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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") So Jul 22, 2012 7:06 am
danke =) xD Naja, ich hoffe, dass ich die Geschichte vielleicht irgendwann abschicken kann, ich denke, dass dann die Kapitel geschweige denn die Teile nicht mehr so lang erscheinen... danke =) Der nächste Teil ist auf Seite 81/82
46.Teil:
Nach kurzer Zeit verschwand Umabra neben mir. Als ich hinunterblickte, sah ich, dass ich keine Füße mehr hatte und wäre fast gestolpert. Dann schloss ich schnell die Augen und bekämpfte die Panik. „Emilia?“, fragte Tessa erstaunt. „Es ist alles in Ordnung“, antwortete ich lächelnd, obwohl die anderen mich nicht sehen konnten. Umabras Grollen erklang neben mir: „Ihr sucht jetzt Peter und wir warten hier“. Als die Schülerinnen die zweite Treppe hinabgestiegen waren, schlich ich weiter, bis zur Tür, die in die Küche führte. „Wo bist du?“, wisperte ich, da ich Angst bekam, über den Dämon zu stolpern. Ein Knurren erklang von der linken Seite der Tür. Schnell stellte ich mich rechts auf und wartete. Da hörte ich ein Geräusch und ehe ich etwas begriff schwang die Tür zu Bibliothek auf und Tim erschien. Er sah noch sehr müde aus. Sofort hielt ich den Atem an und rechnete damit, dass er auf mich zukam und mich fragte, was ich hier zu suchen hatte. Aber als sein Blick unberührt über mich hinweg glitt, fiel mir wieder ein, dass er mich nicht sehen konnte. Ein unbeschreibliches Gefühl machte sich in mir breit. Es war wie eine Mischung aus Stolz, Freude, aber auch ein bisschen Bedauern, da ich nun ignoriert wurde. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich schwere Schritte und dann tauchten drei Köpfe auf. Anne redete bereits über irgendwelche Jacken, die bei ihr daheim immer verschwanden. Während der Hausmeister lachend einen Scherz über Kobolde machte, schloss er Tessa auf. Anne lehnte sich so an den Türrahmen, dass sie in unsere Richtung sah. Um ihr gegenüberstehen zu können, musste sich Peter mit dem Rücken zu uns und dem Vorgehen im Speisesaal stellen. Doch kaum hatte ich Zeit, Bewunderung für Annes Mitdenken zu fühlen, da klickte schon die Tür neben mir. Es musste wieder ein Scherz gefallen sein, denn der Hausmeister lachte dröhnend, sodass er nichts mitbekam. Ohne zu zögern huschte ich in die Küche. Als Peter aufhörte zu lachen, begann Anne lauter zu reden und formte die Silben sehr lang, um das Schließen der Tür zu übertönen. „Umabra? Emilia?“, flüsterte die Feuer-Schülerin. „Ich bin da“, murmelte ich und konnte auch ein Grummeln des Dämons vernehmen. „Gut, dann lasst uns gehen“, antwortete sie leise und schlich sich geduckt zu der hinteren Wand. Als ich ein leises Kratzen hörte, suchte ich den weißen Verputz ab, bis ich Kratzspuren entdeckte. „Hier irgendwo muss es sein“, wisperte der unsichtbare Schäferhund. Sofort suchten Tessas sichtbare und meine unsichtbare Hände die Wand ab. Wir wussten, dass wir uns beeilen mussten. Ich kniete und betastete eher auf der rechten Seite die Wand und sie stand und suchte die linke Seite ab. Nach kurzer Zeit hörte ich einen sehr leisen Aufschrei. Tessa klappte die Leiste, die zwischen Wand und Boden verlief, weg, und griff in ein Geheimfach. Plötzlich erklang ein leises Knirschen. Eine Öffnung tat sich in meiner Augenhöhe, also knapp kniehoch über dem Boden, auf. Nun langte ich hinein und ergriff ein Buch. Ein Energiestoß durchfuhr mich, sodass ich schnell die Hand zurückzog. Den Arm immer noch in dem Geheimfach, schloss Tessa die Öffnung. Da erstarrten wir alle, denn wir konnten nichts hören. Ohne einen Mucks von uns zu geben, warteten wir ab. „Doch, da war etwas, ganz sicher“, erklang schließlich die tiefe Stimme von Peter. „Wirklich? Ich habe nichts gehört“, beteuerte die Schülerin, obwohl die Unsicherheit in ihrer Stimme deutlich zu hören war. Mit weit aufgerissenen Augen duckte sich Tessa, ich zog mich ebenfalls instinktiv zusammen. „Keine Sorge, ich schaue schnell nach“, beruhigte der Hausmeister sie. Obwohl ich von hier aus nicht in den Speisesaal blicken konnte, wusste ich, dass Anne ihr schüchternes unschuldiges Lächeln aufgesetzt hatte. Als gedämpfte Schritte erklangen, richtete sich die Feuer-Schülerin auf und rannte zu dem Fenster. Mit einem Hechtsprung befand sie sich im Speisesaal. Das war so leise vorgegangen, dass ich glaubte, dass Tessa nicht wirklich gesprungen war, sondern geflogen. Da wurde die Türe aufgeschlossen. Ohne es zu bemerken hielt ich den Atem an und beobachtete die Türe. Peter schlurfte herein und sah sich um. Dabei bildete ich mir ein, dass sein Blick eine Sekunde länger bei Umabra und mir verharrte. Der Schweiß brach auf meiner Stirn aus und meine Hände begannen zu zittern Doch dann drehte er sich wieder um. Erleichtert stieß ich die Luft aus, als die Tür sich schloss. „Meine Ohren sind auch nicht mehr die besten“, hörte ich noch Peters Stimme. Dann sah er Tessa. „Ah, schön, dass du deine Jacke gefunden hast! Und jetzt raus hier.“ Die Schritte verklangen, nachdem die Tür geschlossen war. Dennoch warteten der Dämon und ich eine Weile, bevor wir hinausgingen. Zum Glück war der Gang leer. Um uns zu orientieren riefen wir uns immer leise etwas zu. Umabra wollte mich wahrscheinlich nicht abhängen. In meinem Zimmer warteten die anderen bereits. Erleichterung durchströmte mich, als ich wieder auftauchte. Doch dann ging ich zu meinem Bett und fragte: „Was ist das für ein Buch?“ Der schwarze Schäferhund sprang neben mir aufs Bett und betrachtete mäßig interessiert den Einband. Mit großen Augen keuchte Anne: „Es ist der 468. Teil der Chroniken!“ Begeistert verlangte ich danach und blätterte es kurz durch. „Darin steht also das große Geheimnis“, murmelte ich. Schließlich gab ich es der Licht-Schülerin und sagte: „Du liest so schnell, also kannst du mehr damit anfangen als Tessa und ich zusammen.“ Schnell verabschiedete sich das Mädchen und ging in ihr Zimmer um zu lesen. Obwohl ich noch sehr aufgeregt war, zwang ich mich, sitzen zu bleiben. Plötzlich erschrak ich mich. „Der allgemeine Unterricht!“, rief ich. Es war zehn Uhr- zu spät! Die Erkenntnis erschütterte mich. Tessa riss die Augen ebenfalls auf. Nur Umabra blieb ruhig. „Na und?“, meinte er, „Dann wart ihr einmal eben nicht da. Kommt schon, so schlimm ist das auch nicht. Euch war einfach übel. Ihr könnt euch mit Bauchweh rausreden. Aber euch geht es bis zum speziellen Unterricht wieder besser.“ Der Dämon hatte immer eine Idee. Ein bisschen stolz war ich schon. Aber nun galt es, einen möglichst kranken Eindruck zu machen. „Du gehst am besten in dein Zimmer und legst dir etwas Warmes auf den Bauch“, schlug ich vor. Bei dem Gedanken, die Wächter und meine Freunde so zu täuschen, wurde mir wirklich ein bisschen schlecht. Umabra sponn die Geschichte etwas weiter: „Ihr habt über das Essen von daheim geredet und dann kam eine von euch auf die Idee, dass ihr drei das, was ihr kurz bevor ihr hierherkamt mitgebracht habt, essen wolltet und nun ist euch schlecht.“ Schnell ließ ich mich auf meinem Bett niedersinken und schickte Tessa hinaus. „Denkst du nicht, die Wächter fragen sich, warum du ihnen nicht gesagt hast, dass wir uns schlecht fühlen?“, fragte ich in die folgende Stille hinein. Der Dämon schüttelte energisch den Kopf. „Ich wage es nicht, alleine herumzulaufen“, entgegnete er. Dann wurde es wieder ruhig.
Am nächsten Tag waren Tessa, Anne und ich wieder auf den Beinen. Wir hatten Mera, Marco und Sandro eingeweiht und ich platzte fast vor Neugierde. Den Wind-Schüler hatte ich nicht gesehen, aber Tessa hatte mir erzählt, sie war bei ihm gewesen. Als ich von dem speziellen Unterricht kam, lief mir Mera entgegen. Ihre Augen strahlten. „Anne hat eine Antwort gefunden!“, rief sie sofort. Oh nein, stöhnte ich innerlich, da ich befürchtete, Maria stand in der Nähe und hätte mich gehört. Mit einem angespannten Blick sah ich mich um, doch die Luft war rein. Ebenfalls erschrocken schlug sich die Schülerin auf den Mund. „Tut mir leid, aber- sie hat gesagt, wir sollen uns schnell versammeln!“ Ungeduldig zog sie mich in das Haus.
tut mir leid, ist wohl etwas spannend...
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") So Jul 22, 2012 9:30 am
Inzwischen bin ichs doch gewohnt, daqss du immer an spannenden Stellen aufhörst Ja, wir bei "Samtpfoten" kann ich dir auch hier zustimmen, dass du es gut abschicken könntest, aber ich denke, "samtpfoten" hätten ein wenig bessere Chancen, angenommen zu werden, weil du dich dort im Schreibstil sehr verbessert hast. Was aber wie gesagt nicht heißen soll, dass er hier schlecht ist Ich wüsste gerne, wie so eine A4-Seite einem normalen Buch entspricht oder wie lang ein Kapitel von warrior Cats auf A4-seiten wäre. Ich war mal fast davor, eines abzuschreiben, um genau das zu gucken, aber das erschien mir dann doch übertrieben XD Es is jedenfalls wieder ein toller teil, ich freue mich shcon auf den nächsten^^
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Di Jul 24, 2012 6:14 am
sorry... xD aber dakne =D ich finde "Samtpfoten" auch viel besser, aber ich denke nicht, dass die Geschichte lang genug sein wird... ich wüsste auch gerne, wie viele Seiten ich für ein Buch schreiben muss, vielleicht traue ich mich bald mal und frage jemanden in einem Verlag =) Denn wenn ich schon ein Buch ducken lasse, dann sollte es schon mindestens 200 Seiten haben Es wäre sonst zu kurz...
