mir. „Sie muss in eine surrende Röhre, in der sie der Mensch verändert hat. Wahrscheinlich weiß niemand, wie sie zu bedienen ist, doch so schwer kann es wohl nicht sein“, setzte Panther die Erklärung fort. Die jungen Katzen spähten durch die Gitterstäbe und murmelten. „Ruhe“, befahl ihr Anführer in einem bestimmten Tonfall. Als alles wieder schwieg, fuhr diesmal Birke fort: „Wir werden versuchen, mit diesem silbernen Stock“, dabei deutete sie auf den Draht vor ihren Pfoten, „die Gitterstäbe aufzumachen. Dabei muss jemand von uns hochklettern und benötigt dazu wahrscheinlich unsere Hilfe.“ Mit gespitzten Ohren hörte ich zu. Das musste es sein. Wenigstens schien Staub alle Zweifel beseitigt zu haben. „Habt ihr Fragen?“, wollte Wind wissen und schaute die Reihe von funkelnden Katzenaugen durchdringend an. Als sich niemand zu Wort meldete, lief Panther in die Richtung der ersten Tür. „Dann lasst uns loslegen“, rief er. Ein seltsames Gefühl beschlich mich. Vor einiger Zeit war ich verzweifelt diesen Weg gelaufen, den ich nun optimistisch und nicht mehr alleine entlang schritt. Hoffentlich klappte unser Unterfangen. Mein Herz schlug schneller, als die Schar von Katzen sich vor dem Gitter aufstellte und zum Türschloss hinauf starrte. Erst jetzt nahm ich das Gitter richtig wahr: Es bestand aus dünnen, vielleicht einen halben Zentimeter im Durchmesser, Stäben, die in kurzem Abstand nebeneinanderstanden. Durchbrochen waren sie von einigen wenigen Querstangen, die immer einen Meter voneinander entfernt waren. Durch das Gitter passte gerade mal meine Pfote, doch das war nicht schlimm. Ich musste mich auch nicht hindurch quetschen. Panther nahm das Stück Draht ins Maul und suchte mit seinen Pfoten einen Halt auf dem Gitter, rutschte jedoch ab. „Warte kurz“, rief ich und kauerte mich vor ihm hin. „Steig auf meinen Rücken“, erklärte ich wartete, bis der schwarze Kater mein Angebot annahm. Er kletterte auf mich und sein Gewicht drückte die Luft aus meinen Lungen. Dennoch stieß ich kein Stöhnen aus und atmete mit aller Kraft weiter. Mit ausgefahrenen Krallen sprang Panther hoch und hakte sich in die nächste Querstange ein. Von dort oben versuchte er, an das Schloss zu kommen, das noch einen halben Meter über ihm war, doch er schaffte es nicht. Plötzlich kam Bewegung in die Katzengruppe. Staub und Wind kauerten sich neben mich, während die anderen Katzen sich auf uns drauf stellten und wieder andere deren Rücken erklommen. Es ging so schnell und selbstverständlich, dass ich staunen musste. Sobald diese Pyramide bei dem schwarzen Kater angelangt war, konnte ich zwischen den Katzen, die wie ein Berg auf meinen Schultern lasteten, erkennen, wie Panther ans Schloss herankam und das Stück Draht in das Schlüsselloch steckte. Von Sekunde zu Sekunde wurde ich immer mehr erdrückt von der Last der Katzen. Es war, als läge ich begraben, bekam aber dennoch genug Luft. Wind wandte mir das Gesicht zu und meinte: „Das nächste Mal ist Wolke statt dir unten.“ Mit Schwierigkeiten erspähte ich die hellgraue Katzenmutter, die gleich über den erwachsenen Katern stand. Die Großen würden es dort, wo ich war, wohl am besten aushalten. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis ein lautes Klick in dem Schweigen ertönte. Mit einem leisen Seufzer kletterten alle Katzen wieder hinunter und ich streckte mich erleichtert. Dann sprang ich zu Panther, drückte mich an ihn und flüsterte: „Super!“ Zusammen drückte ich mit den anderen Katzen die Türe auf und befand mich in einem leeren Teil. Hinter dieser Tür stand noch ein Versuchstisch, und dahinter musste endlich diese Röhre sein. Während sich wieder die Pyramide aufbaute, zerrissen mich innerlich Schuldgefühle. Nur wegen mir waren sie alle hier und eigentlich hätte ich schon längst wieder zuhause sein können. Doch es musste so sein. Panther stand wieder auf der Spitze und fummelte mit dem Draht in dem Schloss herum. Dieses Mal stand ich etwas weiter oben und hatte einen guten Blick auf ihn. Ich fragte mich, woher er das konnte. Vielleicht waren seine Menschen professionelle Einbrecher und er schaute es sich bei ihnen ab? Bevor ich jedoch dazu kam, ihn zu fragen, klickte es erneut und auch diese Tür schwang auf. Ohne dem Tisch Beachtung zu schenken rannte ich zu der letzten Tür, die mich von meiner Zurückverwandlung trennte. Zwar hatte ich nur einen groben Plan, wie ich wirklich die richtigen Einstellungen treffen konnte, aber es musste schon irgendwie klappen. „Lass mich mal versuchen, das Schloss zu knacken“, bat ich Panther, aus plötzlicher Neugierde heraus. Die Pyramide aus Katzen war fast fertig gestellt und immer noch bewunderte ich dieses Gleichgewicht und die Art, wie sie alle ihren Platz fanden. Wahrscheinlich hatten sie das in Form eines Spiels geübt. Der schwarze Kater sah mich einen Moment lang an und meinte: „In Ordnung.“ Vorsichtig kletterte ich an den anderen Katzen hoch. Es war seltsam, über die fremden Rücken zu steigen und ich versuchte, die Krallen nicht auszufahren, obwohl mein Instinkt mir bedrängte. Sobald Panther nach einem geschmeidigen Sprung neben mir stand, überreichte er mir den Draht. „Du musst ihn in dieses Loch tun und dann herumdrehen. Meine Menschen tun das manchmal, deshalb kenne ich es“, erklärte er. Es war als Katze recht kompliziert, den dünnen Draht in das Schloss zu stecken. Mit einem seitwärts gedrehten Kopf konnte ich nichts erkennen und verfehlte einige Male. Doch geduldig wies mich der schwarze Kater an und endlich war der Draht im Loch. Gerade als ich versuchte, ihn zu drehen, hörte ich ein vertrautes Geräusch und erstarrte. Eine Tür, de aufgeschlossen wurde. Der Professor kam. Sofort geriet ich in Panik als ich hörte, wie die Türe aufging. „Schnell, ihr müsst weg!“, rief ich und sprang von der Katzengruppe herunter. Die Pyramide löste sich binnen Sekunden auf und alle Katzen flüchteten zurück, zu dem Lüftungsschacht. Trotz dem Geräusch unzähliger Pfoten, die auf dem Boden trommelten, hörte ich deutlich die lauten Schritte des Professors. Schnell lief er zum Eingang meines Käfigs. Sofort schätzte ich die Lage ab: Noch zwei Türen, die er aufschließen musste. Doch die ersten Katzen waren bereits im Lüftungsschacht verschwunden.