47.Teil:
Der Geheimraum war nicht dunkel, da Anne ihn bereits mit ihrer Elementkraft erhellt hatte. Die anderen vier Schüler kauerten auf dem Boden und das Zimmerchen erschien mir nun kleiner als sonst. Umabra, der sich still neben mir gehalten hatte, setzte sich neben mich in den Kreis. Tessa, die zu seiner Rechten saß, streichelte ihm das Fell Ein warmes Gefühl stieg in mir auf, teilweise, da der Dämon die Berührungen akzeptierte, aber auch, da er sich schon so eingelebt hatte. Er war nicht mehr der, vor dem man Angst haben muss. Mit einem auffordernden „okay“, beugte sich Anne vor. Sie hielt die Chronik der Wächter vor sich aufgeschlagen in den Händen und sah auf. Sofort wurde ihr alle Aufmerksamkeit zugeteilt. Die Licht-Schülerin begann zu sprechen: „Wir haben euch schon von dem siebten Wächter erzählt. Morgen Nacht ist Vollmond, das heißt, wir treffen uns draußen mit dem Gedankenflüsterer Merinul. Dort denken wir uns einen Plan aus. Aber nun tragen wir die Informationen zusammen: In der 468. Generation geschah ein großes Unrecht. Daraufhin wurde der Wächter der Lebewesen aus dem Rat der Sieben verbannt. Alles wurde versucht, um diese Tat zu vergessen und zu verdrängen. Doch nun haben wir durch die Dämonen herausgefunden, dass es das siebte Element wirklich gibt.“ Anne holte ein loses Blatt aus dem Buch und faltete es auseinander. Ich brauchte kurz, bis ich es wieder erkannte- es war die Schrift, die sie bei den alten Büchern gefunden hatte. „Als ich ein Regal mit antiken Werken durchstöberte, fiel mir plötzlich dieser Zettel entgegen. Es hat nicht lange gebraucht, bis Millie und ich die Geheimschrift entziffert hatten. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass >>die Sechs<< einen Freund verbannt haben. Es ist genau beschrieben wohin und wie man dorthin kommt.“ Bestätigend nickten Tessa und ich. Wir konnten uns an die Worte erinnern. Es musste hiermit zu tun haben. „Wir haben das ganze Bücherregal abgesucht, doch dieser Zettel ist und bleibt das Einzige, das zu dem siebten Wächter weist.“ Sie machte eine kurze Pause. Gleich würde sie uns erzählen, was in den Chroniken stand. Gleich würde ich erfahren, warum dies alles geschehen war. Meine Spannung im Bauch ließ sich kaum verdrängen. Die Pause ging bestimmt nur zehn Sekunden, aber ich hatte das Gefühl, es dauerten Stunden, bis Anne endlich erzählte: „Als wir Umabra das erste Mal getroffen haben, hatte er etwas in der Küche zu tun. Wir haben uns dort hineingeschlichen und dieses Buch gefunden: Die Chroniken der Wächter, Band 468. Die Generation, die dieses „Unrecht“ begangen hat.“ Kurz ließ die Schülerin allen einen Blick auf den Einband werfen, damit die Zahl gut zu sehen war und dann schlug sie an einer Stelle auf und las: „Dieses Jahr verhielt sich der Wächter Boquas seltsam. Er, im Rat der Sieben, hielt sich auffallend oft fern von der Ebene. Wir normalen Wächter bemerken das Treiben des Rates selten, aber warum begegnen wir ihm so oft im Gang? Warum können wir spüren, dass er nicht dorthin verschwindet, wo er hingehört- nämlich ins Orakel, sondern so viel Zeit auf der Welt verbringt?“ Anne blätterte ein paar Seiten um und fuhr mit dem Finger einige Zeilen nach unten. Dann las sie weiter: „Das ist der Tag, an dem die Wahrheit ans Licht kommt. Jaqua, die Flinke im Rat, bemerkte Boquas´ Verhalten. Sie war entzürnt, er verweigerte ihre Antwort. So entschieden sie die Sechs für eine List. Sie folgten dem Wächter. Wie auffällig muss es doch sein, mit seinem ganzen Zoo durch die Welt zu gehen! Wie auffällig muss der älteste Wächter doch sein! Aber Jaqua hat es ebenfalls kaum leicht, da doch in ihrer Nähe die Blumen gedeihen und verderben gleichzeitig. Doch sie schafften es unbemerkt in das eine Dorf- Warum musste der Wächter ihr verfallen sein? Er besaß keinen Funken Verstand. Er hatte es nicht verdient, im Rat zu sein.“ Verständnislos betrachtete ich den ledernen Einband des Buches. Was sollte das? Die letzten drei Sätze ergaben keinen Sinn. Anne schaute kurz auf und bemerkte, dass die anderen ebenso verwirrt waren. „Dies Worte kamen nicht von mir. Der neue Rat der Sechs befahl, die Geschichte festzuhalten um sie dann mit in die Verbannung zu schicken. Doch unterschätzen sie meine Gerissenheit. Einen Brief in Buchform habe ich ihm mitgegeben! Doch wenn sie es bemerken, ist dies mein Tod. Ich bin aber trotzdem dem Tod geweiht, auf das dieses Unrecht bemerkt werde und meine Seele Ruhe findet. Diese Geschichte endet nun, aber für jeden, der sie liest, muss ich erwähnen, warum so viele Morde geschahen. Das Wort, das dieses Verbrechen beschreibt, besteht aus fünf Buchstaben, und trotzdem hat es gereicht, um ein Element zu verbannen. Liebe.“ Meine Gedanken rasten, doch ich konnte sie nicht fassen. Die Worte wiederholten sich in meinem Kopf, als könnte ich sie immer wieder hören, doch noch immer begriff ich nicht. Mit leerem Blick starrte ich auf die Licht-Schülerin, die die unbeschriebenen Seiten, die darauf folgten, schnell durchblätterte. Schließlich durchströmte mich die Erkenntnis und es war, als würde mir jemand die Luft wegdrücken. Entsetzt blickte ich auf und sah in Marcos ängstliches Gesicht. Er fühlte es genauso wie ich. Die Liebe hatte ein Element zerstört. In Gedanken ging ich den Text noch einmal durch, um eine Schwachstelle zu finden, auf der ich neue Hoffnung setzten konnte, doch ich fand nichts. Das musste die Wahrheit sein. „Warum… sollte der Rat der Sechs so etwas tun?“, erklang die zögerliche Frage, in meinem Schock wusste ich nicht, wer es war. Ich wusste nur, dass der Rat den Wächter verbannt hatte, weil er sich verliebt hatte. Plötzlich überlief mich ein Schauder und ich musste mich schütteln. Eine neue Frage brannte in mir auf, wahrscheinlich, um die anderen zu verdrängen: „Wie konnte verhindert werden, dass die Lebewesen-Schüler ihre Fähigkeiten gefunden haben?“ Mit einer zögerlichen Bewegung schlug Anne wieder das Buch auf, blickte auf die Zeilen und erklärte: „Sie haben die Dämonen geschickt… um sie ein Jahr davor zu töten.“ Beim letzten Wort versagte ihre Stimme. Verärgert schloss ich die Augen. Auf jede harmlose Frage folgte eine grauenvolle Antwort. Aber ich wollte nicht Ruhe geben. Ich wollte meine Gedanken nicht mit der bangen Frage verbringen, was aus mir und Marco werden würde, wenn unsere Liebe herauskam. Mein Körper fühlte sich an wie eine leere Hülle, kraftlos. Doch etwas in mir spürte, dass Umabra höchst aufgeregt war. Er saß kerzengerade da. Der Dämon ergriff das Wort, sodass ich mir vornahm, ihn nachher noch einmal zu fragen, an was er gedacht hatte. Nach weiterem Murmeln erhob sich schließlich eine Stimme: „Wann und wo genau treffen wir uns Morgen? Wie wird der Gedankenflüsterer davon erfahren?“ Es war Sandro. Anne sah zu mir und schien zu erwarten, dass ich antwortete, aber ich wies auf Umabra. Er war der Dämon. Schon hatte er einen Plan: „Wir schleichen uns nachts um 12 Uhr heraus und suchen uns einen geschützten Platz, an dem wir nicht gesehen werden können. In dem Gebiet, über das man fliegt, wenn man von unserem Höhlensystem kommt, lassen wir uns am besten nieder, damit er nicht in die Nähe des Hauses kommt.“
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Di Jul 24, 2012 10:09 am
Oh, das Buch "Ich und du" von Niccolo Amaniti hat nur knappe 150 Seiten und ist trotzdem spitze! Na ja, dafür muss man aber auch wirklich gut schreiben können, und der scheint auch shcon sehr viel Erfahrung gemacht zu habe, der hat schon viele Platz-Eins-Bestseller geschrieben... Ich kann mir gar icht vorstellen, schon 47 Teile gelesen zu haben XD Du nimmst auch immer zwei Seiten als ein Teil, oder? Dann sind das ja schon knapp 90 bis 100 Seioten o.O Ich finde den neusten teil jedenfalls wieder sehr gut!
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Di Jul 24, 2012 11:51 pm
danke =D naja, so viel erfahrung habe ich nicht... immerhin habe ich erst eine richtige Geschcihte beendet und so gut ist die auch nicht...
48.Teil (Seite 85/86 und angefressene 87):
Stolz, dass Umabra wieder alles unter Kontrolle bekam, lehnte ich mich zurück. Wie einen Schlag ins Gesicht hatte mich der Grund getroffen, wegen dem dieser Wächter verbannt und so viele Schüler umgebracht worden waren. Hoffentlich sah mir das niemand an. Wie in einem Traum wanderte ich in mein Zimmer. Der schattenhafte Hund führte mich dorthin und fragte nicht, was los war. Darüber war ich sehr erleichtert. Das Abendessen hatte ich schnell hinter mich gebracht. Es war, als läge ein dicker Schleier zwischen mir und dem, was geschah. Als hätte ich keine Kontrolle mehr über meine Augen, suchten diese ständig nach Marcos Blick, doch er wich ihm geschickt aus. Wütend biss ich die Enttäuschung darüber weg, da ich doch wusste, dass wir erst jetzt nicht nachgeben konnten. Dennoch sehnte ich mich sehr nach seiner Berührung. Der Abend ging mir entschieden zu lange. Zuerst saß ich auf dem Balkon, betrachtete den fast vollen Mond, der größtenteils von Wolken bedeckt wurde, und wunderte mich, warum ich in der letzten Zeit nicht daran gedacht hatte, ihn zu betrachten. Dabei war es gar nicht so schwer gewesen, bei dem hellen Licht, dass er mir beim Einschlafen auf das Gesicht legte. Als ich in meinem Bett lag und nachdachte, schien die Zeit schließlich schneller zu vergehen. So bemerkte ich nicht, wie lange ich wach gelegen hatte, bevor ich eingeschlafen war. Am nächsten Tag hatte ich Kopfweh. Das leise, beständige Brummen erhöhte meine schlechte Laune. Wenigstens konnte ich wieder einigermaßen klar denken. Ohne ein Wort zu sagen, aß ich mein Frühstück und schaffte es, im allgemeinen Unterricht etwas aufzupassen. Insgeheim schmiedete ich Pläne, wie wir uns hier am besten davonstehlen konnten. Als ich zum Mittagessen wieder zu reden begann, übte ich mich darin, etwas Essbares zu erschaffen. Maria und ich hatten viele Stunden damit verbracht, und immer noch hatten meine Brote einen erdigen Beigeschmack. Aber es war Nötig, damit wir auf unserer Reise zu dem siebten Wächter nicht verhungerten. Mit grimmiger Entschlossenheit hörte ich mir im speziellen Unterricht an, was ich bei der Essenserschaffung beachten sollte. Die Wächterin wunderte sich etwas über meinen Eifer, aber schließlich redete mich Umabra heraus. Dafür war ich ihm sehr dankbar. Der Tag war so schnell vorbei, dass ich mich fragte, ob ich vielleicht etwas verpasst hätte. Doch in meinen Gedanken herrschte vorwiegend der verbannte Wächter, sodass ich mich auf nichts anderes konzentrieren konnte. Die Aufregung holte mich schließlich nach dem Abendessen ein. Nervös sah ich alle zwei Minuten auf die Uhr, wodurch die Zeit noch langsamer verging. Im Kopf ging ich immer wieder das durch, was ich mitnehmen würde: Decken, damit wir sitzend warten konnten, ein paar Kekse, die ich erschaffen hatte, aber wahrscheinlich scheußlich schmeckten. Und eine Tasche, die ich Anne für das Buch und die Schrift gegeben hatte. Ungeduldig lief ich auf und ab, setzte mich unruhig auf mein Bett und sprang gleich wieder auf. Umabra lag auf dem Kissen und beobachtete mich. Ich glaubte, er fand das lustig, aber ich war mich nicht sicher. Nach einer gefühlten Ewigkeit sah ich endlich, dass sich die Zeiger auf kurz vor Zwölf befanden. Fast schon erleichtert schnappte ich mir die Decken und die Dose und schlich mich in den Flur. Es war unheimlich leise und ich hatte das Gefühl, jedes Geräusch würde die Wächter aus dem Schlaf reißen. Würden sie denken, Dämonen waren hier? Aber wahrscheinlich konnte mich Umabra wieder herausreden. Er besaß ein großes Talent im Lügen. Während wir leise den Gang entlang schlichen, wurde eine Türe geöffnet. Erschrocken zuckte ich zusammen und erstarrte. Es erklangen Schritte. Meine Gedanken wirbelten, obwohl ich wusste, dass sie von hinten kamen und somit kein Wächter auf dem Weg war. Dennoch konnte ich mich erst wieder umdrehen, als mich zwei sanfte Hände berührten. Es war Marco. Seine Locken schienen sich der Dunkelheit angepasst zu haben, doch seine Augen glänzten. Unsere Schultern berührten sich kaum, als wir Seite an Seite die Treppen hinunterstiegen. Wundervolle Gefühle durchströmten mich und ich schaffte es, eine kurze Zeit alles zu vergessen und an die Zeiten zurückzudenken, in denen mich keine Sorgen quälten. Umabra war irgendwo in die Schatten verschwunden, auch wenn ich ihn nicht sehen konnte, wusste ich, dass er da war. Das nächste Problem stand uns bevor: Die Roboter. Wie stumme Wächter standen sie neben der Treppe und schienen nur darauf zu warten, bis wir vorbeigingen. Stumm fragte ich den Luft-Schüler, ob er glaubte, dass wir dort vorbeigehen konnten. Er wusste es ebenfalls nicht. Da tauchte vor uns der Dämon auf. Ich erkannte ihn nur an seinen funkelnden Augen und seiner Stimme: „Ich gehe vorbei. Wenn ein Wächter kommt oder ich angegriffen werde, sagt ihr, dass ich mal raus musste.“ Schon wieder hatte er einen guten Plan. Im Einverständnis nickte ich. Als würde er die Roboter nicht bemerken, spazierte der Dämon an ihnen vorbei. Tagsüber hatten wir uns nie Sorgen über sie gemacht, aber vielleicht waren die beiden Gestalten darauf programmiert, die Leute, die nachts an ihnen vorbeigingen, anzugreifen. Mühsam hielt ich an unserer Geschichte fest und stellte mir vor, wie Umabra mich gedrängt hatte hinauszugehen und Marco uns eventuell über den Weg gestolpert war. Während ich fieberhaft hoffte, dass nichts Schlimmes passieren würde, kam mir eine Idee. „Du kannst uns doch über die Roboter fliegen lassen!“, rutschte es aus mir heraus. Doch mein Einfall kam etwas zu spät, denn der schwarze Schäferhund stand schon schwanzwedelnd hinter den Robotern und stieß einen Laut aus, der wie ein Lachen klang. „Du glaubst doch im Ernst nicht, dass die Wächter so eine Lücke in der Programmierung dieser Roboter gelassen haben. Jeder halbwegs intelligenter Dämon würde über sie drüber fliegen.“ Das leuchtete mir ein. Marco nahm mich lachend in die Arme und erklärte: „Ist nicht so schlimm. Gehen wir jetzt aber.“ Zu dritt marschierten wir durch die Halle und trafen am Eingang auf Anne, die zu warten schien. Von draußen kam ein Geräusch, dass mich vage an etwas erinnerte, doch ich war mir nicht sicher. Als ich die Türe öffnete und unter dem Vordach herauskam, bemerkte ich den silbernen Firn, der in der Luft lag. Man konnte die Regentropfen nicht sehen, doch sie machten mich sofort nass. Schnell drehte ich mich zu den anderen beiden Schülern um, die mir nachgekommen waren. Umabra rannte schon hinaus in die Nacht. Ihn schien das Wasser nicht zu stören. Mit ganzer Konzentration erschuf ich regenfeste Mäntel, die wir uns über den Kopf hielten. Dabei hatte ich es „zufällig“ eingerichtet, dass ich und Marco einen teilen mussten, doch die Licht-Schülerin schien das nicht zu merken. Es war etwas unheimlich, denn trotz des andauernden Geräusches des fallenden Regens, hörte ich nichts. Es war, als wäre mir die Kehle zugeschnürt, sodass ich mich räusperte und fragte: „Soweit ich weiß, gehen wir in dein Gebiet, Anne. Ist das in Ordnung?“ Mit einem leichten lächeln nickte die Schülerin. Es war, als hätte sich eine tiefe Stille zu uns gesellt, nicht einmal Worte konnten sie vertreiben. Auch unsere Schritte klangen gedämpft.
bevor ich wegfahre, stelle ich vielleicht vier Teile auf einmal rein, mehr schaffe ich aber nicht am Stück. Die musst du dir zwei Wochen lang aufteilen, sofern du nicht wegfährst
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Mi Jul 25, 2012 9:49 am
Nö, ich fahre net weg, aber weniger als eine am Tag werde ich net lesen! Na ja, muss ich irgendwie so durchhalten Ich schreib dann fleißig an meiner weiter, damit du viel lesen kannst, wenn du zurück kommst^^
Angefressene 87. Seite XD Alles klar =) Also, die beiden ganzen und die angefressene seite finde ich sehr gut gelungen, ich freue mich shcon auf den Rest der angefressenen 87. Seite und die nächsten
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Mi Jul 25, 2012 10:36 pm
gut... oder schlecht xD Tut mir leid, dass ich nichts reinstellen kann. danke =) so, jetzt bekommst du den Rest der angefressenen 87, Seite, die 88 und fünf Zeilen von der 89. Seite xD
49.Teil:
Die Stimmung hier draußen war so seltsam, dass ich es aufgab, eine Unterhaltung in Gang zu setzen. Der Zeit-Wald rauschte sanft, aber es war zu leise, um es als Geräusch einzuordnen. Fast erschien es mir, als wäre ich in einem Traum gefangen. Dank Marco war es mir nicht kalt. Vorsichtig hatte ich mich an den Schüler geschmiegt und hielt die Jacke hoch. Vielleicht konnten wir sie später anziehen, wenn wir etwas Schutz hinter dem Felsen gefunden hatten. Als wir den Waldrand erreichten, stockte mir der Atem. Die Wiese schimmerte leicht, tausende Lichter schwirrten darüber, wie Glühwürmchen. Nur, dass Glühwürmchen bei diesem Wetter nicht draußen waren. Das zauberhafte Bild des Gebietes hielt mich gefangen, bis Marco mich sanft vorschob. Wir gingen vor, bis zu dem Felsen und ich schaffte es, uns mit erschaffenen Stöcken und einer Plane einen einigermaßen trockenen Unterschlupf zu geben. Auf den Decken machten wir es uns gemütlich, bis die anderen eintrafen. Umabra kam ebenfalls zu uns ins Trockene- naja, bis er hereinkam war es jedenfalls trocken. Warum müssen sich nasse Hunde immer im Trockenen schütteln? Nachdem die Proteste über das nasse Wasser mit Entschuldigungen ausgetauscht wurden, waren schließlich alle da. Anne erschuf ein Licht, damit wir uns genau in die Augen sehen konnten. Obwohl ich es gerne wissen würde, fragte ich Umabra nicht, wo er gewesen war. Er wusste, was er tat und vielleicht musste er wirklich mal raus. Es dauerte nicht lange, bis eine kleine Gestalt in dem Eingang unseres behelfsmäßigen Zeltes auftauchte. Doch zu meiner Überraschung war es nicht der Chihuahua, sondern ein Adler. Als er den Schnabel öffnete, hörte ich die vertraute Stimme Merinuls: „Wie schön, dass ihr euch versammelt habt.“ Die anderen Schüler rutschten etwas zurück und warfen mir verstörte und fragende Blicke zu, doch ich war ebenso verwirrt. Warum war der Gedankenflüsterer kein Hund mehr? Er lieferte mir die Antwort schnell: „Ich ziehe es vor, als Adler zu leben, aber wenn man sich in einer anderen Gruppe befindet, ist es angemessen, die Gestalt zu wechseln.“ Nachdem einige Namen genannt wurden und den anderen versichert wurde, dass sie merken würden, wenn Merinul in ihre Gedanken kam, fragte er uns: „Was wissen wir?“ Anne fasste kurz zusammen: „In der 468. Generation wurde der Wächter des Elementes Lebewesen wurde verbannt, da er verliebt war. Er musste hinter den großen Sternenfluss und hinter den Blauen Wald gehen- genauere Wegbeschreibungen habe ich noch- und dort muss er bleiben, bis ihn jemand befreit. Der Rat der Sechs hat alles gegeben um das zu vertuschen, aber wir haben die Chronik der Wächter gefunden, in der alles steht.“ Der Adler nickte mit dem kleinen Kopf. Es fiel mir schwer, ihn mit dem Hund zu identifizieren, aber seine Stimme war einmalig: „Was wollt ihr nun machen?“ Alle sahen sich an, da sich niemand traute, zu sprechen. Schließlich erklärte ich: „Natürlich finden wir den Wächter und bringen ihn zurück.“ Auch die anderen stimmten zu. „Und wir zeigen dem Rat der Sechs, wie unsinnig es war, ein Element zu verbannen, nur aufgrund seiner Gefühle“, fügte Marco hinzu. „Dann lasst uns auf die Suche gehen“, entschied Umabra. Wieder waren alle einverstanden. Schnell rechnete Anne: „In der Schrift stand, dass man vier Tage pures Laufen braucht, um zu dem Wächter zu kommen. Da wir aber Pausen machen werden, können wir mit acht Tagen rechnen. Acht Tage hin, acht Tage zurück und vielleicht noch einen Tag mitrechnen, dann wären wir in siebzehn Tagen wieder hier. Denkt ihr, die Wächter können uns zweieinhalb Wochen lang entbehren?“ Alle redeten durcheinander. Es brach so plötzlich los, dass ich einen Moment brauchte, um das Geräusch zu begreifen. Der schwarze Adler schaffte mit Flügelschlagen Ruhe. „Wie viel Zeit braucht ihr, um euch fertig zu machen?“, wollte er wissen. Nach kurzem Schweigen antwortete Mera: „Mindestens zwei Tage.“ Ein bestätigendes Murmeln ging durch die Runde. Schnell hob ich die Stimme: „Wenn ich noch etwas übe, kann ich uns mit Essen versorgen. Wir müssen also nichts mitnehmen.“ Wir planten noch einige weitere Dinge, zum Beispiel, wo wir entlang mussten und wie wir uns heimlich aus dem Staub machten. Da schnitt Anne ein Thema an, dass uns nicht so wohl war: „Wie sagen wir es den Wächtern?“ Wieder brach Stimmengewirr aus und ich schnappte einige Sätze auf, wie: „Wir können es ihnen nicht sagen!“ „Sie werden uns aufhalten.“ „Aber dann geben sie den Dämonen die Schuld und wir könnten einen Krieg verursachen!“ Wieder war es Merinul, der den Gesprächen Einhalt gebot. Doch anstatt ihn sprechen zu lassen, sagte Anne: „Was ist mit Peter? Ihm können wir die Wahrheit sagen.“ Schweigen antwortete ihr. Peter? Ich dachte nach. Ja, vielleicht wäre es gut, wenn wir uns ihm anvertrauten. Doch was war, wenn er auf der Seite des Rates stand? Was war, wenn er uns verriet? Würde er aber schweigen, wäre das schon nützlich: Er konnte die Wächter informieren, sobald wir weg waren und er konnte uns vielleicht noch bei der Planung helfen. Der Gedankenflüsterer sprach meine Gedanken aus: „Können wir ihm vertrauen?“ Obwohl er klein war, wirkte er sehr mächtig unter uns. Wir alle respektierten ihn. Anne nickte schnell und erklärte dann: „Ich vertraue ihm. Außerdem hat er mir erzählt, dass er es als seine Pflicht ansieht, die Schüler zu unterstützen.“ Schnell machten wir aus, dass die Schülerin den Hausmeister Morgen in unseren Plan einweihen konnte. Als die Licht-Schülerin schließlich das Licht ersterben ließ, konnte ich kurz nichts sehen. Nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, baute ich schnell unser Zelt ab und erschuf uns wieder Regenmäntel. So stapften wir durch die Dunkelheit zurück. Wenn ich mich nicht täuschte, mussten zwei Stunden vergangen sein. Ich wagte es nicht, Marco noch einmal anzusehen, denn hier, im Umkreis des Hauses, fühlte ich mich nicht sicher. Sobald wir das Haus betreten hatten, verhielten wir uns sehr leise. Jeder Muskel in meinem Körper spannte sich in Erwartung an, dass gleich die Wächter vor uns standen und eine Erklärung für unser Wegbleiben forderten. Doch es blieb still, die Roboter bewegten sich nicht. Mit klopfendem Herzen schlich ich die Treppen hoch und ließ mich zurückfallen um neben Umabra gehen zu können. Seine Krallen klickten leise, als er über den Steinboden lief und ich erinnerte mich mit einem Schaudern daran, wie er diese Krallen in mein Fleisch gebohrt hatte. Schnell schüttelte ich die Erinnerung ab und konzentrierte mich darauf, meine Füße leicht aufzusetzen. Die letzten paar Treppenstufen ging ich extra langsam, sodass alle Schüler schon in ihren Zimmern verschwunden waren als ich den Gang betrat. In der beklemmenden Stille ging ich zu meiner Tür. Wurde es schon heller oder bildete ich mir das nur ein? Frierend zog ich mich im Dunkeln um und kroch unter die Bettdecke. Schnell wurde mir warm. Meine Gedanken kreisten noch um den siebten Wächter und die Reise, die uns bevorstand, sodass ich erst spät einschlief. Am nächsten Tag wurde ich von dem Gong geweckt. Hastig zog ich mich an und rannte auf den Flur, auf dem noch Anne und Tessa warteten. Umabra folgte uns, während wir die Treppen hinabstiegen. Wieder wechselten wir keine Worte, obwohl ich gerne ein Gespräch geführt hätte. Doch irgendetwas ließ mich nicht reden und es dauerte etwas, bis ich bemerkte, dass es daran lag, dass wir uns nichts Wichtiges mehr zu sagen hatten.
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Mi Jul 25, 2012 11:45 pm
Fünf Zeilen bezeichne ich aucg als angefressene Seite Aber ist ja egal, ich sollte einfach nicht dran denken und mir sagen, du wählst einfach eine andere Schriftart und Schriftgröße als ich und deshalb isg das gar keine angefressene Seite sondeen gehört noch zur Anderen XD Aber dass der Teil gut geworden ist steht außer Frage^^
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Do Jul 26, 2012 12:48 am
danke =) Das heißt also, du hast mitleid mit den angefressenen Seiten? Gut, ich sage nur noch Seitenanfänge xD
50.Teil *wow*, Seite 89, 90 und ANFANG 91 =):
Beim Frühstück versuchte ich, mehr als nur Brötchen zu erscheinen lassen, wie Äpfel und Milch und weigerte mich aufzustehen, bis alles einigermaßen schmackhaft war. Maria nickte mir anerkennend zu. Doch als ich in den allgemeinen Unterricht ging, waren meine Gedanken schon bei der Reise und ich überlegte, an was ich noch alles denken musste, um die sie erträglich zu machen. So ging der Unterricht vorbei, ohne dass ich wirklich etwas mitbekam. Umabra stupste mich danach besorgt an und flüsterte: „Mach dir noch keinen Kopf. Es kommt, wie es kommen muss- achte lieber darauf, dass niemand Verdacht schöpft.“ Er hatte ja recht. Also gab ich mein Bestes, um wieder normal zu wirken. Im speziellen Unterricht war ich nicht zu fleißig und im allgemeinen Unterricht am Tag darauf versuchte ich, aufzupassen. Doch nach dem Abendessen am zweiten Tag nach dem heimlichen Treff mit Merinul, war ich aufgeregt. Ständig überlegte ich mir, was ich noch alles mit einpacken musste, obwohl das Gute war, dass wir das meiste selbst erschaffen konnten- das hatte ich bereits überprüft. Der Dämon hatte Mühe, mich zu beruhigen. „Alles wird gut, du wirst es schon sehen“, sagte er mir immer wieder. Schließlich war es soweit. Wir hatten wieder ausgemacht, dass wir und um Mitternacht draußen trafen. Anne würde dafür sorgen, dass wir immer im Schatten standen, damit ein zufällig erwachter Wächter uns nicht sehen konnte. In dem Buch gab es eine sehr ausführliche Wegbeschreibung, als hätte derjenige, der das Buch niedergeschrieben hatte, die Strecke schon etliche Male abgelaufen. Der Gedankenflüsterer war auch schon beim großen Sternenfluss und im Blauen Wald gewesen, er kannte die Gegend also. Das fand ich sehr beruhigend, denn ich wollte mich nicht verlaufen, nicht auf dieser fremden, zweiten Ebene, ohne Wächter. Zweimal atmete ich tief durch und überlegte mir beklommen, was uns auf der Reise alles passieren konnte und was uns erwarten würde. Ich hatte zum Abendessen nichts essen können, denn mein ganzer Bauch kribbelte. „Wir ziehen das jetzt durch“, murmelte ich, „Wir bringen den Wächter zurück.“ Plötzlich fiel mir auf, wie filmreif das klang. Aber so toll war das gar nicht. Zweieinhalb Wochen Laufen lagen vor uns, und bei unserer Rückkehr wussten wir nicht, was wir vorfinden würden. Wir wussten nicht einmal, ob es uns gelingen würde, den Wächter zu finden. Vielleicht war er längst gestorben? Mit langsamen Schritten lief ich vorsichtig durch den Gang. Die Stille lastete wie ein Tuch auf mir und diesmal blieben Umabra und ich allein. War es wirklich schlau, den Wächter zu finden? Diese Frage tauchte plötzlich überraschen auf. Der Rat der Sechs hatte es nicht eingesehen, aber alle Generationen von Wächtern wussten doch bestimmt davon- warum hatten sie nie versucht, den Wächter zu befreien? Vielleicht gab es einen guten Grund, zum Beispiel, dass dieser Wächter etwas viel schlimmeres getan hatte, als nur verliebt zu sein. Vielleicht war er ein Killer und wir begaben uns in höchste Gefahr?! Entschlossen straffte ich die Schultern und sagte mir: Wir ziehen das jetzt durch. Umabra und Merinul beschützen dich. Es gibt keinen Grund zur Sorge. Es gab genug Grund zur Sorge. Doch ich schob alle weg, verärgert darüber, dass mir die Zweifel jetzt erst hochkamen. Nun war es zu spät, denn nun würde es endlich losgehen. Erneut kam die Anspannung zurück. Ohne die Roboter zu beachten, marschierte ich leise an ihnen vorbei. Es gab kein Zurück mehr, denn alle zählten auf mich. Ohne mich hätten sie keine Chance und nur wegen mir schlichen wir uns fort. Neben Peters Tür hatten sich bereits Tessa und Anne versammelt. Schweigend warteten wir auf die anderen. Mir fiel auf, dass der Regen aufgehört hatte und alles leise war. Als würden sogar die Bäume, der Wind und das Wasser schlafen. Die Spannung steigerte sich noch, als nach und nach die Schüler kamen. Ohne ein Wort zu sagen, stellten sie sich hin und musterten den hellen Schein der Wiese, der bis hierher schien. Schließlich waren alle da. Mir wurde fast schwindelig, als Anne zu der Tür des Hausmeisters ging. Leise klopfte sie an und fast sofort öffnete Peter. Er murmelte einige Abschiedsworte und umarmte uns alle. Mir wurde bewusst, dass ich ihn kaum kannte und entschied, das alles nachzuholen. Jetzt hatte ich erst einmal eine wichtige Mission. Als er wieder in seiner Wohnung verschwand, schauten wir uns an, die stumme Frage lag in unserem Blick. Bereit? War ich bereit? Langsam nickte ich und starrte in die Reihe von ängstlich dreinblickenden Augen. Wir mussten los. Langsam marschierten wir auf die dunkle Fläche zu, die alles Leben