Saphirpfote Heilerschüler/ in
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mo Aug 27, 2012 3:42 am
Toll und spannend!!!! Wie immer!!! Aber schreib in Ruhe weiter, ich will dich nicht hetzen
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mo Aug 27, 2012 5:51 am
Oh man, warum musstest du das unbedingt wieder so spannedn enden lassen? XD Na ja, so habe ich aber Zeit, mir alles vorherzkuüberlegen, ob es gut geht und er sie nicht entdeckt oder ob er die ganzen katzen findet. Schon interessant, dass die es alle schaffen, durch mehrere Türen zu kommen, ich meine es sind Katzen XD Aber erstens ist es ja fantasy und zweitens sind sie vielleicht gerade klein genug, um die üsen aufzubekommen^^ ich würde das jedenfalls nicht schaffen Ich habe mal eine Frage: Wie viele Katzen sind das denn ungefähr? das würde mir bei meiner Vorstellung helfen
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Di Aug 28, 2012 2:06 am
sorry, ich hatte es erst bis dahin geschrieben... ok, ich bin fertig mit der ganzen Geschichte =) Der Epilog geht über fünf seiten O.o @Nebel: Das sind so ungefähr zehn Katzen
29.Teil:
Neben mir standen Panther und Staub. „Ihr müsst los“, drängte ich sie. Mittlerweile hatte sich eine große Traube um den Fluchtweg gesammelt, doch die Katzen waren flink und sehr schnell weg. „Aber Gewitter, wir können dich doch nicht zurücklassen!“, flehte Panther. „Ihr müsst aber! Bitte, geht, ich möchte nicht, dass ihr auch gefangen werdet. Ich finde schon einen Weg hier heraus, aber bitte…“, war es an mir zu flehen. Eigentlich sollte ich mit ihnen gehen, dann wäre ich frei. Es war meine letzte Chance, hier herauszukommen. Aber… es ging nicht. Ich konnte einfach nicht als Katze weiterleben. Etwas in mir sträubte sich mit aller Kraft und ich war nicht in der Lage, auch nur daran zu denken, auf mein Menschenleben zu verzichten. Der Professor öffnete gerade die letzte offene Türe. „Wir können ihn doch aufhalten! Ich lenke ihn ab und du rennst aus dem Käfig heraus“, schlug Staub vor. Mittlerweile waren wir allein in diesem Raum, doch der Professor kam schon näher. „Nein, denn der restliche Weg nach draußen ist versperrt“, widersprach ich und erinnerte mich, dass er nach jeder Tür, durch die wir gekommen waren, abgeschlossen hatte. Energisch schob ich die Kater in die Richtung des Lüftungsschachts. „Bitte, geht. Mich wird er wieder schnappen, aber euch darf wegen mir auf keinen Fall etwas zustoßen!“, bat ich sie ein letztes Mal, und unentschlossen wandte sich Panther wieder zu mir. Der Professor betrat den Raum. „Geh!“, jaulte ich, fast hysterisch und schubste den schwarzen Kater in Sicherheit. „Ich komme zurück“, versprach er noch, bevor seine funkelnden Augen sich in der Finsternis der Freiheit verloren. Die Anwesenheit meines Entführers konnte ich spüren. Er stand direkt hinter mir und sagte mit grollender Stimme: „Netter Versuch. Aber so schnell kommst du mir nicht davon. Denkst du etwa, ich lasse dich hier allein zurück? Ein Glück, dass ich heute aufgewacht bin und auf den Überwachungskameras alles gesehen habe.“ Mein Herz rutschte mir in die Hose, oder zumindest dorthin, wo ich eine Hose getragen hätte. Er hatte alles gesehen. Es war noch viel hoffnungsloser, als ich gedacht hatte. Zitternd drehte ich mich zu ihm um und fauchte ihn an, was aber wenig Wirkung zeigte. „Du folgst ihnen nicht, oder?“, begann der Professor hämisch grinsend und ging auf mich zu, „Du kannst ihnen nicht folgen, denn ohne deine menschliche Gestalt ist das Leben sinnlos. Du ergibst dich nicht deinen Instinkten, das ist mir spätestens jetzt klar.“ Ohne mich zu wehren ließ ich mich hochnehmen und wusste, dass alles keinen Sinn mehr machte. Mein Leben war nicht mehr so, wie es einmal gewesen war, und es würde auch nie wieder so sein. Es gab überhaupt keine Möglichkeit, noch irgendwie hier herauszukommen. Ich gab auf. Wie in Trance sah ich, dass er mich in den Raum führte, in den ich sowieso hatte gehen wollen. Erst jetzt bemerkte ich die Kameras, die in jeder Ecke der Räume funkelten. Die Röhre hatte bis vor Kurzem noch Rettung versprochen. Was sie nun hieß, wusste ich nicht, aber es war ohne Bedeutung. Der Professor würde mich ganz sicher nicht verwandlungsfähig machen, das konnte gar nicht sein. Wie aus weiter Ferne drang seine Stimme an meine Ohren: „Damit du mir nicht mehr aufmüpfig wirst, stelle ich dein menschliches Denken au-“ Plötzlich schrie er los und riss mich aus meiner Betäubung. Überrascht sprang ich auf und rannte zu den Gitterstäben, die nach unten gelassen waren. Was ich sah, sprengte alle Vorstellungskraft: Panther zog seine Krallen durch das Gesicht des Professors, sodass etwas Blut hervorquoll und er aufschrie. Die Kratzer schwollen sofort an und ich stellte mir vor, dass es sehr brennen musste, doch für Mitleid war kein Platz in meinem Herz. „Schnell, was soll ich tun?