aufzusaugen schien. Sie lag zwischen dem Licht- und Luft-Gebiet, war aber viel schmaler als alles andere. Merinul hatte uns erklärt, dass dieses Gebiet früher einmal größer gewesen war und dass dort ein prächtiger Wald mit so vielen Tieren gestanden hatte, dass man manchmal mehr Pelze oder Federn sah als Bäume und Blätter- was auch eigentlich Absicht war. Der Gedankenflüsterer hatte und ebenfalls erzählt, dass dieser schwarze Streifen am Tag der Verbannung abgebrannt war und nun ging er von Jahr zu Jahr zurück und machte der Wiese und dem Moor Platz. Wir mussten uns beeilen, wenn wir dem Wächter ein Gebiet zurückgeben wollten. Es war ein schlechtes Gefühl, die Füße auf den schlammigen und aschigen Boden zu setzen. Er war zwar breit genug für uns alle, bestimmt zehn Meter, aber wir gingen hintereinander. Im schweigenden Einverständnis übernahm Anne die Führung. Sie wusste genau, wo wir uns mit Merinul treffen würden. Außerdem hatte der Dämon ihr ein paar Karten von der gesamten zweiten Ebene gegeben, die sie dabeihatte. Es war nicht so kalt, wie ich erwartet hatte. Schon seit einiger Zeit hatte ich den Überblick verloren, wie lange ich schon bei den Wächtern war, aber ich wusste, es musste Frühlingsanfang sein- so warm war es normalerweise nicht im Winter. Vielleicht hatte die Wärme auch etwas mit Marco zu tun, denn ich hatte in irgendeiner Unterrichtsstunde aufgeschnappt, dass Luft nicht nur über Luft wachte, sondern auch über Schwerkraft und Temperatur. Trotzdem war meine dicke Jacke kein Problem, denn ich konnte während dem Laufen den dicken Stoff verdünnen, damit ich nicht mit dem Schwitzen begann. Mit der Kleidung hatte ich mir Mühe gegeben: Eine eng anliegende Hose, mit großen Taschen, um Dinge zur Not dort zu verstauen, feste Stiefel, die aber nicht zu dick waren, ein langes Oberteil, das sowohl wärmen konnte, als auch hochgekrempelt werden konnte, falls es warm war. Das alles hatte ich in dunklen Farben gehalten, um nicht aufzufallen- es schien mir generell etwas übertrieben, in grellen Farben durch einen Wald zu spazieren. Das war einfach nicht mein Ding, so im Mittelpunkt zu stehen. Schließlich erreichten wir das Ende des Gebietes. Aufregung erfasste mich wieder wie eine schwere Klaue, als mir klar wurde, dass ich den Schutzbereich der Wächter das erste Mal mit vollem Bewusstsein verließ. Was lag hinter den Hügeln, die ich nun erblickte? Anne machte keine Pause, als unsere Füße wieder eine normale Wiese berührten, sondern führte uns die mondbeschienenen Erhebungen herauf und wieder herunter. Nachdem die Hügelkette überwunden war, erblickte ich einen alten Baum. Seine Rinde war rau und die dicken Zweige hingen fast bis auf den Boden. Er war etwas belaubt, obwohl ich das im Mondlicht nicht erkennen konnte. Die Licht-Schülerin führte uns unter die Äste, wo wir warteten.
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Do Jul 26, 2012 10:23 am
Jetzt ist Jubiläumspost, zum 50. Teil haben wir doch einen Grund tu feiern XD Der Teil isf wieder sehr gut geworden, aber manchmal ist es so, dass du Situationen noch näher beschreiben könntest. Wie zum Beispiel der Unterricht. Das würde den Leser auch neugierig machen, auch wenn es natürlich nicht sein muss, es ist ja deine Geschichte
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Sa Jul 28, 2012 10:53 pm
danke Ja, ich hatte keine Lust auf Unterricht, vor allem weil mir selten ein Thema einfällt, das behandelt werden könnte -.- sorry, dass du so lange warten musstest... Dafür gibt es einen längeren Teil
51.Teil, Seite 91, 92, 93:
Endlich begann Sandro, zu sprechen: „Was kommt danach?“ Gerade hatte ich mich auf einer Wurzel niedergelassen und schaute in die Richtung der unbekannten Gegend. Anne ließ ein Licht erscheinen und holte die Chronik der Wächter heraus. „Nach den Gebieten kommt eine Wiese, dann der große Sternenfluss, der glitzert, als würden Sterne darin fließen, danach müssen wir ein felsiges Gebiet überqueren und kommen schließlich zum Blauen Wald“, antwortete sie. Mit Unbehagen dachte ich an das, was vor uns lag. Auf einer Wiese gab es wenig Schutz. Gab es hier wilde Tiere? Wir würden immer jemanden als Wache aufstellen müssen. Plötzlich wurde mir bewusst, wie müde ich war. Auf einem Schlag wurden meine Augen schwerer und meine Glieder weigerten sich, sich zu bewegen. An dem Gähnen der anderen erkannte ich, dass es ihnen genauso erging. Jeder nach dem anderen legte sich hin und schloss die Augen. Doch ich wagte es nicht, einzuschlafen. Anne und Umabra saßen ebenfalls wachsam da. Merinul musste bald auftauchen, er wüsste schon, was zu tun war. Als hätte er mich gehört- und vielleicht hatte er das, denn ich war mich nicht mehr sicher, ob meine Augen geschlossen waren- tauchte da der schwarze Adler auf. „Kommt, wir müssen weiter!“, rief er, als würde er uns zum Essen auffordern. Unwillig regten sich die vier anderen Schüler. Ich konnte genau nachfühlen, wie es ihnen ging. „Warum können wir keine Pause machen?“, fragte Marco. Energisch schüttelte der Vogel-Dämon den Kopf. „Weil die Wächter euch Morgen sofort finden. Los geht´s“, knurrte Umabra und scheuchte die anderen auf. Von dem Marsch bekam ich nicht viel mit, denn meine Sinne waren dumpf. Der schwarze Adler flog vor uns, während Umabra hinter uns lief und diejenigen anknurrte, die zurückfielen. Meine Füße bewegten sich schwer über das Gras und ich konnte die Zeit nicht einschätzen. Doch erst, als die Sonne aufging, wurde uns eine Pause gestattet. Wir Schüler waren zwar ausdauernder als andere Menschen, aber mit Dämonen konnten wir nicht mithalten. Den beiden Schattenwesen blieb nichts anderes übrig, als einen geschützten Platz zu finden. Ich wusste nur noch, wie Umabras Stimme in mein Ohr klang: „Leg dich da hin“ und ich auf den Boden sank. Sofort war ich eingeschlafen.
Die Sonne ging schon fast wieder unter, als ich erwachte. Das Licht war mir etwas zu hell, sodass ich blinzelte und mich fragte, wo ich war. Mein Rücken schmerzte- seit wann war mein Bett steinhart? Als ich die Wiese erkennen konnte, dämmerte es mir plötzlich: Natürlich, wir waren ja auf der Reise, um den Wächter zurückzuholen. Nachdem ich mich endlich wieder orientiert hatte, schaute ich mich um. Tessa, Anne und Marco schliefen noch. Besonders blieb mein Blick an dem Luft-Schüler hängen. Er sah so friedlich aus. Dann bemerkte ich, dass der schwarze Schäferhund neben einem Teich kauerte und das Wasser fixierte. Ein schwarzer Adler zog über uns seine Kreise. Interessiert beobachtete ich, wie er plötzlich abstürzte und mit etwas zwischen seinen Krallen wieder hinaufflog- eine Maus. Der Dämon landete etwas abseits von unserem Lager und begann, das Tier zu verspeisen. Leicht angewidert drehte ich den Kopf weg und nahm den Platz in Augenschein. Wir befanden uns in einer flachen Senke, die man von Weitem wahrscheinlich nicht so gut sehen konnte. Vor mir plätscherte ein Bach und endete in dem Teich, in dem Fische schwammen- ich konnte sie von hier aus sehen. An dem platt gedrückten Gras erkannte ich die Stellen, an denen wir gelegen hatten und gerade als ich mich wieder Umabra zuwendete, tauchte sein Kopf tropfnass aus dem Teich auf. Ein Fisch hing in seinem Maul, den er jedoch mich einem Bissen verschluckt hatte. „Guten Morgen“, murmelte ich und Umabra bat: „Kannst du uns bitte etwas zu Essen erschaffen? Wir verhungern fast, weil du nicht aufwachst.“ Da bemerkte ich, dass auch mein Bauch knurrte. „Oh, entschuldige“, sagte ich schnell und wurde rot. Diese Verantwortung war ich nicht gewohnt. Zuerst ließ ich acht Brötchen erscheinen, dann Äpfel und Bananen. „Was brauchst du noch zum Frühstück?“, fragte ich Merinul, der sich gerade wieder zu uns gesellte. Als ich fertig war, wachten auch die anderen auf. „Wo sind Sandro und Anne?“, wollte Mera wissen, als sie sich ein Brötchen nahm. Der schwarze Schäferhund antwortete: „Sie sehen sich etwas um, ob sie vielleicht einen Hasen mit den Händen fangen können.“ Als ich das Brötchen und einen Apfel aufgegessen hatte, tauchten auch die beiden auf. Ich wollte nicht glauben, dass sie ein Kaninchen dabeihatten- aber so war es. Als Mera begann, dass tote Tier zu häuten, musste ich wegsehen. Wie konnte man so etwas ertragen? Die Schülerin sagte, ihre Familie besäße eine Metzgerei und dass sie schon als kleines Kind Eingeweiden ausgeräumt hatte. Mir wurde bei dem Gedanken daran schlecht. Als die Fleischstückchen dann über einem von Tessa erschaffenen Feuer brieten und die Überreste des Tieres verschwunden waren, freundete ich mich etwas mit dem Gedanken an, dieses Tier zu essen, aber der meiste Hunger war mir nun vergangen. Die Reise ging nach dem Frühstück weiter, wir liefen über die Wiese, die untergehende Sonne schräg hinter uns. Insgeheim fragte ich mich, wie Merinul die Orientierung nicht verlor, da weit und breit nichts als Gras war und es keine Anhaltspunkte gab, aber ich vertraute ihm soweit, dass ich ihn nicht fragte. Als es dunkel wurde, machten wir keinen Halt. Da sah ich in der Ferne einen Schatten. „Was ist das?“, fragte ich Merinul, der vor uns herflog. Dieser blickte kurz hin und meinte dann: „Nichts Wichtiges, nichts Gefährliches.“ Dann schwieg er wieder. Verwirrt blickte ich noch einmal zu dem Gegenstand. Es sah fast aus wie ein aufgespannter Regenschirm, aber ich war mir nicht sicher. Was machte ein Regenschirm schon auf einer Wiese? Wir marschierten so lange weiter, bis meine Beine fast abfielen vor Müdigkeit und ich kaum noch etwas sehen konnte. Erst dann suchten die Dämonen einen Unterschlupf und ließen uns schlafen. Ein Geräusch weckte mich. Im ersten Moment konnte ich nicht verstehen was es war, aber ich war mich ganz sicher, dass es Gefahr bedeutete. Im nächsten Moment saß ich aufrecht da und blinzelte gegen die aufgehende Sonne. Leicht müde war ich noch, aber als das Geräusch sich wiederholte, wurde ich hellwach. Es war eine Art Zischen, doch ich konnte nicht erahnen, woher es kam. Verzweifelt drehte ich den Kopf- da sah ich sie. Eine elegante Raubkatze blickte auf uns herab und fauchte begeistert. Merinul und Umabra schliefen beide- ich fühlte mich im Stich gelassen-, sodass sie uns nicht beschützen konnten. Zögerlich lehnte ich mich herüber und bemerkte, dass Anne neben mir geschlafen hatte. Vor Schreck konnte ich mich eigentlich kaum bewegen, aber ich schaffte es, die Schülerin aufzuwecken. Diese erkannte sofort die Gefahr. Es war ein Leopard- was machte ein solches Tier hier draußen? Das gefleckte Fell schimmerte in der aufgehenden Sonne, doch die Rippen standen weit heraus. Diese riesige Katze hatte Hunger. Meine Gedanken begannen zu rasen. Sollte ich Umabra wecken? Würde mich die Raubkatze dann bemerken? Wie konnte ich die anderen warnen? Anne war schneller als ich. Sie erhob sich lautlos, schlich zu dem schwarzen Fellknäuel, das an der einen Seite schlief, und rüttelte es. „Umabra“, zischte sie. Verwirrt hob der Schäferhund den Kopf und blinzelte sich den Schlaf aus den Augen. Es brauchte keine Worte, um ihm zu erklären, was los war. Doch es war schon zu spät. Ich konnte sehen, wie die Muskeln des Leopards spielten und bevor mein Warnruf meine Kehle verließ, sprang das Viech auf die am Boden liegende Schüler zu. Mein Schrei weckte die Schüler sofort, doch sie wurden von der Gefahr ignoriert. Die Raubkatze hatte es auf mich abgesehen und sprang auf mich zu, aber irgendwie rollte ich mich zur Seite, sodass sie Marco bekam. Entsetzen erfüllte mich, meine Beine wollten aufspringen und zu dem Leoparden rennen, aber mein Verstand hielt mich auf dem Boden fest. Bevor ich mich selber besiegen konnte, erklang ein erneutes Fauchen. Eine andere Raubkatze- ein Tiger- raste herbei. Hatte der Leopard etwa Verstärkung? Verwirrt dachte ich daran, dass sich diese Tiere hier nicht aufhalten sollten und wie seltsam es war, dass sie sich verbündet hatten. Vielleicht lag das an dem verschwundenen Wächter, denn da er sich nicht mehr um die Lebewesen kümmern konnte, konnte er ihnen keinen natürlichen Lebensraum mehr zuweisen, sodass sie Dinge taten, die sie normalerweise nicht tun würden. Diese ganzen Gedanken blitzten in einem Bruchteil einer Sekunde durch meinen Kopf. Doch dann geschah das Unerwartete: Der Tiger stürzte sich gegen den Leoparden und warf ihn von Marco herunter. Mit großen Augen beobachtete ich, wie das große Tier die Raubkatze zusammenschlug, sodass diese schnell die Flucht antrat. Kaum war der gefleckte Pelz verschwunden, da krümmte sich der Tiger. Er schien Schmerzen zu leiden, doch er stieß keine Laute aus. Gebannt beobachtete ich ihn. Da geschah wieder etwas Unerwartetes. Dass gestreifte Fell des Tigers löste sich auf und die Glieder verschoben sich. Das alles ging jedoch so schnell, dass ich es kaum mitbekam. Mein Mund stand offen, als sich schließlich Anne auf dem Boden wälzte und verwirrte Laute ausstieß. Da die Gefahr gebannt wurde, besaß ich wieder Kontrolle über meine Muskeln und sprang schnell auf. „Anne, ist alles in Ordnung?“, fragte ich leise, als ich mich neben die Schülerin setzte. Sie sah aus, als wäre sie gerade aus einem Alptraum erwacht. Doch dann straffte sie sich und setzte sich auf. „Was… war das?“, fragte sie sich. Umabra trottete zu uns und schnüffelte an der Schülerin. Er verzog das Gesicht, als würde er etwas Unangenehmes riechen, doch ich wusste nicht, was er hatte. „Wie ich es dachte“, murmelte er leise, sodass nur ich ihn hören konnte und wandte sich an Anne. „Du bist ein Teil eines alten Volkes“, begann er, „den sogenannten >>Felitern<<. Woher stammen deine Eltern?“ Verwirrung spiegelte sich in den Augen der Schülerin. Die anderen Schüler, die nun wach waren, kamen ebenfalls zu uns her.
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Mo Jul 30, 2012 5:06 am
Ich habs gestern ja auch gar nicht geschaffat, zu antworten, da war das nicht so schlimm, aber trotzdem danke für den langen Teil Je mehr ich auf einmal lesen kann, desto mehr finde ich mich auch wieder in die Geschichte ein, nach ein paar Tagen^^ Der lange Teil is jedenfalls wieder mal sehr gut geworden, stell shcnell den nächsten Teil rein
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Mi Aug 22, 2012 7:08 am
ok, auch nach längerer Pause, ist hier dein Teil
52.Teil:
„Ähm… meine Eltern haben mich weggegeben. Ich komme aus einem Heim“, flüsterte Anne. Bestürzt sah ich sie an. Warum wusste ich so wenig über die anderen? Sie tat mir sehr leid, doch Umabra nahm es gelassen hin: „Habe ich mir fast schon gedacht. Feliter sind Menschen, die sich in bestimmten Situationen in eine Raubkatze verwandeln. Sie tun das nicht freiwillig, können jedoch so die anderen schützen. Sie geben dennoch lieber ihre Kinder weg, damit sie in einem normalen Umfeld aufwachsen.“ Mein Mund stand offen, als ich daran dachte. Plötzlich erinnerte ich mich daran, dass dieser Windhund Umabra angegriffen hatte- ein Tiger war dazwischen gegangen. Da ich so erleichtert war, dass es dem schwarzen Schäferhund gut ging, hatte ich keinen Gedanken mehr an die Rettung verschwendet. Auch Umabra schien sich daran zu erinnern und meinte: „Vielen Dank, dass du uns gerettet hast.“ Dabei spürte ich tief in mir, dass er nicht nur den Angriff auf uns von gerade eben meinte. Da fiel mir wieder Marco ein. Er hielt sich leise stöhnend seinen Arm, aus dem Blut herausquoll. Erschrocken starrte ich darauf und war nicht mehr fähig, einen Gedanken zu fassen. Merinul hingegen schon. Er hatte sich abseits gehalten, hüpfte nun aber zu dem Luft-Schüler und forderte ihn auf, die Hand auszustrecken. Mit seinen kleinen klugen Augen betrachtete der Dämon die Wunde und fragte dann: „Emilia? Ich brauche einen Verband.“ Sofort erschuf ich eine Mullbinde, obwohl ich mir nicht sicher war, ob sie wie ein echter Verband wirken würde. Mera verband Marcos Arm, während ich noch wie erstarrt dasaß und nur zu kleineren Aktionen fähig war. „Was macht ein Leopard… hier?“, fragte Tessa zögerlich und sprach und deutete auf den unnatürlichen Lebensraum der Raubkatze. Da mich die Frage ebenfalls interessierte, blickte ich zu den beiden Dämonen, die nebeneinander standen. Umabra trat vor und erklärte: „Zu Beginn bestand diese Ebene nur aus den Gebieten und dem Haus. Als der Luft-Schüler und –Wächter zusammen mit dem Lebewesen-Wächter die ersten Dämonen erschuf, gaben die Wächter ihnen noch einen Platz zum Leben. Dieser Platz war so weit entfernt, dass dazwischen nur Wiese lag. Aber da die Wächter nur ihre eigenen Gebiete überwachten, verwilderte hier alles. Der Blaue Wald wuchs, allerdings haben dort alle Blätter einen bläulichen Schimmer, der Sternenfluss begann zu fließen und tausende neue Blütenarten bildeten sich. Von Zeit zu Zeit öffnet sich eine Lücke zwischen dieser Ebene und der richtigen Welt, in die manchmal wilde Tiere, aber auch Menschen und Gegenstände geraten.“ Da erinnerte ich mich an den Regenschirm. Ja, das machte Sinn. Die armen Menschen, die ihre Sachen hierher verloren. Aber wie konnte sich eine Lücke bilden? Vielleicht lernte ich das ja auch noch. Nachdem Anne wieder stark genug war, liefen wir los. Wir hatten zwar nicht lange geschlafen, aber ich war nicht müde, da ich überall Gefahr witterte. Wieder lag Schweigen über uns wie ein dickes Tuch. Als die Sonne unterging, hörte ich ein Rauschen, das mich etwas an unsere Wasserleitungen erinnerte. Unversehens kam eine alte Erinnerung hoch, die fast verblasst war: Langes Wandern lag hinter mir. Lachend lief Rena neben mir her und schien immer noch gute Laune zu haben. Es hatte in Strömen geregnet, mir war kalt und ich war nass. Missmutig blickte ich auf die ganze Schar unserer Klasse. Wie sehr ich doch Schullandheime hasste! Wenigstens hatten die Lehrer den Weg wieder gefunden. In zwei Jahren, wenn wir das wiederholten, würde ich daheimbleiben. Wir kamen an eine Gastwirtschaft und aßen etwas. Danach liefen wir noch ein Stück und waren endlich an unserem Ziel angelangt: Einen Fluss. Mit Booten fuhren wir in eine Höhle, in die das Gewässer mündete und betrachteten den See. Bei den Gedanken an meine alte beste Freundin spürte ich einen Stich in meinem Bauch. Sie hatte es nicht verdient, dass ich an sie dachte. Das Rauschen war leicht zu identifizieren, vor allem da die Erinnerung wieder zurückgekehrt war. Wir hatten den großen Sternenfluss erreicht. „Es ist nicht mehr weit. Ich kenne eine geschützte Höhle, in der Nähe des Flusses“, erklärte der schwarze Adler und flog vor. Von hier aus konnte ich in der Ferne dunkle Schatten, die von Nebel umgeben waren, sehen, doch ein Fluss, der so ein lautes Rauschen verursachte, war nicht zu entdecken. Dennoch vertraute ich dem Dämon und lief ihm hinterher. Nach einer Weile begann ich, die Schatten am Horizont zu fixieren. Zuerst hatte ich geglaubt, das war der Fluss, aber der Nebel sah bläulich aus und hatte zum Himmel hin gezackte Spitzen, die mich an einen Wald erinnerten. Wenn das der Blaue Wald war, wo war dann der Fluss? In Gedanken versunken, lief ich gegen den Adler, der plötzlich von vorne angeflogen kam und mich zurückstieß. Seine hellen Augen funkelten, als er fragte: „Was soll das? Öffne deine Augen!“ Erst dann bemerkte ich, dass er mich davor bewahrt hatte, eine Klippe hinunter zu stürzen. Unter mir fiel die Erde steil ab und ein Fluss rauschte schnell vorbei. Er funkelte in dem rötlichen Licht, dass der kleine Teil, der noch über die Ebene strahlte, von der Sonne, auf ihm warf. Meine Zeit durfte ich nicht mit staunen verbringen, denn schon zog mich Umabra weiter. „Hier muss es irgendwo eine Stelle geben, an der wir hinunterklettern können“, bellte er. Ich konnte die Wut der beiden Dämonen verstehen, obwohl ich mich ungerecht behandelt fühlte. Ich hatte nur einen Fehler gemacht- was war daran so schlimm? In dem Verlangen, sie zu besänftigen, erklärte ich schnell: „Ich kann einen sicheren Abgang erschaffen!“ Der schwarze Hund drehte sich um und starrte mich an, bevor ich die Augen schloss. „Dann mach“, knurrte er. Nach kurzer Zeit befand ich mich im Fluss der Kraft und erschuf eine Treppe auf dem Abhang neben mir. Sobald meine Augen geöffnet waren, strömten die sieben anderen dorthin und begannen, hinunterzusteigen. Die Klippe war ungefähr zwanzig Meter hoch und als wir unten waren, wurde es immer dunkler. Sofort ließ ich die Treppe wieder verschwinden, bei den Gedanken an all die Tiere, die diese vielleicht benutzen konnten. Schnell hatte der schwarze Adler eine Höhle gefunden und führte uns auf den zwei Metern Ufer dorthin. Der Fluss rauschte sehr laut und ich war wieder so müde, dass ich etwas schwankte. Ohne die Höhle in Augenschein zu nehmen, legte ich mich hin und schlief sofort ein. Am nächsten Tag erwachte ich spät und blinzelte gegen die Sonne an. Meine Glieder schmerzten von den Nächten, die ich nicht auf dem Bett verbracht hatte, doch ich konnte sie ignorieren. Mit einem Blick nahm ich die Höhle in Augenschein: Sie war niedrig, bestimmt konnte ich dort nicht aufrecht stehen. Doch in der Breite war sie sehr groß, wir hatten alle genug Platz. Dennoch war es leer- ich hatte schon wieder lange geschlafen. Marco und Sandro schliefen noch, aber ich streifte sie nur kurz mit meinem Blick, bevor ich aufstand und nach draußen ging. Bei Tageslicht hatte ich erwartet, dass der Sternenfluss viel stärker funkelte, weil das Sonnenlicht auch stärker war. Aber nun schimmerte er nur matt, wie jeder anderer Fluss. Vielleicht kam daher der Name, da er nur im Licht der Sterne funkelte?! Dann sah ich, dass die anderen, also Anne, Tessa, Mera, Umabra und Merinul um ein kleines Feuer versammelt hatten und ein paar Stücke Fleisch brieten. „Guten Morgen“, grüßte ich sie und streckte mich.