“, rief der schwarze Kater und setzte sich auf den Hocker, der vor der Schalttafel stand. Kurz wusste ich es selber nicht, aber dann raffte ich mich auf und überlegte. „Beschreib mir, wie es aussieht“, forderte ich ihn, bemüht, ruhig zu bleiben, auf. Jetzt kam es darauf an, rasch zu handeln, bevor es dem Professor besser ging. Unter Mühen konnte ich grob verstehen, wie die Schalttafel aufgebaut war und sagte dann: „Du musst auf den Knopf unten links drücken und dann einen aus der Mitte nehmen.“ Mein Herz klopfte stark, denn ich hatte keine Ahnung, ob mein Retter sich für die richtige Option entschied, schließlich konnte er nicht lesen. Doch ich musste es riskieren. Entweder so oder gar nicht. Kurz entschlossen drückte Panther seine Pfoten auf eine Taste und die Röhre begann wieder zu summen. Der Draht wurde glühend rot und ich schloss die Augen, verharrte still und betete. Schließlich war es vorbei, doch ich spürte keine Veränderung. Hatte es geklappt? Wie sollte ich es ausprobieren? Verzweifelt schlug ich die Augen wieder auf und sah gerade noch, wie der Professor mit einem verquollenen Gesicht aufstand. „Pass auf!“, schrie ich und Panther wirbelte herum und kämpfte. Solange er abgelenkt war, musste ich es versuchen. Das Gefühl, ein Mensch zu sein, lag nun schon so lange zurück, dass ich zwei Anläufe benötigte, doch ich durfte nicht aufgeben. Entschieden erinnerte ich mich daran, wie ich mich in der fernen Vergangenheit immer in einen Menschen verwandelt hatte: Die langen Gliedmaßen, die starken Beine, die feingliedrigen Hände. Und plötzlich kam mein Körper, stockend zwar, aber dennoch in Bewegung. Fasziniert sah ich, wie das Fell von meinen Pfoten verschwand und spürte endlich wieder meine Hände und Arme. Doch schnell verwandelte ich mich zurück. Egal, wie glücklich ich über den Zufall war, nun musste ich hier heraus. Mit bangem Herzen beobachtete ich, wie Panther um sich schlug, doch er konnte keinen Vorteil erringen. Diese Schutzpolster, die meinen Entführer bei unserer ersten Begegnung geschützt hatten, schien er nicht anzuhaben, denn er zuckte immer wieder zusammen. Doch sonst sah ich kein Ende in diesem Kampf. „Panther! Die Gitterstäbe!“, drängte ich ihn. Mit einer eleganten Drehung wandte sich der Kater wieder der Schalttafel hinzu und schien den richtigen Knopf auf Anhieb zu treffen. Die Gitter surrten hoch und ohne groß nachzudenken stürzte ich nach draußen, wich dem Professor aus und rannte so schnell wie noch nie in meinem Leben, Panther neben mir. Sprintend erreichten wir endlich den Raum mit dem Lüftungsschacht und krochen hinein. Die Dunkelheit verschlang mich und einen Moment war ich völlig orientierungslos. Panik stieg in mir auf und vermengte sich mit der Freude, endlich hier herauszukommen. „Schnell, ich weiß nicht, ob der Professor weiß, wo der Lüftungsschacht endet. Er könnte versuchen, uns dort aufzulauern“, trieb mich Panthers sanfte Stimme an. Er war entweder vor, neben oder hinter mir, das konnte ich nicht sagen. Der Schacht, durch den wir liefen, war breit genug für zwei Katzen nebeneinander und bestand aus etwas Hartem, Glatten, wie Stahl. Die Geräusche unsere Pfotenschritte wurden vielfach zurückgeworfen. Es machte mir nichts mehr aus, dass ich keine Ahnung hatte, wie lange ich schon lief, denn mein Zeitgefühl hatte ich längst verloren. Dennoch saß mir die Angst vor dem Professor im Nacken und fast glaubte ich, dass er uns gefolgt war und hinter mir her kroch. Irgendwann sah ich endlich etwas Licht, das sich auf der gespiegelten Fläche des Schachtes tausendfach brach. Nun begann ich, trotz schmerzender Pfoten, zu rennen und konnte es kaum abwarten, wieder nach draußen zu gelangen.
=)
Gast Gast
Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mi Aug 29, 2012 5:15 am
Als ich das Kapitel gelesen habe hatte ich auch die ganze Zeit über Herzklopfen XD Ich habe mir shcon gedacht dass Gewitter es nach draußen schaffen wird, die Geschichte muss ja ein Happy End haben XD Wie lang ist die denn, wie viele Seiten hat die Geschichte? Ich mag Epiloge, die führen einen immer sehr gut wieder heraus und sind ein gutes Ende. Zumindest wenn sie gut geschrieben sind, woran ich bei dir keine Zweifel habe. Und weißt du schon, was du jetzt schreibst? Hättest du vielleicht Lust, eine Geschichte mit mir zusammen zu schreiben? Ist nur so ne Frage, ist auch nicht shclimm, wenn du nein sagst
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Samtpfoten- Gefangen im Experiment Mi Aug 29, 2012 6:44 am
danke =) ja, ich finde, sie hat ein Happy End verdient erstmal der Schluss:
30., letzter Teil:
Eine rechteckige Öffnung ließ mich den Wald sehen. Wie die Wellen eines Meeres rauschten die Blätter der Bäume im Wind. Verzaubert von der Brise, die mich erfasste, blieb ich stehen. Ich hatte es geschafft. Ein rostiges Gitter unternahm den Versuch, mich aufzuhalten, doch ich sah, dass ein großes Loch darin klaffte und ich mich problemlos hindurch winden konnte. Schließlich stand ich auf der Wiese. Beglückt lachte ich auf und genoss das Gefühl von frischer Luft. Hinter den Bäumen erkannte ich, dass sich der Himmel etwas heller zu färben begann, doch die Finsternis der endenden Nacht erschien mir weder bedrohlich, noch störte sie mich. Wenigstens wusste ich, wie spät es war. „Komm, hier geht es lang“, erklärte mir Panther und ging auf eine Stelle im Wald zu. Ich war ihm so dankbar, wusste aber nicht, wie ich ihm meine Dankbarkeit zeigen konnte. Der Wald war noch betörender als die Wiese. Obwohl der Kater anfing, zu rennen, genoss ich auch dieses Gefühl und die süßen Düfte des Waldes kostete ich ganz aus. Irgendwann kam mir die Umgebung bekannt vor und schließlich standen wir auf der Lichtung der jungen Katzengruppe. „Du möchtest sicher zurück zu deinen Menschen“, flüsterte Panther. So fest ich konnte drückte ich mich an ihn: „Ja, schon. Aber ich möchte dir so danken! Ohne dich wäre ich niemals nach draußen gelangt und nur wegen dir bin ich nun hier. Danke!“ „Das hättest du doch auch gemacht“, wehrte er ab, doch ich schnurrte nur und flüsterte dann: „Ich weiß nicht, wann ich wieder kommen kann, aber du verstehst das sicher, oder?“ Sein Nicken erahnend wandte ich mich ab und rannte den bekannten Weg nach Hause. Es war, als würde ich aus einem Alptraum erwachen. Mein Haus ragte noch genauso vor mir auf, wie ich es verlassen hatte. Unbändige Freude erfüllte mich, als ich mich endlich wieder in einen Menschen verwandelte und meine Glieder streckte. Es war ausgestanden, so weit. Während ich zur Tür ging, um meine Familie aus dem Schlaf zu reißen damit sie sah, dass ich wieder da war, überlegte ich mir schon, was ich sagen sollte. Am besten die Wahrheit- oder zumindest Teile davon. Es fiel mir immer noch nicht leicht, auch nur daran zu denken, meiner Familie zu verraten, was der Professor mit mir gemacht hatte. Die Verwandlung sollte mein Geheimnis bleiben! Doch