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Mi Aug 22, 2012 9:37 am
Interessant, es ist also "mein Teil" XD Ich finde "meinen Teil" jedenfalls wieder ziemlich gut. Diesmal ist der Teil nicht ganz so spannend wie sonst, aber das muss ja schließlich auch nicht immer der Fall sein, sonst wird es ja auch wieder langweilig^^ Ich mag deine Personenbeschreibungen auch total gerne, du hast da eine schöne Ausdrucksweise^^ Stell ganz schnell den nächsten Teil rein
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Do Aug 23, 2012 6:36 am
xD, danke =)
53.Teil:
Nachdem ich ein Frühstück erschaffen hatte, aßen wir schweigend und ich blickte über den riesigen Fluss. „Wie kommen wir darüber?“, wollte Mera wissen, die ebenfalls in die Richtung starrte. Umabra erklärte: „Wir und der Luft-Schüler können euch hinüberschaffen, indem wir die Schwerkraft für euch ausschalten.“ Über dem Fluss hing dichter Nebel, aber am Horizont nebelte es immer noch. So konnte ich nicht erkennen, wo der Blaue Wald begann und die Entfernung abschätzen. Deshalb fragte ich Merinul: „Wie lange ist die Strecke, die wir noch zurücklegen müssen?“ Ich konnte es kaum erwarten, dem Wächter zu begegnen. Der Adler blickte ebenfalls über den Sternenfluss und antwortete: „Zwei Tage werden wir über die Felsen brauchen, zwei Tage müssen wir durch den Wald laufen und dann- mal schauen.“ Insgeheim fragte ich mich, ob der Dämon es wirklich wusste, oder ob er sich nur nicht mehr daran erinnern konnte. Doch nun hatte ich keine andere Wahl, als mich auf ihn zu verlassen. Nachdem die anderen aufgewacht waren, überquerten wir den Fluss. Marco ließ uns alle schweben, sodass das rauschende Wasser kein Hindernis für uns darstellte. Früher hätten wir Tage gebraucht, um weiterzukommen. Als ich über das Wasser schwebte, fiel mir wieder auf, dass ich mal duschen konnte. Auch wenn hier draußen auf Hygiene nicht so geachtet wurde, wollte ich mich mal wieder frisch machen. Vielleicht fanden wir später noch Gelegenheit dazu. Es war mal wieder großartig, schwerelos in der Luft zu fliegen. Als hätte ich meine Sorgen auf dem Erdboden zurückgelassen, lachte ich. Dennoch sehnte ich mich zurück zu meinem eigenen Element. Dann liefen wir über die Felsen. Es waren große flache Steinplatten, die wie Scherben herumlagen. Manchmal sah ich etwas karge Erde zwischen den Felsen, aber größtenteils mussten wir über den Stein klettern. Das Gefährlichste daran war, dass manche dieser Teile nicht fest waren und wir sie in Bewegung setzten und hinfielen. Ich konnte von Glück reden, dass sich niemand an den scharfkantigen Ecken verletzt hatte. Als wir uns am Abend unter einem schrägen Felsen setzten, den ich mithilfe meiner Kraft gefestigt hatte, damit er uns beim Schlafen nicht auf den Kopf fiel, versammelten sich Wolken am Horizont und verdeckten die größer werdenden Nebelschwaden. Eigentlich war ich nicht mehr so müde wie sonst, deshalb meldete ich mich als Wache, damit sich auch die Dämonen mal ausruhen konnten. Ich hätte erwartet, dass sie protestieren würden und mich schlafen schicken würden, doch zu meiner Überraschung willigten sie ein und schliefen schon keinen Herzschlag später. Als alle zur Ruhe gekommen waren, saß ich am Eingang und blickte über die steinerne Landschaft. Wie viele Tage waren hier draußen vergangen? Es erschien mir eine Ewigkeit, obwohl es vielleicht nur zwei oder drei waren. Aufmerksam blickte ich über die Ebene und dachte mir, wie verrückt das alles war. Vor vielleicht zwei Monaten hatte ich gesehen, wie mich Micha mit meiner besten Freundin betrog. Nie hatte ich mir vorstellen können, wie mein Leben weitergehen würde und was passieren würde. Und nun- hier saß ich, auf einer anderen Ebene, in Begleitung von fünf anderen Menschen, die nicht einmal ein Detail von meinem früheren Leben wussten, und zwei Dämonen, konnte über die Erde herrschen und suchte einen Wächter des siebten Elementes. Wie seltsam, dass sich mein Leben auf einen Schlag so verändern konnte und dass ich mich so schnell in jemanden verlieben konnte- als wäre die Wunde in meinem Herzen nicht schon tief genug. Doch mit diesem neuen Leben hatte ich eine neue Chance, es besser zu machen. In der Schule wunderten sich bestimmt schon alle, wo ich war und überlegten, ob das etwas mit Micha und Rena zu tun hatten. Ob sie wohl froh waren? Wahrscheinlich schon. Verärgert schob ich diese Gedanken weg, da ich einfach nichts mehr mit meinem früheren Leben zu tun haben wollte. Außer vielleicht meine Mutter. Konnte ich sie eigentlich irgendwann einmal einweihen? Peter war ebenfalls ein normaler Mensch, der irgendwie hierhergekommen war. Was war seine Geschichte? Wie hatte er von den Wächtern erfahren? Irgendwann musste ich ihn das mal fragen. Dann wurden meine Gedanken von einem Geräusch unterbrochen. Anne setzte sich auf und kam zu mir herüber. Auch wenn ich den Mond wegen der Wolken nicht sehen konnte, wusste ich, dass er seinen höchsten Punkt erreicht hatte. „Geh schlafen“, murmelte sie und setzte sich neben mich. Eigentlich fühlte ich mich immer noch nicht so müde, doch als ich erst einmal auf dem Boden lag, schlief ich sofort ein. Lange konnte ich nicht geschlafen haben, denn der Himmel war immer noch dunkel. Anne saß immer noch am Eingang der provisorischen Höhle und starrte nach draußen. Es dauerte eine Weile, bis ich wieder wegdämmerte. Meine Augen öffneten sich ein weiteres Mal, als es immer heller wurde. Diesmal hatte sich die Licht-Schülerin umgedreht und schien zu überlegen, ob sie uns wecken sollte. Als sie mich sah, lächelte sie und drehte sich wieder um. Verwirrt fragte ich mich, warum sie es so lustig fand, dass ich aufgewacht war, als ich Marcos Arm bemerkte, den er im Schlaf um mich gelegt hatte. Mir wurde sofort heiß und ich befreite mich aus dem Griff, auch wenn ich ihn genoss. Noch war Liebe verboten und vielleicht hatten wir keine Chance, diese Regel zu verändern. Nach und nach erwachten alle anderen und wir marschierten weiter. Der Nebel kam immer näher und dahinter erkannte ich die blauen Baumwipfel. Das Gelände stieg an und so war das Laufen anstrengend. „Jetzt ist es nicht mehr weit“, stellte Umabra am Abend fest, als wir keine hundert Meter mehr von den Bäumen entfernt waren. „Wir schlafen im Wald“, fügte der schwarze Adler hinzu. Dann flog er vor, wahrscheinlich um einen guten Platz zu finden. Schweigend legten wir den Rest der Strecke zurück und betraten den Wald. Von der Ferne hatte ich bereits gesehen, dass die Blätter bläulich waren, aber das, was ich nun sah, hatte ich nicht erwartet. Die Rinde der zahllosen Bäume schimmerte saphirblau, als bestände sie ganz aus diesem Edelstein. Die Blätter schimmerten in einem satten dunkelblau, dass teilweise auch grau war. Ein paar weiße Nebelschwaden zogen zwischen den Bäumen hindurch und ließen diese hellblau wirken. Auf dem Boden war die Erde zwar normal braun, doch sie war so überdeckt mit pastellblauen Blättern, Moosen und Farnen, dass ich sie nicht sehen konnte. Als ich mich an den Anblick gewohnt hatte, hielt ich Ausschau nach dem schwarzen Adler, der uns zu einer Senke führte. Dort schlugen wir wie immer unser Lager auf und schliefen. Die nächsten Tage verschwammen, sodass ich nicht wirklich sagen konnte, wie lange wir brauchten. Zuerst beobachtete ich die Bäume und Blätter, die in der ungewöhnlichen Farbe schimmerten und lauschte der Geschichte, die Umabra uns über den Wald erzählte. Es ging um einen fremden Besucher, der dem Wald einen Fluch auferlegt hatte. An ein Gespräch konnte ich mich aber noch genau erinnern. Als der Dämon die Geschichte beendet hatte und ich über eine azurblaue Wurzel stieg um nicht zu stolpern, fragte Anne: „Wie konnte der Fremde so viel Macht besitzen, wenn er nicht von den Wächtern kam?“ Umabra antwortete zögerlich: „Es gibt sogenannte Bendras, das sind leuchtende Edelsteine. Sie sind nur an einem bestimmten Ort auf dieser Ebene vorhanden. Wenn man sie nach einer beschwerlichen Reise gefunden hat, verleihen sie jemanden die Macht der Gedankenflüsterer und einfacher Magier.“ Anne sah nachdenklich drein und auch ich fragte mich, ob das wahr war. Konnten normale Menschen solche Macht erlangen?
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Fr Aug 24, 2012 5:25 am
Die Schwerkraft abschalten, das möchte ich auch können XD Aber dann wäre ich ja schwerelos und wenn ich nichr richtig damit umgehen könnte, würde ich wegfliegen, immer weiter, bis in den Weltraum XD Aber es würde vieles erleichtern, man könnte damit so viel machen... Und die Stelle im Schlaf erinnert mich meine Klassenlehrerin: Sie hat immer so ein Jungs-Mädchen-Problem bei uns, nur wenn man einmal mit einer Person des anderen Geschlechts redet ist das natürlich gleich die große Liebe. Ich meine, man hat sich auch manchmal etwas mitzuteilen, was vielleicht privat ist und nichts mit dem Unterricht zu tun hat, aber das heißt nicht gleich, dass es Liebe ist! Jedenfalls wieder ein gelungener Teil, schreib schnell weiter!
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Fr Aug 24, 2012 6:19 am
danke xD ich mag so leute nicht, die sofort an Liebe denken -.- deshalb habe ich mich früher als kleines Kind immer von Junges ferngehalten und deshalb bin ich jetzt leicht ausenseiter, wenn die anderen etwas mit Jungs machen und ich nicht mitwill >.<
54.Teil:
Die Licht-Schülerin fragte: „Das heißt, der Fremde ist durch eine Lücke auf diese Ebene gelangt, hat diese Steine gefunden und… das hier angestellt?“ Sie deutete auf die Bäume um sie herum. Der Dämon nickte. Am dritten Abend im Wald, konnten wir bereits den Waldrand sehen. Mera hatte uns mit Grundwasser versorgt, doch ich sehnte mich nach einem ruhigen Fluss, in dem ich baden konnte. Wieder kam die Aufregung beim Einschlafen hoch. Bald würde ich dem siebten Wächter begegnen- bald hätten wir das Ziel der Reise erreicht. Obwohl die Spannung in meinem Bauch kochte schlief ich sehr schnell ein. Der nächste Morgen begann früh. „Soweit ich weiß, ist es jetzt nur noch ein halber Tagesmarsch, aber ich bin mir nicht so sicher“, erklärte Merinul, als wir aufbrachen. Angestrengt versuchte ich, etwas vor uns zu erkennen, als wir die endlich wieder grüne Wiese betraten. Doch ein Hügel versperrte meine Sicht. Die Wolken trieben vereinzelt auf dem blauen Himmel, dessen Farbe ich nach dem Wald nicht mehr sehen konnte. Auf der Wiese blühten verschiedene Blumen, deren verschiedene Farben bunt und einladend aussahen. Die Blumenarten waren mir alle unbekannt, doch das war mir egal, ich freute mich einfach nur über mein Element. Sobald die Sonne hoch aufgestiegen war, erreichten wir den Fuß des Hügels. Merinul flog bereits vor, um zu sehen, was dahinter lag, während wir anderen uns mühsam den Abhang hinauf kämpften. Meine Füße schmerzten bei jedem Schritt wie Feuer, bestimmt hatten sich nach den vielen Tagen Wandern Blasen gebildet. Auch zog die Sonne die Kraft aus mir heraus, die erbarmungslos auf mich hinab brannte. Noch nie war es so unerträglich heiß auf dieser Ebene gewesen. Aber dann war ich endlich oben. Zuerst verschnaufte ich, bevor ich meinen Blick über das Tal, das sich vor mir erstreckte, schweifen ließ. Es war eine kleine Fläche, die voller Gras und Blumen war, wie die Wiese überall. Doch dann schlug mein Herz vor Aufregung schneller, als ich eine Hütte sah. Sie war recht klein und überwachsen mit Efeu das hinuntergezogene Dach erweckte einen gemütlichen Eindruck. Zuerst fand ich das Häuschen schön, doch dann bemerkte ich, dass dort keine Tür zu erkennen war. Seltsam fühlte ich mich an das Märchen „Rapunzel“ erinnert, in dem diese Rapunzel ebenfalls in einem Raum ohne Tür gefangen war. Mit einem Lächeln sah ich mich um zu den anderen und sagte: „Dann lasst uns gehen.“ Die Schüler stimmten ein, sogar Umabra schien glücklich zu sein, dass wir am Ziel angekommen waren. Mit leichten Schritten rannte ich den Hügel wieder herunter. Die Hütte war aus weißem Stein erbaut und mit Stroh gedeckt. Dunkle Holzbalken versprachen Sicherheit, die Fensterrahmen bestanden aus demselben Holz. Auf dieser Seite waren zwei Fenster zu sehen, die mit weißen Gardienen zugezogen waren. Diese Hütte wirkte ziemlich verlassen, doch dann sah ich, wie sich etwas hinter dem Vorhang bewegte. Meine Gedanken rasten durch meinen Kopf: Wir haben ihn gefunden! Was sollen wir jetzt tun? Wir müssen ihn befreien. Warum sonst hast du deine Elementkraft? Warte zuerst auf die anderen! Vielleicht kannst du ja mit ihm durch das Fenster sprechen? Ich entschied mich, zu warten. Mera war dicht hinter mir und auch Tessa, Anne, Sandro und Marco folgten ihr. Umabra blieb neben mir, ungefähr zwei Meter vor der Hütte, stehen und Merinul flog irgendwo am Himmel. „Wir sind da“, flüsterte die Tessa begeistert, aber auch ehrfürchtig. „Umabra, meinst du, ich kann mit meiner Elementkraft einen Ausgang erschaffen?“, fragte ich und blickte auf das Fenster, hinter dem sich immer noch etwas bewegte. Vielleicht wollte der Wächter gar nicht nach draußen? Verärgert schüttelte ich den Kopf und hörte mir die Antwort an: „Nehmen wir erst Kontakt zu dem Wächter auf.“ Zögerlich trat Sandro ans Fenster und klopfte. Die Gardienen bewegten sich wieder, doch es blieb still. „Hallo?“, rief der Schüler. Schließlich drang ein Geräusch heraus, dass ich nach einer kleinen Weile als Stimme erkannte, die rief: „Was wollt ihr?“ Die Stimme klang furchtbar kratzig und abgenutzt, sodass mir ein Schauer den Rücken herunterlief. Langsam versuchte Sandro, dem Mann, der in der Hütte gefangen war, zu erklären, dass wir ihn befreien wollten. Doch der alte Wächter unterbrach ihn immer wieder. Es dauerte bestimmt eine Stunde, in der ich mich fragte, warum wir überhaupt gekommen waren. Seufzend setzte ich mich hin und sonnte mich, als ich endlich die Worte vernahm: „Bei der heiligen Maria, holt mich hier raus!“ Erleichtert, dass das nun geklärt war, schloss ich die Augen und ließ einen Teil der Hütte verschwinden. Als ich die Lieder wieder aufschlug, erblickte ich die Dunkelheit des Raumes. Tische mit vielen Schriftrollen und sonstigen Kram waren in dem Schatten zu sehen. Dazwischen stand eine gebückte Gestalt. Tief atmete ich durch und sah auch, dass sich der alte Mann zusammenraffte, bevor er einen Schritt nahm. Noch einen. Gleich würde er ins Licht treten. In meinem Bauch tobten Ameisen, so unbedingt wollte ich den verschwundenen Wächter sehen. Dann war er da. Meine Augen suchten sofort sein faltiges Gesicht, die Augen waren tief eingesunken. Ein weißer, meterlanger Bart fiel ihm vor die Füße, sodass der uralte Mensch stolperte. Gerade wollte ich aufspringen und ihm helfen, als sich seine Haut straffte. Der Wächter wuchs in Sekundenschnelle, die Haare fielen bis auf kurze Stücke ab und wurden hellbraun. Ein junger, kräftiger Mann hatte seinen Halt gefunden und musterte uns. Auf seiner einen Schulter saß ein kleiner Vogel, ein Rotkehlchen, und um seinen Arm tummelte sich ein kleines Äffchen. Zwischen seinen Füßen strich eine getigerte Katze herum, die uns nacheinander anfauchte. Umabra verbeugte sich und ich entschied, es dem Dämon nachzutun. „Wir begrüßen euch, Boquas. Es ist eine lange Zeit vergangen“, sprach Merinul, der vor kurzer Zeit gelandet war. Es stellte sich heraus, dass der Wächter nicht nur unsere Gedanken hören konnte, sondern einen Beweis gefunden hatte, den er dem Rat unbedingt zeigen wollte und uns so zur Rückkehr trieb. Eigentlich wollten die Dämonen einen Tag hier bleiben, doch Boquas sagte, es eilte. Er erklärte uns nur mit seltsamen Worten, dass es ein Geschwisterpärchen gab, die sehr gefährlich waren. Verwirrt folgte ich ihm, da ich nicht zurückbleiben wollte. Auch wenn die Reise lang gewesen war, wir kamen an einem Tag zurück zu dem Gebiet. Was auch immer der Wächter mit uns anstellte, der Blaue Wald, die Felsen, der Fluss und die Wiese flogen an uns vorbei, als rasten unsere Füße. Vielleicht taten sie das auch, ich wusste nicht, was ein Lebewesen-Wächter alles konnte. Boquas selber sagte nicht mehr, niemand sagte etwas. Wie in Trance rannte ich zurück. Was hatte der Wächter herausgefunden? Und wie? Irgendwann tauchten endlich die Gebiete auf, das Haus thronte in ihrer Mitte. Erst dann ließ das alte Ratsmitglied uns anhalten. Er kniete sich vor die schwarze, verbrannte Erde und knurrte. Ohne etwas Weiteres zu sagen, marschierte er über sein ehemaliges Gebiet und wie einem unhörbaren Ruf folgend strömten Kaninchen, Vögel und andere Waldtiere zu uns. Um den Tieren einen guten Lebensraum zu geben, ließ ich Gras sprießen. Keuchend rannte ich dem Wächter hinterher und holte ihn vor dem Haus ein. Auch wenn es mit nicht behagte, mit so einer alten Person zu sprechen, die noch so jung aussah und so viel Ehre verdiente, fragte ich: „Freut Ihr euch, dass wir euch zurückgebracht haben?“ Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass der Wächter es nur auf Rache abgesehen hatte.