schon entsann ich einen Plan, wie ich es auch dem Professor heimzahlen konnte. Die Klingel durchschnitt die frühmorgendliche Stille. Es wurde immer heller um mich herum. Da es Sommer war, schätzte ich, dass es vielleicht fünf Uhr war. Doch welcher Tag? Es dauerte eine Weile, bis ich Schritte hören konnte. Ungeduldig trat ich von einem Bein auf das andere und wartete. Wer würde mir die Tür öffnen? Kurz befielen mich Zweifel. Was war, wenn sie sich von mir abgewandt hatten? Wenn sie dachten, ich wäre weggelaufen? Wollten sie mich vielleicht gar nicht wieder aufnehmen? Energisch schob ich die Zweifel weg und konzentrierte mich wieder. Die Tür wurde von innen aufgeschlossen und dann geöffnet. Vor mir stand meine Mutter und sie blickte mich ungläubig an. Auch ich musterte sie, teilweise entsetzt, andererseits aber glücklich. Sie wirkte viel älter, als ich sie das letzte Mal gesehen hatte und ihre trüben Augen waren stark eingefallen. Wie ein Zombie sah sie aus und das erschütterte mich. Doch dann war der Moment vorbei, ihre Augen leuchteten auf und sie rief: „Celli!“ In der folgenden Umarmung zerdrückte sie mich fast, aber das machte mir nichts aus. Glücklich erwiderte ich sie und musste weinen. Endlich wieder zuhause! Nach und nach kamen die anderen Familienmitglieder nach unten und ich umarmte sie alle, sogar Jens. Sie wollten natürlich wissen, was mit mir passiert war, doch ich erkundigte mich erst nach Ina. „Der geht es besser. Sie kann bald wieder nach Hause“, erklärte mir meine Mutter, deren Augen nun feucht waren. Zusammen ließen wir uns in dem größeren Wohnzimmer nieder und ich erfuhr, dass ich eine Woche lang weggewesen war. Heute war Sonntag. „Wir haben uns natürlich Sorgen gemacht, als du nicht heimkamst. Dann haben wir Mama und Jens angerufen und die sind sofort nach Hause gefahren. Zuerst haben wir bei deinen Schulkameraden herumtelefoniert, doch als die nichts wussten, haben wir den Wald durchkämmt. Schließlich waren wir bei der Polizei, doch auch diese konnte dich nicht finden“, erklärte Sahra. Der Reihe nach musterte ich meine Familie lächelnd. Sie sahen alle glücklich aus, auch die Kleinen, doch in ihren Gesichtern konnte ich noch Spuren des Leids erkennen, dass ich ihnen mit meinem Verschwinden zugefügt hatte. Dann erst begann ich mit meiner Geschichte: „Ich war im Wald. Dort gehe ich ja häufig hin, wenn ich den Kopf freikriegen muss. Naja, ich bin etwas herumgelaufen und war dann schließlich in einem Teil, in dem ich mich nicht so gut auskannte. Als ich dann die Glocke schlagen hörte, erschrak ich, weil ich eigentlich daheim sein wollte und rannte los. Und plötzlich ist da so ein Mann aufgetaucht und hat mich festgehalten. Ich wollte mich wehren, war aber zu schwach. Er fesselte und knebelte mich und fuhr mich dann in einem kleinen blauen Auto irgendwohin. Das einzige, was ich erkennen konnte, war eine Lagerhalle am anderen Ende der Stadt, bevor er mir ein Tuch über den Kopf warf und mich hineinführte. Dort sperrte er mich in einen riesigen Käfig und begann, Experimente mit mir durchzuführen. Ich will gar nicht wissen, was er alles mit mir gemacht hat. In dem Käfig gab es keine Fenster und immer nur dieses gleiche Licht aus den Lampen, dass ich fast verrückt wurde. Irgendwann habe ich einen Lüftungsschacht entdeckt und das Gitter mit meinen Fingernägeln abgeschraubt. So konnte ich fliehen.