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Mi Aug 29, 2012 5:22 am
Sorry, dass ich erst jetzt antworte >.< Auf jeden Fall hast du wieder einen sehr guten Teil hinbekommen, der spanned geschrieben ist und auch eine gute Handlung hat. Es macht immer noch total Spaß deine Geschichte zu lesen, bitte stell schnell den nächsten Teil rein
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Mi Aug 29, 2012 6:52 am
danke, ist ok
55.Teil:
Warum sonst war er mit uns so schnell zurückgerannt? Freude oder Heimweh war nicht in seinem Blick zu sehen. Angst durchfuhr mich. Vielleicht war dieser Wächter gar nicht so unschuldig und wir hatten ihn aus Versehen laufen gelassen. Doch dann redete ich mir gut zu und straffte die Schultern. Wäre er wirklich gefährlich, hätte er uns schon längst etwas angetan, außerdem hätten uns die Wächter gewarnt und hätten nicht darüber hinweggesehen. Boquas blickte mir in die Augen. Seine Augenfarbe war von einem hellen braun. Diesmal schimmerten Gefühle darin: Freude, Dankbarkeit, aber auch Eile. Langsam sprach er: „Natürlich bin ich froh, die Sonne zu sehen. Aber du kannst dir nicht vorstellen, wie wichtig die Sache ist. Wenn die Geschwister bereits davon erfahren haben, haben wir keine Chance.“ Was meinte er damit, dass wir keine Chance hatten? Keine Chance, das Unrecht aufzuklären? Oder hatten wir keine Chance… zu leben? „Kommt mit, dann erkläre ich es euch“, sagte der Wächter und unterbrach somit meine Gedanken. Dann sah ich ein Leuchten in seinen Augen und bevor ich zurückschrecken konnte, strömte ein beruhigendes Gefühl in mich. „Okay“, erklärte ich und blickte zu den anderen, die mitgehört hatten. Im Haus hatte sich nichts verändert, was mich noch mehr beruhigte. Es würde schon alles gut werden, dieser Wächter würde sich schon noch erklären. Mit mulmigem Gefühl folgte ich Boquas die Treppen hinauf, bis zu dem Raum, in dem der Rat der Sechs erschien. Die anderen Wächter betraten kurz nach uns den Raum, Nathalie führte an. „Was…?“, fragte sie, als sie den alten Wächter erblickte. Dieser starrte sie an und wandte sich dann wortlos ab. Die anderen Wächter erblickten uns und rannten auf uns zu. Maria erdrückte mich fast. „Warum habt ihr das getan?“, fragte sie und ich glaubte, Freude herauszuhören. Doch zu einer Antwort kam es nicht, denn unter lautem Gezische erschien der Rat. Sie hatten verzerrte Gesichter, als seien sie wütend- und vielleicht waren sie das auch. Ohne Zeit zu haben, sich zu verbeugen, stellten sich die jungen Wächter mit uns Schülern auf. In meinem Bauch rebellierte es, da ich gespannt war, was der Rat tun würde. Schnell hatten die Sechs ihren Platz eingenommen. Das Schweigen, das kam, war sehr erdrückend. Schließlich knurrte der erste Wasser-Wächter: „Wie bist du freigekommen?“ Mit ruhiger Stimme schilderte Boquas, was passiert war- und erwähnte zu meiner Überraschung auch, wie wir sein Verschwinden herausgefunden hatten- während der unentwegt den Affen streichelte. Umabra kauerte neben mir und musterte die Menschen hier im Raum sehr genau. Warum sah er sich nach Anzeichen der Gefahr um? Wir waren sicher. Ein triumphierendes Gefühl durchströmte mich plötzlich. Wir hatten es geschafft- wir hatten ihn gefunden. Doch da wurde es mir bewusst: wenn der Rat den Wächter weggesperrt hatte, dann hatte das auch einen Grund. Und dass dieser nun vergessen war, machte sie vielleicht wütend. Würden sie es wagen, ihn zurückzuschicken? Es dauerte ewig, bis Boquas mit seiner Erzählung beendet war. Er schwieg und starrte auf die Katze, die noch immer an seinen Füßen kauerte. Ich fand sie sehr faszinierend, denn sie schien die Gefühle des Wächters auszudrücken. Im Moment blickte sie erwartungsvoll zu dem Rat auf. Doch das Interessanteste war der Vogel auf dem Kopf, der trotz aller Schwankungen nicht herunterfiel. Dann stand die Zeit-Wächterin- ich erinnerte mich, dass sie Jaqua hieß- auf und sprach: „Was hast du uns mitzuteilen, dass du sogar noch mehr Regeln verletzt?“ Nun war es an dem Lebewesen-Wächter, der schwieg. Das Hin und Her brachte mich in Verwirrung. Schließlich sprach er: „Es gibt zwei Geschwister¬. Sie haben sich Poena und Obses genannt, was aber wahrscheinlich nicht ihre wahren Namen sind. Durch eine Lücke zwischen den Ebenen schlüpften sie durch und kamen hier an. Zufällig traten sie die Reise an und fanden die Bendras.“ Ein Raunen ging durch die Reihe des Rates und Maria hinter mir atmete scharf ein. Dieses Wort schien keine guten Bedeutungen zu haben. Doch ich konnte die Befürchtung der anderen verstehen- deshalb mussten diese Geschwister auch so mächtig sein. „Sie fanden zurück in ihre Welt und waren schlau genug, nichts zu verraten. Mit ihrer neuen Macht machten sie einen alten Wächter, der bereits seine sechszehn Jahre hinter sich hatte, aus, den sie ausfragten, was ihnen nicht schwerfiel- sie besaßen auch meine Kraft. Nach einigen Jahren kam es dazu, dass ich ihnen auf der Straße begegnete. Ich weiß, ich soll mich nicht so oft auf der ersten Ebene aufhalten, aber ich konnte an dem Tag nicht anders. Sie spürten mich, auch ich konnte die Bendras fühlen. Verdacht schöpfte ich schnell, da diese Steine nicht ungefährlich sind. Zuerst begegnete ich ihnen freundlich. Am selben Tag verursachten zwei Menschen wieder einen Verkehrsunfall mit ihren Pferdekutschen. Es war an ihrer Zeit, zu sterben, so beobachtete ich sie nur. Poena bemerkte mich und flehte mich an, die Menschen zu retten- zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass es sich bei diesen Menschen um ihre Eltern handelten- und ich weigerte mich. Warum sie damals nicht ihre eigene Kraft eingesetzt hat, weiß ich nicht, aber ich glaube, sie hatte die Steine abgelegt um sie ihrem Bruder zu geben. Wie auch immer, sie war wütend und schwor an diesem Tag Rache. Dieses Versprechen nahm ich natürlich ernst und versuchte, herauszufinden, wo ihre Bendras waren, doch ich fand sie nie. Mittlerweile muss sie sie wieder haben, denn sie brachte uns alle dazu, es so aussehen zu lassen, als wäre ich verliebt. Ich kannte diese Frau nicht einmal. Doch sie schaffte es, uns alle aufeinander abzuhetzen und mich zu verbannen- als Rache.“ Überrascht blickte ich auf den Wächter, während ich die Geschichte verarbeitete. Ein bissiges Gefühl der Enttäuschung kam in mir hoch und es dauerte eine Weile, bis ich begriff, warum: Irgendwie war ich davon ausgegangen, dass der Wächter dem Rat klar machen würde, dass das Liebes-Verbot Schwachsinn war- und deshalb Marco und ich zusammen sein konnten. Wenn aber der Grund gar nicht dieses Mädchen gewesen war- was wurde dann aus uns? Nach einer gefühlten Ewigkeit setzte einer der ersten Wächter an: „Dann… waren wir also… besessen?“ Betreten blickten sie sich in die Augen. „Dann müssen wir sie finden!“, rief der brennende Wächter, der auch mit Mera geredet hatte. Doch kaum waren ihm die Worte aus dem Mund gerutscht, flimmerte die Luft neben dem Tisch plötzlich. Zuerst ganz leicht, dann immer stärker. Eine Hitzewelle breitete sich davon aus. Bevor jemand etwas sagen konnte, erschienen plötzlich die Umrisse zweier Personen. Sie wurden immer klarer, bis schließlich zwei Menschen vor uns standen. Deutlich konnte ich erkennen, dass es eine Frau und ein Mann waren. Doch sie sahen ähnlich alt aus wie Boquas, nachdem er aus der Hütte kam. Das weiße Haar hing ihnen in die faltigen Gesichter. Innerhalb von Sekunden veränderten sich allerdings die Körper von beiden. Schließlich standen zwei junge Menschen vor uns: Ein Mann mit kurzen braunen Haaren und eine Frau, die ihre ebenfalls kastanienbraune Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Fast augenblicklich, nachdem sie sich verändert hatten, spürte ich einen seltsamen Druck in mir. Erschrocken wehrte ich mich dagegen, doch der Druck schwoll an und schien meine Gedanken und Gefühle unter Kontrolle zu reißen.