“ In dieser Geschichte war so viel Wahrheit mit so viel Lüge gemixt, dass es mir nichts ausmachte, zu lügen. Die Polizei würde diesen Professor hoffentlich bald verhaften. So war es dann auch. Am Nachmittag meldete meine Mutter, dass ich zurückgekehrt sei und bat dann die Polizei, Anzeige erstatten zu dürfen. Nachdem ich ausgesagt hatte, wurde ein Streifenwagen zu der Lagerhalle gefahren. Die Polizisten mussten nur den Raum mit meinem Käfig betreten, da tauchte schon der Professor auf. Sie nahmen ihn fest und ich hoffe, dass ich ihn nie wieder sehen muss. Trotz des guten Ausgangs, musste ich am Montag schon wieder in die Schule. Zuerst sträubte ich mich, doch dann dachte ich daran, wieder alle mir bekannten Gesichter zu sehen und begann, mich darauf zu freuen. Der Montagmorgen begann gut. Meine Mutter bereitete mir das Frühstück zu, während ich bei Sophie anrief und ihr erklärte, dass ich wieder da war. Dann rief meine Mutter bei meinem Schulrektor an und meldete mich ebenfalls wieder zurück. Aufgeregt legte ich den Weg in die Schule zurück. Es war kaum anders, als zuvor, nur noch viel besser. Ich genoss die neugierigen Blicke der anderen und es war ein schönes Gefühl, zur Abwechslung mal im Mittelpunkt zu stehen. Nach den ersten zwei Stunden lief ich neben Sophie zur Treppe, als ich plötzlich spürte, wie jemand hinter mir eine Hand auf meine Schulter legte. Zuerst erschrak ich mich, doch dann hörte ich ein Wort, einen Namen in dem Tumult der lärmenden Schüler: „Gewitter?“ Sofort drehte ich mich ungläubig um. Wer auch immer mich angesprochen hatte- woher wusste er meinen Katzennamen? Da stand er. Steffen. Mit offenen Mund starrte ich ihn an. Seine Augen waren sehr hell und strahlten gelb. Es waren Panthers Augen, nur mit runden Pupillen. „Panther…“, stammelte ich und konnte es immer noch nicht glauben. Steffen lächelte und sagte: „Ich wusste doch, dass etwas nicht mit dir stimmt.“ Da fiel ich ihm um den Hals. Obwohl ich ihn als Mensch kaum kannte, wusste ich doch, dass ich mich nicht blamieren konnte. Er redete weiter: „Als ich dann die Beschriftungen gelesen habe, von dieser Röhre, wurde es mir vollends klar. Außerdem- weißt du noch, damals im Sekretariat? Es passte plötzlich alles zusammen.“ Es war mein erster Kuss. Ungeachtet der Schüler, die an uns vorbeiströmten, näherten sich unsere Lippen. Wieder war ich in einen Traum gerutscht. Mein ganzes Leben war ein Traum, doch nun war ein guter an der Reihe. Ein wundervolles Gefühl durchströmte mich, als ich Steffen küsste und plötzlich war alles wieder in Ordnung.
so, xD ich bin fast fertig, fehlt nur noch der Epilog =) Mit Epilog hat die Geschichte 67 Seiten, ohne sind es 62... xD Ich weiß noch nicht wirklich, was ich anfangen will... ich hätte schon ein paar Ideen, finde aber, dass ich noch zu unerfahren bin... natürlich können wir eine Geschichte zusammenschreiben, das würde mich freuen =) ist nur die frage, wie wir das schaffen, wenn ich zum Beispielkein Internet habe, oder, wie jetzt, am Samstag in Urlaub gehe... schreib mir mal ne PN xD