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Do Aug 30, 2012 5:31 am
Das ist wieder ein richtig guter Teil geworden, ich weiß gar nicht, wie du das immer hinbekommst^^ Ich bin schon gespannt wie es ausgeht, die Geschichte neigt sich auch langsam dem Ende zu, oder? Und sorry, wenn ich nicht immer sofort antworte, ich muss immer schauen, wann ich zeit habe, die Teile zu lesen
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Do Aug 30, 2012 6:14 am
danke =) ja, es geht nicht mehr lange seite 101 von 104 schon... O.o lustig, meine Geschichten hier beenden sich fast gleichezeitig, obwohl ich Samtpfoten viel Später eingestellt habe xD ist schon ok, lass dir zeit mit lesen
56.Teil:
Panik begann, in mir aufzusteigen, doch schon wurden meine Muskeln an den Armen und Beinen taub. Da verstand ich endlich, was das war: die beiden Geschwister rissen sich meinen Willen unter den Nagel. Sobald ich das erkannt hatte, runzelte ich die Stirn und stieß ein wütendes Knurren aus. Da drehte sich Umabra um und sah mich. Es dauerte kurz, bis er begriff, dann spürte ich, wie er mir half, gegen den Druck zu kämpfen und ich kam wieder frei. Schnell schaute ich mich um, ob vielleicht die anderen Probleme hatten, gegen den Zwang der Geschwister zu kämpfen, doch sie standen sehr entspannt da. Warum war ich die Einzige, die so stark gegen sie kämpfen musste? Schnell schob ich den Gedanken weg und konzentrierte mich auf die Geschwister. Ohne Zweifel, das waren Poena und Obses. Obses richtete seinen dunkelgrauen Blick fest auf den ersten Lebewesen-Wächter. Mit dröhnender Stimme fragte er: „Was hast du hier zu suchen?“ Plötzlich sah ich, dass Boquas Augen verschleiert aussahen. Als hinge ein Vorhang darüber. Bildete ich mir das nur ein? Unauffällig musterte ich die anderen. Alle starrten mit glasigem Blick ins Nichts. Es lief mir kalt den Rücken herunter und ich wurde starr vor Angst. Die anderen hatten die Geschwister gar nicht von ihren Gedanken abhalten können- ich war die Einzige, die noch frei über ihren Willen verfügte. Naja, Umabra war auch frei. Er hatte mir geholfen, der Macht der Geschwister zu widerstehen. Ob das an der Verbindung zwischen uns lag? Da sah ich im Schatten in der Ecke eine Bewegung. Merinul war auch noch da! Erleichtert, dass ich nicht allein war, hörte ich die Antwort des alten Wächters: „Verzeiht.“ Poena musterte uns scharf und ich bemühte mich, einen abwesenden Blick aufzusetzen. Umabra schaffte es, sich in den Schatten unsichtbar zu machen. Als ihre Augen über mich hinweg glitten, hielt ich den Atem an. Würde sie mich enttarnen? Was würde dann geschehen? Mit aller Kraft unterdrückte ich das Zittern meiner Hände und versuchte, den Schweiß, der sich auf meiner Stirn bildete, abzuhalten. Doch es funktionierte nicht, denn ein einzelner Tropfen rann über meine Nase. Es kitzelte, doch ich wagte es nicht, mich zu rühren. Dann wandte sie sich um und begann mit scharfer Stimme zu sprechen: „Geh zurück! Und ihr, vergesst es und macht weiter so!“ Es dauerte eine Weile, bis ich den Befehl verstand und musste Schlucken. Boquas sollte zurückgehen und wir sollten ihn vergessen. Doch nicht mit mir! Als alle sich verbeugten, tat ich so, als unterläge ich ebenfalls ihrem Willen. Dann strebten wir auf den Ausgang zu. Nun durfte ich nicht zögern, denn ich fürchtete, die Geschwister würden die Kraft der Wächter gegen mich richten. Schnell fand ich Umabra und blickte ihm in die Augen. Fest dachte ich an den schnell erdachten Plan, bis ich Zustimmung in seinen Augen erblickte. Während ich in dem Strom der anderen zur Tür getragen wurde, überdachte ich schnell alles. Wenn ich es wagte, die beiden anzugreifen und es ging schief, dann konnte ich alles verlieren: mein Leben, meine Geliebten und meinen Platz hier als Schülerin. Ich konnte auch verbannt und vergessen werden, wie Boquas. Aber wenn es mir gelang, den Geschwistern ihre Steine und damit auch ihre Macht und Kontrolle über die anderen zu entreißen, dann konnte ich alles gewinnen: ich konnte den ältesten und zurzeit einzigen Lebewesen-Wächter retten, ich konnte den Morden an den zukünftigen Schülern ein Ende setzten. Damit war es entschieden. Entweder alles oder nichts, obwohl ich im Fall eines Misserfolges hart dran wäre. Für die Wächter, deine Freunde und deine Mutter, sagte ich mir stumm. Wortlos gab ich Umabra ein Zeichen und drehte mich blitzschnell um. Ohne Zeit zum Nachdenken zu haben, stürzte ich mich auf Obses, der am nahsten stand. An seinem Finger sah ich einen Ring mit einem Edelstein aufblitzen. Das musste sein Bendras sein. Mit einem Hechtsprung riss ich dem Mann den Ring von dem Finger. Dieser war so verwirrt, dass er keinen Versuch unternahm, mich aufzuhalten. Er stolperte zurück, bis er wieder halt gefunden hatte. Das geschah alles in einer Millisekunde. Kaum hatte ich den Stein von seiner Haut entfernt, hörte ich ein ersticktes Geräusch. Obses schnappte nach Luft und sank auf die Knie. Rasend schnell alterte er und ich sah entsetzt zu, wie seine Haut faltig wurde und Flecken bekam, wie seine Haare sich verfärbten und die Augen tief einsanken. Da schloss der alte Mann die Augen und stöhnte etwas. Es klang wie „danke“, doch ich fragte mich, was das hieß. Gerade hatte ich ihn von seiner Mach getrennt. Vor Schock konnte ich keinen Muskel mehr bewegen und starrte auf das Gesicht, denn in diesem Moment wurde es mir klar. Wie lange hatte er gelebt? Es musste eine Erleichterung sein, endlich sterben zu können. Der Angriff gerade eben war mir zu leicht gefallen. Vielleicht hatte Obses keine andere Wahl, als diese Steine zu tragen? Seine Schwester musste ihn dazu gezwungen haben, aber warum sollte sie das tun? Plötzlich ergriff mich ein unerwartetes Gefühl: Mitleid. Poena musste ihren Bruder geliebt haben- und ich hatte ihn ihr weggenommen, wie auch mir der Bruder genommen wurde. Um das schlechte Gewissen zu vertreiben, biss ich mir auf die Lippen. Dann riss ich mich los und blickte zu Umabra. Zusammen mit Merinul wehrte er sich gegen die unsichtbare Kraft, die ihn an Boden hielt. Poena sah ihm mit einem spöttischen Lächeln zu. Leise kam ich näher bis mir auffiel, dass sie vor allem jetzt auf ihren Bendras besonders aufpasste. Da sah ich auf Obses´ Ring, den ich noch immer in der Hand hielt. Es waren drei oder vier kleine Steine, vielleicht so groß wie mein kleiner Fingernagel. Sie waren so fein nebeneinander geschliffen, dass ich sie getrost als eines bezeichnen konnte. Könnte ich mit seinem Stein vielleicht etwas bewirken? Als könnte ich Umabras Gedanken hören, wusste ich: Ja, ich sollte es versuchen. Er wand sich auf dem Boden, schaffte es nicht, aufzustehen und bedachte mich mit leidenden Blicken. Die anderen Wächter und Schüler musterten ausdruckslos seinen Schmerz. Wut begann, in mir aufzusteigen. Poena brauchte wohl ihre Hilfe vorerst nicht. Umabras Schmerz war auch in mir vorhanden, ganz klar spürte ich die Macht, die mein Herz erdrücken wollte. Auch meine anderen Organe fühlten sich an, als würde sie jemand einquetschen. Das entfachte meinen Zorn immer mehr. Schnell richtete ich meine Konzentration auf den Stein, damit ich keinen Wutanfall bekam und überlegte mir, wie ich seine Macht nutzen konnte. Ganz langsam versank ich im Fluss der Kraft. Eigentlich wäre ich schneller, doch nun dauerte es länger, da mich das Geheul der Dämonen immer wieder aufschreckte. Sie konnten nichts dafür, also war ich ihnen auch nicht böse. Als ich den Stein fühlte, wie jeden anderen hier auch, durchflutete mich plötzlich diese helle Kraft, wie eine Explosion. Etwas Hartes drückte sich in meinem Rücken, doch ich schaute nicht nach, was es war. Nun galt es, Poena zu besiegen. Die Macht, die nun in mir war, benebelte mich für einen kurzen Augenblick. In meinen Fingern konnte ich spüren, dass ich alles tun konnte. Im Hochgefühl blickte ich mich um, bis ich die Schwester erkannte. Wäre mir in diesem Moment klar gewesen, dass ich sie umbringen würde, hätte ich die Flutwelle an Energie wahrscheinlich noch einmal überdacht. Doch nun konnte ich nicht nachdenken, denn Umabra litt, was einen nagenden Schmerz in meinem Herzen verursachte.
ok, der nächste Teil ist der letzte
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Fr Aug 31, 2012 3:35 am
Wirklich, das hier ist schon der vorletzte Teil? O.o Es war jedenfalls wirklich, wirklich toll deine Geschichte zu lesen. Na ja, einen Teil habe ich ja noch voe mir^^ Dieser Teil ist wieder echt toll geworden, ich bin schon gespannt, wie du die Geschichte abschließt.
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Fr Aug 31, 2012 4:34 am
ja, schon, man glaubt es kaum xD danke, ich habe mir auch mühe mit der Geschichte gegeben =) und der letzte Teil ist eigentlich ein halber, aber es ging nicht auf... jetzt kannst du das Finale eben getrennt genießen xD
57.Teil:
Die Energie traf die geübte Frau unvorbereitet. Sie warf sie um wie ein Blatt. Unkontrolliert waltete sie im ganzen Raum und meine Wangen wurden rot, als ich fühlte, wie die Energie der Menschen um mich herum pulsierte. Die Dämonen konnte ich nicht spüren, aber das war im Moment nicht so wichtig. Mit aller Kraft konzentrierte ich mich auf die am Boden liegende Person und entriss ihren Willen, während sie sich noch sammeln musste. Poena war plötzlich ich, und ich war sie. Mit zwei weiteren Augen musterte ich die Decke und gleichzeitig mich selbst. Das Gefühl war so verwirrend, dass ich sofort wieder in mir selber war. Mühsam richtete sie sich auf und verschwommen sah ich, dass sie älter wurde. Neben ihr spuckte Umabra etwas Glitzerndes aus. Der Stein. Er hatte uns gerettet. Erleichtert sank ich zurück und bemerkte, dass ich an die Wand getaumelt war. Deshalb also das Harte im Rücken. Dort schloss ich die Augen und versuchte, mich zu entspannen. Dabei öffneten sich meine Finger und ließen den Ring fallen. Das Geräusch ging in dem aufbrausenden Tulmult unter. Doch anstatt die lauten Fragen zu beantworten, versetzte ich mich in den Fluss der Kraft. Dort war es ruhig. Schließlich wurde ich von sanften Fingern aufgeschreckt. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, erklang Marcos weiche Stimme. Als ich versuchte, zu sprechen, bemerkte ich, dass meine Kehle plötzlich ausgedörrt war. Deshalb räusperte ich mich und setzte erneut an: „Ja… ich denke schon.“ Die Geräusche waren abgeebbt. Wie lange war ich weg gewesen? Als hätte er meine Gedanken gehört, trabte Umabra an und schnaubte: „Danke. Jetzt habe ich mir eine ganze Stunde lang den Mund fusselig geredet, während du ein Nickerchen hältst.“ Belustigt antwortete ich: „Wer hat hier denn die ganze Arbeit geleistet?“ und musste lachen. Der Dämon war so etwas wie ein Freund geworden, obwohl ich bei der ersten Erwähnung dieses Wortes, Dämon, mir böse Dinge ausgemalt hatte. Der Schäferhund stupste mich an und lief dann wieder weg, um mit Merinul zu reden. Ich hoffte, wollte nicht zurück zu seinem Stamm. Dann wandte Marco sich wieder zu mir. Seine grünen Augen schimmerten, als er erklärte: „Der Rat der Sechs… nein, der Rat der Sieben hat Boquas wieder aufgenommen. Sie werden einen neuen Lebewesen-Schüler, einen normalen Jungen, finden und ihn mit einem mächtigen Zauber zu einen der unsren machen. Boquas wird ihn ausbilden. Und… wir haben herausgefunden, dass…“ Marcos Stimme versagte. Mit gerunzelter Stirn fragte ich: „Was habt ihr herausgefunden?“ Wenn er zögerte, es mir zu sagen, dann hieß es nichts Gutes. „Dass dein Bruder der nächste Schüler hätte werden sollen. Es wurde von den Geschwistern befohlen, dass der Rat den Dämonen befiehlt, den nächsten Schüler ein Jahr vorher umzubringen. Er wäre eigentlich mit dir mitgekommen.“ Geschockt sah ich den Schüler an. David? Doch… es passte. Er hatte Tiere geliebt. Er hatte ebenfalls braun-blonde Haare und helle Augen gehabt wie Boquas. Er hätte es verdient, doch… Gegen meinen Willen traten die Tränen aus meinen Augen. Marco sprach schnell weiter: „Aber das war noch nicht alles: Der Rat wird die vierte Regel aufheben, weil sie dahintergekommen sind, dass auch diese Regel von den Geschwistern stammt.“ Wieder starrte ich den Schüler ungläubig an, doch diesmal verschwamm er vor meinen Augen, als sich die nächste Träne einen Weg nach unten bahnte. Die vierte Regel… Sie war aufgehoben! Plötzlich begriff ich, was das hieß. Ohne etwas sagen zu müssen, drückte ich meine Lippen an seine und die Tränen die nun kamen, waren reine Freudetränen. Wir hatten Zukunft! Auch wenn ich meinen geliebten Bruder verloren hatte, das Leben ging weiter. Alles würde gut werden.
schon wieder ein Happy end Aber wenigstens konnte ich es noch vor dem Urlaub einstellen =D
Gast Gast
Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Fr Aug 31, 2012 5:09 am
Hier hast du dir ja auch einen guten Anfang geschaffen, um einen weiteren Teil zu schreiben^^ Ich würde beide Geschichten weiterlesen, welche du auch immer nimmst oder ob du eine ganz neue anfängst. der Anfang des teils war ja noch total drin in der Story, da habe ich mir anfangs gar nicht vorstellen können, dass da noch ein gutes Ende kommt Schade dass es keinen Epilog gibt, aber das würde es auch schwieriger werden lassen mit dem zweiten Teil. So hast du ja wie gesagt einen guten Anfang. Und wie auch schon bei deiner Samtpfoten-Geschichte muss ich sagen, dass sie echt toll geworden ist, du musst später unbedingt Schriftstellerin werden
Wyvernblut Königin/Vater
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook") Fr Aug 31, 2012 5:16 am
danke Ja, langsam kommt auch schon eine Idee in mir auf, was ich im nächsten Teil schreibe... eine Woche bedenkzeit und ich kann anfangen =D ich will auch schriftstellerin werden, ich muss nur noch üben... ich brauche nur noch einen Namen, also einen zweiteiligen, wie bei Samtpfoten. Die Geschichte nenne ich "Das verlorene Element", ich muss ihn nur noch ändern. Doch wenn ich einen zweiten Teil schreiben will, dann hätte ich gerne noch einen Titel, der erklärt, dass die Geschichten zusammengehören... ._. was könnte ich da nehmen???
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Thema: Re: Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook")
Die Wächter der Elemente- Das verlorene Element (ehemals "Notebook")